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Vielosophie des Friedens

**nt Mann
1.739 Beiträge
@Ralf
Ich will Frieden und hasse Krieg!


Ich stelle mir zuerst die Frage, ob Frieden ein natürlicher Zustand ist. Oder ist Frieden nur eine Illusion der Menschen?

Zumindest ist Deiner Deutung entsprechend Krieg nicht weniger natürlich.
Wenn die Realität möglicherweise eine große Illusion ist, werden wohl auch ihre Details für sich genommen eine Illusion sein. Also wäre auch Krieg eine Illusion.


Ich denke, Frieden ist eine Illusion.

Wenn die Affen irgendwann merken, dass der Stein sich nicht nur zum Nüsseknacken eignet, werden wohl auch sie blutigere Revierkämpfe austragen. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, Knüppel benutzen sie schon.
Frieden ist ein Zustand, innerhalb dessen kein Kampf stattfindet. Kampf (Revierkampf) ist, so denke ich, Inhalt. Die Werkzeuge dafür sind bei den Menschen sehr mächtig geworden ( hat das eigentlich den Sinn von Bestandsregulierung?)

Ich denke, in der Natur stellt sich die Frage nicht. In der Natur ist alles vergänglich und im ständigen Kampf ums überleben ohne jegliche moralische Wertung.


Das stimmt schon dann nicht mehr, wenn man die Menschen als Teil der Natur betrachtet. *zwinker*
Wir blicken auf die Tierwelt und finden auch Vieles "grausam", bewertet nach Menschenmoral.
Ich kann es schlecht sehen, wenn Hyänen ein noch lebendiges Gnu von hinten auffressen. Schade, dass sie keine Moral haben und es wenigstens erst töten, bevor sie ihm die Därme aus dem Leib ziehen.

Konsequent wäre, die Natur als Ganzes zu betrachten, und damit ihre Einzelbestandteile nicht auszuklammern.
Die Frage, die ich mir stelle heißt:
Ist das, was wir als Menschen erleben ein "natürlicher" Wandel?


Deshalb sind wohl nur Menschen in ihrer Moralität bemüht, zwischen Krieg und Frieden zu unterscheiden.

Moral ist ein menschlicher Begriff, der sich auf Menschenempfinden bezieht.
Tiere unterscheiden sicher auch zwischen Krieg und Frieden. Vielleicht nicht aufgrund einer Moralvorstellung, aber dennoch erleben sie ihre Welt auch polar.
Wenn Krieg und Frieden Illusion sind, ist Moral es auch. Einfach ein Teil der subjektiven Realität.

Ich mag meine Moral. Ich mag Illusionen. Krieg macht mich traurig, Menschenleid macht mich traurig, trotzdem versuche ich immer wieder aus einer Distanz heraus das "Ganze" winkelverändert zu betrachten.


LG
Thimo
@Thimo
Ich will Frieden und hasse Krieg.


Angeblich werden die meisten Kriege geführt um Frieden zu erreichen.


Siehe die USA, Krieg dem "Bösen" zum Wohl des Guten.

Jeder wie ers braucht. Ich bestimme einfach selbst, wer der Böse und wer der Gute ist und erreiche dadurch die Legitimation Krieg zu führen um MEINEN Frieden ( mein Öl) zu bekommen.


Das ist keine Illusion, dass ist Realität.


lg Ralf der auch keinen Krieg mag.
**nt Mann
1.739 Beiträge
@Ralf
Das ist keine Illusion, dass ist Realität.

Wie ich schon geschrieben habe, ist für mich Realität Illusion. *zwinker*
**nt Mann
1.739 Beiträge
@Ralf
Am liebsten wäre ich innerhalb meiner Illusion umgeben von Menschen, die so friedvoll sind, wie Du.

An dieser Stelle möchte ich auch noch einmal zum Ausdruck bringen, dass es unglaublich Spaß macht, hier zu lesen, zu schreiben und zu lernen. Ich habe die "Illusion", hier mit friedvollen Menschen zu kommunizieren. *g*


LG
Thimo
Guten Abend you all,
ich war den ganzen Tag unterwegs und erst jetzt wieder online.

Ist Frieden ein Illusion? --- Nein, das glaube ich nicht. Ich hoffe, jede/r von euch kennt den Zustand von zufrieden sein ... in Frieden mit sich selbst sein. Diesen zustand nennt der Indinaer Hehaka Sapa black Elk den ersten Frieden, ohne den ein Friede zwischen einzelnen oder zwischen Völkern nicht erreicht werden kann.

Ich bemühe mich um Frieden. Frieden ist also ein Ziel, das ich mir gesetzt habe. Ich bin schon zufrieden, wenn ich diesem Ziel immer ein wenig näher komme.

Wenn ich an meine Zeit mit Pantomime zurückdenke, bekommt das Wort Illusion einen völlig anderen Beiklang. Es ist eine mühsame und hohe Kunst eine Illusion zu erzeugen. Bei den Zuschauern kommt die Illusion dann an, wenn ich dran glaube. Das ist eine sinngemäße Wiedergabe eines Spruches meines Freundes, von dem ich viel Pantomimisches gelernt habe. Auf unser Thema bezogen will ich damit sagen: Ich glaube an die Illusion Frieden! --- Außerdem weiß ich aus Erfahrung, dass ein Zustand des Friedens real möglich ist.

*herz*lich
Julius
*****one Frau
13.323 Beiträge
@Palap
mir kommen gerade zwei meiner lieblingswörter in den sinn:
Frieden und Befriedung.
beides lässt sich durch Befriedigung erreichen, wenn menschkind weiß, welche bedürfnisse es hat...
**nt Mann
1.739 Beiträge
beides lässt sich durch Befriedigung erreichen, wenn menschkind weiß, welche bedürfnisse es hat...

*top*

. . . . . . aber menschkind hört oft die Harfe nicht, weil es zu laut trommelt.
*****one Frau
13.323 Beiträge
@Bunt
das harfehören kann menschenkind üben, einfach immer mal innehalten und so tun. als wäst du in dem moment das allerwichtigste wesen auf dem planeten *zwinker*
**nt Mann
1.739 Beiträge
@diANaone
Genau! In solchen Momenten tue ich nicht nur so, ich BIN es. *g*
*engel2* hat mit Frieden sicher viel zu tun, ebenso wie Einfriedung, Befriedigung, und sonst noch 1001 Wörter.

Egal wie man-frau das Ziel verfolgt, ihm näherkommt ... Hauptsache, wir verlieren das nicht. --

Geht's mit Am nicht, probieren wir's mit om ... oder um, em, im ... ähmmm

*sonne* Julius
Frieden
hätte ohne Krieg keine Bedeutung. Umgekehrt hätte Krieg ohne Frieden keine Bedeutung.

Zufrieden sein ist das Gefühl nicht unzufrieden zu sein. Befriedigt bin ich manchmal, aber manchmal auch unbefriedigt.

Ich finde Frieden in mir selbst, aber genau so kann Unfrieden in mir sein.


Es sind immer Episoden, Schwankungen zwischen Zuständen. Der eine Zustand wäre ohne den anderen nicht erkennbar. Er hätte für sich allein keine Bedeutung.


Der ständige Prozess zwischen Harmonie und Disharmonie. Oder ist dieser Prozess ein ständiger Wechsel von Krieg und Frieden?



lg Ralf
Hallo und guten Abend,

also bei mir so im persönlichen Umfeld laufen gerade eine Vielzahl von persönlichen Auseinandersetzungen. Es Kriege zu nennen, wäre übertrieben. Es sind gesunde Auseinandersetzungen. Dabei spielen wohl auch Mißverständnissse und alte biographische Narben eine Rolle.

Elias Canetti zeichnet in seinem Buch Masse und Macht ein schönes Bild für derartige Situationen. --- Ein Pfeil, der natürlich auch nur ein hartes Wort sein kann, hinterläßt auch im Schützen eine Narbe. Diese Narben bewegen Menschen dazu, weitere Pfeile abzuschießen.

Pfeile stehen ja wohl im Arsenal der Waffen bei den netten und milden Instrumenten. Nur sind die Narben die eigentlichen Störenfriede. --- Also wünsch' ich mir und Euch Friede in diesem Sinne.

*herz*lich
Julius
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Schiefes Bild
Ein Pfeil hinterläßt mitnichten beim Schützen eine Narbe - es sei denn, er ist ein Novize am Flitzebogen.

Häufiger Gebrauch des Langbogens sorgt beim Schützen für Schwielen, die ihn stumpf machen gegen die Schmerzen des Pfeiles beim Abschuß.

meine Meinung
@Kamelienschenke
Elias Canetti ist ein Schriftsteller und Philosoph. Er benützt das Bild mit dem Pfeil als Gleichnis. Wenn Du Dir statt des Pfeil und Bogens ein Maschinengewehr vorstellst, dann wirst Du eingestehen, dass der Rückstoss eine Narbe verursachen kann.

*sonne*
Julius
der Name des Bogens ist Leben, sein Werk der Tod.

**********henke Mann
9.666 Beiträge
Elias Canetti...
... kenne ich (also nicht persönlich) und ich spreche ihm auch nicht das Recht ab, sprachliche Bilder zu schöpfen.

Egal welches Schießgerät ich mir vorstelle, so verursacht es nur beim tumben Gebraucher Verletzungen - aber vermag dieser Narr dann mit seiner Waffe einen anderen zu schädigen?
... oder wie wär's wenn der Name des Schützen Amor wäre und der Pfeil Liebe?

*herz*lich
Julius
Nachtarokken
... und wenn Du Dir Deine Gitarre mit den Saiten als Schießgerät vorstellst?

*huhu*
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Wer ist...
... Nachtarokken?

Ich vermeinte, wir wollten über den Frieden philosophieren. Auch beim versenden von Pfeilen mit den Saiten meiner Gitarre verletze ich mich nicht, nur nebenbei.

Ist das Pfeilgleichnis der Versuch, das weise Wort von jenem, der den Sturm ernte, weil er den Wind säe ein wenig zu verdeutlichen? (Fehlt hier ein Komma?)

Geht das auch mit Frieden?
Tarock ist ein Kartenspiel ....

Und die letzte Hälfte Deines Beitrags verstehe ich nicht ganz.

*sonne*
Julius
*****one Frau
13.323 Beiträge
Zwietracht...
säen ist auch eine nicht gerade friedenstiftende aktivität.
mal wieder aus dem richtigen leben:
in jedem team gibt es mitarbeiter, die grunsätzlich alles ablehnen, was nicht von ihnen selbst stammt.
sie wissen ganz genau, dass sie dem projekt damit schaden oder die fertigstellung verzögern.
auch eine art krieg, ein krieg der eitelkeit.

gruß

diA
Erster Friede
Der erste Friede,
der wichtigste ist der,
welcher in die Seelen der Menschen einzieht,
wenn sie ihre Verwandtschaft,
ihre Harmonie mit dem Universum einsehen,
und wissen, daß im Mittelpunkt der Welt
das große Geheimnis wohnt
und daß diese Mitte überall ist:
Sie ist in jedem von uns.
Dies ist der wirkliche Friede,
alles andere sind lediglich Spiegelungen davon.
Der zweite Friede ist der,
welcher zwischen Einzelnen geschlossen wird.
Und der dritte Friede ist der zwischen Völkern.
Doch vor allem sollt ihr sehen,
daß es nie Frieden zwischen den Völkern geben kann,
wenn nicht der erste Friede vorhanden ist,
welcher innerhalb der Menschenseele wohnt!

Hehaka Sapa Black Elk
Lakota-Indianer

*****_be Mann
27 Beiträge
Vielosophie des Friedens
Gut, also ein kurzer, knapper Beitrag zum Thema.

Frieden? Frieden ist doch sicherlich etwas Gutes. Müsste ich da allerdings nicht erstmal definieren, was das Gute ist?

Ich finde da sollte man durchaus vorsichtig sein. Es gab in der Geschichte schon viele Definitionen von "gut" und diese wurden dann herangezogen um irgendetwas kaputt zu machen bzw. zu zerstören oder vielleicht sogar zu töten.

Also ein doch recht gefährliches Eis.

Für mich ist das Gute, das Gebende. Geben ist etwas Gutes.
Ich meine aber nicht das Geben von Schlägen oder von bösen Worten oder bösen Taten sondern eher das Geben von nützlichen Dingen.

Konkret könnte ich das tun, indem ich zum Beispiel auf einer öffentlichen Toilette einen Geldbetrag meiner Wahl, zum Beispiel 1 € ablege.

Dann gehe ich und überlasse somit dem Zufall wer diesen € findet.

Warum ist das für mich etwas Gutes?

Weil ich ausschließlich die Entscheidung getroffen habe, etwas zu geben. Ich habe nicht die Entscheidung getroffen, wer es bekommt.
Die Entscheidung wer es bekommt, trifft dann der Zufall.
Oder auch anders: Ich hab nur gegeben und nichts dafür bekommen.
Nicht einmal Blick, nicht einmal Aufmerksamkeit. Also eben wirklich nichts.

Das ist für mich etwas rein Gutes, weil es das rein Gebende ist.

Ich habe an einen Mitmenschen gedacht. Ich habe allerdings nicht irgendetwas abgelegt sondern eben Geld, weil ich mir nur bei Geld sicher sein kann, dass es für den anderen Menschen auch nützlich ist.

Vielleicht kann man durch dieses konkrete reine Gute etwas mehr Frieden in die Welt bringen.
Ich verstehe Deine Geschichte und sie hat was, allerdings hast Du in einem Punkt nicht gänzlich Recht:

Ich hab nur gegeben und nichts dafür bekommen.

Du bekamst dafür das Gefühl etwas gutes getan zu haben.
*****_be Mann
27 Beiträge
Da hast du vollkommen Recht.

Warum soll ich an das Gute glauben, wenn ich es wissen kann?

Und eben wenn ich es dann tue, dann habe ich das Wissen darum. So gesehen bekomme ich natürlich doch etwas.

Vielleicht wird in einem solchen Moment aber eben auch Geben und Nehmen eins. Zumindest in einem selbst.

Hmm und die Person die es dann findet, würde es nehmen. Aber auch sie bekommt dann das Wissen, das jemand gegeben hat.

Verknüpft durch den Zufall.
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