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Erkenntnis des Tages!449
Es gibt doch jeden Tag Momente, in denen man plötzlich eine Eingebung…
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ist erkenntnis möglich?

*********anda Frau
577 Beiträge
Ja fein, dann hört an dieser Stelle auch das Recht-Haben-Müssen auf. *g*

Die Sache mit der "Empirie" ist die, dass wir alle wissen, dass es mehrere Wahrheiten gibt und auch geben muss. Ein paar -- denen zähle ich die Gesetze der Naturwissenschaft und Technik zu, sind unumstößlich, andere neigen sich durch neuere Erkenntnisse dem Ende zu.

Aber die übergeordnete Frage nach dem Sinn des Lebens muss jeder wohl selbst für sich beantworten. Dumm ist nur, dass man -- sobald man die Antwort vermeintlich gefunden hat, nach Außen tritt und wissen will, wer sonst noch mit in demselben Boot sitzt.

Daher denke ich, dass verschiedene Erkenntnisse unterschiedlich gefunden werden wollen: Die einen ergeben sich formal, zum Beispiel aus Naturgesetzen, die anderen aus dem Wunsch des Egos, sich mit dem Nächsten meinungsmäßig auszutauschen und philosophisch zu verschwistern.
Zwei Monate vergangen und ich setze mich erneut mit dem Wort Erkenntnis auseinander.
Mittlerweile habe ich nur noch Einsichten.

1. Ich habe keine individuellen Erkenntnisse. Alle meine Erkenntnisse fußen auf: „Alles bewegt sich fort und nichts bleibt.“ - Heraklit.

2. Ich besitze Einsichten. Diese haben "vielleicht" Gültigkeit für die mir bekannten Situationen, Konstellationen, aber die Summe der mir bekannten Variablen wird immer kleiner bleiben, als die der mir Unbekannten (bzw. die Anzahl der mir unbekannten Variablen ist ins Unendliche gestiegen). Meine grundlegende Einsicht liegt in Sokrates begründet: "Ich weiß, dass ich nicht weiß."

3. Aus 1. und 2. folgt für mich:
Ob eine Situation der Vergangenen gleicht,
wer weiß?
Aber es gibt den Abgleich!

Wenn wir also inhaltlich auf keinen grünen Zweig kommen, können wir immerhin unser limbisches System auf die Glücksmomente bei der Rezeption der Musik hin untersuchen, um den Sieger zu ermitteln.

Für den "grünen Zweig" gibt es das Internet, da kann man Befürworter für alles finden. Allerdings sehe ich Schwierigkeiten dabei Emotionen über das Internet zu transportieren, denn wenn ich Dir Wagner.mp3 sende, weil ich mich darin wiederfinde, so wirst Du, der mich nicht kennt, auf ganz andere Dinge aufmerksam als ich.
Der Austausch Wagner - gut oder schlecht - ist daher wenig fruchtbar. Zudem ist ein tieferer Austuasch mit mir über Wagner aufgrund meiner geringen Kenntnisse nicht möglich ( Wagner ~ ich höre lediglich das Donnern der herannahenden Walküren)

Wenn wir also inhaltlich auf keinen grünen Zweig kommen, können wir immerhin unser limbisches System auf die Glücksmomente bei der Rezeption der Musik hin untersuchen, um den Sieger zu ermitteln.

Diesen Ansatz empfinde ich Erkenntnis fördernd (wobei auch ich Schwierigkeiten bei der Wagner ~ Glück - Kombination sehe). Überhaupt empfinde ich die Musik als Medium für philosophische Erkenntnis nicht optimal, obwohl nichts besser das Wesen der Transzendenz verdeutlicht.
(die Erweiterung der eigenen Wahrnehmung um die Gefühls- und Klangwelten des Komponisten / Interpreten)
Als beste Grundlage für einen überschreitenden Austausch sehe ich das Gespräch "Auge in Auge" als Diskurs oder Diskussion. Zum Beispiel eine offen und ehrlich geführte Diskussion über Transzendenz ist auch immer emotional.

Ich habe für mich die Einsicht gewonnen, dass es diese Glücksmomente sind, die mir an meinem Dasein so gut gefallen, wenn ich durch Abgleich wieder ein bisschen mehr die mich umgebende Welt verstehe und mich dadurch wohler fühle (~ Glück). Dafür muss nicht immer ein Konsens gefunden werden.
Die Zeit hat mir aufgezeigt, dass diese Momente zu teilen eine gemeinsame Basis schafft, auf der noch intensiverer Austausch möglich ist und deren Grenzen mir unbekannt sind.
Durch den Abgleich der individuellen Einsichten können gemeinsame Grundlagen gefunden und im Diskurs die Unterschiede betrachtet werden, so dass "über" die eigene Einsicht hinaus neue Thesen, Antithesen und Synthesen entstehen können, die vielleicht einmal Grundlage für eine neue "Erkenntnis" werden.

°°° eine Randbemerkung
Ich frage mich gerade, ob sich mir noch die Frage nach dem Sinn stellt?
Mir reicht als Antwort:
Sein Sein abgleichen und das gemeinsam als schön Empfundene teilen.

... denn heißt es nicht so schön:

"It is your mind that creates this world." -- Siddhartha Buddha

... meine aktuelle Erkenntnis:
Ich suche verwandte "Seelen", Teilsysteme, die sich im Gesamtsystem wiederfinden können und doch sich unterscheiden. Individualisten, die die Grenzen ihrer Individualität überschreiten aber zugleich ihre Individualität in der Gemeinschaft erhalten wollen.
*****one Frau
13.323 Beiträge
@MondZeit
"...Ich suche verwandte "Seelen", Teilsysteme, die sich im Gesamtsystem wiederfinden können und doch sich unterscheiden. Individualisten, die die Grenzen ihrer Individualität überschreiten aber zugleich ihre Individualität in der Gemeinschaft erhalten wollen."

sehr schön ge- und beschrieben!

gruß

diA
*******alm Paar
7.574 Beiträge
erkenntnis..........
ich rechne mit allem und ich häng an nichts,

ich denke, damit kann man gut zurecht kommen.

ok, mit dem nichts stolpere ich bisweilen über sweet, denn sie ist eine nicht zu missende aufgabe!

"bitte nicht verpetzen"

calm*wink*
@ diA

*blume*

... für gemeinsame kaleidoskopische Erfahrungen Projektionsfläche geboten & gesucht

@ calm

Zwischenmenschliche Interaktion ist für mich nicht in "alles - nichts - oder" zu erfassen, sie besitzt für mich den Nimbus der Irrationalität.
Willkürlich kommt grundlos "guter Willen" zum Tragen, grotesk für einen rational Denkenden, denn der hat sich an egozentrisches Verhalten schon längst gewöhnt.
Irritierender Weise kann man sogar Egozentriker lieben, nicht vernünftig, scheinbar einfach nur menschlich.

Erkenntnis? ... öh ..

Ob die Welt flach oder rund,
manche Menschen machen das Leben bunt

*blume*

MondZeit
Was, wenn Erkenntnis selbst eine Art Flüssigkeit ist?

Wir würden sie vermutlich auf ihren Alkoholgehalt untersuchen...
*****one Frau
13.323 Beiträge
@Thinkself
Mare Cognitum


Mondglobus Mare Cognitum
© Mission Mond

Koordinaten: 10° 00' S / 23° 06' W
Mittl. Durchmesser: 376,0 km

Dt. Bezeichnung:
Meer der Erkenntnis

Benennung (IAU) im Jahr: 1964

also scheinen mehrere menschen an erkenntnis/ flüssigkeit interessiert zu sein.


mit grinsen

diA
Auch der Papst,
der ja u.a. in Freiburg weilte.

Dabei kam mir dann die folgende Erkenntnis:

Darüber, ob die Liebe verhandelbar sei, gab es ja bereits einen eigenen Thread - dem Papst stellt sich aber eine andere Frage:

Ist Glaube verhandelbar?

Viele Gläubige wünschen sich ja, dass die katholische Kirche sich öffnet und mit der Zeit geht.
In seiner Rede vor dem Bundestag gab er diese Problematik eindringlich denen zur Verantwortung, die dafür zuständig sind - den weltlich herrschenden.
Zu anderen Gelegenheiten machte er recht deutlich, dass von der Kirche kein großer Wandel zu erwarten sei.

Wie ich meine - nein, ich bin ganz und gar kein Gläubiger - zu recht.

Denn... wenn es Gott gibt und wenn es den Gott der katholischen Kirche gibt, so wäre es doch in der Tat ein Widerspruch in sich, wenn sich diese Kirche und mithin Gott an den Menschen ausrichten sollte und nicht umgekehrt diese an Gott.
Diese Haltung ist konsequent.

Übertragen auf das weltliche wäre dies die Haltung, die ich mir von Parteien wünschen würde.
Für ihre Sache werben, ggf.mit wehenden Fahnen untergehen und sie nicht zu jeder Wahl in einen anderen Wind hängen.

Amen
**e Mann
2.564 Beiträge
Mal zurück zur Konsistenz.

Das Frettchen heißt: "Ist Erkenntnis möglich?"

Nur um zu sehen, was passiert, antworte ich mal mit einem klaren 'nein'. Heißt: Erkenntnis ist nicht möglich! Das wiederum wäre eine Erkenntnis und da dies paradox ist, scheint die Antwort 'nein' auszuscheiden.

Anderer Gedanke: Wenn Erkenntnis möglich ist, dann ändert jegliche Erkenntnistheorie die Erkenntnis selbst. Die beschreibende Theorie ist also Teil dessen, was sie selber beschreibt.

Die Erkenntnis einer Theorie der Erkenntnis ist selbstbezüglich und kann nicht gleichzeitig im System und über ihm stehen.

Ganz allgemein fehlen uns jegliche Anhaltspunkte, an denen wir eine Theorie fest machen könnten. Wir wissen noch nicht einmal, ob ich mir alles nur ausgedacht habe. Wir können von keinerlei Realität ausgehen.

Wir schwimmen. Es gibt keinen Anfang und kein Ende im Fluss der Erkenntnis. Die Erkenntnis ist nicht nur flüssig, sie ist eher fraktal, rekursiv und von ungeheurer Komplexität.

Und da haben wir wieder das Unschärfeproblem: Bringt die Erkenntnistheorie etwas auf den Punkt, so erkennt man nichts, weil ihr die Eigenschaft des Flusses abgeht. Sieht man sie als Fluss, so bekommt man nichts auf den Punkt.
Und da haben wir wieder das Unschärfeproblem: Bringt die Erkenntnistheorie etwas auf den Punkt, so erkennt man nichts, weil ihr die Eigenschaft des Flusses abgeht. Sieht man sie als Fluss, so bekommt man nichts auf den Punkt.

Das Bild der Insel könnte Abhilfe schaffen.
Die Erkenntnis treibt analog zu den Erdplatten als Insel im Fluss.

Hier und da wird mal was angespült, ab und an geht mal wieder ein Stückchen Land verloren.
Im Zentrum der Insel war einst Gott zuhause.
Heutzutage versucht sich die Erkenntnismasse nach Wahrscheinlichkeiten neu zu sortieren.

Auf diesem unsicheren Eiland bewegen wir uns.
Die Einen immer bemüht, im jeweiligen Zentrum zu sein, andere darum bemüht, das bisherige Zentrum gegen jegliche Eindringlinge zu verteidigen und letztlich gibt es noch die, die mitsamt ihrem Erkenntnisgrund von der Insel abbrechen.
So treibt denn Insel nebst Insel im Fluss...

Bezüglich von Kontinentalplatten, die sich voneinander entfernen oder auch zusammenkrachen, wissen wir, dass beides nicht ohne heftigste Folgen bleibt.

Mit den Inseln der Erkenntnis wird es kaum anders sein.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Was, wenn Erkenntnis selbst eine Art Flüssigkeit ist? Ja, ich denke, das ist sie heute morgen.

Danke für diese großartige Metapher.

Das Bedürfnis, unserer Erkenntnisse in wahre und unwahre einzuteilen, ist meiner Erkenntnis nach der große Fehler, den wir machen.

Wenn es sich bei dieser Flüssigkeit um Serma handeln sollte (wovon auszugehen ist), sind hieran ja wohl mal wieder die Weiber schuld, deren Eier bekanntlich nur eine Einzige durchlassen.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
...
deren Eier bekanntlich nur eine Einzige durchlassen.
Was nur eine logische Schlußfolgerung zulässt.
Weibliche Erkenntnis ist keine geistige sondern lediglich eine körperlich physikalische Qualität.

'Wer am schnellsten schwimmt,gewinnt.'
'Wer am schnellsten schwimmt,gewinnt.'
Die Geschwindigkeit wird nichts bringen, wenn man zur falschen Zeit schwimmt...
Ist Erkenntnis möglich?
Hallo zusammen,

„fehlerhaft“ wie ich bin, habe ich mir schon des öfteren diese Frage gestellt.

Meine „Antwort“ ist sehr kurz. Und somit würde es mich freuen wenn sie somit nicht „arrogant“ wirkt.

Wenn es keines Spiegels mehr bedarf in den du blicken „musst“ hast du das erkannt, was immer schon da war.

Ja, Erkenntnis ist ein gegangener Weg. Schau mal auf deine „Füße“. Sie bewegen sich die ganze Zeit. Auf dem „Weg“ den du jeden Tag gehst.

Grüße.

7
Wenn es keines Spiegels mehr bedarf in den du blicken „musst“ hast du das erkannt, was immer schon da war.

Wer „muss“, wird nichts finden.
Wer nicht mehr „muss“, kann etwas finden - sofern er noch in den Spiegel blicken „will“.
ita est.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
rogant
Schau mal auf deine „Füße“. Sie bewegen sich die ganze Zeit.

Oft auch nur einer: Einen hektischen Tremor im Fuß des übergeschlagenen Beins in Verbindung mit einem glasigen Blick, der Besessenheit andeutet, kann man bei junkies sehr häufig beobachten. Dazu gesellt sich oft eine Kippe, nikotingelbe Finger und der Ellenbogen der Kippenhand rammt seine Spitze ins Knie.

Rückenschmerzen sind die unausweichliche Folge dieser Haltung.

Meine „Antwort“ ist sehr kurz. Und somit würde es mich freuen wenn sie somit nicht „arrogant“ wirkt.

Dass Arroganz gemeinhin als negative Charaktereigenschaft gedeutet wird, brachte mich heute morgen zu der Frage, warum eigentlich Roganz nicht ebenso deutlich positiv besetzt ist.

Sind wir deutschen insgesamt einfach nur zu negativ?

Warum tun wir uns so schwer damit, diese sooooo einfache "Umänderung der Denkungsart (Kant)", die nicht nur das Wesen der Philosophie ausmacht, sondern bereits im ersten Semester Gesprächsrethorik und Versicherungsverkäuferpsychologie gelehrt wird, zu beherzigen?
Jincandenza
Es freut mich zu lesen, dass in deiner Welt, für dich, durch dich Erkenntnis möglich ist. Indirekt beantwortetest du die gestellte Frage mit: JA.

„Aus seinem Gefährten wird erkannt, wer nicht aus sich selbst erkannt wird“ (Thomasius)

Somit sind deine Worte, gleichsam dein Gefährte.
*****one Frau
13.323 Beiträge
...
Warum tun wir uns so schwer damit, diese sooooo einfache "Umänderung der Denkungsart (Kant)", die nicht nur das Wesen der Philosophie ausmacht, sondern bereits im ersten Semester Gesprächsrethorik und Versicherungsverkäuferpsychologie gelehrt wird, zu beherzigen?

Managementseminar für leitende Angestellte im medizinischen Dienst 1991( Gedächtnisprotokoll):

"...Sie dürfen nich vergessen, dass Sie ein Produkt oder eine Dienstleistung verkaufen wollen, Sie müssen es sogar. "

Gegenfrage aus der Gemeinde der Teilnehmer:
"...Verkaufen ist in der Pflege negativ besetzt. Der zu pflegende als Kunde- das passt doch nicht."

"...jeder ist Kunde oder wird es irgendwann..."

Aus der Teilnehmerriege:
"...Wie sollen wir überzeugen?..."

"...Wenn Sie nicht überzeugen können, dann müssen Sie verwirren.
Das ist die Strategie des Verkaufens..."



gruß diA
*******enza Mann
3.454 Beiträge
@dia
Ich dachte eher an die rhetorische Plattitüde "Wer fragt führt."

Insofern haben in Deinem Beispiel Schüler und Lehrer die Rollen getauscht, lol.

"Geld zurück. Geld zurück."
Theorie der Erkenntnis
Es gibt Erkenntnis aus Erfahrung durch Wahrnehmung (z. B. die Erscheinung dieses Textes). Eine weitere Quelle ist die durch denken (z.B. durch Verstehen der Begriffe in ihrer Bedeutung). Das ist schon allerhand, aber es gibt auch den Irrtum (...). Es gibt neben der wahren auch falsche Erkenntnis, aber es bleibt Erkenntnis.

Man kann Merkmale der Erkenntnis finden und man kann sie ins Verhältnis zum 'erkennen' setzen. Etwas erkennen bewirkt Wissen. Man kann etwas einzelnes oder etwas allgemeines erkennen. Das führt zu Wissen über einzelne (konkrete) Sachverhalte (z.B. wie ich eine Frage formuliere und wie ich unterscheide, ob diese nicht etwas anderes ist als eine Strophe) und allgemeinem Wissen (z.B. was der Begriff Wissen bedeutet…). Wissen gilt als Gegenbegriff zu ‚Glauben'.

Was meint der TO damit das 'alles' anders sein könnte? Anders als was? Und was ist ‚sein’? Nehmen wir an wir kämen zu der Erkenntnis (...) alles wäre anders. Was bedeutete das (dann)? Wir müssten (könnten anfangen) es (d.h. alles) zu erklären. Wir müssten beschreiben wie es ist. Aber wie? Woher würden wir das ‚Material’ dafür nehmen? Wieder nur aus unserem (erkannten) Wissen und dem Vermögen etwas zu erkennen . Wir kommen aus der gegebenen Welt nicht heraus.

Wir haben immer schon Sätze übererkannte Dinge. Wenn also der TO danach fragt was erkennen ist, dass muß er seinen mentalen Zustand von solchen Sätzen auf weitere Sätze anwenden (ich gehe davon aus, dass jeder Leser schon weiß was ‚anwenden’ ist und wie es sich von ‚schließen’ unterscheidet…).

Es ist etwas anderes in einem Satz zu sagen 'Ich habe Paul erkannt' als 'Der Verstand erkennt Gegenstände nach Kategorien wie Größe, Menge usw. durch Begriffe'.

Wir sprechen auch von Erkenntnis der Realität (Wirklichkeit). Damit ist sie zugleich eine Beziehung (Relation) dazu. Eine Form dieser wiederum ist die Kausalität (z.B. Zeichenschreibabsicht -> Tastendruck –> Bildschirmzeichenanzeige).
*********Paar Paar
47 Beiträge
Erkenntnis vs. Wissen
Ich finde du übergehst hier ein sehr großes philosophisches Problem, welches letztlich auch Kern der Frage ist. Zumindest verstehe ich die Frage so, dass der Kern darin liegt, wie valide unsere Erkenntnis ist, oder anders formuliert: Was können wir wissen?
Die Frage ob wir Dinge, Konstrukte, Sachverhalte wiedererkennen können hast du hinlänglich beantwortet. Ich gehe wie du davon aus, dass so etwas wie Erkenntnis nur duch Erfahrung oder Wahrnehmung funktioniert. Wie du aber auch schreibst, gibt es auch so etwas wie Irrtum. Und genau hier beginnt eigentlich erst die Problematik der Frage!
Um dies näher zu erläutern möchte ich mich eines Beispiels von David Hume bedienen:
Nehmen wir an ein Mensch (völlig ohne Wissen/Erfahrung) beobachtet, wie eine Billiardkugel eine weitere anstößt. Als Folge des Anstoßes beginnt nun die 2. Kugel wegzurollen. Nach einmaliger Beobachtung kann der beobachtende Mensch noch recht wenig über die Kausalität des Ereignisses wissen. Nach mehrmaliger Wiederholung nun, hat sich der Mensch daran gewöhnt, dass nach Ereignis A Ereignis B eintritt, kann aber NIE mit 100%iger Sicherheit behaupten, dass es auch immer so sein wird. Man denke hier an ein kleines Kind, welches nach jeder Antwort (nicht unberechtigt) wieder fragt: Warum?? Wir können nie zur ersten Ursache vordringen. Erst die Häufigkeit einer gewissen Ereignisabfolge bringt dem Menschen eine Art Sicherheit, dass das Ereignis den bekannten Bahnen folgt.
Das was du also Wissen oder Erkenntnis nennst, ist letztlich nichts anderes als die Gewohnheit, dass etwas nach gewissen Regelmäßigkeiten geschieht. Was aber noch lange nicht bedeutet, dass dem immer so sein wird.
Nun könnte man behaupten, dass es unter solchen Umständen unmöglich ist ein "vernünftiges" Leben zu führen. Würde man in jeder Alltagssituation dem Zweifel den Vortritt lassen, so wäre diese Behauptung sicherlich korrekt. Jedoch ist dies nicht die Art und Weise wie der Mensch funktioniert! Um es ganz platt auszudrücken: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier! Und das ist aus o.g. Gründen auch bis zu einem gewissen Grad notwendig. Gefährlich wird es allerdings dann, wenn man das Bewusstsein dafür verliert, dass man eben nichts mit 100%iger Sicherheit wissen kann. Denn geht man davon aus, dass man weiß, so endet an dieser Stelle das Hinterfragen und der Mensch stagniert.
Fazit:
Es ist also möglich Dinge durch unsere Erfahrung und Wahrnehmung zu erfassen, Erkenntnisse darüber zu erlangen und sie dadruch auf eine gewisse Weise in unser Realitätsbild einzuordnen. Das eigentliche philosophische Problem liegt jedoch genau darin! Erfahrung und Wahrnehmung sind, alleine aufgrund ihrer temporären Eigenschaften, begrenzt, und bieten uns immer nur einen kleinen Einblick in die Wirklichkeit. Wir können also Erkanntnisse erlangen, wissen können wir jedoch im Grunde nichts mit Sicherheit.
Einblickswahrscheinlichkeit
Ja, das hast du überzeugend dargelegt. Ich danke dir für deinen herauragend guten Beitrag.

Die nun folgende Frage wäre, wie groß (klein) ist unsere Einblicksmöglichkeit in die Wirklichkeit. Von welchem Grad wollen wir sprechen. Wir haben mit der Schaffung von bestimmten (physikalischen) Dingen bereits einiges vollbracht (Häuser, Maschinen, Computer). Darüber wissen wir also schon viel.

Wir müssten jetzt zudem auch den Wahrscheinlichkeitsbegriff behandeln.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Und natürlich die Wasserleitungen, den Straßenbau und die Thermalbäder.
**e Mann
2.564 Beiträge
Wahr scheinlich Ja.
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