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Modus Irrealis

*********nd_69 Frau
7.523 Beiträge
Kann denn ein Träumer am falschen Ort suchen? Macht das den Träumer nicht aus, dass er davon träumt, am falschen Ort das Richtige zu suchen und zu finden? Und ist er dadurch nicht der Innovator, Visionär, Trendsetter, Philosph?
Kann denn ein Träumer am falschen Ort suchen? Macht das den Träumer nicht aus, dass er davon träumt, am falschen Ort das Richtige zu suchen und zu finden? Und ist er dadurch nicht der Innovator, Visionär, Trendsetter, Philosph?

doch doch....aber mein nein bezog sich darauf, wo diese geehrt werden...
*********nd_69 Frau
7.523 Beiträge
axo...

*zwinker*
Im Eröffnungstext wird Potentialität angesprochen. Das ist für mich eng verbunden mit Virtualität, also mit dem unüberschaubar großen Pool der Möglichkeiten. Wenn wir einen Satz aussprechen, entscheiden wir uns für eine der Virtualitäten und gegen n andere. Jeder kennt die unvergleichliche Ausdrucksweise derer, die er seit langem kennt. Und jeder kann seine eigene Ausdrucksweise ansehen und feststellen, welche Besonderheiten und welche „Gestalt“ sie hat. Gestalt wäre hier das, was wir zusammenfügen unter anderem aus den Äußerungen eines Gegenübers.

Wir nehmen jemanden wahr aufgrund seiner Gestalt, die nicht er selbst formt, sondern wir; auf der Grundlage und vor dem Hintergrund, der zu uns gehört und nicht zu ihm. Da sehe ich einen zentralen Punkt der Diskussion: das Reale, das wir wahrzunehmen meinen, formen wir aufgrund unserer eigenen Art, die Erscheinungen zu deuten. Wir brauchen eine Gestalt, die im Ganzen erkennbar ist, doch wir haben immer nur einen kleinen Ausschnitt dessen vor uns, was der andere in seiner Gesamtheit bedeutet. Im Netzkontakt eine Hand voll Bildchen und viel Text. Wir bauen einen Menschen zusammen mit ein paar kleinen Details, die er uns bietet, und den großen Rest füllen wir selbst aus.

Wir sehen also, daß wir mit einem erheblichen Eigenanteil die Dinge zusammenbasteln, die wir für bare Münze nehmen. Zugegeben; oft genug scheinen die Ergebnisse mit der „Realität“ übereinzustimmen, aber oft genug prüfen wir auch gar nicht, ob es sich tatsächlich so verhält. Das ist der Grundgedanke der radikalen Kontruktivisten mit anderen Worten.

Die Träume bilden nun ihren eigenen, riesigen Debattierraum mit ihren unüberschaubaren Unwägbarkeiten, aber eines ist klar: Die Träume sind ein Aspekt des Menschen, der mit einiger Phantasie und etwas Wissen als der Beweis für das Argument gelten kann, daß wir konstruieren und alles, was uns als Tatsache erscheint, nichts als eine Bedeutung ist, die wir erfunden haben. Man muss natürlich korrekterweise sagen, daß wir sie entdeckt haben, denn unsere Bedeutungen sind, so zwingend sie erscheinen mögen, aller Wahrscheinlichkeit nach eine von vielen möglichen Welten. Das soll nicht heißen, daß es keine Wahrheit gäbe. Daß wir unsere Wahrheit selbst machen, heißt nicht, daß sie unbrauchbar wäre. Aber wir gewinnen sicher viel, wenn wir einsehen, daß wir sie selbst gemacht haben und selbst machen.
*****kch Mann
290 Beiträge
wo ehrt man die?
in dem du an sie denkst und über sie nachdenkst
****ta Frau
2.135 Beiträge
Bilder
Unbewusstes bewusst machen. Nichts anderes wollen wir, wenn wir träumen.

Wie bannt man die Dämonen, die zuweilen emporsteigen?

Sinniere noch über den Krieg, die Gewalt, die uns Nachgeborene noch immer formt. Wer damit aufwächst, kann nicht heile bleiben, wir tragen die Last der Väter und Mütter - sozusagen genetisch repliziert - mit uns herum.


Jedes Bild, das uns das Unbewusste sendet, sagt: Ich bin.
Wohl dem, der es verarbeiten kann.
Grab; Wadi Tilizaghen, Messak
nochmal Graffitti
Kann denn ein Träumer am falschen Ort suchen?

Ja.

Macht das den Träumer nicht aus, dass er davon träumt, am falschen Ort das Richtige zu suchen und zu finden?

Nein.

Und ist er dadurch nicht der Innovator, Visionär, Trendsetter, Philosph?

Nein.
*********nd_69 Frau
7.523 Beiträge
Aha.
Unbewusstes bewusst machen. Nichts anderes wollen wir, wenn wir träumen.

Beim Traum von einem Willen zu sprechen, der sich in ihm äußert, ist erklärungsbedürftig. Vielleicht hat Schopenhauer auch Träume gemeint mit seiner Idee von der "Welt als Wille und Vorstellung". Aber ich kann es mir nicht vorstellen.

Träume sind nach meiner Anschauung eine Version des Deutens der Umwelterscheinungen aufgrund des persönlichen historischen Hintergrundes.
"Aha"

Genau!
****ta Frau
2.135 Beiträge
@ Hinnerk64
Wer träumt denn? Der Träumer den Traum oder der Traum den Träumer? - Wie auch immer, es spielt sich lokal gesehen in uns ab!

Woher kommt der ganze Kram? Aus einem Aussen, das wir spiegeln. Und alles, was wir nicht verdauen können, findet Einlass in das, was wir das "Unbewusste" nennen.

Manchmal verdrängen wir, weil unsere Konditionierungen es nicht zulassen, etwas zu tun, was wir möchten.
Manchmal tun wir das, was wir möchten, fühlen uns aber nicht wohl dabei.
Manchmal möchten wir woanders sein, anders sein, etwas anderes tun.
Und manchmal erträumen wir uns das Gegenteil von dem, was wir erleben.

Sehr oft ist es unser eigentlicher Wille, der dann hochkommt. Warum sollten wir uns nicht unsere Welt erträumen und dann dafür sorgen, dass unser Traum wahr wird? Was treibt Menschen dazu, etwas anders zu machen? Was sind Visionen anderes als Träume, und die Umsetzung der gelebte Traum?
Was ist, wenn viele das Gleiche träumen? Setzt das nicht Energien in Gang, die irgendwann frei werden?
Ja.

ein träumer ist in jedem fall ein finder. er findet den o r t seiner suche.
es kann der falsche ort sein, getreu dem witz, in dem einer unter der laterne sucht, nicht weil er dort den schlüssel vermutete, sondern weil es dort hell ist.

nacht-wie tagträume, trancen und visionen sind nebenschauplätze.
paraplasien sozusagen.


wunschvorstellungen ... auch. und ich denke, wie dem auch mit dem willen sei, diese sind jene, die wir am wenigsten zügeln können.
im nachttraum nimmt einen das unterbewusste an die hand und führt meist dahin, wo es hell ist. es ist meist eine gnädige führung, erlaubt ist nur das, was auch vetragen werden kann. träume sind weisheit.

wünsche nicht. wenn ich das auch mal apodiktisch sagen soll.
die projektionen, die hologramme, aus denen wir uns unser gegenüber basteln, überschreiten häufig das, was wir selbst zu ertragen bereit ist. sie sprechen aus dem bedürfnisbrunnen und dort sind die münzen der anderen auf dem grund.
die "bare Münze" wird "Gestalt".
Mazita

Aus meiner Sicht sind deine Texte Ausdruck von Wunschdenken. Wie sollte ein Traum ein Subjekt sein können, das den Träumer träumt? Das ist doch in sich surreal. Wir sind Diejenigen, die über Dinge reden können, über die sonst niemand reden kann, weil wir eine Ebene erreicht haben, die anderen unzugänglich ist. Das macht unseren Status aus. Welchen Sinn hat es, jemanden ausmachen zu wollen, der unsere Träume organisiert? Was wäre das anderes als Religion?
Maerzmond

Ein Träumer ist jemand, der findet, was er finden will oder meint, finden zu sollen – aus welchem Grunde auch immer. Die Auffassung, der Traum eröffne die Wahrheit, ist ihrerseits ein Traum.
Ein Träumer ist jemand, der findet, was er finden will oder meint, finden zu sollen –

aber das sagte ich doch auch. wenngleich ich den wollensollenden teil gerne vom tagesbewusstsein abspaltete.

wahrheit?
smile...

bitte, in diesen thread ist die wahrheit doch gar nicht eingeladen worden. lass sie keinen apfel in die runde werfen, die wahrheit bringt trojaner rein...




(unter "Eris", griechisches, findet man vermutlich die erklärung für meine obige wendung)
****ta Frau
2.135 Beiträge
Ich bin der Meinung, dass nicht nur das, was wir anfassen können, Materie ist.
Der Traum ist nichts anderes als etwas, was wir in die Welt setzen. Einmal in die Welt gesetzt, manifestiert sich für uns die Welt neu. Es ist wie ein perpetuum mobile, ohne Anfang oder Ende und von einer Eigendynamik getrieben, die aber anders als das physikalisch Wirksame sich immer weiter selbst speist...
Der Traum verändert uns, unsere Träume ändern sich und mit ihnen die Welt.

Ich denke an Martin Luther King mit seinem bewegenden "I had a dream"!
Wo wären wir, wenn er diesen Traum nicht als Antrieb gehabt hätte? Hat er der Welt nicht zu mehr Toleranz verholfen? Ist das Wunschdenken? - Nein, das ist Realität gewordener Traum.
*****one Frau
13.323 Beiträge
...
ich träume auch tags und verpasse- wie heute- meinen bus.
diA,
*lach*

das kannst du wie keiner!

(sagen)
Ich spreche von Wahrheit im Sinne von konstruierter Wahrheit, und die ist, wie jede Auffassung, abhängig vom Hintergrund, vor dem sie erkannt wird. Jeder Traum wird von einem Nervensystem geträumt, das auf eine unvergleichbare Weise programmiert wurde – das ist der Hintergrund, von dem ich spreche. Wenn ich einen bestimmten Traum träume, bedeutet er für mich etwas Bestimmtes, das für jemand anderen, der exakt denselben Traum träumt, etwas anderes bedeuten muss, weil er einen anderen Hintergrund hat, vor dem dieser Traum sich ereignet.
Was King formulierte, war selbstredend kein Nacht-Traum, sondern ein Programm, daß er im Vollbesitz seiner geistigen wachen Kräfte als Rede formulierte. Er wusste um die Wirkung seiner Rede, weil er um den Wert seiner Person wusste. Das hat nur im metaphorischen Sinn mit einem Traum zu tun.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Den großen Background interessieren die kleinen Schnibbel nicht.
Think big!
Einmal in die Welt gesetzt, manifestiert sich für uns die Welt neu.

Mazita, das sehe ich auch so. er beginnt zu wirken, wie jeder gedanke auch. es ist vermutlich unmöglich, die träume als grundrauschen aus der manifestierten welt zu substrahieren.

einen anderen Hintergrund hat,

nun, die "konstruierte wahrheit" hat natürlich einen ehrenplatz.

deshalb hat man ja traumtagebücher erfunden. schreibt man lange genug darin, kann man dann anschließend mit schulischem eifer dem dechiffrieren nachgehen. eine schöne sache übrigens. ich hab schon eine sammlung, ein vokalbelheft. als wortmensch träume ich etwa ganze wortwendungen bildlich; da ich zweisprachig aufwuchs träume ich auch so, oder im persönlichen esperanto meiner zweisprachigkeit.
identische träume zu haben... zwei fremde, die mit den selben bildern in der selben weise spielen... das wäre mal eine zwillingsstudie wert.

hast du mal geträumt, ein vogel zu sein?
eine katze?
ich schon.
ich weiß nur nicht, woher die info in meinen körper kam, denn ich empfand das- wie oben beschrieben- als hochgradig leiblich. neuronal, kinetisch, organisch.
****ta Frau
2.135 Beiträge
@märzmond
hast du mal geträumt, ein vogel zu sein?
eine katze?
ich schon.
ich weiß nur nicht, woher die info in meinen körper kam, denn ich empfand das- wie oben beschrieben- als hochgradig leiblich. neuronal, kinetisch, organisch.

Das geht. Mit Emphatie und Sehnsucht.
Auch über Tag übrigens.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Ich schlängele gerne.
Im Nacht- und im Tagtraum. *g*
empathie
ist schön. und sehnsucht, genau!
balettklasse zweites jahr, alle in diesen baumwollbodies, alle um die fünf, sechs jahre herum. wir dürfen uns aussuchen, was wir "sein" wollen. also nehme ich... naja, was wohl... und beim vorführen der impro werde ich bei aller schüchternheit und introvertiertheit damals gänzlich geschmeidig und krabbele selbstvergessen auf dem parkett umher und mache einen buckel und so... und werde ganz high davon.

und vogel mussten wir auch mal sein, seeschwäne natürlich. die klassische übung mit den flügel.
also weiß ich wohl genau, woher die info kam. und hatte es bis eben vergessen. ich liebe diese nächtlichen filofreds!
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