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Ich fühle also bin ich

*******s10 Mann
194 Beiträge
Interessant für die Themen des Forums hier ist der Punkt, dass Descartes und auch kein anderer Philosoph seiner Zeit, die Leiberfahrung mit dem Ich verbunden hat.

Das hat erst Gernot Böhme gemacht, in seinem Buch "Leibsein als Aufgabe" ist das sehr gut eingeführt.

Frei nach dem Motto:

Ich spüre meinen Körper, also bin ich.

Cartesiansch korrekt und doch meilenweit von Descartes Rationalismus entfernt.

Es wurde von Husserl kritisiert, dass das Cogito eigentlich total leer sei, ohne Inhalt und als solches sinnlos. Weil Bewusstsein ohne Inhalt eigentlich kein Bewusstsein sein kann. Insofern ist die inhaltiche Bestimmung des Cogito sehr wichtig, entgegen Descartes Annahme. Bei ihm hat sich dann die körperfeindliche Definition der Seele daraus entwickelt, dass er alles auf die Ratio gemünzt hat: die res cogitans. Damit geht die Sinnlichkeit verloren und bleibt nur noch bei der Naturwissenschaften: die res extensa. Aber meines Wissens waren Naturwissenschaflter für Sinnlichkeitserfahrungen im zwischenmenschlichen Bereich nicht unbedingt die besten Experten.
Ich finde den Begriff Menschenwissenschaften, wie ihn auch der heute gestorbene Friedrich Kittler benutzte, viel angemessener, weil umfassender. Vielleicht stellt sich allerdings heraus, daß die Unterscheidung von Natur- und Geisteswissenschaften obsolet wird. Welchen Sinn hat etwa die Mathematik als Geisteswissenschaft, wenn sie eine Grundlage der Naturwissenschaft ist, und wieso ist die Physik Naturwissenschaft, wenn sie eine Grundlage des Geistes ist?
*******alm Paar
7.574 Beiträge
alles nur.......
......chemie der gefühle!

calm*ggg*
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Du denkst, also bist du.

... geht eben nicht, weil ein ich nicht wissen kann ob ein du denkt, da denkprozesse innerlich ablaufen und nicht objektivierbar beobachtbar sind.

Zumindest wäre hier ein "Du" als Subjekt des Aussagesatzes "Du denkst" gegeben, und eben darin kommt DIESEM "Du" notwendig auch Existenz zu. Ob von dieser Existenz des Bezeichners auf eine (extern physikalische) Existenz des Bezeichneten geschlossen werden kann, wäre eine andere Frage.

Im Grunde leugnet der Solipsist also nur dieses Auseinanderfallen von Bezeichner und Bezeichnetem?
*******s10 Mann
194 Beiträge
nun ja, aber es geht nun mal bei Descartes um reale
Existenz und nicht um eine sprachlogische oder rein nominalistische Frage.

Wenn du unter dem Bezeichneten den Referenten verstehst, ja. Bei Sausure gibts ja den Referenten gar nicht.
de Saussure.
anderer Blickwinkel...
Hier eine etwas andere Betrachtungsweise des Themas. Sweet_calm hat's schon in diese Richtung angedeutet.
Gefühle können als Feedback auf Gedanken angesehen werden. Demzufolge muss vor jedem Gefühl ein Gedanke stehen, der ebenjenes ausgelöst hat. Bewußtsein steht noch vor den Gedanken, wobei wir jetzt bei den verschiedenen Ebenen sind, in der Reihenfolge spirituell (Bewußtsein), mental (Gedanke), emotional (Gefühle) und physisch (Materie). Somit ist ein "Ich denke, also bin ich" wahrscheinlicher als ein "Ich fühle, also bin ich". Aber: ab welcher dieser Ebenen kann man sagen "bin ich"?

Für mich eine viel wichtigere Frage: wer ist in diesen Sätzen mit dem "ICH" gemeint? Das Ego oder das Bewußtsein? Beides ist (meist) nicht das Gleiche... *frage*

dark_kizzes
Profilbild
****ia Frau
22.095 Beiträge
Mein Fühlen ist eine Reaktion.
Auf meine Umwelt, auf mich selbst, auf mein Sein.

Also bin ich, wenn ich Fühle.

Aber bin ich mehr, wenn ich mehr fühle?

Und bin ich weniger, wenn ich wenig fühle?

Und was ist Fühlen überhaupt?

Ist es ein ganz bewusstes Wahrnehmen?

Und was ist mit all den Gefühlen, die ich unbewusst wahrnehme?

Und wenn keiner an mich denkt und ich kein Feedback auf Gedanken habe, bin ich dann auch noch?
*******alm Paar
7.574 Beiträge
gefühlswelten @rhabia
unterscheidungen,

gefühl aus einer geistigen, seelischen, wunschvorstellung,
gefühl aus einer realen begegnung,
gefühl bedingt durch ein allgemeines umfeld, ich nenne es klima.

das resultat nennt sich behaglichkeit.

oder auch umgekehrt!

calm*wink*
****93 Mann
5 Beiträge
Das Subjektive
Die Welt definiert sich nach der eigenen Vorstellung. Alles wird nach der eigenen subjektiven Einstellung bestimmt. So muß ich z.B. Schopenhauer zustimmen, der da behauptet: "Das Sein ist nur ein Zustand des Bewusstsein". Wer kennt die Grenzen seiner Bewussheit? Ich erkenne im Augenblick nicht die Grenze. Bin ich wirklich oder nur eine subjektive Vorstellung meiner selbst. Wenn ich zur Zeit die Welt betrachte, wünsche ich mir, das Ganze ist nur ein schlechter Traum. Vieleicht bin ich bloß ein schlechter Traum von irgend jemand.
*****kch Mann
290 Beiträge
Themenersteller 
sein
"Das Sein ist nur ein Zustand des Bewusstsein" Okay und was ist mit dem nichts mal auf Hegel zurück zu greifen
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Schopenhauer lag mir in Zusammenhang mit dem Thema schon länger auf der Zunge, aber ich neige bekanntlich zum Schwafeln und würde mich vermutlich dabei wiederholen.

@**un, willst du nicht mal exzerpieren, was Dir da wesentlich erscheint?

In Bezug auf Rhabias Frage unterscheidet Schopenhauer beispielsweise sehr treffend zwischen dem inneren Sinn und den äußeren Sinnen und weist darauf hin, daß wir beide Wahrnehmungen als "Fühlen" bezeichnen, was zu vielerlei Mißverständnissen führt.

Man kann auch nicht oft genug wiederholen, wie sehr Schopenhauer mit seinem Willensbegriff das Fundament für Freuds Triebtheorie gelegt hat.
****93 Mann
5 Beiträge
Sein und Fühlen
Ich, als bekennender Schopenhauerfan, denke, das er das Sein mit dem Fühlen gleichgesetzt hat. Denn nicht das Ratio erkennt die Welt, sondern der Wille. Der Wille ist nun mal ein Bauchgefühl.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
abenteuerlich...
Der Wille ist nun mal ein Bauchgefühl.

Diese These zeigt,als Novum,dass philosophische Erkenntnis auch schmerzhaft sein kann.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Denn nicht das Ratio erkennt die Welt, sondern der Wille.

In diesem Falle würde ich anraten, die Schopenhauer-Lektüre auf die Sommermonate zu verlegen. Der dreht sich dann nämlich so hurtig im Grabe herum, dass Du Dir den Ventilator sparen kannst.

Sorry, das musste jetzt mal sein.
*****kch Mann
290 Beiträge
Themenersteller 
Wille
nur das eigene urteil kann massgebend sein, weil ja unser "wille" nur in dem mass wirksam werden kann, in welchem unser verstand ihm ein ziel vorgibt
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