Nur weil man etwas fühlt, heissst das noch lange nicht, dass diesem Gefühl etwas in der Wirklichkeit korrespondiert. Wenn man das aber annimmt, nennt man das normalerweise Esoterik - das Korrespondieren von Mikro und Makrokosmos.
Die Aussage "Alles ist lebendig" ist an sich schon unsinnig, weil dann der Begriff "tot" obsolet wird. Oder ist man hier der konsequenten Ansicht, dass dann "Nichts tot ist"?
Die Aussage "Alles lebt" gibt dann einen gewissen Sinn, der zwar auch noch nicht überzeugend ist, wenn man "lebendig" als Begriff so breit macht, dass einfach alles reinpasst - etwa so: "lebendig" heisst so viel wie "existierend" - dann ist alles was existiert auch lebendig.
Sobald man das Wort "lebendig" aber spezifisch zu verwenden beginn, macht dieser Totalitarismus des Lebens keinen Sinn mehr.
Was manche vielleicht hier meinen ist eigentlich etwas anderes. Wenn man sagt: Ich fühle, wie allles lebendig ist. - will man da nicht eigentlich sagen: Ich werde von allem, was mich umgibt, berührt, affiziert, angeregt, etc.? Diese letzte Aussage würde für mich dann wieder viel Sinn machen. Deswegen müssen Steine aber nicht leben. Steine sind auch unendlich schön und berührbar, wenn sie tot sind. Der Tod, das Leblose ist nicht so schrecklich, wie er bisweilen scheint.