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Erkenntnis des Tages!449
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ist erkenntnis möglich?

**********_Gogh Mann
5.291 Beiträge
@**********Hmaso

Also, in der verkürzten Form wird dies sicher nicht stimmen.

Erkenntnis kann ja auch das "Erkennen" bedeuten. Wenn Du Wasser in der Wüste siehst, so mag das eine Oase oder eine Fatamorgana sein. Das Erkennen mag also auf einer nicht realen Begebenheit beruhen, aber das Erkennen ist ja dennoch echt. Dies würde genauso für das Fühlen, Schmecken, etc. gelten. Das "wahr" ist hier nicht unbedingt nötig, selbst, wenn alles nur ein Traum wäre. Für mich stünde hier immer die Frage nach der Qualität der Erkenntnis.

Wahrheit gibt es in jedem Falle auch. Besser: Wahrheiten. Die Frage wäre hier, wie weitreichend es gilt. Hier wäre - abgesehen von "subjektiv" - "allgemeine" oder "absolute" oder "universelle" Wahrheit(en) etwas, was fraglich wäre, je nach Standpunkt. Ich kenne Habermas da nicht, aber Übereinstimmung(en) oder Konsenztheorien etc. spielen wohl u.a. bei ihm da eine Rolle.
Lustliebender
Verstehe ich dich dahingehend richtig, dass auch eine Teilerkenntnis/ ein teilweises Erkennen erkenntnis ist?
**********_Gogh Mann
5.291 Beiträge
Nun, es werden hier ja Begriffe gebraucht, deren Eindeutigkeit im alltäglichen Sprachgebrauch von Mensch zu Mensch u.U. sehr verschieden ist. Selbst, wenn man sich auf ein philosophisches Wissenschaftslexikon als Basis festlegen würde, wären unterschiedlichen Begriffsauffassungen schnell gegeben.

Was ist Erkenntnis? Und das ggf. in Abgrenzung zu anderen Begriffen wie Wahrheit(en), Weisheit(en), etc. Dazu würde auch gehören, in wie weit ich hier Teile oder Gesamtheit zulasse oder auch nicht. Das ist u.U. Definitionsfrage oder Begriffsauffassung/-interpretation.

Davon ausgehend sage ich, dass für mich der Begriff Erkenntnis viel mit Erkennen, für sich Erfassen, Einsichten, logischen Schlüssen, Wahrnehmung etc. zu tun hat. Ich würde ganz deutlich sagen, dass es in jedem Falle allgemein Erkenntnis, insbesondere Teilerkenntnisse und teilweiliges Erkennen gibt. Dass es eine vom Subjekt/von (allen) Subjekten unabhängiges, universelles, allgemeingültiges Erkenntnis gibt, würde ich verneinen.

Ohne Subjekte gibt es weder einen "Sprachraum" noch einen "Erkenntnisraum" noch einen "Wahrheitsraum", innerhalb der es Sinn machen könnte, Wahrheiten festzustellen bzw. Erkenntnis zu betreiben.
*****one Frau
13.323 Beiträge
Erkenntnis...
kann- für mich muss- ein zugewinn aus den verschiedensten wahrnehmungen sein.
ich meine, dass der prozess der findung einer oder mehrerer erkenntnisse einem ständig befülltem gefäß ähnelt:
manches tropft über lange zeit hinein, anderes fließt wie ein schwall.
ist das gefäß voll, dann kommt das nächste...

mal so gedacht

diA
*******alm Paar
7.574 Beiträge
es gab einmal jemanden.............
.......der schrieb 1925 und 1926 zwei bücher, das erste im knast, viele haben sie gelesen, wie viele verstanden, weiß ich nicht.

jedenfalls hätten sie aus diesen zwei büchern erkenntnis ziehen müssen...........

..........eine zeitlang später lebten viele menschen nicht mehr.

erst heute fangen wir an zu erkennen und schon erkennen wir wie das gleiche passiert wie, siehe oben, nur nicht so nah bei uns................

was wurde erkannt?

......oder ja, ich erkenne, aber es stört mich nicht.

wenn das so ist hat erkenntnis nichts mit daraus resultierender veränderung zu tun.

damit ist erkenntnis wertlos auch wenn sie möglich ist.

calm*wink*
@calm
Kennst du eine der ältesten Weisheiten der Welt?

Wer Dreck sehen will, für den wird die schönste Rose wie Dreck aussehen.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
nein herr mcdoodle,
ich kenn es etwas anders,

du kannst in einen haufen scheiße ruhig eine rose stecken, es bleibt ein haufen scheiße.

calm
mit einer rose...
*******alm Paar
7.574 Beiträge
jap.............
.........nio, der gestank wird verfeinert und die optik verändert!
gut so*zwinker*
*******alm Paar
7.574 Beiträge
der stoff......
.....aus dem träume entstehen!
ich glaube auch, dass es auf dauer wenig sinn macht, die tollsten erkenntnisse zu erlangen, wenn sie die verhältnisse nicht zu meinem wohl verändern- es sein denn ich ergötze mich allein an den gedanken und freue mich meiner genialität ( wird auch abwertend hirnwichserei genannt )... was zwar kurzfristige befriedigung gibt...aber eben nur kurzfristige und somit zur sucht werden kann------ allerdings denke ich nicht, dass ein gedanke völlig sinnlos sein kann und auch nicht, dass er ohne eine form der materialisierung oder einfluss auf die gesellschaft nicht mehr wirkt--er verändert zumindest schonmal jenen, wer ihn gedacht oder wem er geschenkt wurde--
@Lustliebender
Erkenntnis kann ja auch das "Erkennen" bedeuten.

Dem kann ich nur zustimmen, weil zur "Erkenntnis" nicht nur das Ergebnis, sprich das "Erkannte", sondern auch der Prozess des "Erkennens" gehört.

Wenn Erkenntnis der Prozess und das Ergebnis eines durch Einsicht oder Erfahrung gewonnenen Wissens bedeutet, dann ist z.B. bereits die Erlangung einer Einsicht ein "Erkennen". Was wiederum nun unter "Wissen" zu verstehen ist, ist abhängig davon, welchen Wahrheitsbegriff man zugrunde legt. Du hast früher schon einmal das Beispiel des fundamentalen Christen vorgetragen: für ihn ist es wahr, dass Gott die Erde vor 5.000 Jahren erschaffen hat. Für den Atheisten ist das allerdings alles andere, nur nicht wahr.

Umgekehrt: wenn man Wissen durch Erfahrung oder Einsicht gewinnt und das Wissen wiederum vom zugrunde liegenden Wahrheitsbegriff abhängt, dann gilt dies zwar gleichermaßen für die Erkenntnis (=Ergebnis) selbst, nicht jedoch auf den Prozess des Erkennens.
*****one Frau
13.323 Beiträge
...
das wäre ein ansatz zum weiterphilosophieren:
der begriff "Wissen".

Umgekehrt: wenn man Wissen durch Erfahrung oder Einsicht gewinnt und das Wissen wiederum vom zugrunde liegenden Wahrheitsbegriff abhängt, dann gilt dies zwar gleichermaßen für die Erkenntnis (=Ergebnis) selbst, nicht jedoch auf den Prozess des Erkennens.

würde ich so nicht sehen.
du kannst über dinge etc. gar nichts wissen, und trotzdem oder gerade deshalb erkenntnis gewinnen.

etwas zum nachlesen...
http://www.information-philosophie.de/?a=1&t=590&n=2&y=1&c=49

gruß

diA
@diaNaone
Das ist eine gute Frage. *top* Kann man wirklich Erkenntnis erlangen ohne zu wissen? Das hängt davon ab, wie man Erkenntnis definiert. Versteht man unter Erkenntnis die Erlangung von Wissen durch wiederholte Wahrnehmung, ist Erkenntnis ohne Wissen nicht möglich, weil in dem Moment der Erkenntnisgewinnung erlangt man gleichzeitig Wissen.

Definiert man Erkenntnis etwas weitgefasster – einen Gegenstand oder Sachverhalt aufgrund wiederholter Wahrnehmung oder Tun als bestehend anzusehen – setzt Erkenntnis kein Wissen voraus. Hypothetisches Beispiel: Ein Mensch spürt zum allerersten Mal die Wärme der Sonnenstrahlen. Vorher hat er einsam ohne Kontakt zur Außenwelt in einer eiskalten Höhle ohne Wärmequelle gelebt (Blödes Beispiel, ich weiß). Er spürt die Wärme, obwohl er nicht weiß, was Wärme ist. Hat er ja nie zuvor erlebt. Ebenso wenig weiß er, was die Sonne ist, weil Sonne und Wärme hat er in seiner eiskalten Höhle nie zuvor kennengelernt, und da er auch von der Außenwelt abgeschnitten war, konnte ihm niemand erklären, was Sonne und Wärme sind. Geschieht ihm das öfter, sieht er als gegeben an (Erkenntnis), dass die Sonnenstrahlen ein bestimmtes Gefühl (Wärme) vermitteln, obwohl er nicht weiß, was Wärme ist.
Insofern gebe ich Dir schon recht, dass Erkenntnis auch ohne Wissen möglich ist.
Zum verlinkten Artikel:
Äußerst interessanter, aber zugegebener Maßen sehr komplizierter Artikel – jedenfalls für meinen mittelmäßigen Verstand. Die Frage ist demnach, was ist Wissen? Da müsste man beim Ursprung der Diskussion anfangen: Nach Platon ist Wissen gerechtfertigte wahre Überzeugung . Um wissen zu können, muss man zunächst einmal eine Meinung haben. Um ein einfaches, auch bei Wikipedia nachzulesendes Beispiel zu nennen: „Ich weiß, dass es regnet, bin aber nicht der Meinung, dass es regnet.“ Man kann nicht wissen, dass es regnet, wenn man nicht auch der Meinung ist. Meinung bzw. Überzeugung allein reicht jedoch nicht, weil Überzeugungen auch falsch sein können. Die Überzeugung/Meinung muss demnach auch wahr sein. So kann man bspw. eine wahre Meinung über die Lottozahlen haben (wenn man richtig getippt hat), aber nicht im Voraus wissen, dass diese Zahlen auch tatsächlich gezogen werden. Deswegen die zweite Bedingung: Rechtfertigung. Die wahre Überzeugung muss auch gerechtfertigt sein. Nur dann handelt es sich um Wissen.

Aber bereits Platon war mit seinem Wissensbegriff nicht zufrieden.
Aristoteles hat übrigens darauf verzichtet, den Begriff Wissen übergreifend zu definieren. Seiner Auffassung nach gibt es nur verschiedene Stufen des Wissens (Wahrnehmung, Erinnerung, Erfahrung, Kunst, Weisheit), die sich jedoch methodisch nicht aufeinander redzuieren lassen.

Zurück zum Artikel. Nun hat Edmund Gettier mit seinem Smith-Jones-10-Münzen-Beispiel gezeigt, dass auch eine gerechtfertigte, wahre Überzeugung nicht zwangsläufig Wissen ist und damit kontroverse Diskussionen ausgelöst, aus denen viele neue Ansätze zur Erklärung des Wissensbegriffes entstanden sind. Ich zitierte aus dem verlinkten Artikel: „Smith hat gute Gründe dafür, zu glauben, dass Jones eine bestimmte Stelle bekommen wird und dass er zehn Münzen in der Tasche hat. Smith schließt daraus, dass derjenige, der die Stelle bekommen wird, zehn Münzen in der Tasche hat. Tatsächlich wird aber er selbst, Smith, die Stelle bekommen, und zufälligerweise hat auch er zehn Münzen in der Tasche (was er jedoch nicht weiß), so dass tatsächlich derjenige, der die Stelle bekommen wird, zehn Münzen in der Tasche hat. Smith hat somit eine wahre, gerechtfertigte Überzeugung, und dennoch würden wir ihm kein Wissen zuschreiben.“

Damit hat er 1963 gezeigt, dass der klassische Wissensbegriff nach Platon prinzipiell nicht haltbar ist (haben aber andere vor ihm auch schon getan).

Es stellt sich nun die Frage, was nun „echtes“ Wissen von gerechtfertigten wahren Überzeugungen unterscheidet. Um jetzt jeder einzelne Theorie darzulegen bzw. zu widerlegen, sprengt den Rahmen eines einzigen Beitrages. Keine der in dem genannten Artikel aufgeführten Wissenstheorien vermag aber die Frage, was Wissen letztlich ist, zufriedenstellend zu beantworten.

Weil das so ist, gibt es auch Ansätze, die auf eine „eindeutige“ Definition des Begriffes „Wissen“ verzichten und Wissen als komplexen Begriff auffassen, der durch bestimmte Merkmale gekennzeichnet ist. So z.B. nach Niels Gottschalk-Mazouz (Uni Bayreuth bzw. Stuttgart). Nach seiner Auffassung sind unter Wissen auch Wissen als Können (man weiß, wie man etwas tut), Wissen als Kennen (man weiß eine Antwort) und ferner objektive Verwendungsmöglichkeiten des Wissens (ein Buch oder Lexikon enthält auch Wissen) zu verstehen. Es handelt sich also um einen offenen Wissensbegriff.

Das wäre aber in einem eigenen Thema wahrscheinlich besser untergebracht.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
wer wars?
Nur mein Gedanke

Würde " Erkenntnis" nicht " Wahrheit" vorrausetzen? Und gibt es nicht längst einen Generalkonsenz, dass es keine Wahrheit gibt, sondern nur Übereinstimmungen?

Mit Verlaub: dieser Gedanke ist nicht von Dir.
Irgendwo hab ich den jedenfalls schonmal so ähnlich gelesen.

Ich wäre allen Teilnehmern sehr dankbar, wenn wir uns ein wenig mehr Mühe geben könnten, unsere erkenntnistheoretischen Erkenntnisse mit angemessenen Quellenangaben, Zitaten oder zumindest ein wenig name-dropping zu versehen, eh wir irgendwelchen genialen Kram als unsere eigenen Gedanken ausgeben.

*tuete*

Leider kann ich gar nicht sagen, von wem ich jetzt diesen Gedanken habe. Aber irgendwer Berühmtes hat das bestimmt schonmal irgendwo gefordert. Da bin ich mir ziemlich sicher.
Zitate
Pardon- diese Geschichte lernte ich bereits in der Oberstufe anhand der Unmöglichkeit, einen Stuhl zu definieren!

Ganz ohne Quellenangabe, mein Philolehrer hiess Grolle.

Bei allem Verständnis, aber soll ich für die Annahme, die Erde sei rund, auch jemanden zitieren?

Persönlich überprüft habe ich es nicht...
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Meine Tastatur ist eckig und du hast - als Prophezeiung (d.h. als Erkenntnis von zukünftigem) - morgen Hunger und Durst... Mal so... Warst du schon auf dem Klo...? Wie wird das sein?
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