manchmal frage ich mich
was passierte, wenn durch ein alexandrinisches wunder jegliche spur von kant´s originalen schriften verschwände?
schnipp* und wech.
diese unsere gesamte fußnotenphilosophie stünde vor einem verlorenen manuskript, und man müsste noch weit mehr rätseln, was der mann da so einsam ersonnen haben mag, als bisher.
was ja so gut wie unmöglich ist.
ich habe es noch nie so richtig zugegeben, aber heute bin ich reif für ein coming out: wenn ich "kant" lese schon, bekomme ich einen krampf. jawoll. ist medizinisch motiviert, ich kann nicht anders, ne spastik sozusagen. ich kann kant nicht. blockade. paralyse.
wie kann es kommen, dass eine unzahl weit schöpferischer, weit widerborstiger, unbezähmbarer, weit unterhaltsamer geister des abendlandes gar nicht bis vor die linse geraten, weil der eine alte griesgram alles besetzt?
nein, ich habe ihn nicht verstanden. konnte ich nicht, weil ich vor jeglichem verstehen das buch immer wieder in die ecke pfefferte, in barem empörtsein über so wenig sinn für FUN. der mann ist ja komplett unlustig.
ich kann mir das nur so erklären, dass das philosophische universum auch aus einem punkt entstand. und sich dann emanativ verfächerte. und der kerl in königsberg hatte so eine mühe mit seinem reglementieren, dass er den job als ausgangspunkt annahm. die abende waren ja eh frei.
frei. da ham wir´s wieder.