"an der oberfläche
der welt" (rilke-projekt)
ergeben sich aus dem bedürfnis nach struktur und übersichtlichkeit tatsächlich koordinatensysteme für die landkarten.
aber es stimmt, die landkarten, die man begehen kann für die innenwelt, sie haben keine raster.
in das netz wird keine spinne je anders locken als durch stillstand. so verfängt sich die fliege des geistes beim wundern über die ordnung von selbst ein.
aber was will man schon mit einer fliege?
Er muss ja in das 'feindliche Lager ' wechseln um die Geheimnisse des eigenen Lagers preiszugeben.Im Idealfall ist er aber ein Doppelagent und bringt die Geheimnise der andern zurück.
na gut.
so schwirrt der wirrende geist umher und saugt am nektar der vielfalt, die fliege wird biene und wird kollibri und es gibt befruchtung. dann mag es stimmen, dass es den verrat braucht. ein ausbrechen aus dem system, ein locken durch entlockung, lock out.
man muss manchmal das ganze kulturgebäude, das einen hielt und in der wiege schaukelte, ent-locken und verraten.
ja. das netz
wirkt durch bewegung. werk wie wirken. deshalb liebe ich wendungen mit werk: flechtwerk zum beispiel. man kann "werk" an alles dranhängen, was tun ist.
Das Netz bekommt Löcher, leere Räume, in denen sich Dunkelheit ausbreitet, und es wird einem Haufen abgeschnittener Haare immer ähnlicher.
das ist ein gutes bild für stillstand. analog: eisenspäne, die sich magnetisch anordnen. wir behalten im stillstand nur noch die vektoren, also die absichten. das werkeln des tuns bleibt dann - ohne magnetismus- außen vor.
das netz muss also bewegt werden. geschaukelt, wie eine wiege.
damit es sich entfaltet und das schiffchen schlittert.
weben am netz der zeit ist
auf stillstand und den komfort der standpunkte verzichten. hinnehmen, dass es einen umwirft. zerhaut. hinnehmen, dass das muster wehtut in seiner unerbittlichen ordnung.
"border line"...
ja.
die linie ist ein instrument der zeitlichkeit. als kind zweier punkte ist sie immer einem weg unterworfen.
atmen
etwa
ist ein illustratorisches vehikel. sprich eine metapher. indem das netz unserer lunge vibriert und die alveolen sich füllen und leeren
und
Aus Bewegung besteht die Welt, die unser Netz in Schwüngen, Phasen und Schocks einsaugt.
leben wir gegen den tod an, so wie wir bewegen gegen den stillstand. aus purer lust an der kraft dieses spions,
der das inwendig verwickelte nach draußen, in die realität heraus verwebt.
bord - üren. alle welterklärung ist dekor.
Das leichte Vibrieren ihrer Leinwand erzeugt die Musik, aus der sie ursprünglich kommen.
das ist synästhesie. und eine menschliche gabe. es ist das kreative verrechnen von daten unterschiedlicher sinne in einen gemeinsamen neuen pool. das vehikel ist nicht fühlen!
Der praktizierende Philosoph besitzt den Mut zur 'schöpferischen Grenzverletzung' zwischen Philo Couch und Fleischeslust.
es ist zulassen.
wir müssten weit mehr unserem nachhirn vertrauen. der maschine, die in uns heranwächst, während wir etwa online gehen.
es ist fleisch genug darin, keine sorge, wir übertölpeln schon nicht die evolution.
die grenze aufweichen, indem man ihrer zeitlichkeit sich anvertraut.
heute so
morgen anders
die formel für wankelmut
wird zur losung für dabeisein.
prima!
das ist ja postmoderne! hurrah!