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Nietzsches-Zárathustra

@pue
es

Das sind globale Fragen, die in dieser Form vor dreißig Jahren nicht bestanden.


hat sich 3000 Jahre nichts verändert.


Arm und Reich, Mächtige und Sklaven, Liebe und Hass, Gut und Böse.......


Diese Diskrepanzen gab es schon immer.


Und die Sprüche der Weisen ändern daran nichts.


Ändern können sich nur Menschen. Und nur wenn Menschen sich ändern, ändert sich (vielleicht) etwas an den Diskrepanzen.



lg Ralf
**e Mann
2.564 Beiträge
Na, da hat sich aber Einiges geändert.

Hatten viele Religionen vor 3000 Jahren noch mehrere Götter, ist inzwischen, irgendwo zwischen Hegel und Nietzsche, der eine Gott auch noch krepiert.

Nun sind wir gefordert, unsere Geschicke selbst in die Hand zu nehmen. genau das ist hier topic.

Ich glaube, der Mensch bleibt nur Mensch, wenn er sich ständig ändert und sich den neuen Bedingungen anpasst. Das gehört zu seiner Eigenschaft.

Im Moment übt er, weltweit zu kommunizieren. Diese Entwicklung hat vor ungefähr dreitausend Jahren angefangen, die gewaltigsten Schritte dahin machte er aber in den letzten dreißig Jahren. Die weitere Entwicklung wird noch viel schneller von statten gehen.

Die technische Entwicklung scheint zwar vom Menschen gemacht, bestimmt aber zusehends dessen Geschicke. Auch wenn ich mich wiederhole: Das www wächst, ernährt sich von unseren Wörtern, lässt sich nicht mehr abschalten und verfolgt ein Ziel, dass wir nicht ausmachen können. Wir haben weder Einfluss darauf, noch können wir erahnen, welche Idee es verfolgt.
Die Entwicklung des Menschen dagegen ist seit Jahr Millionen Jahren abgeschlossen. Er hat zwar sein Handeln auf die sich fortwährend ändernde Umgebung abgestimmt, seine Anlagen sind aber immer noch die alten. Er ist nie besser oder schlechter geworden und wird es auch nicht werden.

Die Propheten haben ausgedient.

Auch wenn das hier recht nett ist:

"Von Gut und Böse"

Und einer der Ältesten der Stadt sagte: Sprich uns vom Guten und Bösen.
Und er antwortete: Vom Guten in euch kann ich sprechen, aber nicht vom Bösen. Denn was ist das Böse anderes als das Gute, von seinem eigenen Hunger und Durst gequält? Wahrhaftig, wenn das Gute hungrig ist, sucht es Nahrung sogar in dunklen Höhlen. Und wenn es durstig ist, trinkt es sogar aus toten Gewässern.
Ihr seid Gut, wenn ihr eins mit euch seid. Doch wenn ihr nicht eins mit euch seid, seid ihr dennoch nicht böse. Denn ein uneiniges Haus ist keine Räuberhöhle, es ist nur ein entzweites Haus. Und ein Schiff ohne Ruder kann ziellos zwischen gefährlichen Inseln treiben und doch nicht auf den Grund sinken. Ihr seid gut, wenn ihr danach strebt, von euch selber zu geben. Doch ihr seid nicht böse, wenn ihr danach trachtet, etwas für euch selber zu gewinnen. Denn wenn ihr nach Gewinn trachtet, seid ihr nichts als eine Wurzel, die sich an die Erde klammert und an ihrer Brust saugt. Sicher kann die Frucht nicht zur Wurzel sagen: Sei wie ich, reif und voll und gib immer von deiner Fülle.
"Denn für die Frucht ist das Geben eine Notwendigkeit, so wie Empfangen eine Notwendigkeit für die Wurzel ist. Ihr seid gut, wenn ihr hellwach seid in eurer Rede. Doch ihr seid nicht böse, wenn ihr schlaft, während eure Zunge ziellos stammelt. Und selbst holpriges Reden kann eine schwache Zunge kräftigen. Ihr seid gut, wenn ihr fest und mit kühnen Schritten auf euer Ziel zugeht, doch ihr seid nicht böse, wenn ihr hinkend darauf zugeht.
Selbst die Hinkenden gehen nicht rückwärts. Aber ihr, die ihr stark und schnell seid, seht zu, dass ihr nicht vor den Lahmen hinkt und es für Freundlichkeit haltet. Ihr seid auf zahllose Weisen gut, und ihr seid nicht böse, wenn ihr nicht gut seid, ihr seid nur säumig und faul. Schade, dass die Hirsche den Schildkröten nicht Schnelligkeit beibringen können. In eurer Sehnsucht nach eurem höchsten Ich liegt eure Güte: und diese Sehnsucht ist in allen von euch.
Aber in einigen von euch ist diese Sehnsucht ein Wildwasser, das mit Macht zum Meer rast und die Geheimnisse der Hügel und die Lieder des Waldes mit sich trägt. Und in anderen ist sie ein flacher Bach, der sich in Windungen und Biegungen verliert und sich aufhält, ehe er die Küste erreicht.
Aber wer viel ersehnt, sage nicht zu dem, der wenig ersehnt: "Warum bist du so langsam und zaghaft?" Denn der wahrhaft Gute fragt nicht den Nackten: "Wo ist dein Gewand?" und auch nicht den Obdachlosen: "Was ist mit deinem Haus geschehen?"

aus Gibran: "Der Prophet"
Des Pudels Kern
Die technische Entwicklung scheint zwar vom Menschen gemacht, bestimmt aber zusehends dessen Geschicke. Auch wenn ich mich wiederhole: Das www wächst, ernährt sich von unseren Wörtern, lässt sich nicht mehr abschalten und verfolgt ein Ziel, dass wir nicht ausmachen können. Wir haben weder Einfluss darauf, noch können wir erahnen, welche Idee es verfolgt.

sehe ich darin, genau dieses nicht hinzunehmen.
Es verfolgt überhaupt kein Ziel, es verfolgt aber zunehmend wirtschaftliche Interessen, die ihm zu seinen Anfangszeiten eher fremd waren.

Nitzsches Übermensch, wie ich ihn verstehe, würde dies jedenfalls nicht hinnehmen.
Es gilt sich als Teil des Ganzen zu begreifen, doch Sitzen wir lieber gemütlich vor dem PC und echauffieren uns über die, die angeblich schuld sind... Politiker, Wirtschaftsbosse, wahlweise auch mal einfach nur Männer oder Frauen ansich.

Jeder von uns trägt seinen kleinen Anteil an Schuld und sei es nur das Schnäppchen, das wir nicht ausschlagen können, obgleich wir wissen, dass der Preis nur dadurch zustande kommen kann, dass der Lohn für die Arbeitsleistung erbärmlich ist.

Die Zusammenhänge halbwegs zu verstehen und dennoch mitzumachen mag uns gar schuldiger machen, als die Masse an "Würmern", die diese nicht begreifen können.

Und da haben wir sie dann wieder, die Doppelmoral, dessen größter Feind Nitzsche war...
*********anda Frau
577 Beiträge
Danke, pue, für den Propheten.

Und für das angesagte Ausdienen derselben.

Und für deine prophetischen Weissagungen. *zwinker*

ich denke, es liegt eine gesellschaftliche Neurose darin, noch zu Lebzeiten etwas erleben zu wollen. Sei es das Hinscheiden der fossilen Brennstoffe mitzuverfolgen, oder sei es das große Ziel des Internets unverschleiert zu erkennen, oder ganz simpel die Formel für den Weltfrieden herzustellen.

Wir sind nicht Ersten. Und weise sind immer auch nur ganz Wenige und wenn viel geredet wird, wird dadurch automatisch nicht immer etwas besser.
**e Mann
2.564 Beiträge
Der Weltfrieden ist doch ein feines Ziel, mit irgend etwas müssen wir nun mal die Zeit tot schlagen.

Ein Szenario dafür wäre folgendes:

Die Globalisierung schreitet in wachsendem Maße fort. Irgend wann wird das letzte Billiglohnland gefunden sein. So lange es Solche noch gibt, wird es Preisgefälle und Machtgefälle geben. Waren aber alle einmal dran, so wird sich der Weltpreis für die Herstellung eines T-Shirts nivelliert haben und die Kinderarbeit ist passé.
Natürlich ist der Lohn für die Herstellung der Billigprodukte erbärmlich, Thinkself, bleibt aber die Frage, ob es den Herstellerländern nicht noch mieser ginge, wenn sie gar nicht herstellten. China schließt auf und da es kein Motiv gibt, die eigene Wirtschaft abzubauen, sehe ich keinen anderen Weg, als sie global aufzubauen.

Da die Konzerne nun weltweit operieren, gibt es auch keine Lobby mehr, die meint, gegen ein anderes Land Krieg führen zu müssen. Der Krieg zu Land, Luft und Wasser ist eh bald ausgestorben. Jeder Idiot merkt, dass solche Kriege heute schon keinen Sieger mehr haben. Der neue Krieg findet im Internet statt, weil durch dieses die gesamte Versorgungslogistik eines Landes abgewickelt wird. Ein gesundes Wesen braucht aber dies Angriffe, um sich zu stärken.

Der Mensch ist im gleichen Zeitraum völlig gläsern geworden, jedes Wort von ihm wertet der Computer aus und jeden Abend bekommt ein jeder Angebote von dem, was er braucht: Ralf neueste Nachricht von Jing und Jang, ich ein Küchensieb-Angebot. Spam gibt es nicht mehr, weil der Computer inzwischen schneller als wir selbst erkennt, was wir morgen erst brauchen. Zudem kann höchst wirtschaftlich produziert werden, so kann die nächste Auflage 'Des Propheten' von Gibran schon im vorhinein berechnet werden, 'Also sprach Zarathustra' wird nur noch in wenigen Exemplaren benötigt werden.

Die Gesundheitsdaten des Menschen werden sekündlich an den Zentralcomputer geschickt und ausgewertet. Entsprechende Medikamente sind am nächsten Morgen im Briefkasten. Organe werden postfrisch transplantiert. Auch bei Erektionsproblemen hält das Popup auf dem Monitor sofort entsprechende Hilfestellung parat.

Noch wehren wir uns, aber die Entwicklung ist in vollem Gange, weil wir sie mehr genießen denn ablehnen: den Wetter- wie den Verkehrslagebericht, das individuelle Fernsehprogramm wie die unkomplizierte Suche nach passenden Partnern für absichtslosen Tantrasex.
Und natürlich verdient die Industrie daran, hoffentlich bald in allen Ländern, wenn das böse Schielen nach Wirtschaftswachstum im eigenen Land endlich als Unfug erkannt wird.

Das Internet kennt keine Grenzen und hoffentlich wird bald ein jeder seine Schnittstelle haben. Das Recht auf Nahrung für Jeden von 2022 wird durch die schon oben erwähnten Gesundheitsdatenübermittlung kontrolliert und eingehalten, ein jeder kann sein eigenes Kalorienkonto belasten oder etwas für die Weihnachtsgans ansparen.

Das politische System wird sich dank Internet weiter zur wirklichen Demokratie entwickeln, da mach ich mir gar keine Sorgen.

Ja ja, ich weiß, wir müssen dann noch mal über die Besitzverhältnisse der Produktionsmittel reden.

Für Übermenschen wird es in der Zukunft keinerlei Verwendung geben und der Begriff wird alsbald zu den Kuriositäten der Geschichte zählen.

Meinetwegen können wir den Fred schließen, hehe.
Schön, so kommen wir sicherlich weiter...

Nur ist mein Problem ein ganz anderes.
Wenn es nichts zu ändern gibt, so gibt es auch nichts zu meckern.

Wenn es nichts zu ändern gibt, sollten wir die zu Helden erklären, die die Globalisierung vorantreiben - es lebe der Ausbeuter, denn der wird der sein, der die "Gleichheit" für alle auf den Weg bringt.

Doch v.a. unterscheiden wir uns dann um rein gar nix von der mitschwimmenden Mainstreammasse, abgesehen davon, dass wir klüger schwätzen können.

Vom Sinngehalt kann ich dann aber keinen Unterschied mehr erkennen, ob sich nun jemand hochgeistig über Zarathustra ausläßt, oder beim Nachmittagstalk definitiven Schwachsinn von sich gibt.

Dann ist doch alles nur ein Werben...!?
Dieser steigt nur in einer anderen Klasse in den Ring als jener.

Toll
*********anda Frau
577 Beiträge
Das Recht auf Nahrung für Jeden von 2022 wird durch die schon oben erwähnten Gesundheitsdatenübermittlung kontrolliert und eingehalten, ein jeder kann sein eigenes Kalorienkonto belasten oder etwas für die Weihnachtsgans ansparen.

Eine schöne Idee. *top*

Ich spare auf dich, auf postmodernenpopupgesteuerten Tantrasex.

Ach, am Freitag hab ich Zeitung gelesen: Es gibt jetzt ein Implantat, das hundert Tabletten zu einer vorher festgesetzten Zeit einzeln freisetzen kann.

Dann dauert es nicht lange, und man kann Alzheimer haben und trotzdem auf die Weihnachtsgans zuende sparen und sie unbewusst später fertig garen. *g*
*******alm Paar
7.574 Beiträge
„Denn die Menschen: das sind ihre Geschichten. Geschichten aber muß man erzählen. Das tun die Geisteswissenschaften: sie kompensieren Modernisierungsschäden, indem sie erzählen; und je mehr versachlicht wird, desto mehr – kompensatorisch – muß erzählt werden: sonst sterben die Menschen an narrativer Atrophie. [...] Je moderner die moderne Welt wird, desto unvermeidlicher werden die Geisteswissenschaften, nämlich als erzählende Wissenschaften.“

– Odo Marquard

nietzsche kannte odo nicht..........

calm*wink*
**e Mann
2.564 Beiträge
@ Frau Nalanda

Ja, ich denke, wir brauchen positive Ideen, mit denen wir die leider unausweichlichen 'Systemrelevanzen' nutzen. Das Bremsen und Mahnen alleine reicht nicht aus.

@******elf

Ich habe nicht gesagt, dass es nichts zu ändern gibt. Nur sehe ich kein Fortkommen auf dem Weg zum Übermenschen. Noch nicht einmal ein Ziel darin kann ich ausmachen. Meine niedergeistige Auslassung kommt halt zu dem Schluss, die Idee fallen zu lassen. Das können wir im einzelnen gerne diskutieren.

Für mich macht es mehr Sinn, mich mit den derzeitigen Umständen auseinander zu setzen und ich habe gut damit zu tun.

Ein jeder sollte mit einer Stimme, einer Schnittstelle das gleiche Recht und die gleiche Macht haben, unsere Geschicke zu bestimmen. Bis es dahin kommt, gibt es viel Arbeit. Das Instrument haben wir an der Hand.

Natürlich ist es ein Werben, bei Zarathustra um den Übermenschen, bei mir für die Intelligenz Aller.
geburt der tragödie
bevor das hier wegdriftet

hat jmd/jfd

von euch die geburt der tragödie gelesen und mag mit mir über das apolynische und dyonysische prinzip im HEUTE sprechen?

nietzsche war damals so weit vorne

würde er heute leben

reich ranitzki

wäre nur klassenkasper neben FN

in der nächsten talkshow


stellt euch das einmal vor

ich lach mich wech nur bei der vorstellung


ihr auch ??


kisses

die

NJ
**e Mann
2.564 Beiträge
Mal 'ne andere Perspektive von der Zukunft des Menschen. Nicht uninteressant in Bezug auf das Thema, wenn man bis zu Ende hört:

http://www.wdr5.de/nachhoeren/das-philosophische-radio.html

Oberster Podcast-Beitrag mit Klaus Heinrich
*******enza Mann
3.454 Beiträge
geschickte Geschichte(n)
Nur sehe ich kein Fortkommen auf dem Weg zum Übermenschen. Noch nicht einmal ein Ziel darin kann ich ausmachen. Meine niedergeistige Auslassung kommt halt zu dem Schluss, die Idee fallen zu lassen.

Die Idee des Übermenschen bleibt ja merkwürdig unbestimmt, so dass es in der Tat schwierig ist, dieses "Ziel" auszumachen. Sie hat dennoch ihren Sinn, und zwar als Warnung an die Menschen, sich nicht als "Krone der Schöpfung" zu verstehen. Stillstand ist Rückschritt.

Natürlich ist es ein Werben, bei Zarathustra um den Übermenschen, bei mir für die Intelligenz Aller.

Obacht: Intelligenz ist im Allgemeinen als eine Eigenschaft des menschlichen Denkapparats definiert, die sich nur wenig bis gar nicht "bilden" läßt. Hier ist Angleichung nur dadurch zu erreichen, dass man die geistige Elite einen Kopf kürzer macht.

unsere Geschicke zu bestimmen.

Der Zarathustra ist nicht die Politeia. Die gesellschaftliche Organisation "unserer" Geschicke ist ihm recht gleichgültig. (Denn der zukünftige Mensch wird über unsere von so viel Mitleid geprägte Sozialgesetzgebung eh nur schmunzeln)

In der "stillsten Stunde" am Ende des zweiten Buches treibt ihn die Einfalt des gemeinen Volkes erstmal wieder in die Einsamkeit zurück. Wenige Seiten vorher habe ich mir folgendes Zitat ganz dick angestrichen:

Die Vergangnen zu erlösen und alles "Es war" umzuschaffen in ein "So wollte ich es!" - das hieße mir erst "Erlösung."

"geschickt", nicht wahr?
*******s10 Mann
194 Beiträge
Meiner Meinung nach, sind zahlreiche Anliegen, die Nietzsche mit dem Übermenschen umschrieben hat, bereits Realität geworden:

• genealogisches Denken: Der Mensch kann sich entwickeln. So in den "Drei Verwandlungen" vorgestellt. Heute ist es selbstverständlich, dass der Mensch Traditionen aufnehmen muss (Kamel), verwerfen darf (Löwe) und sich seine eigene Denkweise entwickeln kann (Kind).
• Die Dominanz der christlichen Religion ist gebrochen. Jeder kann heute frei wählen, welcher Konfession oder Relgionsgemeinschaft er angehört oder nicht. Es besteht auch kein grosser gesellschaftlicher Druck mehr, Christ zu sein. Da ist der Druck, Kapitalist zu sein, grösser. "Gott ist tot" ist keine Provokation mehr.
• Über die Sparten Psychologie, Psychotherapie, Esoterik ist auch die Versöhnung von Körper und Geist ein anerkanntes Feld in unserer Gesellschaft geworden. So viel zu Nietzsches Konzept vom Selbst.
• Das, was wir heute Postmoderne nennen, ist doch von Nietzsche angedacht worden. Die Gesellscchaft hat diverse Sinnangebote zur Verfühgung, die ein Mensch für seine Lebensführung wählen darf. Und es ist sogar z. T. in, eigene neue Lebensmodelle zu erfinden und vorzuleben. Natürlich kommt das ein bisschen auf die Region an, in der man lebt, aber in offenen, städtischen Gebieten ist das doch eigentlich do so akzeptiert.

Ich würde also beim Übermensch-Konzept heute nicht mehr von Zukunftsmusik sprechen. Natürlich braucht es eine ständige Weiterentwicklung - und wir sind gerade in einem rechtskonservativen Schub, der Nietzsches Errungenschaften bedroht. Auch sind seit Nietzsche weit dringlichere Fragen und Probleme aufgetacht, die Nietzsche noch nicht angedacht hat, die aber ein Übermensch der Zukunft zwingend mitreflektieren müsste: Peakoil, Energiekrise, Wirtschaftskrise, Demokratiekrise, Ökologie, Wachstum un seine Grenzen...
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