Die Sequenz
im Namen der Rose,da die Beiden durch das Labyrinth des Archivs herumirren, treppauf, treppab..., die kennt doch jeder, oder?
Ich finde sie beeindruckend, filmisch aber auch sprachlich-metaphorisch. Und dabei von bestechender Einfachheit.
Gibt es ein Modell dieser Klosterbibliothek? Frag ich mich. Oder wurde drauflos gedreht, da man ohnehin vorhatte den Zuschauer in die Irre zu führen? Suspense und optische Reizüberflutung.
Das macht doch Leben aus. Nee, das macht Paaaadie aus.
Immer, wenn ich diese Sequenz sehe, muss ich an das Gehirn denken. Die vielen Gänge, das Echo der Stimmen, die trügersichen Einstellungen, im Zwielicht, im Gegenschuss... für mich sind das bildliche Abläufe neronaler Stimulierung.
Rüberwerfen, Transportieren, Auffangen, Dekodieren, Unterscheiden, Umsetzen, Anwenden. Bewegen.
Herausfinden.
Des Witzes.
Nee, des Buches über den Witz.
(Monty Python?)
Man sucht. Beide suchen. Nach etwas. Und einander.
Es gibt also ein Ziel, eine Übereinkunft darüber, wie Selektionen stattzufinden haben.
Im Gehirn ist mir dies auch die Funktion der Intelligenz.
Luhmann hat bestimmt eine aussagekräftige Stelle irgendwo darüber, welcher Funktion dieses in einem "System" entspricht.
Komplexität und Differenzierung reichen nicht aus.
Ich glaube mich zu erinnern, dass an diese Stelle "Sinn" kommt.
Indem das Gerenne auf den Treppen mit einem bestimmten Vorzeichen versehen wurde, gab man der Handlung Sinn.
Die vorhandenen Informationen visueller und akustischer Art in diesem Labyrinth werden gruppiert um ein Zentrum, die spiraligen Treppen im Film scheinen sich ja zu wiederholen, das ist das Faszinosum, die Spannung.
Und dann dazu das Bild vom Kaleidoskop. Von Jin. Oder der Lotosblüte. Dem Schneckenhaus, der Galaxie, jeglicher vibrierenden runden - also (?) sinnbehafteten- Einheit.
Irgendwie denke ich mir die Gesamtheit der Welterscheinungen immer rund. Und dann noch eine Dimension dazu, in die Höhe / Tiefe beispielsweise.
Treppauf, treppab
von M.C. Escher etwa...
Oder: Saul Bellow:
Wir alle brauchen Erinnerungen. Sie halten den Wolf der Unbedeutsamkeit von uns fern.