Die Natur und der Mensch

Vielleicht ist "Gleichgültigkeit" das falsche Wort? Vielleicht stünde da besser "Gelassenheit"?

Mag ja sein, doch stand es da.

Und in meiner Antwort meine ich auf jeden Fall Gleichgültigkeit.
Meine Worte (provokant) - in Bezug auf den Einzelnen - eine Wahrheit, der keiner widersprechen mag?

Für mich macht Gelassenheit mehr Sinn. Aber meine Brille.

Der Knackpunkt ist doch, dass das Wort "Gleichgültigkeit" in deiner Ausführung negativ belegt ist. Denk' mal ans Nirwana... aber unsere christiliche Denkwelt legt ja auch das negativ als eine Art Nihilismus aus.

Wobei ich am Nirwana den Aspekt "keine Furcht", "keine Schmerzen" sehr schätze.

Also Gleichgültigkeit mehr positiv belegt, mehr als eine Art Erleichterung, Befreiung...

Genau so ist es , das ist der Knackpunkt, an dem es aber auch keinen Zweifel gab.

Zudem haben wir nun mal 2 Begriffe:
Gelassenheit - positiv belegt
Gleichgültigkeit - negativ belegt

Ich jedenfalls, möchte immer so gelesen werden, dass man meine Begriffswahl zunächst akzeptiert.

Tja. Ich zweifle daran, dass Gleichgültigkeit per se negativ belegt ist. Das habe ich zu erklären versucht und deshalb habe ich ein anderes Wort ins Spiel gebracht: Um zu illustrieren, dass es möglich ist, das ganze anders zu verstehen, als du es tust. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.

Der ist nicht aus dem Nirvana sondern aus Rocky IV.

"Nirwana" ist ein buddhistisches Denkmodell, "Nirvana" eine Rockband. Also Vorsicht! Und mit Rockys stahlhartem, zähneknirschendem "keine Schmerzen" will ich gar nix zu tun haben.

Ich finde die Vorstellung eines schmerz- und angstfreien Schwebezustandes, eines Aufgehobenseins, nicht unattraktiv.

Deshalb bin ich durchaus bereit, den Begriff "Gleichgültigkeit" ein bisschen zu öffnen.

Ich stelle in Gelassenheit fest, dass es gleichgültig ist, was ich schreibe, da es nicht mir, sondern dem Leser obliegt, darüber zu befinden, wie ich zu lesen bin.

...die "Gleichgültigkeit" wurde von Sharp_Silk ins Spiel gebracht. Und ich habe eine andere InterpretationsMÖGLICHKEIT aufgeworfen. Nix sonst.

Das habe ich wohl verstanden...

Ich stellte daher ja auch klar, wie meine Erwiderung

zu verstehen war.
Gleichgültigkeit, jenseits von Gelassenheit sprach ich an.

Doch mag es wohl sein, dass ich dies als einziger so sah. So möge man über meine letzten Beiträge hinwegsehen.

empfinde Gleichgültigkeit auch negativ.


Gleichgültigkeit ist für mich wegsehen, nicht wahrnehmen wollen. Nicht aktiv werden, obwohl ich etwas tun könnte, helfen könnte, etwas lindern oder ändern könnte.


Gleichgültigkeit ist für mich unmenschlich. Kommt nahe an Ignoranz.


Wenn mir ein Mensch gleichgültig ist würde ich das als "verletzten", "mißachten", mir egal bewerten.


und das wäre für nicht nicht OK.



lg Ralf

Positive Gleichgültigkeit ist Gelassenheit, sich nicht mehr verletzen lassen. Negative Gleichgültigkeit ist (danke, cruiserman!) Ignoranz, Egoismus im weitesten Sinn.

Könntet ihr das so gelten lassen?

Klar, im allgemeinen Sprachgebrauch schlägt die Gleichgültigkeit negativ zu Buche. Aber im Sinne des Nirwana sollte sie auch eine Chance kriegen, finde ich.

.....................gehört den gleichgültigen.

schlußpunkt aus einem calm*gedicht*

Nein,kann ich nicht.
Zunächst sind ohnehin beide Wertungen (pos. + neg.) egoistisch,
d.h. auf Sich bezogen.
Erstens ist Gleichmut die treffendste Tautologie für positive Gelassenheit.
Zum Zweiten lässt sich auch Ignoranz als positiver Charakterzug darstellen.
Viele Dinge die einem persönlich auf den Keks gehen,z.B. unsinnige Forenbeiträge,ignoriert man besser,anstatt in polemische Rechthaberei zu verfallen.
Das ist besser für die Umwelt.

ich mich über unsinnige Forenbeiträge aufregen würde....oder in polemische Rechthaberei verfallen würde.......


wäre ich nicht in einem Forum, egal welchem.

Gelassenheit und Humor, sowie eine Ignoranz, die durch Schweigen nicht verletzt, da sie ja nicht wahrgenommen werden kann.


Gleichgültig wäre es, an einem Unfallort vorbeizufahren, ohne zu schauen, ob ich helfen kann, Hilfe rufen kann.



@**lm


ist dem Gleichgültigem nicht auch das Glück gleichgültig?

für mich heißt "gleichgültig",

dass alles gleiche gültigkeit hat, sein sosein verdient!

und dass ich darin, wenn eben möglich, nicht rumfuhrwerkeln darf.

vorsicht und achtung ist mein lebensgebot!

calm

damit kann ich leben.




lg Ralf

Ich auch nicht. Indem ich die Gleichgültigkeit in zwei Teile spalte (positiv/negativ, gut/böse), zerstöre ich sie. Es hat dann eben nicht mehr ALLES gleiche Geltung, sondern bestimmte Teile des Ganzen "sollen" bevorzugt werden.

Ist so ein wenig wie bei den Kugelmenschen.

Die Abwesenheit von Gleichgültigkeit, also das Heraustreten aus dem Nirvana in die schnöde Wirklichkeit der Teilbarkeit, erzeugt hingegengewisse Spannungen zwischen den geteilten Dipolen, welche wiederum Leiden, die kaum
sind, notwendig nach sich zeihen.

Diese Spannungen haben auch so ihren Reiz und sind wohl auch nicht ganz unwichtig für die Erotik.

bedeutet für mich gleichgültigkeit im übertragenen, synonymisierten sinn: leck mich...
obwohl ich calms " gleiche gültigkeit" auch spannend finde.
also- was "güldet" nun?
gruß

diA

Hm.

Der "Gleichmut" trifft besser als die "Gelassenheit", was ich meine, okay.

Gleiche Geltungsschwere - "Mir ist es gleich!" hat in meinem Zusammenhang auch mehr mit meinem "Mut", meinem "Ge-Müt" zu tun.

Aber trotzdem bin ich der Meinung, dass ich mich gleichgültig verhalten kann aus mehr als übersteigertem Egoismus ODER eben aus blankem Überlebensdrang, um mich selbst zu erhalten.

Entschuldigung, ich bin noch nicht ganz wach.

Da hift nur stumpfes Repetieren :

Jan 2010- Erdbeben Haiti
Feb 2010- Mißbrauchsfälle in der kath.Kirche
Mar 2010-Schumi gibt wieder Gas
Apr-2010- Chaos unter Aschewolke
Mai-2010-Köhler tritt zurück
Jun 2010- Tschland..Deutschland...
Juli 2010-Tragöde Loveparade
Aug 2010-Christoph Schlingensief gestorben
Sept 2010-Einige Joy Club Philos treffen sich konspirativ in Hamburg
Okt-2010- Sarrazin Thesen
Nov 2010- früher Wintereinbruch

Feb 2011- zu Guttenberg
Mar 2011- Tsunami in Fukushima

ein einfaches Wort eine grundlegende philosophische Diskussion führen.


Kluge Menschen können wohl jedes Wort zerlegen und interpretieren, wie sie es selbst genehm haben.


Amüsant, interessant, aber sinnvoll?



Dem Volk aufs Maul geschaut.


Habe heute Morgen als einfacher Mensch mit Kollegen über Gleichgültigkeit geredet.


Ergebnis


Gleichgültigkeit wird wie folgt beschrieben.....


ist mir alles (scheiß)egal, geht mir am Arsch vorbei, interessiert mich nicht, geht mich nix an, is mir Wurscht.


Kurz gesagt, was Gleichgültig ist wird schlicht nicht beachtet, nicht wahrgenommen, ignoriert oder verdrängt.


Einen tieferen Sinn wollte niemand erkennen.


Ob alles Gleich - Gültig ist, sein könnte oder sonst was......



wen interessierts?

mich !!

Ich bin eine Haarspalterin, Erbsenzählerin und Klugscheißerin vor dem Herrn. Ausdrücklich nachzulesen nicht nur in meinem Profil. Ich bin nicht stolz darauf, aber ich stehe dazu.

Mein hochgeschätzter Philosophielehrer trieb uns Schülerinnen (das is' kein Feminismus, ich war auf einer Mädchenschule, einer katholischen ) mit solchen Wort-Zer-Legungen regelmäßig in den Wahnsinn. Das war eine Wonne!

Ich hinterfrage nun mal gern das, was gewöhnlich einfach so durchflutscht. Steinigt mich doch!

Sprache ist viel mächtiger als den meisten Menschen meistens bewusst ist. Das aber führt nun endgültig viel zu weit weg vom Thema.

@****e_H: Deine Liste liefert mir nur wenig Halt. Aber ich bin wacher jetzt, danke.

@*******man: Du hast natürlich vollkommen Recht mit dem, was du aus dem Lebensalltag frisch heraus gefischt hast; so ist der allgemeine Sprachgebrauch und der wiegt schwerer als jedes theoretische Herumsalbadern...