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Die Musik von Phillip Glass zu Koyaanisqatsi fegt auf einer Party garantiert die Tanzfläche leer. Hab ich mal probiert. Also wenn ihr mal wieder Platz zum Pogo braucht...
Menschlichkeit vorleben ist genau dass, was gegen das System ist.
Heute habe ich an einer Braunkohlwanderung teilgenommen. Ein Freund hatte 16 ganz unterschiedliche Menschen aus seinem sozialen Geflecht zusammengetrommelt und einen Tisch reserviert. Untereinander kannten wir uns teilweise nur wenig.
Es gibt sie noch, diese "Hubs", wie man neudeutsch sagen würde. Sehr empathische und kommunikative Menschen, die sowas anleiern, ohne selber dabei großartig im Mittelpunkt zu stehen. Wird aber immer weniger. Auch über Schrebergärten und ähnliche Vereinsmeierei kann man sich als Intellektueller schnell lustig machen, aber dort ist mehr Menschlichkeit verortet als im gesamten Feuilleton von Zeit und Faz und Welt zusammen.
So ein Typ bin ich nicht, aber ich ziehe meinen Hut vor diesen Menschen. Ohne sie wäre die Welt erheblich kälter.
(Vor allem wenn sie die einzigen sind, die auf einer Wanderung den Weg kennen, und wenn man dann im intellektuellen Gespräch vertieft vorweglatscht und die Abzweigung verpasst und es im Januar früh dunkel wird und dann abends im joy die Adduktoren schmerzen.)
Eine der wichtigsten Aufgaben virtueller Philosophie scheint es mir zu sein,eben nicht zu sehr hollywoodesker Bewusstseinsformung zu unterliegen.
Ja. Unbedingt. Hollywood wird die neuen inneren Bilder und Archetypen, die an der Zeitmauer ins Bewußtsein drängen, nicht verhindern können; aber verzögern. Und das ist schlimm genug, weil dabei Spannungen entstehen, die sich grausam entladen müssen.