diANaone
ich verweigere jegliche betrachtung in richtung "art", die sich auf auslese oder anderen unsinn aufbaut.
An dieser Stelle muss ich mich unbeliebt machen und werde auch mehr als 5 Zeilen brauchen.
Die Philosophie sollte sich dieser Betrachtung keineswegs verweigern.
Unter der Vorraussetzung, dass der Mensch nur ein besonderes Tier ist, behält Darwin erst mal grundsätzlich Gültigkeit.
Dieses Thema, aufgrund der Erfahrung 3. Reich, ad acta zu legen, bedeutet Fragen ungeachtet ihrer Wichtigkeit auf eine Tabuliste zu setzen.
Tatsächlich halte ich dieses Problem für von größter Bedeutung, auch wenn ich keine Vorstellung darüber habe, wie es menschlich zu lösen ist.
Bis in die jüngere Geschichte gab es immer eine umfangreiche Auslese.
Krankheiten und Seuchen rafften tendenziell die Älteren und körperlich Geschwächten dahin.
Eine weitere Auslese auf den Schlachtfeldern unserer friedliebenden Gattung - die weniger intelligenten standen mt größerer Häufigkeit in den ersten Reihen...
Dank des medizinischen Fortschritts, größeren Friedenszeiten und sicherlich weiterer Aspekte, findet die "natürliche Auslese" in deutlich geringerem Maße statt.
Ich sehe nun 4 Möglichkeiten:
• ich negiere die Existenz der "natürlichen Auslese",
• ich negiere die Sinnhaftigkeit selbiger,
• ich negiere dies für den Menschen,
• ich stelle mich dem Problem.
Wenn wir die Natur in vielen Fällen überwunden haben, so ist die "Verantwortung der Natur" nun auf den Menschen übergegangen.
Dies ist ein unbequemes Problem und - vor dem Hintergrund des 3. Reiches - auch ein totgeschwiegenes bzw. scheinbar gelöstes Problem.
Die Lösung besteht darin, dass das Problem als unlösbar festgeschrieben wurde.
Eine rein philosophische Betrachtung ist in wirklicher Öffentlichkeit nicht möglich - von politischer Seite aus schon gleich gar nicht.
Jeder der dieses Thema anschneiden würde, ist spätestens eine Woche später politisch Tod.
Wird sie hier möglich sein? oder werde ich nun unmöglich sein?
Hinsichtlich der Problemstellung halte ich die Entwicklung in der Gentechnik für äußerst relevant.
Läßt sich das Problem doch von zwei Seiten angehen:
1. der ethisch kaum gangbare Weg einer Geburtenregelung für bestimmte Bevölkerungsanteile (mal das Problem der Definition dieser Anteile ganz beiseite lassend),
2. dafür zu sorgen, dass jedes Kind ein - Vorsicht: böse, aber auch irgendwie treffend - optimales "Produkt" wird.
(Das Problem der "Überschussproduktion" müsste übrigens auch noch gelöst werden)
An dieser Stelle habe ich dann ein großes Dilemma:
Kein großer Freund der Gentechnik ich bin, doch liefert sie eine mögliche, wenn auch mit unzähligen ethischen Fragestellungen behaftete, Lösung für das Problem.
Wie es mir scheint, haben wir die Wahl zwischen Pest und Cholera, sofern wir nicht der Einfachheit halber einfach die Augen schließen...