sklaven-
handel. zwei worte, die für sich genug gewicht haben. zusammen ergeben sie einen satten faustschlag in die aufpolierte heuchlerfresse der achsoliberalen neuzeit.
was spielberg da 1997 in szene setzte, ist megakino. eine wahre geschichte, wohl detailgetreu aufgeblättert, mit so subtilen wie auch grausamen einblicken in die menschnatur und den kern ihrer anmaßung.
ein tonikum gleichwohl, dieser wermutstropfen. denn selten hab ich eine so stirnbietend harsche kamera genossen, die sich nicht scheut nah am boden zu filmen, dort wo die würde sich bisweilen einfindet.
die kontraste sind scharf wie messer, die ketten an den hälsen der afrikaner alternieren mit dem pomp am spanischen hof weniger schmerzhaft als mit den geistketten der händler.
ein philosophischer streifen, eine anklage, ein panoptikum des elends des besitzes. eine sicht auf die christliche grundidee, die ausnahmsweise nicht die tränendrüsen verstopft, sondern zu ihren wurzeln zurückführt.
ein film über die haut. die haut in der natur, die ( auch mal ehrliche) haut unter den roben, und über ganz viel misere auf dieser erde.
eine art vor-avatar. nichts ist bunt und nichts ist heil. der planet ist bereits verdorben. aber eine botschaft überlebt tief in den ozeanen der menschwerdung versunken und wird, das ist das schöne, es gibt ein happy end, ans licht getragen.
sehenswert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Amistad-Prozesse