es gehört
power dazu, nach diesem stilistischen absturz in technicolor
wieder das thema aufzugreifen.
immer wieder passiert es, im joy.
nein, nicht der sex. die begegnungen.
die worte, die menschen, teils beiläufig, absichtslos und nur achtsam, miteinander tauschen. die vielen mail-mitteilungen, die einem das herz anrührten, die man einfach so schrieb, oder las, und die nirgends mehr auftauchen werden. das ungepostete. ein genre für sich, etwas für den irrealis-modus.
der geist-sex, den man mit jemandem hatte, ohne einen einzigen tropfen körpersaft abzusondern, der aber als solcher echot. im körper, im regentschaftsbereich der bewussten dechiffrierung, also der reflexion. die netten, lieben, warmen worte, die man jemandem schrieb, den man nie sehen wird, nie anfassen oder hören wird. das, was man schenkte, was kein copyzeichen trägt, keine materielle spur hinterlässt, was der club löscht, nach spätestens dreißig tagen. die vielen wortquickies, knuddeleien, icons und pics, die man anheftete, ansäumte, annähte, stanzte. verschoss und vepulverte, wie gedankensamen, die keine kinder zeugen, aber pfade. man erzeugt energetische pfade, jedes mal, wenn man den mund aufmacht und den tippfinger rührt.
je mehr beglückenden austausch man hat, je mehr man schenkt, um des schenkens willen, an unbekannte, eines-tages-offlinegehende,
desto mehr beglückenden sex hatte man. jedes lächeln, das man erzeugte, ist ein wonneseufzer der ewigkeiten, ein spindeln um den wahrhaftigen inneren seelenkern, der uns sendefähig macht.
antennenbetasten. andocken, transmitter abgeben, reaktion hervorrufen.
unser amöbendasein ist gleichermaßen blind und taub, ätherisch und zentrifugierend, wie jeder andere universelle sternentanz.
wenn wir ahnten, wie gewichtig und verantwortungsreich unser sexuelles tun ist, wir könnten uns nicht mehr reproduzieren.
dies wiederum rettete den planeten.
und an diesem punkt sehe ich das philosophieren beim sex mit dem sex zusammenfallen.