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Modus Irrealis

*******alm Paar
7.574 Beiträge
das nichtkunstprinzip.......
"Wenn ich gelernt hätte (Irrealis der Vergangenheit), säße ich nun nicht ahnungslos herum. (Irrealis der Gegenwart)" wikibeispiele.

kunst ist da ein ganz eigenes thema............

calm*wink*
sagen
"experten" was von schönheit?

hab sie noch nicht gefragt.

du meinst... "ordnung"? diese stimmigkeit, das ganz-machen der teile, das auffächern des ganzen? brechen, falten, knittern, plissieren, krakeelen... was die natur macht, wenn sie aggregatzustände ändert.
ich dachte... kunst sei kreativität.
also was nehmen, und was anderes draus machen. eine welterklärung, die zutiefst subjektiv ist und ins "objektivierbare" hinausweist. ein übersetzungsprogramm, das eben nur manchen, jenen "schönheitsexperten" zugänglich ist, die an derselben hardware partizipieren.

Zustand des Bewusstseins
duu sagst es. also eben stillstand. anhalten, knipsen, entwickeln.

Hässlichkeit schön finden zu können, muss ich etwas von Kunst verstehen,

nun wüsste ich gerne, was hässlich ist.


die eine kleine Hilflosigkeit offenlegen; „irgendwie“, „ein Stück weit“, „vielleicht“, „ich glaube

ist halt keine wissenschaft. ich denke mal, kunst ist zuallererst handwerk. und dann ein musenkuss. das ist der andere bewusstseinzustand, das inhärente verliebtsein in das objekt, das man behaut (pardon).
ähnlich wie über religionen, kann man über kunst dozieren. dann ist das wissenschaft, wegen der vielen termini, fußnoten und querverweise. vermutlich ist kunst für den künstler reines wissen.
und hilflos sind nur die rezensenten. die rezipienten... glauben... irgendwie... vielleicht...
Kunst als Bewusstseinszustand ist für mich kein Stillstand, sondern im Gegenteil heftiges Umherfeuern der sehr sehr nervösen Zellen und die dazugehörenden Empfindungen.

Und hässlich ist zum Beispiel „Der Schrei“ von Edvard Munch. Dieses Bild ist aus verschiedenen Gründen schön, unter anderem deshalb, weil es mit wenigen Strichen die pure Verzweiflung ausdrückt.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
mmchen,
kunst ist zuallererst handwerk.

denk doch mal an weihnacht und die karten im poschtkasten, mundgemalt, fußgemalt..............

handwerk?

nein, kunst ist etwas nicht zu deffinierendes, kunst braucht bewertung, kunst ist überall!

die butterecke, der leere rahmen, der fotorealismus, das verschimmelte brot, eingegossen in acryl, heino, der eingepackte reichstag..............

.......eine nicht endende reihe.

es sagte mal jemand, kunst ist, was man nicht kann, denn wenn man es kann, dann ist es ja keine kunst mehr.

calm*versuch*
~
Calm... auch fußgeblasen... es ist immer noch gemacht.
lass eben die "hand" weg und sag werk dazu.


Kunst als Bewusstseinszustand ist für mich kein Stillstand, sondern im Gegenteil heftiges Umherfeuern der sehr sehr nervösen Zellen und die dazugehörenden Empfindungen.

Jawoll.

Hier, vom Meister, eine Brücke aus Synapsenfeuern:

WOLLE die Wandlung. O sei für die Flamme begeistert,
drin sich ein Ding dir entzieht, das mit Verwandlungen prunkt;
jener entwerfende Geist, welcher das Irdische meistert,
liebt in dem Schwung der Figur nichts wie den wendenden Punkt.

Was sich ins Bleiben verschließt, schon ists das Erstarrte;
wähnt es sich sicher im Schutz des unscheinbaren Grau´s?
Warte, ein Härtestes warnt aus der Ferne das Harte.
Wehe- : abwesender Hammer holt aus!

Wer sich als Quelle ergießt, den erkennt die Erkennung;
und sie führt ihn etzückt durch das heiter Geschaffne,
das mit Anfang oft schließt und mit Ende beginnt.

Jeder glückliche Raum ist Kind oder Enkel von Trennung,
den sie staunend durchgehn. Und die verwandelte Daphne
will, seit sie lorbeern fühlt, daß du sich wandelst in Wind.


(muss man laut vorlesen; expressionistisch, in sakkaden, präzise, zeitgemäß... ein gedicht von einem gedicht! )

wissenschaft ist hierbei wissen zu schaffen über das "lorbeern fühlen" etwa. über Rilke´s individuelle Daphne-Gestalt.
wissenschaft ist die sonett-form. sprachwerk.
wissenschaft ist die tiefe der aussage, die kaum mehr auszuloten ist.
kunst ist... das erhabene entzücken über diese gelungene aussage herbeizulocken und zuzulassen.
Das mit der Aussage halte ich für bedenkenswert. Gibt es eine Aussage im Werk, dann kann es nur um Stimmigkeit, Zutreffendheit und mithin um Wahrheit gehen, zumal von einer Tiefe der Aussage gesprochen wird. Es scheint also um eine tiefe Wahrheit zu gehen, deren gelungener Ausdruck mich hinreißt. Das kann nach meinem Dafürhalten nur eine von vielen Virtualitäten sein.

Andere Möglichkeiten bzw. mögliche Settings von Kunstgenuss haben nicht mit der Wahrheit einer Aussage zu tun, sondern mit der Wahrhaftigkeit des Erlebens. Kunst kann ihren Gehalt an Erlebnisqualität und Bedeutungsdichte oder meinetwegen auch Bedeutungstiefe einzig aus einem gelingenden Auslösen eines Schwingens verwirklichen, bei dem ich als Wahrnehmender auf etwas reagiere, das vielleicht nur aus Farbe, nur aus Form, aus Schall oder etwas anderem besteht. Die Bedeutungsdichte hätte dann nicht mit einem Inhalt zu tun; es wäre ein schwer zu beschreibender Zustand.
herr holtz
stellen also zur verfügung:

a. wahrheit. hergeleitet über "tiefe", was ich nicht verstehe. aber sei´s drum. ich sehe in diesem sonett keine "wahrheit", ich "sehe" nur eine

b. "bedeutungstiefe" (-"dichte"), die mich zumindest gelingend hinreißt.
ich finde in jedem vers genug für eine, sagenwirmal... woche! gespräch. nimm doch:

Wer sich als Quelle ergießt, den erkennt die Erkennung;
und sie führt ihn etzückt durch das heiter Geschaffne,
das mit Anfang oft schließt und mit Ende beginnt.
(RMR)

da kann man reintippen, und wird von einem strudel nach unten/ oben mitgerissen.
Die Bedeutungsdichte hätte dann nicht mit einem Inhalt zu tun; es wäre ein schwer zu beschreibender Zustand.

der zustand ist bei mir sowas wie ein vertigo; wer sich als quelle ergießt... (wirbel, schwurbel, hochspirale, abwärtsrutsch), den erkennt (krawumm! wie nun?) die erkennung (wasbitte? )...

das gesamtpaket "WOLLE die Wandlung" ist ein komprimat aus herausforderung, erschütterung, trost, namenlosigkeit, anschluss, zeitenmanagement (obschon durchgängig im präsens getextet simuliert es einen durchgang durch mehrere zeiten und modi)... ein schaukeln zwischen deskription, narration, dramatik und eben formformform.
synästhetisch ist es ein juwel, ein schmankerl. die alliterationen, die juste liebschaft der vokale mit den rollenden konsonanten, der trabende rhythmus, der im tempo galoppiert... ein fegefeuer, wahrlich.

herr holtz, mit feuer kennen sie sich doch aus?
womit "herr holtz" sich auskennt und womit nicht, geht das www nichts an. daß herr rilke ohne ende feuer in die herzen der frauen warf, ist allerdings weltweit bekannt. und wie hat er das gemacht? ganz einfach; er hat romantisch-existenzialistische Gedichte gemacht. heldenhaft geradezu.
herr
rilke schrieb nicht für frauen allein.
er war ein mystiker, und was romantisch erscheint, ergibt sich aus der mitunter arkadischen szenerie, den mythologemen.
existentialistisch schon, das müsste (nach obiger lesart) eher die männer ansprechen. wenn die nur nicht immer neidisch würden.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
rilke im netzt..........
Auf einmal faßte die Rosenpflückerin
die volle Knospe seines Lebensgliedes,
und an dem Schreck des Unterschiedes
schwinden die [linden] Gärten in ihr hin.

*
Du hast mir, Sommer, der du plötzlich bist,
zum jähen Baum den Samen aufgezogen.
(Innen Geräumige, fühl in dir den Bogen
der Nacht, in der er mündig ist.)
Nun hob er sich und wächst zum Firmament,
ein Spiegelbild das neben Bäumen steht.
Männer werden nur dann neidisch, wenn es sich um einen Helden handelt, der tatsächlich die interessanten Frauen rumkriegt. Und das ist bei Rilke nunmal der Fall.
caaaaaalm-
chen! *rotwerd*

so sind sie, die mystiker. an jedem sternschweif sehn sie eine gliederknospe. und umgekehrt.

er kriegt sie rum, der rilke. aber zum glück klappt dies buch abends auch mal zu *g*
der mann ist eine muse... nur...
*******alm Paar
7.574 Beiträge
mmchen,
hat rilke dich schonmal rumgekriegt?

lese- oder vorleseorgasmus......................?????
calm
guuurrrrrhhhh

(ohne smaili)
*******alm Paar
7.574 Beiträge
ein täubchen..................
.............steigt zum himmel auf!

mit *ggg*
loop...
Jeder glückliche Raum ist Kind oder Enkel von Trennung,
den sie staunend durchgehn. Und die verwandelte Daphne
will, seit sie lorbeern fühlt, daß du sich wandelst in Wind.

vers 1: ist er das? ist glück das kind von abschied? von ab-trennung, die gänze herzeigt? ist glücklicher raum ein raum, der eine bord-üre bekommt, eine de-finition?

vers 2: wer ist "sie"?

vers 3: daphne verwandelte sich in einen lorbeer um einer ...sagen wir ... unplatonischen begegnung mit apollo zu entgehen. es war wohl nicht ruffördernd unter nymphen solcherlei in die vita aufnehmen zu müssen. genauer gesagt... diese beständig in den legenden aufglimmende lust der olympier nach sterblichem fleisch oder halbgöttlichem... so erhaben uns diese befruchtung erscheinen mag, wenn himmlisches herabsteigt, es wird immer wieder erzählt, die menschendamen mochten dies nicht so. warum denn?
ein kind von einem gott zu bekommen, vom lichtgott auch noch! warum das zagen?
wie dem auch sei, sie bittet ihren vater, einen flußgott, meine ich zu entsinnen, sie in einen lorbeerbaum zu verwandeln. und als apollo sie auf der flucht endlich erreicht, bekommt er nur noch ihren sich unter seinen händen in baumrinde verwandelnden körper zu spüren. sie entsickert ihm förmlich davon, in eine vegetative hingabe fallend.
und er kürt die pflanze zu seinem emblem,
bestürzt und auf diese weise untröstlich, wie es olympier allein vermochten.

so. ungelebte liebe, entzogene liebe, begehren, verschließen,dienst, dankbarkeit, widmung, erhöhung, verewigung... ein bild!
und nun das grausame (hässliche vielleicht): sie will den wind!

begegnung auf einer anderen stufe, sublimation, transformation, transzendenz.
schwindelerregend.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
@calm
das nichtkunstprinzip.......

In der Liebe und beim Singen,
lässt sich nichts erzwingen.
*****one Frau
13.323 Beiträge
kurz zu RMR...
leseempfehlung: " Von den Kunst- Dingen, kritische Schriften, dichterische Bekenntnisse"

gruß

diA
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Somnambuler
“There are more things in heaven and earth, Horatio,
than are dreamt of in our philosophy............

............äh ..äh...” oh je ich habe einen Texthänger,... weg, wie weggeblasen und...nein, die Souffleuse
...sie will den wind!

scheint in einem ganz anderen Stück zu sein! Tja, dann muss ich eben improvisieren..
."Aus irgendeinem Loch kriecht immer eine Ratte."
Schön wär's,dann würde komödiante Ablenkung das tragische der Situation für einen Moment lang retten.
Aber, Improvisation ist die Kunst sich der mißlichen Verfänglichkeit einer unvollkommenen Situation zu stellen..
Wird der Künstler zugleich zum Kritiker seiner Kunst so durchlebt er ein psychologisches ,seelisches oder mentales Trauma. Ein Trauma dessen eines seiner Symptome hyperarousal angelegt sein kann und Konzentrationsschwächen bedingt .
Im Bild von der Bühnenarbeit widerfährt somit dem Schauspieler,der ja nur ein sich reproduzierendes Hologramm des Avatars des Autors.darstellt, ein totaler Texthänger an einer wichtigen Stelle, wenn er den Urtext, der von ihm künstlerisch reproduziert werden soll, für irreführend hält und kritisiert.
Man muss es dem jungen Hamlet ja zugestehen, dass er, noch ganz unter dem Eindruck einer Geisterscheinung, sich seine Furcht vom Leibe redet, wenn er solches sagt..
Bitte an die Bühnentechnik jetzt das Licht zu dimmen und die Nebelmaschinen in Betrieb zu nehmen
Früher waren Geister noch existenter.
Meine letzte Kommunikation mit Ihnen fand noch im zarten Kindesalter statt. Damals, als ich Abends dem Siedegeräusch im großen Wassertopf zuhörte, welcher noch stundenlang die Resthitze aus dem großen Holzfeuerherd aufnahm. Dem Geräusch und den Tönen,die in mahnender Aussage meiner Großmutter, Schreie der Seelen waren, welche gerade im Fegefeuer zur Läuterung gesotten würden.Inzwischen sind mir die Geister,sowohl die Guten als auch die Bösen ausgegangen
Mystik, das ist die unstoffliche Beschaffenheit gedanklicher Struktur als semi permeabler Horizont des Realen zum Metaphysischen
Ohne Kenntnis über den Erd-Magnetismus und die elektrische Ladung des Sonnenwindes ist es z.B.völlig real das Polarlicht als unteren Rocksaum einer tanzenden Himmelsbewohnerin zu deuten.
Wissen löst die Ideen aus dem Bett des Mystischen und transformiert sie zu Realem .
.so sind sie, die mystiker. an jedem sternschweif sehn sie eine gliederknospe. und umgekehrt.
So sind sie auch,die Esoteriker.
Der Räucherstäbchenfraktion unter den Philosophen, Handelsvertreter und Wunderverkaufsförderer, dient als ultimatives Argument die Unerklärbarkeit ihres Denkens. Davor schützt nicht Reiki, noch zeigt der Heilkristall herbeigesehnte Wirkung.
Bitte das Licht wieder voll auf !
Sein oder Nichtsein, ist keine Frage nach der Existenz sondern nach gedanklicher Struktur.Die esoterische Struktur ist Schein,die philospohische ist Mühe.
Der Rest ist Schweigen...und Träumen.
Ich werde heute Nacht träumen, wie ich träume von meinen Bemühungen endlich die 'never ending Matroschka' zu konstruieren.

Und ab!

(Fett kursiv gehaltene Stellen sind Zitate aus W. Shakespeares Hamlet ,in der Reihenfolge:
I. Akt 5.Szene
III. Akt 1. Szene.
V. Akt. 2.Szene )
*****one Frau
13.323 Beiträge
@uncle
Mystik, das ist die unstoffliche Beschaffenheit gedanklicher Struktur als semi permeabler Horizont des Realen zum Metaphysischen
Ohne Kenntnis über den Erd-Magnetismus und die elektrische Ladung des Sonnenwindes ist es z.B.völlig real das Polarlicht als unteren Rocksaum einer tanzenden Himmelsbewohnerin zu deuten.
Wissen löst die Ideen aus dem Bett des Mystischen und transformiert sie zu Realem .

*zugabe*

gruß

diA
oh la laaa,
mon oncle!

was für ein arrangement! hors d`oeuvres für das gastmahl, das auch ich begehre: den schauspiel als raummaschine zum planeten der realitäts-konstrukteure.

bin auf durchreise, später mehr...

*bravo*
flow
Wird der Künstler zugleich zum Kritiker seiner Kunst so durchlebt er ein psychologisches ,seelisches oder mentales Trauma.
...
Im Bild von der Bühnenarbeit widerfährt somit dem Schauspieler,der ja nur ein sich reproduzierendes Hologramm des Avatars des Autors.darstellt, ein totaler Texthänger an einer wichtigen Stelle, wenn er den Urtext, der von ihm künstlerisch reproduziert werden soll, für irreführend hält und kritisiert.

wir haben es hier mit mindestens drei ebenen zu tun; deren eine, die des kunstwerks an sich, im grunde als existent nur postuliert werden kann. denn es ist ein rezipient nötig, dort, an der grenze von potenz zu manifestation, um das werk zu re-produzieren. ein theaterstück will auch gelesen werden, selbst wenn seine figuren zwischen den buchdeckeln vibrieren vor verlangen sich zu zeigen.
die zwei anderen: autor und interpret. achso.

gestern sah ich mir ein dvd-extra an, das making-of; das mach ich gerne, aber immer wohlbedacht, und erst wenn sich der zauber eines movies vollends zur ruhe setzte, andernfalls ist sowas sehr ernüchternd, reine dekonstruktion.
was du, uncle, beschreibst, ist psychologisch der vorgang der dissoziation. wenn man aus dem flow des schaffens herausfällt und sich selbst beim schaffen ansieht. genauer gesagt: es ist beobachtung erster ordnung.
und will man sein trauma potenzieren, ja gar gefühltes in worte, in syntagmen, in kategorien schnüren, ist es eine beobachtung zweiter ordnung, die, so finde ich, wieder dem flow anheimfallen kann.
ich sehe, dass ich denke, was ich fühle.
denken über das denken macht high.

Früher waren Geister noch existenter.

duu sagst es! sie existierten, greifbar, wie du es beschreibst, an geräuschen detektierbar, numinös, wabernd, präsent.
seit wir sie sichtbar machen können, seit überblendung (fotografisch wie kognitiv) möglich ist, wurden sie seiend, verloren aber ihre existenz. ein schemenhaft translucider königsgeist vor hamlet, auf der leinwand, wird nie so einprägsam sein wie wenn er nur in den aufgerissenen augen des sohnes erschiene.
deshalb fällt polonius hinter dem vorhang um: ein geist, der sich als nicht-geist entpuppt, muss fallen.
illusionen.

Wissen löst die Ideen aus dem Bett des Mystischen und transformiert sie zu Realem .

ich liiiebe sententiöse schreibe! sie hat eine diskursive macht, die widerspruch einfrieren kann.

Bitte das Licht wieder voll auf !

das ist es! kreativität ist eine art wahn. ein verfallensein, der idee, hebamme zu sein. ein helfenmüssen, vor dem aufjaulen von ideen, die manifest werden wollen.
sprach neulich mit einem komponisten darüber. und während er darüber redete, wie es ist nachts aufzustehen, und barfuß, flowgetragen, sich ans klavier zu setzen, weil man nicht anders kann, da begann er zu leuchten, als seien lichter angegangen.

wir waren uns dann aber einig: die geburt ist ein akt des entreissens aus dem irrealen modus. das überleben des musensäuglings ist hingegen unerbittliche beobachtung zweiter ordnung, bei angeknipsen lichtern.

Sein oder Nichtsein, ist keine Frage nach der Existenz sondern nach gedanklicher Struktur

sagte sich brahma, eh er sich wieder für ein äonenlanges nickerchen hinlegte.

alors... kon-struiren wir weiter!
****e_H Mann
8.282 Beiträge
@Maerzmond
Move

Danke für diese ausführliche Entgegnung.
Aber es ist Sonntag ,die Sonne scheint und die Luft lockt nach realer Bewegung im Freien.Gedanken zum Thema folgen später.
Ein schönes Restwochenende.
*sonne*
und wenn wir uns nicht mehr sehen,
eine schöne restwoche dazu!

manchmal hab ich visionen. echtwahr.

ich sehe dann sowas wie einen prolongierten (gehtdasdenn?) fünf-uhr-tee, eine art blass-blasphemische kadaverische canasta-runde, um einen tisch versammelt, auf dem vormals kecker tee siedete, in den grundlosen tassen eintrocknend, mürbe weicheikekse bröselig das tuch nach keinem muster okkupieren, faltenfreie würfe den zerbrochenen kandis einmümmeln und keine dämmerung in sicht.

das ist mir die gesellschaft der sichselbstsehenden, wir also alle und immer nur die anderen, also irreal, weil nicht mal mehr intentional. es fehlt an der idee des gastmahls, eine party so reißend wie die same-procedure, so charmant wie die cantatrice chauve, so richtungslos wie ein tramway called desire.

das erhabene ist längst nicht mehr die angst-einflößende unbenennbarkeit, sondern die blasierte müdigkeit versierter spieler, die ihre karten so lässig auf den tisch legen, dass sie nicht mal rascheln. man ist jenseits der individualität, gefangen in der wiedergabe erlernter muster, glücklos auch noch ein gewinner, wenn die sache stimmt, als ob man das belohnungszentrum fütterte, und nicht das lechzende urtier ES, dem man in vorzeiten die phosphoreszierende retina mit wackeren funzeln ausleuchtete.

es wird sex statt lust und sex statt kraft, denke statt vitalität gehandelt, und das ergebnis ist eine mühsal, mit dem einzigen ergebnis, ein paar daten mehr in den souverän dahinfließenden strom der existenziellen quellen reingefüllt zu haben, als wenn man geschwiegen hätte.

die vision der beliebigkeit. das geliebte findelkind aller poststrukturalistischen, dekonstruktivistischen, anarchistischen, letztgültig einzig weiterweisenden miseren.

jemand noch einen keks?
*******alm Paar
7.574 Beiträge
lebensmiseren............
......egomisere,
ich trete in die scheiße und ärgere mich über den hundebesitzer.

fremdmisere, jemand tritt in die scheiße, ich sehe es und muss schmunzeln.

der mensch tut zwar dem menschen leid, doch steigert's die behaglichkeit.

zum keks fällt mir die storry der zwei frauen im cafe ein,

frau a, dieser kuchen schmeckt widerlich!

frau b, da hast du recht und dann noch diese kleinen stückchen...........

ich denke, so ist es, unerträglich aber man kann nicht genug davon bekommen.

calm
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