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Lebensweg. Entwicklung, Verwicklung,

Lebensweg. Entwicklung, Verwicklung,
Entfaltung.

Im Märchen und im Mythos demonstriert jeweils der Held,
wie es gehen kann.
Exemplarische Lebensläufe entrollen sich für den Hörer und Leser und setzen Fingerzeige auf die essentiellen Fragen unserer Existenz. Oder was sollen sie uns denn sonst sagen wollen? Sie belehren uns über die Optionen, Varianten und Alternativen, gleichwohl auch über Gleiches, Wiederkehr und Dauer.

Eine einst mündlich verbreitete Sittenlehre kommt nicht ohne Abgründe und Gefahren aus. Das Abkommen vom rechten Weg, die Prüfung, der Sieg des Guten. Tiere und Bäume können sprechen. Heidnische Wesen als Metaphern für psychologische Abgründe. Die Welt der Märchen ist grausam und lehrreich; sie ist hoffnungsvoll und strebsam zugleich.

Sie kleiden ihre Botschaft in Fabeln, Allegorien und Metaphern, haben immer einen Kern, der herausgelöst, die besondere Dichte und Intensität der Nachricht ausmacht.

Zeitlebens lieben wir den Plot, der uns zeigt, wie es ein anderer machte, und wie es uns ergehen kann. Märchen sind Phantasielandschaften der Seele und des Denkens, in denen wir uns selbst immer wieder finden und spiegeln können. Zu Weisheit geronnenes Wissen, Tradiertes, Brauchtum, Ritual..., aber auch Innovation, Wagnis, Rebellion - Ratgeber und Gefahrendeuter.
Jeder Held ist der Mittelpunkt eines Universums und doch auch beliebig austauschbarer Akteur auf einer Lebenslinie, die uns allen zugehört. Er zieht los (sie natürlich auch)... um das Leben zu lernen.

Welche Mythen und Märchen belehrten Euch?

Welche tragt ihr herum, wie Schätze, welche bereichern Euch?
Was hört Ihr in welchen "Sagen"... und wie lesen wir das?
Wozu überhaupt Märchen?
Wie hat sich deren Bedeutung im Laufe der Zeit gewandelt?

> > > Der Thread für Mythen- und Filmfreaks, von MM und Yang initiiert und gemeinsam begleitet.
Sehr schön!
dornröschen...

jahrelanger schlaf und (alp)traum, dann nach und nach aufwachen... mit jedem weiteren im-schlaf-drehen und nach jedem stetig impulsiver werdendem zucken - beim scheinbar-im-alptraum-gefangen - ein stück weiter richtung aufwachen.

nur um beim aufwachen zu merken, dass selbst das zum traum gehört. *ggg*

und das wieder-einschlafen und selig-vor-sich-hinschlummern genießend... dessen gewiss.
dornröschen, schneewittchen, märchen - die verniedlichung speist sich aus der abwandlung realer begebenheiten und geht einher mit fanstastischen befreiungstheorien.

so ist die geschichte vom dornröschen ein komplexer gedankenfluss, wie es wohl nur ein traum ermöglicht.

ist ein märchen demnach die fusion von traum und realität, eine geschichte zur bewältigung von realen szenarien? sicherlich hat das märchen im laufe der jahrhunderte seine deutungskraft verändert.
**********_Gogh Mann
5.291 Beiträge
Märchen, Mythen und Co... sind vor allem sehr geschlechterprägend und nicht selten Frauenfeindlich...

*zwinker*


Soll doch mal die Prinzessin den einfachen Gesellen retten, nachdem der vom Wolf verspeist wurde ...

Allerdings ist wohl eins wirklich wahr: Prinzessinnen müssen viele Frösche küssen, bevor da mal ein Prinz dabei ist.

*mrgreen*
Märchen
sind viel realer als gemeinhin angenommen.


Ein Kind erfährt durch Märchen die Welt. es bekommt eine Vorgabe, die völlig der Realität entspricht.

Es lernt das Gute und das Böse zu unterscheiden. Es ist unbefangen, dass Kind, es glaubt an das Gute, an den Sieg des Guten.

Für ein Kind ist auch völlig klar, wer gut und wer böse ist.


Und deshalb sollte "Mensch" immer ein wenig Kind bleiben. Dann verliert man nicht so schnell die Orientierung und glaubt zumindest noch ein wenig an das Gute.

lg Ralf
grüß dich lustliebender

Soll doch mal die Prinzessin den einfachen Gesellen retten, nachdem der vom Wolf verspeist wurde ...
der einfache schneidersgeselle kann mit der relativen auslegung von tapferkeit die königstochter und das königsreich erobern.

frauenfeindlich? vielleicht aus heutiger sicht. ich bdenke, es geht eher um stilisierung.
politisch korrekt,
am Weltfrauentag von "feindlich" zu sprechen.

ich kenne Märchen, etwa "Die zwei Brüder", die nach einem Männertag verlangen.
mal
nen ganz verdorbenes Märchen.


Schneewittchen hat nen geilen Po und dicke Titten sowieso. Und täglich hat sie geilen Sex mit den Zwergen eins bis sechs.

Nur der siebte schwule Zwerg, der fickt Hänsel hinterm Berg. *rotfl*
das ist sehr lustig, kruderman.
ich hatte mit sti(e)lisierung auch etwas anders gemeint.
och menno,
war doch nur ein Spaß!
träumen
wir nicht alle von einem Märchen?


Auch wenn wir es nicht zugeben.


Warum verneinen wir, das Tiere und Naturwesen sprechen können?


Warum glauben wir nicht an das Unglaubbare?


Haben wir Angst, als verrückt angesehen zu werden?


Die Natur spricht, ich muss es nur hören können. Wir sollten die Degeneraton unserer Sinne und unserer Wahrnehmungsfähigkeit zurückführen.


ein naiver verrückter träumender Märchenliebender cruiserman
ein naiver verrückter träumender Märchenliebender cruiserman

Lieber Ralf,

Du vergaßt die 3 großen Bier beim Nachbarn...
nein,
nicht vergessen, sie haben mir nur den Mut verliehen, meine Verrücktheit einzugestehen.

Normal müsste ich zusätzlich noch was rauchen um das zu tun.


Aber im Alter scheinen nun die drei Bier zu reichen.


Ist halt wie im Märchen.
**********_Gogh Mann
5.291 Beiträge
Ja... der Struwwelpeter...

Die Geschichte vom Daumenlutscher hat mich doch sehr beeindruckt. Das war eine wirklich gelungene, lebensnahe, wertschätzende Pädagogik...

(... von dem Schneider, der dann dem die Daumen abschnitt! Sollte jemand die Geschichte nicht kennen!)

*mrgreen*
Nachtrag
@******elf

ich bin kein Zyniker und möchte auch keiner werden.


Ich glaube tief in meinem Herzen in fast kindlicher Naivität an das Gute.

Ehrenwort!


Aber ich neige zur (Selbst) Ironie und zur Flucht in die kindliche Sicherheit, in mein Urvertrauen.


Auch ohne Bier und ohne Rauch!


Märchen sind einfach schön. Sie sind ein Teil meiner Kindheit.
**********_Gogh Mann
5.291 Beiträge
Ein Kind erfährt durch Märchen die Welt. es bekommt eine Vorgabe, die völlig der Realität entspricht.


Tja... vielleicht ist es auch genau umgekehrt, Cruiserman: so wird Realität geschaffen... Nicht nur mit dem Daumenlutschen, sondern inklusive der Anleitung, wie das mit der Geschlechterrollenverteilung funktioniert und wer welche Rolle einzunehmen hat...

hö hö hö

*zwinker*
Ich hab da eine Frage, die mich - was Märchen betrifft - schon seit ewigen Zeiten beschäftigt:

Warum braucht der Mensch Helden?
Wer hat das "entschieden"?

Und:

Warum müssen Märchen oft so brutal sein?

Ja, wie im wirklichen Leben, und trotzdem...

Das Gute siegt immer... Ist das im wirklichen Leben auch so?
nein,
das Gute siegt nicht immer.


Und es gibt auch nicht immer ein Happy End.


Aber dann war ich immer sehr enttäuscht.


Neeee, das Gute siegt leider nicht immer. Weder im Märchen, noch in der Realität.
um die sonnwendzeit,
im Dezember, hatte ich mal nen Spruch ausgegraben:

" am ende wird alles gut. wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das ende".
Er geisterte dann ne Weile durch die Freds. Ist egal auch, wer ihn wann wo ausgrub, mit Gruß an den Nachbarfred...

Märchen, sage ich, sind exemplarische Lösungen.
Dafür, was danach Antimärchen und Antiheld genannt wurde, soll die Realität hergehalten haben. Da löst man nicht, nur sich selbst auf.
Aber für Zerwürfnis brauchte es gar keine Belehrung.
Oder aber nur Fragmente.

Lösungen mit Teilen nach dem Komma erklären die Realität. Pi, etwa.
Lösungen ohne... das Ideal.
Ideal und Realität sind im Folgenden Beispiel eins: Die Flüsse, die sich durch Ebenen schlängeln - der Don beispielsweise - nähern sich im Durchschnitt einem Verhältnis, das pi entspricht. Die Gesamtlänge solcher Ströme geteilt durch die Strecke von Quelle zur Mündung nähert sich im Schnitt pi.

Der Fluss mäandert in immer neuen realen wie idealen Windungen, um seiner Lösung zuzufließen. Dabei gibt es unzählige Stellen, an denen es für ihn nicht gut läuft, doch am Ende kommt er an. Er hält nicht im Schlechten, weil er es nicht kann.

Gut, das ist jetzt unmotivierte Natur, aber ein atemberaubendes Ding mit diesem pi. Es hat etwas Göttliches, wenn man bedenkt, daß pi kurz nach der Drei ins Bodenlose fällt, aber ein Fluss kennt diese Zahl. So in etwa stelle ich mir die Ordnung der Märchen vor; sie beschreiben Dinge, die eher mit Schläue als mit Wissen beschrieben werden können. Ein schlichtes, universales Urwissen.
Märchen bündeln die Kraft der Natur
zu Schlichtheit.
Essenz.
aber ein Fluss kennt diese Zahl.

Das erinnert mich an den Sommer letztes Jahr und die Vielfalt: unsere Beiträge hier als Bach-Fuge gelesen, und die Abstände zwischen den Zahlen.

Willkommen zu Hause,

und Danke für das pi.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
"Konrad", sprach die Mama
Welche Mythen und Märchen belehrten Euch?
Welche tragt ihr herum, wie Schätze, welche bereichern Euch?

Wie üblich. Seite zwei und ich habe zu Deinen Kernfragen bisher noch nicht viel Aufrichtiges gelesen.

Die Geschichte vom Daumenlutscher hat mich doch sehr beeindruckt.

Mich auch.

Ich habe bis zu meinem zwölften Lebensjahr am Daumen gelutscht. Als ich mit neun zur Oberschule kam, war das sogar meiner Mutter langsam peinlich. Irgendwie habe ich es doch geschafft, damit aufzuhören, vermutlich spielten da die ersten Zigareten eine Rolle.

Danach konnte dann ein sogenannter Kiefernorthopäde mit seiner Ross-Schlachtung beginnen und meine Mutti hat jede Menge dazubezahlt. Die Mädchen in der Klasse fanden das ekelhaft, wenn ich im Englischunterricht die Klammer rausgenommen habe, weil das tiäitsch damit nunmal gar nicht geht. Und das mitten in der Pubertät.

Geholfen hat es nicht viel, der Kiefernüberstand konnte um einige Millimeter mit Brachialgewalt zurückgebogen werden, aber alle daran beteiligen Zähne haben mittlerweile den Weg in die ewigen Jagdgründe angetreten. Mit 27 habe ich meine Schneidezähne verloren. Mein Kieferknochen ist so porös, dass Implantate nicht halten.

Einer Randnotiz im Spektrum der Wissenschaft entnahm ich vor einigen Jahren, dass es Forschern gelungen ist, Mäusen oder Ratten mithilfe von Stammzellen neue Zähne wachsen zu lassen.

Vielleicht entwickel ich ja doch irgendwann nochmal den nötigen Biss.

----------------

Mein Schwigervater schenkte mir Jahre später eine Interpretation des "Eisenhans." Es war eine kurze aber sehr intensive Beschäftigung mit diesem Märchen. Genau das richtige Gegenmittel zum

"ich geh fort und Du bleibst da"

Irgendwann muss Konrad nämlich selber gehen.

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Auch das Märchen vom Fischer und seiner Frau hat mich einige Zeit ganz schön beschäftigt.

Ilsebill will zwar mitunter immer noch nicht so ganz as ick woul will, aber das liegt in erster Linie daran, dass ich selber oft gar nicht weiss was ich überhaupt will, weil ich mich viel zu lange damit beschäftigt habe, ein Schloss zu bauen, obwohl ihr das überhaupt nicht soooo wichtig ist.

"Butt" ist ein englischer Slang-Ausdruck für "Arsch." Wenn wir den Arsch direkt verehren und ansteuern, statt den Umweg über so einen im Kopp stinkenden Fisch zu gehen, läuft es besser. So hilfreich können Märchen sein, und es lohnt sich, in Englisch die Klammer rauszunehmen.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Danke an die TO's
für ein interessantes Thema.
Danke auch an Jincandenza für immer lesenswerte Beiträge.
Erfreulich auch,wenn das Thema alte Weggefährten dazu einlädt wieder ein Stück gemeinsamen Weges zu gehen.
Persönlich werde ich zunächst leider beitragsmäßig hier nur auf Sparflamme köcheln können,da ich noch damit beschäftigt bin ,das von mir initiierte Nachbarseminar ,ehrenvoll zu Ende zu führen.
Da wir alle auch aus privaten Gründen im Forum unter Zeitmangel leiden,find ich die Idee einer Tandem Thread Moderation besonders gut und zeitnah.
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