Komplexe Verhältnisse
Es verdient noch erwähnt zu werden, dass sich der Wert eines Produktes oder einer Dienstleistung zunächst aus der verwendeten Arbeitszeit ergibt.
Wenn man also z.B. für ein Brot 1 Std und ein Paar Schuhe 100 Std Arbeitszeit benötigt, würde man ein Paar Schuhe gegen hundert Brote tauschen. Der Schuster, der keine so große Familie hat, um diese in einer Woche wegzuputzen
, müsste also vom Bäcker das Versprechen erbeten, dass er ihm in den nächsten 10 (9) Wochen immer je 1 Brot für sein Paar Schuhe gibt.
Zu beachten ist noch, dass man den Aufwand für die Produktion des Mehls und die der Herstellung des Leders noch hinzu rechnen muß (Materialaufwand /-wert). Das gleiche gilt für die Kohle im Backofen und für den Strom der Nähmaschine (Ressourcenaufwand /-wert).
Zu guter Letzt findet das analoge Spiel auch noch mal zwischen dem Bäcker und dem Hersteller seines Backofens und dem Schuster und dem Hersteller seiner Nähmaschine statt (Betriebsmittelaufwand /-wert).
Man merkt sogleich wie selbst bei so einfachen Produkten die Lage schnell komplex wird.
Das geht nämlich gleich in der Weise weiter, dass der Rechtsanwalt wahrscheinlich 100 Stunden Arbeitszeit als Putzzeit von seiner Putzfrau für seine 1 Stunde Konsultation verlangt.
Er hat eine höhere Qualifikation als sie. Der Arbeitsaufwand hat also eine quantitative und qualitativen Seite.
Allerdings ist eine Qualifikation wiederum auch quantitativ durch die Dauer, oder besser den Aufwand für die Ausbildung, bestimmt. Braucht also die Putzfrau 1 Stunde Einweisung so sind es beim Anwalt vielleicht 10 000 Std für sein Studium.
Dieser Aufwand allerdings geht nicht in gleicher Weise bei der Wertbestimmung der gegenseitige Dienstleistung ein, weil die Putzfrau auch noch nebenan beim u.a. Arzt putzt und der Anwalt nicht nur die eine Putzfrau als Klienten hat . Beide schlagen also ihren Ausbildungsaufwand ihren Kunden jeweils zu und so muß jeder der Kunden nur einen Teil davon als Gegenleistung erbringen (was übrigens auf für die Betriebsmittel gilt). Wenn also der Anwalt 10 000 Kunden im gesamten Arbeitsleben hat, verlangt er von jedem noch 1 Stunde Gegenleistung für seinen Ausbildungsaufwand.
Das es sich in der Realität nicht so linear verhält spürt man, aber man weiß doch nicht, wie es genau zugeht. Die Lage ist nun insgesamt noch viel viel unübersichtlicher geworden.
Dabei sind wir immer noch nicht beim Geld, sondern erst beim Wert.