Ich stimme dir in allen Belangen zu. Solange es 1:1 um persönliche Auseinandersetzungen geht, funktioniert das in der Regel auch mit den einprogrammierten Ellenbögen.
Die erste größere Aufgabe ist wohl für Jugendliche, sich gegen die Instutition Eltern zu behaupten, denn hier steht der Mensch einem Verband gegenüber und muss eine erste Gesell(schaft)enprüfung ablegen.
Wenig später steht er einem ganzen Gesellschaftssystem gegenüber, unserer frei gewählten Regierung, dem Herrschaftssystem, in das er in der Regel hinein geboren wurde oder dem kapitalistischen Wirtschaftssystem.
Hier empfinden die meisten eine Ohn'macht', die sie, wohl möglich, ihr ganzes Leben begleiten wird.
Mit viel Willenskraft und Zeitinvestition lassen sich Teilziele (Absetzung eines Bürgermeisters) noch verwirklichen. Größere erforderliche Umstrukturierungen lassen sich nur auf einer entsprechenden Welle des Zeitgeistes erledigen (z.B. Themen der grünen oder Piratenpolitik). Oft sind es dabei allzu offensichtliche Missstände, die es anzugehen gilt.
Der demokratische Gedanke ist sehr alt und wird sich weiter fortentwickeln. Er hat die Feudalgesellschaft abgelöst und vor kurzem wurden sogar Frauen in den demokratischen Prozess mit einbezogen. Dennoch steht die Machtpyramide in ihrer veralteten Struktur über uns und wichtige Themen werden immer noch vom Stammesführer persönlich entschieden (Kanzlerfrage). Die Machtfakten dieser Herrschaftspyramide sind schwer zu durchbrechen und dennoch glaube ich, dass es in naher Zukunft sogar Kindern möglich sein wird, in ihren Belangen demokratisch mitzuwirken (um mal den Kinderarbeitsthread vorzubereiten:).
Im Bereich der Wirtschaft interessiert mich, ob mit der Globalisierung des Marktes nicht automatisch ein Ende der imperialistischen Machtstrukturen absehbar ist. Wenn überall Fabriken stehen, das letzte Billiglohnland ausgebeutet ist und die Löhne weltweit angeglichen sind, dürfte die Luft raus sein. Vielleicht ist eine Beschleunigung dieses Prozesses einer weltweiten Demokratisierung sogar behilflich.
Ich weiß, eine provokante These, die mir den Hass der Globalisierungsgegner einbringt, nur denken und diskutieren muss ich das.
Noch ärger der Gedanke (ja, natürlich für mich selbst), dass die Politik in Zukunft direkt in die Hände des Kapitals gelegt wird. So wie die Trennung von Kirche und Staat neulich geben wir die politische Herrschaft offiziell an die flüssigdemokratisch gewählten Vorstände der Wirtschaftsunternehmen ab. Wir nennen es also nicht mehr Verstaatlichung des Kapitals, sondern Verwirtschaftung des Politik.
Wenn wir ehrlich wären, sähen wir, dass wir uns schon lange auf diesem Weg befinden.