Freier Wille? Hm.
In einem anderen Frettchen kam ich zu der Annahme, dass das, was wir 'wir' nennen, lediglich die Verstandesebene betrifft.
Frau Nalanda schrieb dort sinngemäß: Wie können wir wir sein, wenn wir uns selber fühlen, sehen und riechen können? 'Wir' muss also etwas anderes sein, weil wir nicht neben uns selbst stehen können. Das, was wir betrachten, sind nicht wir, da wir unseren Körper selber betrachten können. Also sind wir ein Anderes, von ihm getrenntes.
Das, was wir selber nicht anschauen, berühren und erkunden können, ist unser Geist, ok, Verstand. Ich habe keinen freien Willen. Wovon sollte er frei sein? Ich kann mir auch nicht ausdenken, was ich gleich denke. Ich habe eine Idee, davon, was ich hier weiter schreibe, aber die habe ich mir nicht ausgedacht. Ich schreibe hier nicht mit freiem Willen, es ist alles schon da und ich kann nicht anders.
Mein Verstand ist das Einzige, was ich nicht beeinflussen kann. Somit nehme ich an, dass ich mein Verstand bin. Das Ergebnis meiner Synapsentätigkeit.
Somit sondere ich mich von der Tierwelt schon gar nicht dadurch aus, dass ich einen freien Willen habe.
Ich habe die Gabe, über mich nachzudenken. Das geschieht aber rückblickend, nicht momentan. Ich sehe mein Geschreibsel oder meinen dicken Bauch und ich denke, da solltest du noch mal dran. Aber dieser Gedanke kommt mir, den kann ich nicht herstellen, geschweige denn unterdrücken (freier Wille, haha). Ich bin dieser Gedanke und gerade deshalb eben nicht im Stande, ihn zu beeinflussen. Das zeigt auf ein Selbstsein.
Ob nun auch Tiere ihre Gedanken haben, weiß ich nicht. Ich denke schon, dass auch diese mitunter eine Trennung zwischen Körper und Geist erleben. Da geb ich nicht viel drum, das zu erkunden und haarklein zu definieren.