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Modus Irrealis

*******alm Paar
7.574 Beiträge
der..............
..........berater berät,
der bräter brät,
der tümmler tümmelt,
der lümmler lümmelt,
der denker denkt,
der lenker lenkt,
der hacker hackt,
der kacker kackt,
doch,
was machen die politiker?

ein völkchen jenseits von machen und tun.........................

ja, wir werden zu einem ergebnis kommen, wonach es möglich ist unsere arbeit zu erkennen und wir freuen uns schon auf die aufgaben, die messbar sein werden, aus einem konsenz heraus, der schlussendlich beweisen wird, dass wir auf dem richtigen wege sind.

calm*merkeloderso*
zwölfter
zwölfter zwölf. so ne schnapszahl erleben wir nie wieder.

da erhebe ich mal heute das glas auf all die dinge, die wir nicht mehr erleben werden.
aber nicht auf die bedeutungsvollen, die wendepunkte, die lebensschritte markieren,

die abifeier, der kuss im torbogen mit fünfzehn, das erste reisegepäck in die studienstadt, sohnemann´s erstes verschwinden auf dem überfüllten campingplatz, die erste liebe, die letzte große, das eltern zu grabe tragen, das wagen von dingen, die einem nicht mehr einwandfrei zukommen in späteren jahren, das weihnachtsessen bei tante lisbeth, als die family zusammenkrachte, den ersten kugelschreiber, den man kaufte, als man schriftesteller werden wollte, den ring den es an der ecke im antiquitätenladen gab, schon immer wollte man den, und es war der tag dazu...

nein.
ich denke an all die tausende griffe, die wir jeden tag taten und an sie wir uns nicht erinnern. das kaffeewasser aufsetzen, sagen wir mal am 12. 1. 01. oder 1. 10. 86. oder an einem andere tag all derer, die hinter uns liegen.
den toilettengang. das zähneputzen, mit prüfendem blick, ob die letzte feier schon rillen hinterlassen habe oder nur spuren; das aufatmen dazu. oder die panik.

das hausschlüssel suchen; finden. das einparken. das einkaufstüten abstellen. das brille putzen, weil angelaufen, das zeitung einrollen und in der handtasche verstauen. das über die straße gehen. das wasserhahn auf- und zudrehen, das hingehen, wenn das telefon klingelt, das handtuch um den kopf wickeln nach dem haarewaschen. an den alltag.

merkwürdig, aber jede sekunde, die verstreicht, ist einmalig. es wird sie nie weider in der form und farbe und in dem zuschnitt geben. man wird vielleicht mal nachbestellen wollen, aber ne simple automatische mail vom system wird eintrudeln, die uns darüber informiert, dass informationen des bildes verlorgen gehen könnten.
macht nix, wozu hab ich photoshop?

all die stattgefundenen dinge. die erloschenen gedanken, die heute nicht mehr glimmen. und die, die glimmen, weil sie immer wieder kehren. weil sie uns nicht loslassen. weil sie melden: system veraltet, browser erneuern. aber das sind schon wieder die, die nachhallen, und heute ist für mich der tag der erweckung des stummen. des bisher übersehenen. der sekunden, in denen wir glücklich waren, und weil wir es waren, haben wir keine notiz dazu gemacht.

in meinen notizbüchern erscheint seit einigen jahren immer wieder ein majuskuläres DANKE!
wenn ich nachlese, was ich dazu schrieb, kann ich nicht viel nachvollziehen.
aber ich verstehe jedes mal gut, dass ich an dem tag das bedürfnis hatte anzunehmen, was gegeben war.
wo es nicht steht, davon bin ich überzeugt, dort hatte ich nur keine zeit lange genug nachzudenken. über die einmaligkeit all der kleinen gesten.

" gutmorgen, mein schatz!"
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Rekordverdächtig !
*zwinker*
Schnaps wird's immer geben.
Von daher erscheint es mir nicht irreal, neben allen erwähnten, nichtnotierten Dingen den nächsten Termin fett anzukreuzen, der uns am Zweiten Zweiten Zweiundzwanzig wiederholt die Möglichkeit bieten wird, zu sagen :
"Guten Morgen, mein Schatz !"
*bussi*
stimmt!
ja, den hatte ich übersehen! ich mache mit!

(sehr nett finde ich meinen übersehenen vertipper: "verlorgen". da liest man noch das ungeschriebene mit).

ebeneben: wahrhaftigst guten morgen, welt! auch heute!
*sonne*
*******alm Paar
7.574 Beiträge
mmchen hat mal wieder total recht!!!!!
"verlorgen"
...es gibt es vieles in diesen tagen

die deutsche bank braucht einen neuen anstrich, die farbe blättert ab.

der verfassungsschutz sieht zu, dass genug geld in personen investiert wird, damit diese ihre gruppen am leben halten können.

beim kanzler in spe weiß man noch nicht genau wieviel honorar selbiger verlangen wird, wenn er kanzler wird und eine rede hält.

die pharmalobby ist muckiert weil sie bezahlte informationen aus dem bfg erkauft hat und sich politiker darüber aufregen, die für informationen bezahlen um an steuersünder zu kommen.

griechenland kauft seine schluden billig zurück. leihe mir 10, dann gebe ich dir später 4 zurück..............

vieles, verlogen
vieles verloren

alles verlorgen! *top* mmchen
reich und selig ist der, der darüber schmunzeln kann, weil er weiß, das das alles ein göttlicher witz ist...ein guter noch dazu*lol*
philosophisch ist das ein sehr interessanter punkt. oder??
der witz,
-
-
-
dass so viele dinge nicht passieren.

hier behaupten so viele, sich nichts bei zu denken; zu gar nix. rein gaaar nichts. nichs bringt sie aus der ruhe, sie nehmen, was kommt.
weder jenes begehren sie heftigst,

noch dieses wünschen sie an sich zu reißen,
keinen wollen sie besitzen,

nicht ein keim einer erwartung trübt ihre klarsicht und enthaltsamkeit ein... sie leben im hier und jetzt. die user,
die hier sind, weil sie den stand im leben erreicht haben, der ihnen diese freiheit nicht erlaubt, sondern... erzwingt.
man wird, gibt man nicht acht, mit den jahren zwangsskeptisch.
die dinge waren schon so oft anders, als man es sich dachte,
schon so häufig ereignete sich dieses nach olivenöl und terpentin mundende geschmacksereignis: uff, wieder daneben gelegen!

all die dinge, die nie passieren; die gedanken, die sich nicht erfüllten, die sorgen, deren gegenstand lose war, die anker im treibsand, die tea-parties des gewissens, die liebschaften, die affären waren und die intermezzi, die jahre dauerten.

die lücken im zahnwerk, malmgestein.

man wird von erwartungen abgeraspelt, entsteint, gehäutet und verköchelt. schlaue geben zucker dazu, hammse kompott, ist nahrhaft und kernig.

dann, mürbe, gibt man eines tages diese erwartungsmaschine kurz auf, wie eine krücke, die man versehentlich beim einkaufen vergisst.
auf der straße merkt man es, und kehrt nicht zurück.
dann übt man das einige male
oder wird beübt
es bleibt unklar, wer die erkenntnismechanik ankurbelt,

man macht es also
und entdeckt, dass es sich gut anfühlt. so,
ohne ... erwartungen. leer. befüllbar.

hammerecht.

es grenzt bissl an schwachsinn, wenn man sich so fühlt, auch wenn es weihevoll nach rauch duftet; erleuchtung ist bissl wie schwachsinn. resignation vor der macht der zahl, aufgabe aller berechnungen; es ist ... involutiv.
die kapitulation der vernunft vor den unbekannten nennt man altern. im besten sinne: alterieren. alterieren. alliterieren.

die demenz ist der zustand höchster weihe; da ist dann nix mehr da.
das muss mal gesagt werden.

ich glaub auch keinem, der im profil sowas erzählt; sie blenden aus, dass es im grunde nicht möglich ist, den vergleichsapparat auszuschalten. völlige erwartungslosigkeit ist eine unterscheidung: zwischen einem erwartungsschwangeren zustand und einem leeren. das gehirn berechnet weiter.

immerzu dieses summen innne birne. findet ihr das stellenweise auch so laut?

nein?

was läuft nebenbei für geräusch?

ich finde leute seltsam, die dauernd radio hören.

und vor straßenbauarbeitern, mit presslufthammern, habe ich respekt. die geräusche der welt sind so laut. wie kann man da nebenbei noch was anderes hören?

wovon lenken wir uns ab?
sind da nicht tausend welten, die daruf warten, dass man sie anguckt, ... schon würden sie sprießen, wie knospen. schon würden sie treiben, wie wurzeln. sich rhizomatisch multidifferenzieridentinfizieren. mannmann.


zungenbrecher, hm?

manches auszusprechen, was das leben uns zu lesen gibt, ist nicht einfach.
leute, die sagen, sie erwarten nichts, geben vor, analphabeten zu sein.
meine damen und herren:
nach drei jahren joy (ich loggte erstmals am 1. 1. 2010 ein) kann ich sagen:
wer lesen kann, ist klar im vorteil.



was ich sagen will:

wir

wir, die generation, die hier schreibt, aktiv,
ist genau an einem driftenden punkt
dem des witzes
dass nämlich das köstliche an der erwartungslosigkeit, an der weisheit des sowohl-als-auch und des ja-und-aber
unser eigentum ist.
wir sind die besitzer
der reiche jenseits und diesseits des flusses: am angelpunkt unserer lebenskraft. bald werden wir alte leute sein, inmitten einer jüngeren welt. mit dem sack voller altem am rücken.

auch das muss mal gesagt werden, hier, inmitten von potenzien, distrikt anythingoes.
also sind wir am grat zwischen erleuchtung und demenz. ein gutes alter.

jemand hat mal gesagt: wir sind die avantgarde.
genau.

wir sind die erste generation, die mit dem sterben konfrontiert wird. unsere eltern
machen schlapp. oder?

auch das muss mal... sie wissen schon.

wir ja noch nicht, wir sind fit. die wiederholten stiche links sind auch nur ein zeichen vor überarbeitung...

im angesicht der endlichkeit
wird sich vielleicht die frage einstellen, was aus all den possibilitäten wurde
die nicht possibel wurden.

hm

all das, was irreal war.

und man wird sehen, ob man das noch gut unterscheiden kann.

darum sage ich

(allemann, die lust haben, springen auf das podest)
*drummer*

drum sage ich: lasset uns springen und frohlocken, denn eine bessere zeit als jetzt, gibt es nicht!
wir sind medium gebraten
flambiert und eingelegt
wir sind
im besten alter!

alle sinne wach. alt genug, um nein zu sagen. auch wenn es brennt.
wir haushalten mit wasser
geben noch blut ab
und
aus unseren händen
wächst lehm.


ich bitte sie: was könnte uns mehr zum feiern gereichen?

jubel
summsumm
*****one Frau
13.323 Beiträge
da...
musste ich vorweihnachten wirklich die dame an der kasse fragen, ob sie das piep piep beim scannen nicht irre macht.
das höre sie nicht mehr, sagte sie.
ich befürchte, dass ich bei komplettem ge/ beriesel auch auf durchgang schalte.
ist das jetzt eine besondere qualität der wahrnehmung oder der nicht-

zwei links, zwei rechts.
feste masche, stäbchen eins, zwei.
was sagtest du gerade ?

*zwinker*

diA
*******alm Paar
7.574 Beiträge
externitäten schenken uns zeit..........
....oder, wie aus zeitverlust zeitgewinn werden kann,

nehmen wir die kleinen externitäten doch einfach mal dankbar an, die uns zeit schenken,
morgens schon, sowieso schon zu spät,

verknoten sie unsere schuhbänder,

schenken uns einen niesanfall oder schicken uns noch einmal auf´s klo,

lassen uns an ampeln warten,

die glückauf schranke genießen wenn sie ihr leben waagerecht genießt,

besinnen uns zur wahren ruhe in einem stau,

zeigen uns eine welt abseits der täglichkeiten wenn sie uns in eine umleitung führen,

finden wanderwege, weil der tankinhalt sich nicht betrügen lässt,

durch sie lernen wir unverhofft menschen kennen, die den allgemeinen verkehr kontrollieren möchten,

versenden nachrichten, die uns, zuspätkommenden, mitteilen, dass der wichtige termin leider nicht stattfinden kann, weil der terminator.......

........siehe oben.

lassen wir uns in ihre zeitfallen fallen, dann können wir uns zu den beschenkten zählen und ihr geschenk annehmen,

dankbar!

calm*kurzvorwechselzeit*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Pling*oh*_kratie , for ever !
*******alm Paar
7.574 Beiträge
...
alter macht milde, aber auch listig, wenn es gut geht.

vorsicht reden/denken von/über demenz. man verliert alles, nicht nur sich. der lohn eines sich nicht positiv vollenden könnenden lebens. angst wird dumpf, noch bedrohlicher als es ihre aufgabe ist, ein zombie in einem funktionierenden körper, der in einem wirren hirn verweste gefühle als zerrbild von allem wie ein die lebensneige vegiftender letzter nahrungsbrei reicht.


Pi
nichts
an der tragik des ich-welt-verlustes sollte geschmälert werden. war selbst am zögern, ob ich es so schreibe, saß ich doch erst vor einem monat am bett eines beständig vor sich hinstöhnenden alten mannes, jenseits von raum und zeit, dessen bangigkeit mich fast aus dem zimmer trieb; aber seine frau war am bettende und küsste unverdrossen immer wieder seine stirn. vor dieser geste, über den fluss hinwegzuküssen, die hat mich beschenkt.
daran wachsen wir. an der hoffnungslosigkeit, die keine ist.

danke, pi
****ta Frau
2.135 Beiträge
Et kütt wie et kütt
Fast lächerlich, der immer wieder gern genommene Vergleich von Sonne und Wolken.
Und doch...
Saß ich heute hier am Fenster, und
Im einen Moment sah ich die Offenheit des Himmels, und mit ihr die Helle, das Strahlen, das Blinken, und dann
Schwere beim nächsten Wolkenberg in allen Grauvarianten.
Ist es nicht ein Witz
Es kommt und geht wie es will, und ich
Schaue und staune wie es daher kommt, kann nichts tun als mich zu beugen ...
So war es letztes Jahr, in diesem Jahr und im nächsten wird es nicht anders sein.
Was um alles in der Welt wäre verloren, wenn mein Kopf aufhört, darüber nachzudenken?
Über die geordneten Verhältnisse, die geschaffen werden könnten (auch die ungeordneten nivellieren mit der Zeit), nicht die Milch, die noch auf dem Herd steht und sauer wird, nicht das Tagebuch, das ich doch führen wollte, und das unaussprechliche Wort, das ich nie gesagt habe...

Wie könnte es sein, sich auch mit dem Gedanken wohl zu fühlen, nicht immer nur zu wollen, sondern geschehen zu lassen, sich mit sich selbst zu begnügen ohne Bespaßung von aussen, einfach mal zu sehen, was getan wurde, und nicht das, was nicht getan ist?
Ich glaube hier liegt das Tor zu einem unerlösten Leben: Die Fallen der immer währenden Ansprüche, der falschen Selbstbilder und Vorbilder, und der daraus erwachsenden Frustrationen, die uns unser Leben ungenügend erscheinen lassen.

@ Pi.
Drüber nachgedacht, obwohl ich nicht wollte.
Danke trotzdem!
*****_bw Frau
1.443 Beiträge
Wünsche
Ich wünsche den gesamt Gruppe einer guten Rusch in Neues Jahr 2013 und viel Gesundheit.
Den Rest kann sich immer lösen lassen.....

*g*
Ansichten eines Lokführers

Ist das Leben?
Ich denke das ist schon so das man Lebt wenn man denkt und denkt wenn man lebt.
Es kommt nur darauf an was man denkt.
Ist es das erlebte was einen Bewegt? oder ist es die Geschichte die wir uns dazu erzählen?
Ich bin mir da nicht so ganz sicher aber eins ist auf jeden Fall da "Bewusstsein" und dann ist die Chance etwas zu verändern, aus seinem Automatismus auszusteigen, und neue Wege zu beschreiten.
Z:B: Dinge einfach ganz bewusst nicht zu tun, und es auf einen Zeitpunkt legen wo es passt oder insofern das geht ganz aus dem Denken heraus nehmen.

Zu Demenz habe ich den Verdacht das müsste nicht sein. Ich bin davon überzeugt das wir uns das alles selbst erschaffen durch Erfahrungen und die Meinung anderer und die dadurch manifestierten Glaubenssätze.

Airo
hier
kann man sich informieren.

http://www.dimdi.de/static/d … htmlgm2013/block-f00-f09.htm

ich habe beruflich kontakt zu dieser erkrankung. ich kann dir versichern, dass niemand das will oder anders erschafft. auch nicht im unterirdischsten schattenwinkel seines seins.
hier siegt die zelle über das bewusstsein und die erde über den himmel.
*****one Frau
13.323 Beiträge
...
Zu Demenz habe ich den Verdacht das müsste nicht sein. Ich bin davon überzeugt das wir uns das alles selbst erschaffen durch Erfahrungen und die Meinung anderer und die dadurch manifestierten Glaubenssätze.

das kann ich so nicht stehen lassen!
( siehe auch MMchens link)

falls du mit:

I
ch bin davon überzeugt das wir uns das alles selbst erschaffen durch Erfahrungen und die Meinung anderer und die dadurch manifestierten Glaubenssätze.

meinst, dass an demenz erkrankte ihre demenz selbst "gemacht" haben oder es ihnen andere einreden, dass sie daran erkrankt sind...
falsch.


noch ein link.
http://de.wikipedia.org/wiki/Demenz

gruß

diA
*******alm Paar
7.574 Beiträge
@airo
Ist das Leben?

das leben ist oft wie eine fahrt auf einem dampfer und bei deinen ausführungen habe ich das gefühl, dass du dich auf dem falschen befindest.

calm*wink* zum wochenendausklang
*
Ist es das erlebte was einen Bewegt? oder ist es die Geschichte die wir uns dazu erzählen?

ich verstehe das als rhetorische frage, ob wir jenseits der bewertung ein sozusagen objektives leben noch führen, eins, das unBEdacht bleibt.
also unbeleuchtet vom bewusstsein.
oder so. ganz versteh ich es nicht.

sicher bin ich allerdings, dass die chance, die erlebten "einheiten" so gänzlich unbewertet abzubekommen, gering ist, allenfalls beim subliminalen. wir heften durch das wahrnehmen allein schon eine unzahl von serifen und icons an, so schnell schauste gar nicht.

im nachhinein abzuscannen und mit dem leuchtstift zu markieren, was sich bizarr oder ungünstig wiederholt, das ist eine chance. automatismen, defizitäre glaubenssätze etc.

sollte man täglich machen, so zwischen zähneputzen und taftsprühen. aber meist klingelt da das telefon... *ggg*
es gibt tage,
da wird mir die heilsame kraft des gesellschaftlichen konsensus`bewusst; die lauernde, die der bewusstseins-beurlaubung, die begeitet mich öfter.

dann denke ich: wie gut, dass wir aus romanen, filmen und anderen erzählungen der moderne lernten, was so zu tun ist. etwa am samstag erwachen, kaffee trinken, zeitung lesen, schnee schippen. das beruhigt ungemein, dass es die anderen auch so machen.
und dann, mittendrin in dieser abnickenden gewissheit, diese blitzkurzen stiche, die man sofort abschüttelt wie wadenkrämpfe: was, wenn es mal nicht so wäre? was, wenn ich das nicht so machte? was, wenn es das alles gar nicht gäbe und nur erfunden worden wäre, um uns von anderem, bedeutsameren abzulenken?
etwa nach dem erwachen alles andere sein zu lassen, um für den rest des tages nur dem eigenen atmen zu lauschen. was passierte dann?

all das unterlassene könnte über uns hereinbrechen, die unzahl der sinnfreien und sinnhaften spielzüge.
dann lieber aufstehen und was tun. egal was.
****e_a Frau
583 Beiträge
@MaerzMond
Deine Beiträge sind unglaublich erfrischend zu lesen. Geistreich und verspielt, offen und auf dem Punkt. Ich bedanke mich dafür. Und hau hoffentlich bald auch inhaltlich und themenbezogen etwas ausführlicher in die Tasten. Dieses für jetzt.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Kalt duschen
all das unterlassene könnte über uns hereinbrechen, die unzahl der sinnfreien und sinnhaften spielzüge.
dann lieber aufstehen und was tun. egal was

Hin und wieder kommt das Gefühl der Übersättigung, von Allem. Es entsteht das Bedürfnis nach Stillstand, nach innerer Ruhe, die Seele baumeln lassen, sich auszublenden aus der alltäglichen Umgebung um den Akku aufzuladen.
Man nennt es üblicherweise Urlaub. Ortsveränderung, anderes Klima, andere Kultur einatmen, Alleinsein im Hochgebirge oder am Südseestrand. Das war bisher meist produktiv.
Aber die Welt ist zu klein geworden.Man kann sich in ihr nicht mehr entfernen, von Nichts.Moderne Verkehrsmittel, Echtzeit Medien und zuletzt das Internet sorgen dafür dass es keine fremden Kulturen mehr gibt, dass man nirgendwo auf dieser Welt noch allein sein kann.
Die unwirtliche 'Todeszone' am Mt. Everest ist überlaufen von Einsamkeitssuchenden, in der Mitte der Wüste wird man von Kidnappern der Freiheit beraubt.Selbst wenn man auf Odysseus Spuren versucht auf einem Floss das Weltmeer zu durchqueren bekommt man spätestens beim nächsten Landgang einen Strafzettel verpasst, weil man von einem Überwachungssatelliten beim Pinkeln ins Wasser fotografiert wurde.
So besehen bietet der Winter auch eine reale Möglichkeit zur Kompensation. Man kann bei entsprechender Wetterlage den Kopf in den Schnee stecken, das hülft ein bisschen.
Einfach den Biedermeier machen?
Rollladen runter, Licht aus, Kopfhörer auf, ins Bett legen?
(Sollte dann ein wohliges Gefühl der Entspannung und der Schwere auftreten, kann es sein, dass "Zelten" angesagt ist *gg*)
Wenn ich die Zeit damit verbrächte, meinem Atmen zu lauschen, verfiele ich, wenn nicht in Schlaf, ins Denken. Nichtdenken geht natürlich auch; dieses künstliche Herstellen jenes meditativen Zustands, in welchem die Zeit keine Bedeutung mehr zu haben scheint.

Wer allein und absichtslos denkt, konstruiert oder rekonstruiert Sachlagen. Das ist ein sehr allgemeiner Begriff, unter den auch Träume, euphorische Gemütsbewegungen oder beängstigende Abgründe fallen sollen. Noch allgemeiner wäre; man ruft Information auf, die zur Verfügung steht. Wenn man in der Laune ist, erzeugt man daraus neue Information und hat dann vielleicht eine tolle Idee (Vita Contemplativa).

Das andere; das Schneeschippen oder Schneeschippen zusammenbauen, Kaffee trinken oder Kaffeemaschinen zusammenschrauben, Zeitung lesen oder drucken -– die Vita Activa – ist im Grunde Ausdruck desselben Wunsches: Das Erzeugen neuer Information, um sie als Mittel gegen die Einsamkeit zum Tod zu verwenden.

Das Herstellen – und alles direkt damit Zusammenhängende; der Diskurs der Ökonomie – ist die Instanz, die allen übrigen Lebensräumen eine Struktur aufzwingt; eben die Struktur des Nichtarbeitens, das ja nur aufgrund der Arbeit existiert.

Dabei kann die Vita Activa als das Reale, die Vita Contemplativa als das Irreale bezeichnet werden. Und die Idee, die man beim Denken erzeugt; muss sie auf zur Verfügung stehende Information zurückgehen?
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