der witz,
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dass so viele dinge nicht passieren.
hier behaupten so viele, sich nichts bei zu denken; zu gar nix. rein gaaar nichts. nichs bringt sie aus der ruhe, sie nehmen, was kommt.
weder jenes begehren sie heftigst,
noch dieses wünschen sie an sich zu reißen,
keinen wollen sie besitzen,
nicht ein keim einer erwartung trübt ihre klarsicht und enthaltsamkeit ein... sie leben im hier und jetzt. die user,
die hier sind, weil sie den stand im leben erreicht haben, der ihnen diese freiheit nicht erlaubt, sondern... erzwingt.
man wird, gibt man nicht acht, mit den jahren zwangsskeptisch.
die dinge waren schon so oft anders, als man es sich dachte,
schon so häufig ereignete sich dieses nach olivenöl und terpentin mundende geschmacksereignis: uff, wieder daneben gelegen!
all die dinge, die nie passieren; die gedanken, die sich nicht erfüllten, die sorgen, deren gegenstand lose war, die anker im treibsand, die tea-parties des gewissens, die liebschaften, die affären waren und die intermezzi, die jahre dauerten.
die lücken im zahnwerk, malmgestein.
man wird von erwartungen abgeraspelt, entsteint, gehäutet und verköchelt. schlaue geben zucker dazu, hammse kompott, ist nahrhaft und kernig.
dann, mürbe, gibt man eines tages diese erwartungsmaschine kurz auf, wie eine krücke, die man versehentlich beim einkaufen vergisst.
auf der straße merkt man es, und kehrt nicht zurück.
dann übt man das einige male
oder wird beübt
es bleibt unklar, wer die erkenntnismechanik ankurbelt,
man macht es also
und entdeckt, dass es sich gut anfühlt. so,
ohne ... erwartungen. leer. befüllbar.
hammerecht.
es grenzt bissl an schwachsinn, wenn man sich so fühlt, auch wenn es weihevoll nach rauch duftet; erleuchtung ist bissl wie schwachsinn. resignation vor der macht der zahl, aufgabe aller berechnungen; es ist ... involutiv.
die kapitulation der vernunft vor den unbekannten nennt man altern. im besten sinne: alterieren. alterieren. alliterieren.
die demenz ist der zustand höchster weihe; da ist dann nix mehr da.
das muss mal gesagt werden.
ich glaub auch keinem, der im profil sowas erzählt; sie blenden aus, dass es im grunde nicht möglich ist, den vergleichsapparat auszuschalten. völlige erwartungslosigkeit ist eine unterscheidung: zwischen einem erwartungsschwangeren zustand und einem leeren. das gehirn berechnet weiter.
immerzu dieses summen innne birne. findet ihr das stellenweise auch so laut?
nein?
was läuft nebenbei für geräusch?
ich finde leute seltsam, die dauernd radio hören.
und vor straßenbauarbeitern, mit presslufthammern, habe ich respekt. die geräusche der welt sind so laut. wie kann man da nebenbei noch was anderes hören?
wovon lenken wir uns ab?
sind da nicht tausend welten, die daruf warten, dass man sie anguckt, ... schon würden sie sprießen, wie knospen. schon würden sie treiben, wie wurzeln. sich rhizomatisch multidifferenzieridentinfizieren. mannmann.
zungenbrecher, hm?
manches auszusprechen, was das leben uns zu lesen gibt, ist nicht einfach.
leute, die sagen, sie erwarten nichts, geben vor, analphabeten zu sein.
meine damen und herren:
nach drei jahren joy (ich loggte erstmals am 1. 1. 2010 ein) kann ich sagen:
wer lesen kann, ist klar im vorteil.
was ich sagen will:
wir
wir, die generation, die hier schreibt, aktiv,
ist genau an einem driftenden punkt
dem des witzes
dass nämlich das köstliche an der erwartungslosigkeit, an der weisheit des sowohl-als-auch und des ja-und-aber
unser eigentum ist.
wir sind die besitzer
der reiche jenseits und diesseits des flusses: am angelpunkt unserer lebenskraft. bald werden wir alte leute sein, inmitten einer jüngeren welt. mit dem sack voller altem am rücken.
auch das muss mal gesagt werden, hier, inmitten von potenzien, distrikt anythingoes.
also sind wir am grat zwischen erleuchtung und demenz. ein gutes alter.
jemand hat mal gesagt: wir sind die avantgarde.
genau.
wir sind die erste generation, die mit dem sterben konfrontiert wird. unsere eltern
machen schlapp. oder?
auch das muss mal... sie wissen schon.
wir ja noch nicht, wir sind fit. die wiederholten stiche links sind auch nur ein zeichen vor überarbeitung...
im angesicht der endlichkeit
wird sich vielleicht die frage einstellen, was aus all den possibilitäten wurde
die nicht possibel wurden.
hm
all das, was irreal war.
und man wird sehen, ob man das noch gut unterscheiden kann.
darum sage ich
(allemann, die lust haben, springen auf das podest)
drum sage ich: lasset uns springen und frohlocken, denn eine bessere zeit als jetzt, gibt es nicht!
wir sind medium gebraten
flambiert und eingelegt
wir sind
im besten alter!
alle sinne wach. alt genug, um nein zu sagen. auch wenn es brennt.
wir haushalten mit wasser
geben noch blut ab
und
aus unseren händen
wächst lehm.
ich bitte sie: was könnte uns mehr zum feiern gereichen?
jubel
summsumm