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Modus Irrealis

****e_H Mann
8.282 Beiträge
...
Do never be mad about a Cheshire Cat .
"mad"
steht in meinem langenscheidt genau vor "madam" (die anrede).

und ich selbst war die ganze kindheit über enttäuscht darüber, dass alice angeblich aus einem traum erwacht und ihre kaninchenreise nicht real sei.
später lernt man, dass es noch besser ist aus der madness zu erwachen, dass ein trip, auch der beste, wieder aufhört, und man das kartenhaus doch besser nur im traum ent-deckt.

der wahn... die tollheit, wie in shakespare-übersetzungen noch zu hören.. das närrische... im tarot entspricht die karte des narren der null. 0. erst mit der kabalistischen eins beginnt die ..., nee, ich mach euch jetzt nicht die madonna.
die 0 ist also vorher. arithmetisch. null und nichtig könnten wahnideen sein. die welt ist in ihrem nicht-zustand, und der ernst beginnt jenseits des narren mit der eins, wenn wir die welt eins zu eins verrechnen wollen.

ich kannte mal ne frau, die an einer schizoaffektiven störung litt. das bedeutete, dass sie in regelmäßigen abständen aus heiterem himmel an einer welt-dyskalkulie zu leiden begann. was bisher eins zu eins verrechenbar war, kehrte sich in tagesbruchteilen zu einer sich auftürmenden dunklen restmenge um, die aller offenkundigkeit hohnsprach. was bislang ohne harm war, wurde bedrohlich, simple bedingtheiten bekamen schleppen aus bedeutung, und alles strebte unlenkbar nur einem ziel mehr entgegen: dem fortwährenden, schlüssigen beweis ihrer theorien.

wer marginal ist, sowas aber mitmacht, ist verloren. denn hier hilft keine argumentation, keine dinge, die man auf den tisch legen könnte. sämtlich alle gegenthesen werden mit einem bestürzenden talent in ihr gegenteil verwandelt. die rechnung stimmt nach deren sinn, und der wahn okkupiert mit häme alles, was vorher nichtwahn war.

nun kommt es, dass so jemand auch ohne medikamente "erwacht"; der film reißt ab und in ebenso schnellem tempo spult sich die alte, herkömmliche deutungsrolle wieder ab. (wir waren allerdings alle dankbar, als es einen fachmann zu konsultieren gab und dieser half).
ich werde ihren blick immer erinnern, an einem solchen tag, als sie wie von geisterhand wieder in die alte welt begleitet wurde. wie sie, ultramüde vom vorherigen dauerkrampf um sich sah, um festzustellen, dass sie nun wieder mit uns allen einig war. dass niemand hatte ihr böses wollen.
damals sprachen wir über "irrealis" als modus zum ersten mal.

switch!
Die Null ist eine irreale Erfindung. Sie bedeutet etwas, das es nicht gibt, und etwas, das es nicht gibt, kann man nicht benennen. Und doch muss es sie geben, denn sie bedeutet eigentlich in der Tat etwas Existierendes. Zum Beispiel in der Mathematik; die sagt uns, daß Eins minus Eins Null ergibt. Im Gewand der Wirtschaftsmathematik erklärt sie, daß es ein Nullwachstum gibt. Null ist also Wachstum.

Die Null, die der Eins gegenübersteht, ist auch ein schönes Beispiel dafür, daß Null nicht Nichts bedeuten kann, sondern ein unverzichtbarer Teil unserer Welt ist. Über die unsichtbaren Bahnen der Chips fließt ein unsichtbarer Strom – oder er fließt nicht. Die Null bedeutet die Abwesenheit von Stromfluss, und genau diese Tatsache ist eine unverzichtbare Information.

Man kann natürlich einwenden, daß ein Vakuum etwas sei, daß aus nichts besteht, und daß man somit sagen könne, es sei Null. Doch wenn man den Mitarbeiter des CERN sagen hört, daß es in diesem Teil der Maschine ein Vakuum gebe, das zehn Mal besser sei als das auf dem Mond, gerät man gleich ins Überlegen: Auf dem Mond gibt es also keins, und das zehn Mal Bessere ist dann auch nicht das beste. Naja, der Raum zwischen Atomkern und Elektron; das wird wohl etwas wirklich Leeres sein. Wissen können wir es noch nicht.

Ha! Da ist es ja! Ich meine das Nichts, die Null. Wenn wir etwas nicht wissen, dann ist es tatsächlich ein Nichts. Oder ist es vielleicht sogar Null? Null Ahnung, wie eine „mir bekannte Dam“ (Helge Schneider, Bonbon aus Wurst) gerne sagte. Aber dann wieder; wenn ich etwas nicht weiß, dann weiß ich ebendas. Jaja, da denkt man gern an diesen Griechen.

Bei nichts fällt mir nichts ein. Das ist nichts für mich. Die neue Platte von den Stranglers ist übrigens toll!
****ta Frau
2.135 Beiträge
@holtz
Wissen ist Macht. Nichts wissen macht auch nichts.

Trotzdem wüsste ich auch gerne, was "Nichts" ist! Wozu man es dann brauchen kann, weiss ich nicht.
Die Null ist eine Einrichtung der Vernunft und der Ordnung. Was wir haben, ist eine Ordnung der Dinge, die ja gleichzeitig etwas bestimmt, das als Unordnung zu gelten hat. Dazu zählt der Wahn. Was ich als Sonderfall bezeichnet habe, ist der schmale Bereich der Ordnung. Der riesige Pool der Möglichkeiten, den wir unter unserem Schädel tragen und der uns potentiell ermächtigt, uns selbst zu entwerfen; den gilt es, für alle zu öffnen.
Das hieße, den Deckel von der Büchse der Pandora abnehmen und wegwerfen. *oh*
Warum?
Hominus homini lupus. Darum.

Und:
der uns potentiell ermächtigt, uns selbst zu entwerfen

Das widerspricht meiner teilweise deterministisch-evolutionsbedingten Denkweise.



In Wahrheit versuche ich nur, dich mithilfe eines erhöhten Adrenalinspiegels
in einen Modus irrealis zu verfrachten. *lach*
Der homo philosophicus an sich ist so fürchterlich ernsthaft.
*zwinker*
*******alm Paar
7.574 Beiträge
das edv prinzip,
o, 1,

ja, nein,

schwarz weiß,

an, aus,

leben, nichtleben.

das graue und bunte befindet sich dazwischen.

man nennt es auch leben!

calm*wink*
Hominus homini lupus.
Ich habe auch einen Hund, und dem bin ich oft ein Hund; nämlich dann, wenn wir kuscheln, spielen oder über die Felder sausen und nach Hasen Ausschau halten. Er ist mir auch oft ein Mensch, wenn er darauf achtet, daß wir uns unterwegs nicht aus den Augen verlieren oder wenn er zwischendurch zu mir kommt, um kurz Kontakt aufzunehmen und sich unserer Verbindung zu vergewissern.


der uns potentiell ermächtigt, uns selbst zu entwerfen

Das widerspricht meiner teilweise deterministisch-evolutionsbedingten Denkweise.
Das lässt sich leicht ändern in Richtung einer möglichkeitsbewussten-probabilistischen Denkweise.


Der homo philosophicus an sich ist so fürchterlich ernsthaft. *zwinker*
Schwule Philosophen? Ich kenne nur humorvolle Schwule.
%
das graue und bunte befindet sich dazwischen.

man nennt es auch leben!

jede entscheidung für etwas ist eine gegen etwas. sie ist eine 1, da fließt strom, der schalter ist an; das lämpchen leuchtet. man entschied heute aufzustehen, zu frühstücken, eine mail zu schreiben, eine zigarette zu rauchen, zu heiraten, sich das leben zu nehmen, einen kuchen zu backen... nicht unbedingt in dieser reihenfolge.

für alle anderen dinge, die man heute nicht entschied zu tun und nicht tat, leuchtet kein lämpchen. jeweils nullen für die ganze buntgraue welt des nicht stattgefundenen, potentiellen.

den Deckel von der Büchse der Pandora abnehmen und wegwerfen.

wozu wegwerfen? damit die hoffnung darin, die letztgebliebene, nicht auch noch entschwirrt? was wäre passiert, wenn die titanen und das fräulein pandora den deckel nicht zugeklappt hätten? wäre sie "unter uns", die hoffnung, wie die anderen, entfleuchten übel?
-" es grassiert mal wieder eine schlimme hoffnungswelle!"
-"mir macht das nix, ich bin immun. ich habe entschieden hoffnungslos zu bleiben"

Das lässt sich leicht ändern in Richtung einer möglichkeitsbewussten-probabilistischen Denkweise.

genau: wir bauen uns eine unschärferelations-versuchsanordnung aus büchse und hoffnung. dann deckel auf und deckel zu.

es heißt, sie habe nicht gewusst, was sie bei sich trug. genauso wenig wissen wir, was wir mit unseren gaben anstellen.
Wir stellen im Schnitt nicht viel an mit unseren Gaben. Diese Gaben sind ja meist nicht einmal bewusst, weil wir vor lauter Ordnungssinn und Orientierungsinteresse nicht sehen, was wir alles ausprobieren können. Wir machen, was alle machen.
homo-
nyme.

ich sprach nicht von "gaben" als talente, sondern als "geschenk".

wir wissen nicht, was wir schenken, das meinte ich. und wissen nicht, was wir tun, wenn wir uns selbst herschenken. wir stehen dann mit einer büchse voller hoffnung da, die mitunter wegen

Ordnungssinn und Orientierungsinteresse

einfach auf den dachboden verstaut wird, wie die vielen vasen und kravatten und bebilderten ratgeber, die man ebenfalls geschenkt bekam, ohne danach verlangt zu haben.

manche besitzen ganze kartons voller gaben, die sie zwar bekamen, aber nie annahmen. sowas bedrückt, irritiert.
das verrückte ist, dass man auch ganze kartons voller dinge besitzen kann, die man nicht bekam. man ist dann eigentümer von entzogenem.

ich weiß nicht, wer reicher ist. ich weiß nur, reichtum wird jeder für sich definieren, und "wer nicht will, der hat schon".

und dann noch aus berufenem munde:

"Ich kann, weil ich will, was ich muss" (Kant)

wer gehen muss, sollte es wollen. und wer bleiben will, sollte es müssen. das können kommt eines tages von allein, als gabe.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
poly-
seme

Der Pandora Mythos ist ein Parallel zum biblischen Sündenfall.
Die femme fatale als Urheberin der Verführung zum Bösen.
Die Büchse demnach eine Methapher für gerade im Joy Club stark gehegte Hoffnungen.

...deckel auf und deckel zu
?
der sündenfall
, der biblische... ich vertage das thema auf ein späteres mal. ich komme ja wieder. und ihr werdet mich erkennen, alle die, die ich hier schätzen lernte.
ich muss aber jetzt ein wenig irrealis üben. gucken, ob ich ohne maerzmond leben kann. "sterbe bevor du stirbst" sagen die sufis.
ich übe ein wenig sterben. zu sehr hafte ich an meinem nick und meiner geschichte, an allem an. als ob ich nicht wüsste, eines tages ist das alles weg. als ob ich nicht wüsste, dass es jenseits des nicks und der vielen posts noch ein anderes gibt, das uns verbindet.

ich bedanke mich bei allen, es war mir reinstes vergnügen hier zu sein und ziemlich sicher kehre ich an den ort des verbrechens zurück.

allein, mit maerzmond muss mal schluss sein. ne weile. das deaktivieren reicht nicht, ich will sehen, wie sich der verlust von identität und kontinuität anfühlt. eine übung also.

*sonne*

das eMMchen
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Starker Abgang,
aber er reißt eine große Lücke in die Gruppe.
Das ist bedauerlich.
Mach's gut MM

*friends*
DANKE für alles....mein märzchen*liebhab*
ich habe dich immer so gern gelesen-
wie schade, dass du gehst.

alles schöne auf deinen wegen,
mme c
****ta Frau
2.135 Beiträge
an Märzmond ohne Namen
ziemlich sicher kehre ich an den ort des verbrechens zurück.


Trotzdem: ..... ! ..... So. genug der Worte!
Jetzt starte erst mal!

Mazita
Hallo, Danke, Thüß
Eine Zusammenfassung der Begegnung mit werter Threaderöffnerin, die derzeit nicht unter uns weilt?

Keines Wegs - eigentlich.

Uneigentlich - wenn ich alle Welten, die in jedem der drei Worte liegen, einfließen lasse - vielleicht schon.

Eigentlich handelt es sich aber um eine ganz reale und vor allem vollständige (zumindest verbal) Konversation, die ich gerade führte.
Eine Konversation, die ohne ihre nonverbalen Anteile aber nichts weiter als drei Höflichkeitsfloskeln enthalten würde.

Die Story:

Thinki kommt zur Haustür (Wohnblock mit ca. 30 Parteien - man kennt sich NICHT)
Von innen nähert sich eine (weibliche) Person.
Thinki schließt die Tür auf bevor die Person die Klinke drücken kann.
Thinki öffnet die Tür und läßt der Dame den Vortritt.

>Hallo< und >Danke< sind damit erklärt - die Höflichkeit schuldet dies.

Thinki ergänzt das Öffnen der Tür aber - mit kleiner zeitlicher Verzögerung (das Danke ist bereits am Fallen) - mit der >bitte nach Ihnen Geste<.

Darauf dann das >Thüß<.

In diesem >Thüß< nun, welches frei der Höflichkeit ist, liegen sie verborgen - die Welten der Interpretation, die ausgehend von dem realen Faktum, die Vielfalt der Möglichkeiten durchstreift, von derer eine wohl möglich werden könnte, doch der Wahrscheinlichkeit nach alle niemals den Modus der Irrealis verlassen werden.

Wir werden sehen...
Real ist, dass MM nebst ihrem weißen - und nun auch ehemaligem - Nick eine große Lücke hinterlässt.
Real ist aber auch, dass sie versprach zurückzukehren.
Die Vorstellung hier ohne MM zu sein erschien mir hingegen eher als eine Irreale.

Wirklich irreal ist hingegen immer nur das, welches grundsätzlich nicht das Potential hat, real zu werden.

Morgen ist ein neuer Tag...

Grüße zur Nacht,

Thinkself
****ta Frau
2.135 Beiträge
Wirklich irreal ist hingegen immer nur das, welches grundsätzlich nicht das Potential hat, real zu werden.

Etwas Real werden zu lassen, erfordert Mut.
Sich dem zu stellen, was nie real werden kann, aber auch.
Etwas anzusehen, was einmal real war und es jetzt nicht mehr ist, ebenso.

Der Modus Irrealis fordert uns. Einmal, damit wir überprüfen können, was er uns mit seinem oft mysteriösem Daherkommen sagen will; um uns darauf aufmerksam zu machen, wo wir was verändern können an unserer gelebten Realität - zum anderen, um etwas abzustreifen oder in etwas einzutauchen, in unseren Spiegel zu blicken, selbst wenn er uns die Fratze unserer Verdrängungen zeigt.

------------------------------------------------------

Lasst uns hier so real wie möglich sein! MM hinterlässt eine Lücke, weil sie einen Teil ihres Seins so total an uns gegeben hat, uns so immer wieder gefordert hat, auch weiterzugeben, was wir geben können - unsere Gedanken, unsere Träume, unsere Einmaligkeit hier.

In diesem Sinne: auch wenn sie zur Zeit fort ist, wir sind noch hier, und lasst uns weiter das passieren lassen, was uns alle bereichert: Teilen!
*****_bw Frau
1.443 Beiträge
Loslassen....
Es ist trauerig dass sie ging. aber sie brauchte Raüme für sich, lasse uns lieber freuen über Ihre Rückehr und freuen wir uns darauf, dass sie sich selbst findet.

Ich respektiere Ihre Entscheidung, ich finde es richtig und ich kenne mir slebst, es gibt Dinge welche einer Mensch für sich entscheiden muß.

Bezogen auf die Realität des Virtuell....

Real ist es dass wir existieren in form des Schreibens, es obliegt aber unserer eigenen Freiheit, ob wie und was wir wirklich Preisgeben.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
...
"Es gibt nur ein Zeichen für Weisheit:
gute Laune, die anhält"

[Michel de Montaigne]
--------------------------------


Zum 'Geburtstag'

herzlichen Glückwunsch, Gruppe !

*torte* *torte* *torte* *torte*

PS : Wo geht's zum Buffet und zu den Getränken ?

*zwinker*
***na Frau
2.685 Beiträge
Gruppen-Mod 
Geburtstag
Danke für die Erinnerung Uncle, ich hätte es sonst glatt vergessen.

4 Jahre schon, wow wie die Zeit rast.

Ich danke euch für die konstruktiven, kritischen, amüsanten Beiträge.

Schön, dass solch ein Austausch hier in der Gruppe möglich ist.

Gerne ermutige ich euch Einladungen zu verschicken an Menschen, von denen ihr denkt die würden gut hierher passen.

Ihr seid *top*

*blume* Azana
*******alm Paar
7.574 Beiträge
woooooooooooooooo..............
............ist mein geschenk? *motz*

ich danke dir azana für deine leichtigkeit!

den anderen für ihr sosein, in aller strubbeligkeit! *ggg*

der calm *zwinker*
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