danke,
Onkelchen, dafür. Les´ich immer wieder gerne.
HEIL dem Geist der uns verbinden mag;
denn wir leben wahrhaft in Figuren.
Und mit kleinen Schritten gehn die Uhren
neben unserm eigentlichen Tag.
Ohne unsern wahren Platz zu kennen,
handeln wir aus wirklichem Bezug.
Die Antennen fühlen die Antennen,
und die leere Ferne trug...
Reine Spannung. O Musik der Kräfte!
Ist nicht durch die läßlichen Geschäfte
jede Störung von dir abgelenkt?
Selbst wenn sich der Bauer sorgt und handelt,
wo sie Saat in Sommer sich verwandelt,
reicht er niemals hin. Die Erde schenkt.
(RMR)
Die Welt ist so, wie ich sie sehe.
(nio**)
So ist sie. Ich sehe, was ich sehen kann und gelernt habe....und noch zu sehen lernen werde. Aber ohne Struktur, Figur und Filter für den Rest, wird der Alltag schwer verrechenbar.
Wenn Menschen, ok, nicht unbedingt aus unserer Generation..., dieses anerkennende "Ein echtes Weibsbild! Ein echtes Mannsbild" sagen, habe ich - in der Eile wohl - nie nachgefragt... ääähh... was meinen Sie damit?
Und auch hier dies zu beschreiben, hielte ich für müßig, auch wenn ich vermeintlich danach frug.Wird da nicht bei jedem ein anderes inneres Bild angeknipst? Und dann doch einander verwandte?
Hollywoodschinken hin oder her... (die kennen wir alle; und, woanders aufwachsend, konnte ich die Wirkung von Clementine als Erogenerator nicht am eigenen Leibe nachprüfen... erst später, im Deutsch-Unterricht... denke jedoch, dass die Putzmutti-Figur ein starker Träger der autokastrativen Kräfte der Wirtschaftswunderzeit bündelt)...
Wenn ich "Weibsbild" denke, dann denke ich nicht Twiggy, nicht an Victoria B-Spice, sondern an Lollo oder Beyoncé. Als ob mein Hirn autonom eine Justierung der Bilder vollzöge, die einem uralten Programm entspricht... die Sanduhrfigur als Prototyp der Eva.
Je mehr das Bild von diesen Matrices abweicht, desto "unkonventioneller" wurden wir geprägt... empfinden dies zumindest so.
In den Achtzigern, als ich etwa zum Frauenleben erwachte, verrechnete ich mich mit dem gängigen Bild und alsbald hatte ich eine Nische gefunden: der Punk, auch das Ska-Mädel, boten Identifikationsplattformen, die der geföhnten Badenixe etwas widersprachen... es dauerte, bis ich verstand, dass das Unkonventionelle nicht immer ein Glücksgriff ist, in jeglicher Hinsicht betrachtet. Dann nicht, wenn das Nützliche untergraben wird.
Ab einer bestimmten Kilo-Anzahl an Körperfett, Haargel, Wimperntusche, Geschmeide... was auch immer, was wir tragen... rebelliert für gewöhnlich "das Auge".
Das Zuviel ist ein willkommener Ausnahmezustand. Die Abweichung ist ein Fingerzeig... und eben Rebellion. Das Bild zu hinterfragen, eine Lebensaufgabe.
Der Tag, an dem ein anorektisches Mädchen zum ersten Mal stolz ihre runde Hüfte zeigt, wird mit Sektkorkenknallern gefeiert. Nicht immer nur weil sie damit ihr Leben verlängert. Auch weil sie ihren Körper anerkennt. Und das erbitterte Schwitzen auf Laufbändern, das aktuell die Welt erfasst, hat nicht nur mit der Erkenntnis zu tun, dass der Körper als Bewegter konzipiert wurde... sondern ist ein Ringen um "Beine und Po"... um FORM.
Von Form zu Symbol. Da Vinci´s Dreiecke, die den "Code" im Film transportieren. Je rudimentärer, radikaler die Idee aus einem Ganzen rausgemeißelt wird, desto besser lässt sie sich handhaben und feiern.
Wenn die Idee wieder zum Typus angereichert wird, beginnen die Randunschärfen. Barbie ist so kaum zu haben in der Natur, da ist doch kein Platz für den Magen, in ihrer abgewürgten Mitte. Und Clemetine ist einfach zu sehr schmutztilgend, um nicht ein wenig lebensfeidlich rüberzukommen.
Guten Morgen, die Bildgestalter!