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Was macht unser Gehirn...

Die Sequenz
im Namen der Rose,
da die Beiden durch das Labyrinth des Archivs herumirren, treppauf, treppab..., die kennt doch jeder, oder?

Ich finde sie beeindruckend, filmisch aber auch sprachlich-metaphorisch. Und dabei von bestechender Einfachheit.

Gibt es ein Modell dieser Klosterbibliothek? Frag ich mich. Oder wurde drauflos gedreht, da man ohnehin vorhatte den Zuschauer in die Irre zu führen? Suspense und optische Reizüberflutung.

Das macht doch Leben aus. Nee, das macht Paaaadie aus.

Immer, wenn ich diese Sequenz sehe, muss ich an das Gehirn denken. Die vielen Gänge, das Echo der Stimmen, die trügersichen Einstellungen, im Zwielicht, im Gegenschuss... für mich sind das bildliche Abläufe neronaler Stimulierung.

Rüberwerfen, Transportieren, Auffangen, Dekodieren, Unterscheiden, Umsetzen, Anwenden. Bewegen.
Herausfinden.
Des Witzes.
Nee, des Buches über den Witz.

(Monty Python?)

Man sucht. Beide suchen. Nach etwas. Und einander.
Es gibt also ein Ziel, eine Übereinkunft darüber, wie Selektionen stattzufinden haben.
Im Gehirn ist mir dies auch die Funktion der Intelligenz.
Luhmann hat bestimmt eine aussagekräftige Stelle irgendwo darüber, welcher Funktion dieses in einem "System" entspricht.
Komplexität und Differenzierung reichen nicht aus.

Ich glaube mich zu erinnern, dass an diese Stelle "Sinn" kommt.
Indem das Gerenne auf den Treppen mit einem bestimmten Vorzeichen versehen wurde, gab man der Handlung Sinn.
Die vorhandenen Informationen visueller und akustischer Art in diesem Labyrinth werden gruppiert um ein Zentrum, die spiraligen Treppen im Film scheinen sich ja zu wiederholen, das ist das Faszinosum, die Spannung.

Und dann dazu das Bild vom Kaleidoskop. Von Jin. Oder der Lotosblüte. Dem Schneckenhaus, der Galaxie, jeglicher vibrierenden runden - also (?) sinnbehafteten- Einheit.

Irgendwie denke ich mir die Gesamtheit der Welterscheinungen immer rund. Und dann noch eine Dimension dazu, in die Höhe / Tiefe beispielsweise.

Treppauf, treppab
von M.C. Escher etwa...

Oder: Saul Bellow:
Wir alle brauchen Erinnerungen. Sie halten den Wolf der Unbedeutsamkeit von uns fern.

Gedankensprünge
sind unvermeidlich,
wenn's hektisch wird.

Bewußte Gedankensprünge
fordern heraus,
unbewußte beobachte ich mit Interesse.

Irgendwie ähneln sie Feuerwerken
und wer schaut da schon auf die Feuerwerker,
denen schon mal ein Finger mit in die Luft ging.

Wer war Gödel, Escher, Bach,
wer kennt den "Sinn des Lebens"
und wer kann von sich behaupten,
das Archiv des Wissens zu kennen?

*sonne* n-Wolf
bedeutsam
*******alm Paar
7.574 Beiträge
Treppauf, treppab von M.C. Escher etwa...
..............ein sich immer wieder wiederholendes! sich einholendes! selbstzeichnendes!

mmchen du bist ein tausensasser!

calm*bussi*
*******enza Mann
3.454 Beiträge
finis africae
Immer, wenn ich diese Sequenz sehe, muss ich an das Gehirn denken.

Ja, die Metapher mit dem Labyrinth ist nicht schlecht, insbesondere was die Ordnung in den Bücherregalen angeht. Das Problem kennen wir sicher alle.

Ich habe allerdings den Eindruck, dass gerade des Nachts, wenn ich nicht zu Hause bin, irgendein Schelm die Bücher in meinem Gehirn-Labyrinth bisweilen umgruppiert. Dann stehen die am nächsten Morgen plötzlich ganz woanders; manche finde ich nicht mehr wieder, aber manchmal stehen auch zwei nebeneinander, die ich SO, in diesem Zusammenhang, noch nie gesehen habe. Ihr Inhalt verschmilzt durch die Nähe und verdichtet sich. Das ist Dichtung, Kompression tausendfach effizienter als mp3.

(Monty Python?)
Ich meinte den Sketch mit dem tödlichen Witz.

Gödel, Escher, Bach

Zu Bach habe ich noch nicht so den Zugang aber: Das gemeinsame Moment ist wohl die Rekursion, die sich ja auch in der von Ralf exzerpierten Contradictio in adjecto oder bei Epimenides wiederfindet, und die einen unauflösbaren Widerspruch herstellt bzw herstellen kann.

Ein dem Geist des frühen 20. Jhdts unerträglicher Zustand.

Haben wir uns eigentlich inzwischen daran gewöhnt?
Dieses Hirn-Flackern wollen gelernt?
Fühlt ihr euch in dem dadurch hervorgerufenen Schwindel und Schweben eigentlich zu Hause?
*******alm Paar
7.574 Beiträge
lieber nachtschwärmer...........
...............home is where the heart is!

ganz einfach!

bücher sind nur höhlen in denen wir uns verstecken wollen!

die realität verlangt immer anderes von uns.

calm*wink*
...manche finde ich nicht mehr wieder, aber manchmal stehen auch zwei nebeneinander, die ich SO, in diesem Zusammenhang, noch nie gesehen habe.

Dem von MM beschriebenen Wunsch nach Ordnung läuft unser Gehirn wohl jeden morgen erneut hinterher. Gut so. Chaos as usual. Nur so kann Neues entstehen. Chaos bedeutet nichts anders als das Unvorhersehbare. Wäre alles vorbestimmt, vorhersehbar oder planbar, so wären wir Menschen nicht da, wo wir heute sind. (Ähm: Wo stehen wir eigentlich?)

Ordnung ist langweilig. Und doch ist sie unverzichtbar. Ja, was denn nun? Das eine bedingt das andere. Oder anders ausgedrückt: Ohne Ordnung gibt es keine Definition von Chaos und umgekehrt. Die Grenzen sind fließend, je nach Bewusstseinszustand. Habe ich einen Fuß in der Tür, bin ich dann schon Zuhause oder doch noch nicht? Ich habe den Blick nach innen und außen. Dafür nehme ich in Kauf, Überall und Nirgendwo zu sein, selbst da ich beide Seiten nacheinander betrachten kann. Es lockt der wärmende Ofen, wie die Weite und Offenheit.

Spannend wird es, wenn das kybernetische Zeitalter das digitale ablösen wird. Die Menschmaschine wird den Konflikt von Ordnung und Chaos, von Zuhause sein und außer Haus weiter polarisieren. Oder sie wird eine neue Einheit - die gegenseitige Bedingtheit heraufbeschwören. Da, wo die Ordnung überhand nimmt, also das Chaos in die Knie zwingt, beispielsweise in einem überladenen Verwaltungsapparat oder einer despotischen Herrschaft, mutiert die Ordnung zur großen, metaphysischen Wahrheitsshow.

Wo aber zu viel Chaos ist, gerät vieles aus den Fugen - auch nicht erstrebenswert.

Die Balance von Ordnung und Chaos ist eine Frage der persönlichen Belastbarkeit, wie Neugier und Möglichkeiten...
*******alm Paar
7.574 Beiträge
lieber jang,
"Die Balance von Ordnung und Chaos ist eine Frage der persönlichen Belastbarkeit, wie Neugier und Möglichkeiten..."

so einfach ist das nicht, denn es setzt immer den maßstab an, wie andere darüber werten!

was für den einen ok ist, ist für den anderen totale scheiße!

das ist plakativpolitisches gedankengut.

chaos bedeutet nicht, unvorhersehbares, es bedeutet grenzerkennung!

calm*wink* in eine gute nacht
Was andere darüber denken, ist meines Erachtens erst einmal irrelevant. Relevant hingegen finde ich den Mut zum Chaos resp. zur Ordnung oder dessen Relation immer wieder neu zu definieren. Dies geschieht sicherlich auch von außen konditioniert. Und doch erlaube ich mir die These, wonach das innere Wachstum auch einem irrationalen Moment ausgeliefert ist. Sonst würden sich Zwillinge, welche dieselbe Kindheit erleben, sich auch zwangsläufig ähnlich entwickeln, was nicht oft der Fall ist. Die Relation drückt sich auch darin aus, wenn sich zwei Betrachter vor dasselbe Bild stellen. Sie sehen etwas unterschiedliches. Wahrnehmung ist Chaos, das nach Ordnung strebt, denn wir wollen Sicherheit. Unsicherheit beängstigt.

Erst wenn das Chaos oder die Ordnung, wie sehr sie auch ausgeprägt sein mag, einen äußeren Ausdruck findet, wird sie bewertet.

was für den einen ok ist, ist für den anderen totale scheiße!
Meine Rede: ...eine Frage der persönlichen Belastbarkeit, wie Neugier und Möglichkeiten.

Demzufolge gehen manche einen Schritt weiter in die eine, man andere einen Schritt weiter in eine andere Richtung. Sie folgen dem inneren Wunsch nach "Zuhause sein".

Exrremisten hingegen suchen das Chaos in der Ordnung und die Ordnung im Chaos. Wir betreten die Metaebene. Wenn sich ein Herr Rüdiger Nehberg nur mit einer Unterhose bekleidet mitten über dem Amazonasgebiet von einem Hubschrauber abseilen lässt, ist er gezwungen, im Chaos nach Ordnung zu suchen. Es lässt sich nicht voneinander trennen. Wenn sich ein Künstler mit einer strukturierten Gegenwartsgesellschaft auseinandersetzt, so sensibilisiert er sich für das Chaos in der Ordnung. Chaos und Ordnung bilden meiner Ansicht nach keine Dichotomie, sondern vielmehr eine Symbiose.

Im Supermarkt der Lebensmittel hast Du die freie Wahl. Für welche Mittel hast Du Dich entschieden? Wichtig ist lediglich, dass Deine Scheckkarte gedeckt ist...

Dir, lieber Calm, eine geordnete Nacht!
see you tomorrow.
Guten Morgen
lieber Samstag,

mein gedanklicher Frühsport bestand jetzt darin, Euere letzten Beiträge zu lesen, die Zitate in den vorhergehenden Beiträgen zu suchen und mich in dem doch so kleinen sprachlichen Labyrinth zurecht zu finden.

Auch wenn das Labyrinth, wie ein kleiner gemütlicher Garten ein sicheres Zuhause Gefühl erzeugt, so lauern doch erhebliche Verwirrungsgefahren in den riesigen gedanklichen Bezügen, die eine Verirrung im Draußen fast als sicher erscheinen lassen.

Da bleib ich doch lieber noch ein Weile sitzen bei meinem Kaffee nebst aufsteigendem Rauch. Ein freundlich neugieriger Besuch in Eueren Biographien verdichten das Labyrinth. Es wird persönlich. Wer sind diese Menschen? Worauf deuten Euere Namen hin?

Ein Schluck Kaffee, Besinnung auf's ICH. --- In meinen angekreuzten "erotischen Vorlieben" sollte ich manches streichen; denn zB für bondage habe ich höchsten ein Interesse. Faszinierend finde ich dabei die fast schizophrene Idee, mir die Freiheit zu nehmen, nackt gefesselt zu sein oder jemanden zu fesseln. Will ich auch die Erfahrung? In meinem Kopf tanzen die beiden Wörter Dichotomie und Schizophrenie wie zwei lachende Irre.

Das Wörtchen ZUHAUSE fühlt sich gut an, Rauch steigt auf, Liebe und Friede wohnen im Herz, wenn's denn grad mal so richtig schön und ungestört dämmert. --- Mein bester Freund Pablo liegt wohlig auf dem Teppich, er denkt sich wohl nichts dabei, blinzelt ab und zu, fast unmerkliche Zuckungen und Andeutungen von Gesten durchwandern seinen Körper. Was denkt er wohl?

Ich wünsche auch ihm eine guten Morgen.

herzlich
Julius
Ordnung, Chaos - Labyrinth
Der Urlaub neigt sich dem Ende -
Ordung in das Chaos, sein Ziel.

Des Tags schaffe ich Ordung und bin auch hier -
neue Eindrücke, neue Menschen, neue und vertraute Ansichten.

In der Nacht, wenn ICH abwesend bin(???), Träume -
mehr Träume, viel mehr (bewusste) Träume denn sonst.

Da ist es wieder, das Labyrinth -
vergebliches Bemühen, den Weg zu finden.
Keine Bücher dort - Menschen...
viele Menschen, so viele Menschen -
die, die ich kannte -
die, die kenne -
die, die ich kennenlerne.
Was machst Du denn hier?...
und überhaupt, im Raum nebenan traf ich...
Kein Zusammenhang - oder doch?

Erwachen...
Abwesend war ICH heute Nacht?
Doch das Chaos bleibt -
und von neuem beginne ich Ordnung zu schaffen...
*******enza Mann
3.454 Beiträge
@yang
Spannend wird es, wenn das kybernetische Zeitalter das digitale ablösen wird.

Das klingt interessant und gleichzeitig ein wenig beängstigend.
Kannst Du ein wenig erläutern, wie Du das meinst?
Ich ahne da sowas, will aber Deinen Assoziationen nicht vorgreifen.

Ansonsten euch allen ein erholsames Wochenende

Steuermann laaaaass die Wacht.

(Wagner. Fliegender Holländer)

@**lf: danke.
Ja-Yang
...ich will auch wissen, wie Du das meinst.
Also wie damals, als wir nicht mehr digital aßen, sondern mit Messer und Löffel, später sogar mit Gabel... sowas?
Das hat ja damals echt was bewirkt. Angeblich jene Sonderform Dünkel, die wir Europäer Zivilisation nennen.

(Norbert Elias: Der Prozess der Zivilisation)

Dabei ess ich so gerne Fingerfood.
Aber nicht jetzt gleich, weil ich grad Pause mit Hofkehren mache.
Daa war´s schön: zehn Plusgrade, Sonne und aaain Gezwitscher und Geträller... also von den Vögeln, nicht von mir.

Deren Gehirn ist wohl auch nicht zu Hause, sonst wüssten sie ja, dass Januar ist. Aber sie denken es ist Frühling.
Tztz... soo kann man sich täuschen lassen...

Auch von mir Grüße. Plusgrüße.
Kybernetik:
Da wäre die Hardware, um im Sprachmodus eines der Vorredner zu verwenden - Silikonbrüste, Kunststoffherzen, künstliche Gelenke, etc.

Spannender wird es aber bei der Software - die Vernetzung von neuronalen Gebilden. Bereits jetzt kann man mit gezielter Schwachstromzufuhr den Glücks-, Liebes-, oder Wutimpuls im Hirn stimulieren. Das geschieht momentan noch recht zufällig. Mit dieser Methode entdeckt man derzeit die Orte im Gehirn, wo div. Signale versendet und verarbeitet werden. Irgendwann - so die wissenschaftliche Vision - soll es aber möglich sein, Wissen per Chip (oder was es bis dahin geben wird) in die neuronalen Gewebe des Hirns einzusetzen, welches vor der Geburt von DNA-Designern kreiert wurde. Learning english in 2 minutes. Dann gibt es sicherlich eine Steckverbindung. Oder Bluetooth? Der Informationsfluss wird verschmelzen. Die Werbeindustrie wird Hacker beschäftigen, die in uns den Wunsch implantieren, eine bestimmte Ware zu kaufen - natürlich illegal. Aber das ist Dioxin auch. Wir werden das Gefühl haben, dass wir es selbst entscheiden und auch wollen. Das alles klingt noch ein bisschen wie Science Fiction, ich weiß. Auf diesem Gebiet wird noch recht viel spekuliert, wie es wohl kommen wird.

Es ist aber bereits vor Jahren ein Chip in ein Affenhirn implantiert worden. Der Affe hat mehrere Tage überlebt. Vor allem aber hat der Chip tatsächlich mit der neuronalen Struktur des Affenhirns kommuniziert.

Das Gegenmodell ist der Bioroboter - eine Maschine mit neuronalem Gewebe zum Transport von Informationen (elektrischen Impulsen).

Die Evolution führt demnach zur Verschmelzung von Mensch und Maschine.

Das Zuhause sein muss spätestens dann neu definiert werden. Wessen Zuhause ist das dann noch?

Zu diesem Thema kann ich einen sehr interessanten Dok-Film empfehlen: "Maschinenträume" von Peter Krieg. Er ist bereits in den 80er Jahren gedreht, nimmt aber dieses Thema bereits vorweg.
Blade Runner
?
Ich möchte aber nicht mit einer Maschine verschmelzen!
*heul*

Schon gleich nicht wenn ich dieser lyrischen Runde hier lauschen darf.
Taut´s draußen, taut´s hier auch.

Einwurf von Meta:

Ich war erstaunt, als ich nach meinem Beitrag und esbezüglich von "Ordnung" las.
In meinem Kopf war nämlich dieses Wort nicht zu hören gewesen, obwohl ich von Zentrierung, Gruppierung und ordnen sprach.
Das heißt, ich habe es geschafft den Beitrag zu schreiben, ohne den Oberbegriff zu denken.
Respekt!
Ist das weiblich oder nur auf mich zutreffend?
Passiert mir oft.

Aaaber: Obiges kommt davon, dass ich die Anordnung der Dinge nicht unbedingt für eine streng harmonische halte. Eher Dis-Order.
"Out of Order" schreibt man oft, wenn Reorganisation angesagt ist.

Dieses irrationale Element habe ich offenbar verinnerlicht.
Obwohl mir die Idee der Kathedrale, der Fuge und des Sonetts durchaus sympathisch sind.

Aber Evolution ist einfach asymmetrisch. Unkontrolliert zufällig.
Phylo, wie onto.
Hausordnung?
Hausordung
Eine Philosophie der Hausordnung, das wär doch auch mal was...
da nehm ich immer
eine halbe Existentialismus und ein Viertel Zen. Restviertel für Pause.
Eine Synkope esetzt meterweise Philo-Lesestoff.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Covered Brain
Künstliche Intelligenz ist kybernetisch .
Indem wir uns zwei oder mehere Gedankenströme übereinandergelagert vorstellen können,erhalten wir ein dreidimensionales Bild von Intelligenz.
assimiliertes Spülmaschinengläsercontentum
wiederauferstanden :-)
*******enza Mann
3.454 Beiträge
1 Euro Batterie
Die Evolution führt demnach zur Verschmelzung von Mensch und Maschine.

Das Zuhause sein muss spätestens dann neu definiert werden. Wessen Zuhause ist das dann noch?

Zu diesem Thema kann ich einen sehr interessanten Dok-Film empfehlen: "Maschinenträume" von Peter Krieg. Er ist bereits in den 80er Jahren gedreht, nimmt aber dieses Thema bereits vorweg.

OK. MM und ich (und sicherlich einige andere hier) verbindet u.a. ein gewisses faible für die Matrix-Trilogie, die ja ein ähnliches Grundthema hat. Der Doku-Film, den Du erwähnst, wird möglicherweise schwer aufzutreiben sein, vielleicht kannst du den ja mal exzerpieren?

Als weitere Quelle möchte ich mal Heideggers Aufsatz "Zur Frage nach der Technik" ins Feld führen. Ist ehrlich gesagt, das einzige, was ich von Heidegger halbwegs gelesen und verstanden habe, hat es aber in sich.

Nicht zu vergessen Charly Chaplin mit "moderne Zeiten."

Das technische Gestell hat uns gut 100 Jahre lang eine gewisse Behaglichkeit verschafft, schlägt jetzt aber mit Macht auf uns zurück, und zwar auf verschiedenen Ebenen. Diese reichen vom unerträglichen Lärm und Gestank des Straßenverkehrs bis zu dem unguten Gefühl breiter Massen, die Maschinen wären ihnen sowieso allerorten überlegen, in ihnen dämmere der homo superior.

Wir haben mal so ein billig-E-Piano erworben und einem der Kinder zu Weihnachten geschenkt. Da sind Dschingobells und happy birthday als automatische Besispielmelodien drauf. Irgendwann entdecken die Kinder die dafür zuständige Taste und sagen sich: Na wenn das Gerät so schön alleine Musik machen kann, brauch ich das ja nicht selber zu lernen.

Ich bin selber in der glücklichen Lage, die Grenzen des kybernetisch machbaren einigermassen ausgelotet und halbwegs verstanden zu haben. Insbesondere die beiden Aufsätze von Turing und Gödel waren hier hilfreich. Das gibt mir eine gewisse Gelassenheit, weil ich weiss, dass die Maschinen auf mich und meine Spezies nie wirklich ganz werden verzichten können. Das geht aber nicht allen Menschen so und in der Tat ist kritisch, WIE VIELE von uns von der Evolution noch gebraucht werden werden.

Die Sorge vieler Menschen, überflüssig zu sein / zu werden ist durchaus berechtigt. Selbst die Hoffnung, noch einen job als 1-Euro-Batterie - so wie in der Matrix - zu bekommen, können wir uns abschminken: Elektrizität lässt sich theoretisch auch ohne Sonne und Wind mit Verstromung geothermischer Wärmeenergie erzeugen.

Die Lage ist wirklich ernst, vor allem wenn der ethisch angeblich neutrale, de facto aber genau deshalb faschistoide amerikanische Pragmatismus die allesbeherrschende Weltordnung bleibt.

Ich stimme mit Heidegger und den Machern der Matrix überein, dass die Lösung des Dilemmas tatsächlich in dem zu suchen ist, was Von-Neumann-Maschinen eben nie begreifen werden: Dinge wie die Kunst oder unsere Träume, oder unsere völlig irrationalen Entscheidungen in Fragen der Liebe.

Deshalb nochmal mein Danke an Luna für das Thema.

(Ich bin jetzt mal von der umittelbaren Okkupation meines Gehirns, die yang meinte, ein wenig abgeschwiffen. Seine Beispiele halte ich für etwas kritisch, weil ja das "Verwerfliche" so offensichtlich ist, dass es zu solchen Dingen nur bedingt kommen wird.

Ein ähnliches, heute schon stattfindendes Beispiel wäre der Missbrauch von Ritalin und anderen Neuroenhancern unter Studenten. Du mutierst bei regelmässiger Einnahme dieser Pillen selber zu einer Art Maschine. Funktionierst superperfekt, bist beruflich spitze, verlierst aber ebenjenes irrationale, integrierende Moment, das wir hier diskutieren, und wirst deshalb bei langfristigem abusus total leer, ausgebrannt und unglücklich. Und die Leute nehmen das freiwillig!)

Ich möchte aber nicht mit einer Maschine verschmelzen!
*heul*

Als Maschine würde ich da auch heulen, so kompromisslos wie Du das sagst. Einfach herzlos, äh pumpenlos.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Zweifel
... Das gibt mir eine gewisse Gelassenheit, weil ich weiss, dass die Maschinen auf mich und meine Spezies nie wirklich ganz werden verzichten können.

Selbstbewusstsein (auch :ego,das Ich) [schon oft diskutierte Begriffe]
könnte doch auch eine urmenschliche Instinktsituation sein.Eine Abgrenzung zu dem noch nicht Gewussten.

Wie a.o. bereits angeführt lassen sich Hirnströme messen/nachweisen.
Warum sollten deren Produkt,dem Gedanken,nicht auch physikalische Eigenschaften zuzuordnen sein?Ich weiss es nicht ,aber vlt. so eine ,bis jetzt noch nicht erkannte, Art elektromagnetische Welle ?
Und wenn die gefunden und künstlich reproduziert werden kann,dann können Maschinen auf uns verzichten.

Wer kennt die Situation nicht,wenn in einem Gespräch ein Begriff fällt und zwei andere Personen antworten gleichzeitig mit demselben Wort.
Dann heisst es doch 'zwei Doofe ,ein Gedanke.'
Funktioniert die Software - zwar noch holprig - nicht schon heute? Wenn ich Bilder über Nordkorea sehe, frage ich mich, ob da noch Menschen oder nicht schon Maschinen leben?

Meine Beispiele zur Kybernetik waren sicherlich einseitig und plakativ. Ich übe mich gern in Polemik. Das ändert aber nichts an der Frage, wie wir mit einem solchen, angenommenen Ausblick das "Zuhause" (neu) definieren.

Und ich möchte mich auch gleich auf die Seite von Uncle schlagen, der immer bereit ist, einen Gedanken bis zur letzten Konsequenz auszureizen. Es ist eine unerträgliche Arroganz zu glauben, die Maschinen brauchen uns dauerhaft. Wozu Träumen? Wozu Kunst?

Das schönste Beispiel für kybernetische Reprouktion, wie ich finde, ist im Frankenstein-Thema angelegt - damals noch als düstere Zukunftsvision. In der "Matrix-Trilogie wird wieder einmal, wie in vielen SiFis (Herr der Ringe, Star Wars, etc.) dieses öde Erlöserthema stilisiert. Dann doch lieber Blade Runner, aber den Director´s Cut - die Verschwörung von Mensch und Maschine gegen die gemeinsame Unterdrückung.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
In der "Matrix-Trilogie wird wieder einmal, wie in vielen SiFis (Herr der Ringe, Star Wars, etc.) dieses öde Erlöserthema stilisiert

Ja, das ist eines der Motive, aber die "Erlösung," die am Ende stattfindet, ist nicht die, die Hollywood üblicherweise erwartet. Es ist ja kein "Sieg" über die Maschinen. Mit dem friedvollen happy end haben die Macher am Ende zugegebenermaßen geschwächelt.

Es ist eine unerträgliche Arroganz zu glauben, die Maschinen brauchen uns dauerhaft.

Nein.

Das hängt mit dem Entscheidungsproblem zusammen und Gödels Unvollständigkeitssatz. Jeder formale Algorithmus bleibt notwendig unvollständig, weil er seine eigene Widerspruchsfreiheit nicht beweisen kann.

Für mich gibt es eine starke Überlappung zwischen diesem Begriff der Vollständigkeit und dem der (göttlichen) Vollkommenheit, wie er in der Scholastik diskutiert wurde. Nur weil wir Menschen auch mal fehlerhaft, irrational und widersprüchlich handeln, sind wir "frei" und eben hierin nach SEinem Bilde geschaffen.

Ich weiss, das klingt ein wenig wirr.

Wenn sich die Maschinen tatsächlich irgendwann in diese Denk-Ebene simulativ vorwagen, was ich bezweifele, wenn sie also auch irgendwann mit dem Nihilismus konfrontiert werden, mit der völligen Sinnlosigkeit des "Ganzen", dann müssten sie sich in letzter logischer Konsequenz eigentlich notwendig selber abschalten. Wir Menschen tun das aber in der Mehrheit nicht, obwohl das Leben für die meisten von uns kein Zuckerschlecken ist. Dies ist das große Mysterium, das Agent Smith in finalen fight nicht verstehen kann.

Und diess Mysterium hängt ganz wesentlich mit Sex und Erotik und Liebe zusammen.
ich wieder:
sieht Vergessen so aus?
"in letzter logischer Konsequenz eigentlich notwendig selber abschalten"
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Warum sollten deren Produkt,dem Gedanken,nicht auch physikalische Eigenschaften zuzuordnen sein?

Weil diese Zuordnungen (ein Begriff aus der Mengenlehre) beim Nachdenken über sogenannte überabzählbar große unendliche Mengen (Cantor) ziemlich schnell ins Schlingern geraten würde.

-------------------------

Ich will meine erste wirre Zusammenfassung noch ein kleinwenig präzisieren: Gödels Unvollständigkeitssatz sagt etwas genauer, dass jedes formale System, das mächtig genug ist, die Arithmetik zu repräsentieren, notwendig widersprüchlich wird. Es lässt sich dann nämlich ein mathematischer Satz daraus bilden, der von sich selbst sagt:

Ich bin nicht beweisbar.

Erinnert wirklich fatal an Epimenides, den alten Kreter.

Reduziert man das System aber so stark, dass solche Sätze ausgeschlossen sind, dann kann das System nicht mehr die Arithmetik beschreiben, also nicht mal rechnen (lol), und bleibt somit unvollständig.

Also entweder widerspruchsfrei oder vollständig, beides gleichzeitig geht nicht. Gott hatte sich seinerzeit für die Vollständigkeit (Vollkommenheit) entschieden, was die Scholastiker ganz schön ins Schwitzen brachte.

Turings Halteproblem, das fast im selben Jahr auftauchte, ist ganz ähnlich gelagert. Das ist schon eine Ironie der Geschichte: Zum selben Zeitpunkt, als die theoretischen Grundlagen der Computer mathematisch möglich wurden, wurde gleichzeitig die wissenschaftliche Hybris, irgendwann ALLES reduktionistisch-mathematisch-präzise beschreiben können zu wollen, zu Grabe getragen.

Im Grunde ist dies ja das kantische Programm: "Die Grenzen unseres eigenen Verstandes desto stärker zu bestimmen." Trotzdem eiert diese wissenschaftliche Allmachtsphantasie, die eigentlich mathematisch-philosophisch widerlegt ist, auch heute, 80 Jahre später, noch immer durch die Gehirne selbst hochkompetenter Akademiker.

Nirgendwo sonst zeigt sich so deutich wie hier, wie Aufklärung in Mythos umschlägt. Adornos Dialektik datiert auch in 1934, genau wie die Ausätze von Gödel und Turing und Heidegger. Das muss ein irres Jahr gewesen sein, Heidewitzka.

Das Bedrückende ist, dass man schon ziemlich tief in die Materie einsteigen muss, um den Kultus, der um die Priester und Schamanen unserer Modernen Zeit (Programmierer und Netzwerkadministratoren) entstanden ist, als solchen zu entlarven.

Das ist nicht jedem vergönnt.

Die Ängste der Menschen vor der Technik sind in jedem Fall berechtigt. Diese Ängste sind entstanden, weil aus der Technik eben ein religiöser Kultus geworden ist. Diesen Kultus und seine Dogmen zu durchbrechen, ist aber hard stuff, denn die "Wunder" dieser modernen Gottheit (e.g. elektrische Eierkocher, nose-pads) sind einfach unschlagbar beeindruckend.

Impressive? Maybe it is impressive, but it is not important.

(Garry Larsson)

--------------

sieht Vergessen so aus?

Nein, das genaue Gegenteil ist der Fall:

Das rechte Schneewesen erinnert mich nämlich zu Tränen rührend an die Pfeiffenmännchen, die mein Vater früher immer in der Vorweihnachtszeit gebacken hat. Das letzte hatte ich vor über 30 Jahren in der Hand. Hat sich dann wohl irgendwann nicht mehr gelohnt, die herzustellen.
Lieber Jin,
ich bin mir nicht sicher, ob wir uns nicht missverstehen. Es geht nicht um Erlösung. Es geht um den Erlöser, die Figur, welche den Menschen den Weg zeigt und damit die Menschheit aus einem Dilemma erlöst.

Nehmen wir Star Wars: Die Mutter von Anakin empfängt ihr Kind ohne zutun eines (physischen) Erzeugers - ein Erlöser von höheren Weihen. Als Kind darf er dann ein bisschen Ben Hur spielen - Verfolgungsjagden gehören in jeden spannungsgeladenen, amerikanischen Film, wie Schießereien. Sloterdijk nannte dieses Phänomen einmal "Homisation" und hat es auf archaische Erfahrungen zurück geführt. Nur so lässt sich erklären, dass wir auch noch die hundertste Verfolgungsjagd spannend finden. Dieses ständige weglaufen oder sich stellen und schießen (mit Steinen, Ästen, Pfeil und Boden, bis hin zu modernen Waffen) ist eine wesentliche Entscheidung, die der Mensch treffen musste, anders als beispielsweise der Säbelzahntiger oder die Giftschlange.

Jetzt ist sicherlich der Einwurf berechtigt, es gäbe genug andere schwacher Tiere, beispielsweise Hühner, die auch nur durch weglaufen oder Tarnung überleben konnten. Auch sie hätten konsequenterweise eine Intelligenz nötig gehabt, um sich zu behaupten, ja gar den Spieß nach einigen tausend Jahren der Evolution umzudrehen. Hier fehlt mir auch eine schlüssige, also logische Erklärung. Der Mensch, eine Laune der Natur, dessen Evolution vielleicht auch durch zufällig getroffene Entscheidungen in eine andere Richtung gelenkt wurde? Keine Ahnung. Ich vermute, beim Mensch hat eben alles zur rechten Zeit gepasst - die Größe des Gehirns, die physische Konsistenz, das Aggressionspotential, etc.

Der Erlöser hat aber die Funkton, den Menschen aus seinem Batterien- oder Hühnerdasein zu befreien. Bei Anakin Skywalker wird es brisant, da er zur satanistischen Seite konvertiert. Ein fehlgeleiteter Erlöser, dessen Ehre erst wieder durch den Sohn hergestellt werden kann. Am Ende weiß jeder Zuschauer - Anakin hat letztlich ein gutes Herz. Er war nur verblendet - vielleicht zu viel Testosteron? Er wird bekehrt und verhilft dem Guten zum Sieg. Das gute, was durch das Böse verleitet wird, findet am Ende diesselbe Erlösung wie die allzeit Guten - gestehe Deine Sünden und Du darfst das Himmelreich betreten.

Nun, bei Herr der Ringe ist der Erlöser ebenfalls ein Auserwählter. Erlöser sind immer Auserwählte. Darin unterscheiden sie sich von den normal Sterblichen. Hier ist der Auserwählte kein Krieger, sondern ein halbwüchsiges Kind. Er weiß nicht um seine Bestimmung, aber er erfüllt sie. Am Ende entsagt er den Menschen, um mit den anderen (Halb-) Göttern zu leben.

In diesen Filmen gibt es nur schwarz oder weiß. Bei Blade Runner hingeben wird es vielschichtiger. Der Erlöser zweifelt an sich und seiner Aufgabe und verbündet sich am Ende mit dem vermeintlichen Feind. Er erlöst nur sich selbst - seine eigene Liebesfähigkeit. Er wird nach seiner Katharsis zum Prototyp des aufgeklärten Humanisten - ein Ideal des mündigen Bürgers.

So der Mensch ein Herdentier ist, sehnt er sich aber danach, dass ihm die Überwindung des Müßiggangs abgenommen wird. Deshalb mag es Helden, die stellvertretend, der eigenen Fantasie einen Ausdruck verleihen. Dann muss man nichts selbst ran, hat aber denselben thrill. Wenn ein Volk Brot und Spiele (Wettkämpfe) hat, lässt es sich gut regieren. Das stand bereits im Handbuch für angehende Barbarenführer. Nicht neues also.

Diese filmischen und realen Schemata sind hochpolitisch, da sie über triviale Geschichten und Ereignisse unsere Ur-Instinkte erregen. Insofern spielen Paris Hilton und Matrix-Neo für dieselbe Mannschaft.

Ich denke, Dein Ansatz, Jin, ist ein anderer, dem ich gerne zustimme. Du sprichst von Systemen, ich von Mechanismen.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
@yang66
Es geht nicht um Erlösung. Es geht um den Erlöser, die Figur, welche den Menschen den Weg zeigt und damit die Menschheit aus einem Dilemma erlöst.

Ja, vermutlich nehmen unsere Assoziationsketten unterschiedliche Richtungen. Ich stolperte über Deinen Satz, dass das kybernetische Zeitalter das digitale ablösen würde.

Die Kybernetik ist die Steuer- und Regeltechnik. Es gibt hier zwar bereits eine Reihe bemerkenswerter Anwendungen, aber es ist in der Tat so, dass wir derzeit vorwiegend Computer dazu nutzen, um Daten digital zu speichern und auszutauschen.

Das Potential der Steuer- und Regeltechnik ist aber bei weitem noch nicht ausgeschöpft.

Um ein sehr praktisches Beispiel zu nennen: Es gibt erse Ansätze, dass shopsysteme nicht nur Waren feilbieten, sondern parallel die Preise der Mitbewerber beobachten und die eigenen entsprechend anpassen. Auch für ebay soll es ja Bieterprogramme geben, die es einem abnehmen zu pokern.

Die Maschinen haben definitiv das Potential noch viel stärker als bisher steuernd und regelnd (sic) in unser Leben einzugreifen. Das macht vielen Menschen berechtigterweise Angst. An der Bankenkrise waren solche Mechanismen ja auch ganz erheblich beteiligt.

Du sprichst von Systemen, ich von Mechanismen.

Auch die Mechanik ist Teil des technischen Gestells, und zwar ganz erheblich. Und natürlich ist diese Metapher des gesellschaftlichen "Mechanismus", kraft derer diese Technik auf uns zurückgeworfen wird und unser Sein und Bewusstsein mitprägt, vollauf berechtigt. Dies mündet ja bei Heidegger in ein aporetisches Dilemma, aus dem uns nur die Kunst und die Träume und Ähnliches heraushelfen können.

Mir persönlich hilft es ganz einfach, wenn ich diese Grenzen des logisch möglichen "systematisch" auslote: Es macht mich im Alltag, der von dieses Mechanismen beherrscht wird, ein wenig angstfreier und obendrein meine linke Gehirnhälfte so müde, dass ich überhaupt erst träumen KANN.

Bei Blade Runner hingeben wird es vielschichtiger. Der Erlöser zweifelt an sich und seiner Aufgabe und verbündet sich am Ende mit dem vermeintlichen Feind.

Ja. Und in der urspünglichen Illuminatus-Trilogie entpuppt sich der Erlöser-Papi (Hagbard Celine) am Ende als fünfter Illuminat und somit Teil des Schweinesystems. Ich denke, solche ambivalenten Figuren (auch Snape bei Harry Potter) tauchen sogar in Hollywood immer häufiger auf. Das ist ein gutes Zeichen, weil sie zum Nachdenken anregen.

So der Mensch ein Herdentier ist, sehnt er sich aber danach, dass ihm die Überwindung des Müßiggangs abgenommen wird.

Vermutlich hast Du da recht.

Was ich bei Sloterdijk so toll finde, ist, dass er darauf hinweist, das nicht wenige von denen, die mich zum Kirchenaustritt erleuchten wollen, selber zum Herdenmitglied einer bereits mystifizierten Befreiungsbewegung geworden sind.

Stromaufwärts zu schwimmen ist und bleibt mit Anstrengung verbunden.

Es kann die Befreiung der Arbeiterklasse
nur die Sache der Arbeiter sein.

Jetzt hab ich aber definitiv den Faden verloren.
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