UnsagBar
Typisch für wortreiche Gebiete! Wer hat, der hat, und teilt auch nicht. Immer wieder begegne ich Zeitgenossen, die zwar satt Denkschnipsel bunkern, sie aber nieundnimmer für lau hergäben. In armen Silbengegenden, wo die Vorkommen selten sind und nur via Fernbedienung und camera obscura bestellbar, da sind die Leute einfach großzügiger.Hier, im elfischen Turmgebein der Philo, hier wird sorgsamst abgewogen. Man verkauft höchstens ein E; wer es nicht haben will, wird angeschmollt und rollt in die Sofaecke. Hier wird nur hochkarätig im Quadrat und innerhalb vorgegebener Denkrubriken in aller Vorsicht rumgedacht. Hochpotenzen verschüttelter Fremdhemisphären. Extase-Künstler Friedrich N. und Spaßbremse Immanuel K. eignen sich hervorragend als Schachtelhalmkräutlein; schmeckt nach Nichtviel, sieht aber gut aus und im Dekokt mehrerer Köche schenkt man sich´s ein wie Schampus in der Marmorbadewanne.
Ich bin da für mehr Beinfreiheit. Für denkorpuskuläre, frenetische Wortvibrationen. Sinnentleert, wie befüllbare Karaffen. Zweckfrei, wie Zecken und mühelos wie Mückenflüge. Ich bin für Entropie. Weniger konstruktiven Impetus und mehr constrictorische Windungen. Molekulare disorder, säckeweise Einzelnes und Wertbefreites. Die Dinge finden zueinander, der Sinn beklöppelt sich von selbst, das Muster wird jedem sichtbar, der nur hinreichend mit den Augen kneift. Anything goes.
Der Hang zum Unzusammen, der Gipfel für Ungestürmte, der Fred für Fremdes und Artungerechtes. Einfach Lossilben, Klicken, feddich. Keiner kann, jeder muss, nichts darf immer alles. Oder alles immer. Was Ihr wollt.