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Modus Irrealis

****e_H Mann
8.282 Beiträge
..beiden zitate von euch, die ich weiter oben gegenüberstellte: sie sind kontradiktorisch, schon gemerkt?

Ach nee ? Aber jetzt, da Du es sagst...
kopfkratz

Grantig ?
(ein in Süddeutschland gebräuchlicher Begriff für , na sagen wir 'mißgelaunt')

Ich kenne den Zustand auch, tritt oft kurz nach dem Erwachen aus dem Mittagsschläfchen auf, ist aber nur von kurzer Dauer....*smile*
gratig
meinst du? am grat, drahtig... kicher* wenn ich aus dem schläfchen erwache bin ich nicht am granteln. ich frag dann immer nio, wer ich bin, die sagt es mir dann, weil ich wirr bin und starke zweifel habe. sobald sie sagt, ich sei eMM und dürfe weiter plaudern ist alles gut, ich schnapp mir die kaffeetasse, setz mich hin und tippe automatisch rein, was mir so einfällt.

schon gemerkt?
is recht, ich kenne die antwort *bussi*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
...
wenn ich jetzt aber auf 'grantig' bestehe, weil es im österreichischen Dialekt 100%ig so gesprochen wird, würdest Du mir dann
'Stur-realismus' nachsagen ?
Ja ich weiß, Österreich ist nicht Süddeutschland !

Genauso wenig ging es mir um die Kunstrichtung des Surrealismus und dessen gesellschaftskritische Ansätze, sondern lediglich um den Begriff surreal, den ich wie ich, na ja eh schon alles gesagt...
*bussi* zurück
„modernisierte Retina“

„Modern“ ist ein unsterbliches Wort. Hans van der Loo und Willem van Reijen haben dazu ein Buch geschrieben („Modernisierung“ bei dtv) und sagen unter anderem, daß der Geste des Modernisierens der Aspekt der Jugendlichkeit zukommt. Es geht ihnen zwar um einen soziologischen Diskurs im Zusammenhang mit der Postmoderne, aber sie thematisieren eben auch den Bedeutungsraum des Wortes „modern“ bzw. „Modernisierung“.

Was mich jetzt förmlich anspringt, ist die in der Wendung „modernisierte Retina“ aufblitzende, vielsagende Auffassung, daß unsere Wahrnehmungsorgane nicht einfach nur Einfalltore sind, sondern Interpretationsinstanzen. Das ist interessant, denn es bedeutet unter anderem, daß wir etwas Gutes, Wichtiges und Relevantes irgendwann nicht mehr wahrnehmen können, wenn wir es im Übermaß wahrnehmen. Das sollte man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
"modern" ist ebenso unzerstörbar wie "neu".
Gibt es was neues?
What's new, Pussycat!
Neue Erkenntnis
Auch hölzerne Philos können schrecklich nerven. *fiesgrins*
Gehnse mit

der Konjunktur

Gehnse mit

auf diese Tour!
Gehm se doch n bisschen butta bei die fische, hochwohlgeborener herr dudl.
Okay, vergessen wir es wieder.
*3tagewach*

okay, neu war das und surreal auch.
Ich bitte um inhaltsorietierte Beiträge.
...manches können andere eben besser...
--und wer das -besser- nicht mag, dann eben anders...



was unsere sinnes-
organe zu leisten vermögen ist in ihrer anatomie angelegt; ob diese kürzlich, also in den letzten paar tausend jahren "modernisiert" wurde, beweifle ich. ich hatte das buch auch mal, aber ich kann nichts daraus entsinnen, was hier eben nützte.
die moderne ist mit meinen wissensschnipseln ein konstrukt, dass wir kulturell dann verließen, als wir begannen gar nicht mehr durchzublicken. das nannten wir dann post-, bzw. lyotard tat das, indem er sagte, das ende der erzählung sei eingeläutet. aber ich riskiere eben vorlaut mein nichtwissen kundzutun. korrekter: mein vergessen. denn ich habe aus all diesen büchern damals schon nur behalten, was ich damals verrechnen konnte, als ich sie las.

unsere sinnesorgane sind filter (allemal in der decodierinstanz ).
etwa 1978 muss das gewesen sein, da bekam ich zehnjährig einen bildband über die geschichte der malerei. mit bunten, kleinen fotos in einer miserablen auflösung. da entdeckte ich de chirico.

gestern, als ich vor meinem meisterhaften neuen lap saß und mir die bilder aus dem netz heranzoomte, da fehlte das neuronenfeuern von damals, obwohl die bilder neu waren, da auch unbekannte dabei.
die sich aufbauenden assoziationsketten waren langsam, träge... keine seitenhiebe aus der bildbearbeitung, keine pixelknüppel.
die moderne war tatsächlich im motion picture angelegt und das post- dabei liegt in der velocitas.
mein junger stiefsohn sieht sich clips an, bei denen mir wegen der geschwindigkeit der bilder übel wird... aber er vermag seine schuhe in drei metern entfernung nicht zu finden.
mit diesem kleinen synästhetischen defekt ausgestattet, der mir zu viele synchrone infos entzieht, bin ich auf die stille eines eingestanzten augenblicks angewiesen. und dann kann ich stundenlang mir überlegen, wie de chirico konstruierte, wie er entwarf, skizzierte, pinselstrich für pinselstrich.

es geht nicht ums verlernen. nur ums ausblenden. und das ist vormodern und unsere schöne kleine nur laaangsam oder gar nicht ausheilende archaik...

Raum für Spiele... Spielfelder...

Raum... für Morpheus-Tempel, Träume, Mysterien, Fragmente, Unverknüpftes, Pythisches, Visionen...

hatte ich im eingang gesagt. mir ist alles willkommen, was an assoziationen einfließt, das analytische, das analoge, das freie, das verbindliche... das distanzierte und das unmittelbare. der thread ist, wie alle meine vorschläge, ... ein varieté-programm ...
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Nico sollte doch lieber mit Velvet Underground gehört werden. Bei Deutschen Texten assoziiere ich sie zu sehr mit Hildegard Knef.
****ta Frau
2.135 Beiträge
da fehlte das neuronenfeuern von damals, obwohl die bilder neu waren, da auch unbekannte dabei.

Ich will es mal mit Pink Floyd sagen: ... "the grass was greener, the light was brighter, the taste was sweeter"...

Immer öfter vermisse ich den zündenden Funken in den Dingen, der mein Hirn mit assoziativen Wellen überflutet, der sich frisch und rein und unmittelbar in meine Retina brennt. Ich stelle fest, in meinem gedanklichen Garten sind die Beete angelegt, die Wege geebnet. Nur selten finde ich noch eine Ecke, wo sich eine herrlich anarchische Ordnung ausbreitet, die mich wieder das finden lässt, was meiner Neugier wie einem kleinen Initialfeuer Nahrung gibt, so dass daraus ein Brand wird, der Buschwerk und Hecken hinwegfegt und meinen Blick wieder frei gibt auf das Vielgesehene, Vielgehörte- und gefühlte - wieder spannend und einladend geworden durch einen kleinen Schubser, der mich aus dem Nirgendwo von der Seite trifft und meine Schritte umlenkt.
Mich staunend stehen und gierig zugreifen lässt, was mir dort so verlockend an Input geboten wird.

Das ist für mich dann bei jedem Mal ein traumgleicher Zustand, weil sich durch das Dickicht das Surreal-Reale Bahn gebrochen hat.

Viel häufiger manifestiert sich in mir das berühmte "noch mehr des Gleichen", das suchtgleich dem Überdruss folgt, der aus häufig gestillter Gier, oft konsumierten Reizen resultiert.

Gibt es ein wirkliches Erneuern überhaupt?
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Gibt es ein wirkliches Erneuern überhaupt?

Mein web-Mentor pflegte dazu zu sagen:

"Aus irgendeinem Loch kriecht immer eine Ratte."

Es liegt in der Natur der Sache, dass wir die Schubser, die Du beschreibst, nicht wirklich wollen können, weil sie uns die mühsam über das Leben (und unsere Gefühlsausbrücke) erlangte Kontrolle entziehen.

Wohl werden wir der Langeweile gewahr.

Aber die Sehnsucht nach dem "kleinen Schubser", angestoßen vielleicht durch einen lieben, ersehnten, noch unbekannten Menschen, ich weiß nicht. Klar kommt die manchmal, wird aber gleich als naiv-romantisierend zurück in die Schublade mit den Erinnnerungsfotos gepackt.

Das einzige verbleibende wahre Abenteuer scheint mir der Ausbruch aus der Versorgtheit und finanziellen Sicherheit zu sein. Aber wer will sowas schon freiwillig. Bei dem Wetter!
****ta Frau
2.135 Beiträge
Aber die Sehnsucht nach dem "kleinen Schubser", angestoßen vielleicht durch einen lieben, ersehnten, noch unbekannten Menschen, ich weiß nicht. Klar kommt die manchmal, wird aber gleich als naiv-romantisierend zurück in die Schublade mit den Erinnnerungsfotos gepackt.

Nein. Es ist die Angst, es könnte uns zu sehr erschüttern.

Das einzige verbleibende wahre Abenteuer scheint mir der Ausbruch aus der Versorgtheit und finanziellen Sicherheit zu sein. Aber wer will sowas schon freiwillig

Ich denke, das sind noch relativ harmlose Geschütze. Das wirkliche Abenteuer ist die Begegnung mit dem Gedanken des Verlöschens. Das lässt über den Rest hinweg gehen und Lachen.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Das wirkliche Abenteuer ist die Begegnung mit dem Gedanken des Verlöschens. Das lässt über den Rest hinweg gehen und Lachen.

Da hast Du natürlich vollkommen recht.

Nennens wirs also mal versuchsweise die Dans der Angefucktheit.

In der Jugend und Adoleszenz sind es die Liebesabenteuer, die uns temporär aus der Bahn werfen und in der Gegenrichtung die Welt so hell und rosa erstrahlen lassen. Später wird dem einen oder anderen dann beruflicher Erfolg der Prüfstein, weil die Partnerfrage mal für längere Zeit geregelt ist. Noch später wird dann die Gesundheit immer wichtiger. Zwischenstufen mag jeder nach eigenem Gutdünken ergänzen.

Die Schubser sind das Erschüttern (Das Erregende, der Donner), Zeichen Nr 51 im I Ging.

Kommt mit ziemlich lauten Getöse.
Sind wir da durch, hören wir endlich wieder die Musik der Welt aber die Ohren sind auch noch wieder ein wenig abgestumpfter.

Für jeden neuen Schubser braucht es einen noch lauteren Gong oder noch größeren Klöppel, je nach präferierter sexueller Symbolik.

"Ständig dieser Lärm"

(Die Ärzte: "Junge"

Wer will das schon?

Wer will schon - im Extremfall - dem Sensenmann noch ein zweites Mal auf die Schippe steigen, nur weil das Runterhüpfen beim letzten Mal so befreiend war?


Wie irreal sind Alpträume?
*****one Frau
13.323 Beiträge
aus dem...
modus realis beschrieben:
komprimiert auf 39 stunden hatten träume( ideen)genug zeit.
auf zu neuen!
wir notieren,
denotieren... konnotieren...

seit wir erfuhren, dass es den irrealis nicht gibt und wir doch immer nur darin operieren, haben wir umbenannt: modus indexikalis.
meine fotos zum beispiel sind erst dann fertig, wenn sie nicht mehr als "bearbeitet" firmieren, sondern umbenannt wurden.

wir notieren auf seite sieben, dass es bereits einiges gibt, was man weiterführen könnte. ich liebe es zu beobachen, was sich jeder einzelne aus meinem eingangspost herauspickt, wie es sich dann bündelt, zu einem, und verästelt... branches... ist bestimmt mit bronchien verwandt, behaupte ich mal unbesehen.


notker notierte auch. notker balbulus, der stammler. er notierte musik, karolingische, gregorianische und prägte (auf papier?) den begriff "neume"
gibt man den Wiki zum futtern, sagt sie darauf:


"De accentibus toni oritur nota quae dicitur neuma.“
(Aus den Akzenten des Tones entsteht die nota, die neuma genannt wird)

Neumen (gr. νεύμα neuma „Wink“) werden graphische Zeichen, Figuren und Symbole genannt, die seit dem 9. Jahrhundert zur Notation der melodischen Gestalt und der intendierten Interpretation der Gregorianischen Gesänge und gelegentlich auch für das Aufschreiben weltlicher und religiöser Melodien außerhalb der Liturgie verwendet wurden. Meist stehen sie über dem Text.[1]


Ursprung der Neumen [Bearbeiten]
Über Ursprung und Entstehung der Neumen gibt es unterschiedliche Theorien, von denen keine als zweifelsfrei gesichert gelten kann.[9] Die in ihnen behandelten wichtigsten möglichen Vorbilder für gregorianische Neumen werden im folgenden kurz genannt.
Die „Winke“ der Cheironomie werden heute nicht mehr widerspruchslos als Ausgangspunkt für die Neumen gesehen. Auf keinen Fall kann aus der Etymologie des erst spät auf die Notenzeichen angewandten Begriffes Neume – wie oben dargestellt – auf den Ursprung der Zeichen geschlossen werden.[5][10]
Ein direkter Zusammenhang mit griechisch–syrischen, syrisch–soghdischen, griechisch-koptischen und lateinischen Punktzeichen sowie mit byzantinischen[11] und hebräischen[12] ekphonetischen Zeichen wie den Teamim wird widersprüchlich diskutiert.[13][14][15]
Prosodische Zeichen und Akzente wie Akutus und Gravis ähneln einigen Neumen sehr. Dennoch bleibt auch ihre Vorbildfunktion umstritten.[16][17][15]
In den Blickpunkt gerückt sind möglicherweise von den Goten vermittelte Vorbilder aus Südgallien und Spanien und deren Adaption in den Skriptorien des karolingischen Bereiches.[18]
Es wird aber auch vertreten, dass die gregorianischen Neumen ohne direkte Vorbilder in karolingischer Zeit aus den damals herrschenden Bedürfnissen heraus neu entstanden seien.[19]

notker war universalgelehrter. das konnte man im jahre 912 vermutlich noch von einem denken. war er einer, wusste er wohl sicher am besten, dass die annahme falsch war.
heute hat das universum andere gelehrte... gestern sah ich mir den streifen über die facebook-gründung an, social network. cleverness.

allein im obigen Wiki-abschnitt steckt so viel, dass man ohne weiteres sich da aufs brett stellen könnte, um für jahre klick um klick weiter zu surfen. ob nun mit einem topos im blickwinkel oder frontal oder keinem im weg... man könnte weiter. weiter.

das zeichen.
ist es nicht besorgniserregend, himmlisch stimmend, bestürzend, unfassbar, höllisch laut und von grellstem multidimensionalem semantischen prunk, was kultur alles ist?

klick.
klickklick

der tastenkäfer
*****one Frau
13.323 Beiträge
MMchen
das zeichen.
ist es nicht besorgniserregend, himmlisch stimmend, bestürzend, unfassbar, höllisch laut und von grellstem multidimensionalem semantischen prunk, was kultur alles ist?
also ich mag punk statt prunk *zwinker*
das zeichen. ist es nicht besorgniserregend, himmlisch stimmend, bestürzend, unfassbar, höllisch laut und von grellstem multidimensionalem semantischen prunk, was kultur alles ist?

Kultur ist bedeutete Natur. Die Natur ist bedeutungslos. Auch das Rot einer Blüte hat keinerlei Bedeutung, sondern ist nur Reiz. Das Rot der Coca Cola hat eine. Sie lautet: Kauf mich!

Wir kommen aus dieser Welt der Bedeutung nie wieder raus. Wenn wir auf einer Lichtung liegen und den stillen Moment des Naturgenusses feiern, ist das reine Bedeutung. Dieses stille, vermeintlich authentische Inderweltsein muss vor unserem kultivierten Lebenshintergrund oder besser: aus ihm heraus extrahiert und somit hergestellt werden. Die Bedeutung entsteht aus dem Kontrast zu unser Kultiviertheit. Wären wir nicht kultiviert, gäbe es diesen Naturgenuss nicht. Wir könnten ihn nicht erkennen. Wir wären einfach nur in der Welt als ein zufälliger Teil von ihr, und wir wären nicht glücklich darüber, weil wir auch nicht unglücklich sein könnten.

Der Wunsch der Esoisten (das sind die schlimmen Esoteriker) nach der glücklichen Vereinigung mit Natur, Welt und Kosmos ist ein Wunsch nach dem Wegfall des Rationalen, des Vernünftigen, des Logos und der damit ermöglichten Verwirklichung als Mensch. Nur gibt es keinen Menschen mehr, wenn das alles wegfällt. Es gibt keinen Weg zurück hinter das magische Bewusstsein. Aber es gibt Wege voran durch das magische Wirken des besorgniserregenden, himmlisch stimmenden, bestürzenden, unfassbaren, höllisch lauten und grellsten multidimensionalen semantischen prunk.
*****one Frau
13.323 Beiträge
@Holtz
..."Aber es gibt Wege voran durch das magische Wirken des besorgniserregenden, himmlisch stimmenden, bestürzenden, unfassbaren, höllisch lauten und von grellstem multidimensionalen semantischen prunk..."
genau! sinnlich sein und vxxxxxn, wes immer geht!
alle anderen, durchgeistigten befindlichkeiten sind wie sand im getriebe!
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