Eigennutz
Was ist Eigennutz bei jemandem, der nicht mehr weiß, wo sein "Eigenes" ist?"
P. Sloterdijk: "Kritik der zynischen Vernunft" (1983) edition Suhrkamp 1099, p. 226
P. Sloterdijk: "Kritik der zynischen Vernunft" (1983) edition Suhrkamp 1099, p. 226
Dem Mensch war es schon immer zu eigen, etwas als eigenes zu nutzen, unabhängig davon, ob dies philosophisch (oder wie auch immer ) gerechtfertigt war.
Die Frage nach dem tatsächlich "Eigenen" kann leicht verdrängt werden, indem ich weitere Reichtümer anhäufe, die ich als "Eigenes" ansehen kann.
Eigennutz... mmh, ich mochte das Wort nie so richtig.
Die Verbidung von Eigen und Nutzen ist doch vorwiegend materiell belastet.
Das Eigen sein ist hingegen zunächst nutzlos.
Ich sehe im "Eigen sein" auch mehr, als "Jeder Mensch ist Einzigartig".
Ich sehe ein Feld, auf dem alle möglichen Pflanzen wachsen - keine von mir gepflanzt.
Das Feld mag eigen sein, doch keine Frucht, die es hervorbringt.
Das Feld in mühsamer Arbeit neu zu bestellen, die zarten Pflänzlein pflegen, wässern und düngen, das Unkraut ausreißen...
Dann mag etwas heranwachsen, was eigen ist.
So wird sich dann die Frage umkehren - ich werde wissen, was eigen ist - werde ich auch wissen es zu nutzen?
Wird die Frage überhaupt von Belang sein?