Yo
Mazita bringt es auf den Punkt.
Das Kirchliche Konzept wird sicherlich von den meisten so verstanden werden, dass wir ANDERE nicht mehr bescheissen bzw belügen. Sondern ihnen die Wahrheit sagen. Beichten. Dazu muss man den Mund aufmachen. REDEN.
Mir geht es um die Dinge, bei denen ich mir was vormache und MICH SELBST bescheisse, und die so versteckt sind, dass sie (noch) nicht mein DENKEN füllen.
Ich glaube, dass dieser Ozean des Selbstbetrugs bei jedem von uns weit größer ist als eine Badewanne.
Jeder von uns kennt sicherlich diese Phasen, wo einem plötzlich ein Licht aufgeht und wo wir plötzlich Zusammenhänge entdecken, die wir vorher nie so gesehen haben. Für die frühkindliche Phase verweise ich hierzu auf Piagets genetische Erkenntnistheorie. Aber das geht im Erwachsenenalter natürlich weiter.
Dieser Auffklärungsprozess läuft bei jedem anders, oft schubweise. Idealerweise hat man eine zeitlang einen Mentor, der nur wenige Jahre älter ist und von dem man bestimmte Gedanken eher annehmen kann als vielleicht von den eigenen Eltern, die bereits viel weiter sind, so dass sie die für den Lehrprozess erforderlichen feinen Nuancen nicht mehr spüren.
Und viele Menschen bleiben oft irgendwo stehen. Da ist dann ein großer Erleuchtungsschub gekommen, nach dem man denkt: "Jetzt weiss ich Bescheid." Das ist das Gefährlichste und mit dieser Masche versuchen viele Scharlatane Kohle zu machen.
Wir werden Älter. Allen, die dran bleiben, gehen irgendwann die Lehrer aus. Irgendwann sterben die eigenen Eltern als Erzieher und Selbstbetrugsaufdecker weg und dann sind wir auf uns alleine beziehungsweise gegenseitig angewiesen.
Der Skeptizismus und seine Derivate geben uns tolle Werkzeuge an die Hand, um andere zu durchschauen. Aber helfen sie uns wirklich bei uns selbst?