Der Weltfrieden ist doch ein feines Ziel, mit irgend etwas müssen wir nun mal die Zeit tot schlagen.
Ein Szenario dafür wäre folgendes:
Die Globalisierung schreitet in wachsendem Maße fort. Irgend wann wird das letzte Billiglohnland gefunden sein. So lange es Solche noch gibt, wird es Preisgefälle und Machtgefälle geben. Waren aber alle einmal dran, so wird sich der Weltpreis für die Herstellung eines T-Shirts nivelliert haben und die Kinderarbeit ist passé.
Natürlich ist der Lohn für die Herstellung der Billigprodukte erbärmlich, Thinkself, bleibt aber die Frage, ob es den Herstellerländern nicht noch mieser ginge, wenn sie gar nicht herstellten. China schließt auf und da es kein Motiv gibt, die eigene Wirtschaft abzubauen, sehe ich keinen anderen Weg, als sie global aufzubauen.
Da die Konzerne nun weltweit operieren, gibt es auch keine Lobby mehr, die meint, gegen ein anderes Land Krieg führen zu müssen. Der Krieg zu Land, Luft und Wasser ist eh bald ausgestorben. Jeder Idiot merkt, dass solche Kriege heute schon keinen Sieger mehr haben. Der neue Krieg findet im Internet statt, weil durch dieses die gesamte Versorgungslogistik eines Landes abgewickelt wird. Ein gesundes Wesen braucht aber dies Angriffe, um sich zu stärken.
Der Mensch ist im gleichen Zeitraum völlig gläsern geworden, jedes Wort von ihm wertet der Computer aus und jeden Abend bekommt ein jeder Angebote von dem, was er braucht: Ralf neueste Nachricht von Jing und Jang, ich ein Küchensieb-Angebot. Spam gibt es nicht mehr, weil der Computer inzwischen schneller als wir selbst erkennt, was wir morgen erst brauchen. Zudem kann höchst wirtschaftlich produziert werden, so kann die nächste Auflage 'Des Propheten' von Gibran schon im vorhinein berechnet werden, 'Also sprach Zarathustra' wird nur noch in wenigen Exemplaren benötigt werden.
Die Gesundheitsdaten des Menschen werden sekündlich an den Zentralcomputer geschickt und ausgewertet. Entsprechende Medikamente sind am nächsten Morgen im Briefkasten. Organe werden postfrisch transplantiert. Auch bei Erektionsproblemen hält das Popup auf dem Monitor sofort entsprechende Hilfestellung parat.
Noch wehren wir uns, aber die Entwicklung ist in vollem Gange, weil wir sie mehr genießen denn ablehnen: den Wetter- wie den Verkehrslagebericht, das individuelle Fernsehprogramm wie die unkomplizierte Suche nach passenden Partnern für absichtslosen Tantrasex.
Und natürlich verdient die Industrie daran, hoffentlich bald in allen Ländern, wenn das böse Schielen nach Wirtschaftswachstum im eigenen Land endlich als Unfug erkannt wird.
Das Internet kennt keine Grenzen und hoffentlich wird bald ein jeder seine Schnittstelle haben. Das Recht auf Nahrung für Jeden von 2022 wird durch die schon oben erwähnten Gesundheitsdatenübermittlung kontrolliert und eingehalten, ein jeder kann sein eigenes Kalorienkonto belasten oder etwas für die Weihnachtsgans ansparen.
Das politische System wird sich dank Internet weiter zur wirklichen Demokratie entwickeln, da mach ich mir gar keine Sorgen.
Ja ja, ich weiß, wir müssen dann noch mal über die Besitzverhältnisse der Produktionsmittel reden.
Für Übermenschen wird es in der Zukunft keinerlei Verwendung geben und der Begriff wird alsbald zu den Kuriositäten der Geschichte zählen.
Meinetwegen können wir den Fred schließen, hehe.