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Die Ohnmacht des Machiavelli

Die Ohnmacht des Machiavelli
Niccolo Machiavelli wurde 1469 in Florenz geboren und war Politiker und Philosoph. Er lebte mit der Macht der Medici und wusste von der deren der Päpste. Er erlebte den Erfolg und das Scheitern des Dominikanermönchs Savonarola wie den Einzug Französischer Heere in sein Land.

In seinem Hauptwerk ‚Der Fürst’ beschreibt er für die damalige Situation wie man durch Grausamkeit und Milde als Herrscher Macht erwirbt und behält. Er rät wann man mein sein Wort halten soll und wann nicht… und zugleich auch wie man sich vor Haß und Verachtung schützen soll.

Nach ihm ist der Machiavellismus benannt, der sogar für rücklichtslosen Machtgebrauch und Gewaltanwendung plädiert; nach dem Prinzip ‚Der Zweck heiligt alle Mittel’ (eine Deutung die später von Rousseau oder Herder durchaus in infragegestellt wurde).

Das mag damals, an diesem Ort des Reichtums und der Macht einerseits und der Armut anderseits vielleicht doch gültig gewesen sein. Heute haben wir dagegen überall Demokratien und die Nationen der Welt haben sich zu mächtigen Organisationen vereinigt.

Speisen sich Gewalt, Gier und Egoismus wie, wir sie doch wohl heute beobachten können, nun aus solchen Quellen oder gehört das zum Willen zur Macht einfach dazu. Wir wissen doch aber von durchaus legitimierter Macht und natürlicher Autorität.

Wie erleben wir heute Macht in Politik und Wirtschaft? Sicher wird in diesem Kreis kaum jemand von Klischees wie oben/unten; links/rechts; grün/braun ist Gut oder überall ist das Böse ausgehen. Wie differenziert erscheint uns Macht heute eigentlich und lässt sich das überhaupt irgendwie beschreiben? Wie denkt ihr darüber?
*****_bw Frau
1.443 Beiträge
Danke yokoware!
Ich finde deine frage immer wieder bereichend....
*g*

Heute ist die sogenannte Demokratie eine trügerisch Machtmissbrauch, die den Anschein gibt, es wäre gerecht.

Das Individualismus nach Sartre gibt den Mensch den Eindruck entscheiden zu können für sich... Aber die Entscheidung unmilterbaren in der eigenen Leben lassen keine Demokratie etnstehen.

Grundsächlich ist es so dass wir frei geboren sind und wir haben die Macht unserer Leben zu lenken. Aber ohne Arbeit ist der Mensch nicht wert....

Es gibt in Deutschland eine noch wichtiger Macht als die der Politik: das Lobyismus. Es sind Menschen, die gemeinsam Interresse haben und die Macht es auch durchzustezen durch Geld. Ist nicht das Geld der Nerven von jeglichen Kriege?

Football einer freundschaftliche Art und Weise, Krieg zu führen und Opium für das Volk. Es besteht hiermit doch verschiedenen Art und Weise sich zu bekriegen, auch wenn es nciht so erscheint.....

Den Mensch hat immer der Bedurfnis sich zu beaupten und will seine Macht demonstrieren. Das Geld dient dazu.

Motivationen, Interressen sind den Motor für Unmenschliches: Ressourzen sich sichern, um Macht zu haben.

Auch wenn Education, Wisen, etc existieren, kann den Mensch vor der Übermacht des Geldes nicht schutzen. Es geht einfach nicht.

Demnach ist die Regierungen von heute genau so beherrst von Macht wie es war für Machavelli... Den system lauft sebstständig und irgendwie jeder macht mit........
****_71 Mann
38 Beiträge
Macht
Inwiefern Macht heute anders wahrgenommen wird als damals...
Es mögen Sichtweisen geändert und offensichtliche Handlungen anders erscheinen. Wenn Differenzierungen vorgenommen werden, müssten wir doch ergründen, was der Kern und somit die Absicht jedweder Handlung ist. Nun, eine nicht zu lösende Aufgabe.

So bleibt es bei Vermutungen und Mutmassungen.

Ich glaube, dass durch die modernen Möglichkeiten der Kommunikation vielen bewusst geworden ist, dass sich weniger verheimlichen lässt bzw. weniger Menschen sich ihrem Schicksal fremdbestimmt fügen. Allein dieses Wissen bewirkt ein anderes Denken der Handelnden ob ihr Vorhaben realisierbar erscheint oder nicht. Früher waren die Menschen mehr begrenzt in ihrem Denken. Die Kinder haben die Berufe der Eltern erlernt und haben dort weitergemacht, wo diese aufgehört hatten. Querdenken war nicht angesagt. Das ist heute anders.

Lobbyisten gab es stets. Heute agieren diese genauso im Hintergrund und bauen Positionen auf, die sie vermeintlich dorthin bringen wo sie und ihre Gefährten hinwollen. In der heutigen Welt der Politik tauchen stets dann irgendwelche Skandale auf, wenn jemand nicht mehr erwünscht ist auf einer bestimmten Position. Dann wird geschickt in der Öffentlichkeit Meinung gemacht. Solange, bis die Person von "alleine" aufgibt.

Macht - egal in welchem Bereich - war und bleibt eine "Süssigkeit", die doch so manchem nur zu gerne gereicht und von diesem angenommen wird. Sie versuchen zu wirken und manches Mal heiligt für diese der Zweck die Mittel. Wie jeder einzelne damit umgeht, entscheidet jeder für sich und wird selbst dabei von seiner Umgebung bewusst (oder doch unbewusst *zwinker* ) beeinflusst...
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Wie differenziert erscheint uns Macht heute eigentlich und lässt sich das überhaupt irgendwie beschreiben? Wie denkt ihr darüber?

Die Stigmatisierung von Macht als etwas Bösem schlechthin ist vor allem dem Jugendwahn unserer Gesellschaft geschuldet: Unreife Menschen am Anfang ihrer Karriere, die ihre private Ohnmacht gerne dadurch beseitigen würden, dass sie die Gesellschaft als Ganzes revolutionieren.

Ein ganz normaler Vorgang und seit Jahrhunderten dasselbe Schema. Insgesamt äußerst wichtig für gesellschaftliche Innovationen. Je mehr aber die Infantilisierung der Massenmedien diesen juvenilen Wunsch nach Veränderung zum Standard macht, desto angepasster erscheinen die nachwachsenden Generationen in der Praxis. Seltsame Dialektik das.

Die Gegenposition erfahren wir öffentlich nur deshalb nicht, weil alle, die ein wenig Macht haben, wissen, dass es stragtegisch viel sinnvoller ist, darüber wenn irgend möglich die Fresse zu halten.

Bedauerlich ist diese "Omerta" vor allem in der Erotik: Wie sehr das Wechselspiel zwischen Macht und Ohnmacht den Sex und die Beziehungen bereichern kann, müssen wir erst mühsam zwischen den Zeilen des öffentlichen Gewäschs herauskondensieren.
*****_be Mann
27 Beiträge
Politik und Wirtschaft sind eng miteinander verbandelt. Das ist die Macht.

Denn Macht ist der Besitz von Strukturen um sich selbst und die selbst gezeugten Nachkommen zu erhalten.

Wer im Besitz dieser Strukturen ist, will sie nicht mehr hergeben, sondern ausdehnen.

Um das zu erreichen ist es recht in Denkfabriken Worte neu zu definieren, Gesetze im Wortlaut zu beeinflussen, Personen die nützlich erscheinen zu fördern, andere klein zu halten.

Aber all diesen Dingen ist gemein, es ist korrupt. Und diese Menschen müssen sich fragen, ob sie noch überhaupt eine Philosophie, eine Ethik, ja irgend etwas haben, an das sie glauben.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Politik und Wirtschaft sind eng miteinander verbandelt. Das ist die Macht.

Denn Macht ist der Besitz von Strukturen um sich selbst und die selbst gezeugten Nachkommen zu erhalten.

Diese Sichtweise greift m.E zu kurz insofern als sie z.B. die durch die "Waffen einer Frau" gegebene Macht nicht berücksichtigt. Macht beinhaltet weitaus mehr als ein fettes Konto, vertraglich zugesicherte Weisungsbefugnis oder die Mündung einer Kanone.

Definiert als das Vermögen, andere Menschen zu bestimmten Handlungen zu nötigen, öffnen sich sehr breite Bereiche menschlichen Tuns, in denen Macht wirksam wird.

Es gibt Männer, die brauchen beim Fussballsehn nur wie Obi Wan Kenobi wortlos die Hand auszustrecken, und schon nähert sich sich auf wundersame Weise dieser Hand eine neue frisch gefüllte und gekühlte Flasche Bier.

Möge die Macht auch mit euch sein.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
...
Wenn ich mich sprachlich der Definition von Macht annähern und zugleich Fußball als Beispiel belassen will, so erscheint es mir, als fiele ich in eine tiefe 'Ohnmacht', anstatt mit Macht der jüngst vom Ex Nationalspieler H-P Briegel ,im Zusammenhang mit dem Abstiegskampf in der BL, veröffentlichten Logik folgen zu können :

.." verlassen wir nun mal das Rechnerische und wenden uns der Mathematik zu..."

Das Machtreich machen
Ich sehe es ebenso, dass nämlich Macht das Leben des Menschen völlig durchdringt. Ist es gar so, dass man immer dann, wenn man etwas macht, dazu (seine) Macht gebraucht...? Das wäre dann eine weit reichende Konsequenz dieses 'Wortspiels' und wenn man dann auch noch machen mit tun (handeln) gleich setzte... - nicht auszudenken....

Machiavelli hatte aber soweit damals noch nicht gedacht. Das war später Nietzsche. Ersterer erscheint mir auch noch recht naiv in seiner Beschreibung der (damaligen) 'Machtregeln'. Später und erst recht heute geht es anders zur Sache.

Vieles wurde 'grob' über (mit) Krieg gemacht, weit mehr aber durch Lüge, Drohung, Erpressung, Täuschung, Manipulation usw. Wenngleich die Kriege die furchtbarsten Auswirkungen auf die Menschen hatten. Es fehlt leider die philosophische Aufarbeitung (Reflexion) der vielen politischen Verbrechen.

Insofern wird Machiavelli überschätzt. Er hatte heute eher nur noch einen historischen Wert. Nicht zu übersehen dabei natürlich seine Wirkung auf Leute wie Fichte, Clausewitz u.v.a. (bis eben hin zu Nietzsche). Von Hitler ist übrigens nicht bekannt, dass er Machiavelli gelesen hat (wohl aber Nietzsche).
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Philosophiegeschichte ist meine Achillesferse, insofern kann ich zu Macchiavelli nicht allzu viel sagen. Im Fürsten habe ich nur ein wenig auf den ersten Seiten gestöbert und derzeit müssen die Bücher vor dem Garten zurückstehen.

Das Einzige, was ich mit Macchiavelli assoziiere ist die grobe historische Coinzidenz zum aufkommenden modernen Bankensystem (Medici und Fugger). Er gibt seine Ratschläge den Fürsten, während sich die de-facto-Machtverhältnisse schon damals wohl substantiell verschoben hatten.

Macchiavell erklärt die nüchterne A-Moral der reinen Bilanz-Buchhaltung jenen von Gott eingesetzten Fürsten, die sich bei aller sozialen Ungerechtigkeit immhin noch gewissen christlichen Werten verpflichtet fühlten.

Und selbst heute, nach über 500 Jahren, kommt es vor, dass Menschen ernsthaft in Foren mit der Erleuchtung brillieren wollen, die Politiker da oben wären doch nur Marionetten der Wirtschaft.
**e Mann
2.564 Beiträge
Ja, die Macht. Wieder mal ein Begriff, der sich windet und nicht dingfest gemacht werden will. Der König hat Macht, der Kanzler hat Macht, der VW-Vorstandsvorsitzende, der DGB-Chef, der Abteilungsleiter, die Politesse, ich mit meinem Verstand, der andere mit seinen Worten.

Macht ist überall da auszumachen, wo zwei Menschen kommunizieren.

So komme ich nicht weiter. Versuchen wir es mit der Ohnmacht. Jeder Einzelne kennt sie gut und auch der größte Machthaber wird sie irgendwo spüren. Die Ohnmacht des Einzelnen scheint mir besser zu fassen zu sein, können wir uns doch schnell auf die gleiche Ohnmacht gegenüber Politik und Wirtschaft einigen. Die Ohnmacht einigt uns darin, dass wir vermeintlich nicht in den Entscheidungsstrukturen derer 'da oben' mitmischen können.

Schaut man sich die einzelnen Machthaber heutzutage an, so sitzen sie selbst in Strukturen fest, die wenig Handlungsspielraum zulassen. Dem Vorstandsvorsitzenden, der einen Betrieb retten soll, bleiben nicht viele Wege, das zu tun. Er muss die gleichen Register wie die konkurrierenden Betriebe ziehen.
Der Kanzlerin bleiben nicht viele Wege, Deutschland im maroden Europa als Wirtschaftsmacht zu erhalten, gerade boxt sie rigide Sparmaßnahmen der Mitgliedsländer durch und macht sich zur Buhfrau der Gemeinschaft. Machte sie es anders und ließe mehr Schulden der Länder zu, würde die Macht Deutschlands schwinden.
Die Macht des einzelnen Menschen scheint mir oben wie unten sehr beschränkt, denn die wirkliche Macht geht von der Struktur aus, nicht vom Machtwillen der Einzelnen.

Wenn wir Machtverhältnisse ändern wollen, nutzt es nichts, die Gier der Individuen anzuprangern. Die haben wir letztendlich alle und sie ist Motor für das eigene Handeln, den Wunsch, sich materiell zu verbessern.

Wir können die Verhältnisse nur ändern, wenn wir die Strukturen ändern. Dringend verändern müssen wir den Finanzmarkt, die monopole Wirtschaftsstrukturen und die immer noch königlich-preußische Demokratie. Um eine übermäßige Macht zu vereiteln, müssen wir die Macht verteilen.

Jeder hat eine Stimme, nicht mehr und nicht weniger.
Wozu Macht?
Meiner Ansicht nach ist die größte Triebkraft, welche die Mächtigen dieser Welt (ob Kanzler oder Politesse) bewegt, die (unbewusste) Angst diese Macht zu verlieren. Denn mit Macht verbinden wir Handlungsfreiheit (was zu manch paradoxer Situation führt, wie @**e beschrieben hat). Also bleibt nur das Anhäufen von mehr Macht.

Stellt sich trotzdem die Frage: Wozu? Was will ich mit dieser Macht anfangen?

Klar, z.B. Geld ist Macht... würde der Vorstandsvorsitzdende sagen. Aber seine Macht ist doch ziemlich begrenzt (im Vergleich zur Kanzlerin oder auch zur Politesse - je nach Situation *g*). Ich denke, dass das übermäßige Machtbedürfnis in einem Bereich nur Ausdruck einer spezifischen Angst ist.
Und weil die Gesellschaft immer spezialisierter (in jedem Bereich) wird, teilt sich die Macht (vornehmlich) im Sinne von Handlungsmacht immer weiter auf. Das führt dazu, dass Kooperation immer wichtiger wird, was wiederum die Macht verteilt.

"Der wahrhaft Mächtige kann auf das verzichten, was andere, weniger Mächtige, für wichtig erachten."

Und wenn Wissen Macht ist, dann macht nix wissen ergo tatsächlich nix *gg*
*******enza Mann
3.454 Beiträge
Steuermann lass die Wacht
Meiner Ansicht nach ist die größte Triebkraft, welche die Mächtigen dieser Welt (ob Kanzler oder Politesse) bewegt, die (unbewusste) Angst diese Macht zu verlieren. Denn mit Macht verbinden wir Handlungsfreiheit (was zu manch paradoxer Situation führt, wie @**e beschrieben hat). Also bleibt nur das Anhäufen von mehr Macht.

Stellt sich trotzdem die Frage: Wozu? Was will ich mit dieser Macht anfangen?

Ja, da ist was dran. Mann kann sich in diesem Aufstieg zu immer größeren Handlunsspielräumen durchaus verlieren und verliert irgendwann die Fähigkeit, die mit ihnen gewachsene Lebensqualität auch wirklich genießen zu können.

In vielen Fällen wird diese Erkenntnis midlife-crisis genannt.

Eine weitere Frage wäre aber nach dieser Erkenntnis die, WIE der decadent vom Berge kommt, ohne allzuviel zu stolpern. Dies ist alles andere als trivial, vor allem in Zeiten hoher Massenarbeitslosigkeit.

Der Abstieg und Ausstieg aus Macht läuft fast immer schubweise. Je höher die Schubkraft und Pferdestärke am anderen Ende der Zügel, desto heftiger die Bewegung, wenn Du die Zügel wieder losläßt.

Komischerweise scheint Angst NICHT relativ zu sein.

Oder?

Spielt es eine Rolle für die Angst vor der Ohnmacht, mit welcher Geschwindigkeit die Karre ohne Pferde anschließend zwischen den Bäumen hindurchbrettert?
@pue
Ich stimme dir im Grundsatz zu. Lediglich darin scheint mir ein Unterscheid zu bestehen, dass die Kanzlerin die Macht hat, im Vergleich mit einer Rentnerin, in einer Ausgaben-Tabelle hinter den Zahlen, "Mrd" schreiben zu können.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
...im Vergleich mit einer Rentnerin, in einer Ausgaben-Tabelle hinter den Zahlen, "Mrd" schreiben zu können.

In Sütterlin-Buchstaben sieht "Eur" fast so aus wie "Mrd" in Arial.

Des passt scho.
**e Mann
2.564 Beiträge
Ich stimme dir auch zu, yokowakare.

Ich wollte nur deutlich machen, dass die 'da oben' zum einen gar nicht anders können als sie müssen und zum anderen, dass es nichts nutzt, auf sie zu schimpfen, weil es unser System ist, was wir alle ja haben wollen.
Wollen wir ein anderes, so müssen wir ein anderes einführen.
Systemeinführungen
Ja, aber wie führen wir (demokratisch) ein anderes System ein...? Zunächst müsten wir ja eine Vorstellung von diesem System-neu entwicklen. Und damit wären wir (wieder) am Anfang (irgendeiner) Diskussion über den (idealen) Staat oder das (vollkommene) politische System. Wie wollen wir die Macht, wann und auf welche Weise verteilt haben und so etwas; da bin ich momentan etwas ratlos *snief*
*****ohr Mann
1.397 Beiträge
"vollkommen"
Der erste Weg aus der Ratlosigkeit wäre hier eventuell, auf die Ansprüche nach dem "Ideal" oder der "Vollkommenheit" zu verzichten, ebenso wie es weiter vorne geschrieben steht auf die (wahrscheinliche) Illusion "völliger Freiheit des Handelns".

Wie sollte denn ein nicht-ideales Wesen wie der Mensch "das Ideale" oder "das Vollkommene" erkennen können ? Dazu müsste doch ein Zustand zum "Vollkommenen" erklärt oder erkannt werden können, also quasi als "Letztzustand". Wer könnte sich das heute noch anmaßen, ohne dass nicht hundert andere Menschen mal eben die groben Fehler in einer solchen Behauptung lachend in der Luft zerreißen würden.

Daraus folgte, dass wir besser lernten, mit einem nicht-idealen und unvollkommenen Zustand (und Staatsformen) zurechtzukommen und daraus Zielsetzungen zu erarbeiten, die dann aber auch umsetzbar wären. Nicht perfekt vielleicht, aber menschlich.
"(vollkommen) verschiedenes"...?
Ich stimme dir inhaltlich komplett zu, wenngleich ich deine Argumentation dazu nicht teile; es gibt nun mal verschiedenes in unserer Welt (Wege, Ansichten Prinzipien, Ideen, Überzeugungen, Argumentationen und so etwas)
*****ohr Mann
1.397 Beiträge
vollkommen vollkommen verschiedenes
ich wollts auch nicht so verstanden haben, dass es gleich nach imperativ klingt *g*

für meinen teil habe ich meinen ansatz aus jenem gezogen, was mir mein hang zu angeblichen "ideallösungen" gebracht hat - nämlich damit kräftig im übertragenen sinne "gegen die wand zu fahren".

heute lache ich ein wenig über mich selbst, über meinen irrsinn, möglichst nur ideale zuzulassen, immer das vollkommenste anzustreben ... und lebe weitaus entspannter damit.
**e Mann
2.564 Beiträge
Ideal ist die Staatsform, die größtmögliche Verantwortung aller Mitglieder beinhaltet. Ansonsten stehe ich auch nicht auf Vollkommenheitsansprüche, sondern flexible Systeme, die sich den allgemeinen Anforderungen schnellstmöglich anpassen.
Bis vor wenigen Jahren waren Volksabstimmungen nur mit großem Aufwand zu betreiben. Das ist im Internetzeitalter vorbei. Wir müssen uns nichts neues ausdenken, sondern einfach die heute bestehenden Möglichkeiten ausschöpfen.

Das System ist ja schon erdacht. Die liquide Demokratie wird erprobt, kann schrittweise von uns eingeführt und ihr Umgang damit erlernt werden. Es bedarf keines plötzlichen Umsturzes, der wahrscheinlich in ein spontanes Chaos führen würde.

Erste Schritte wären z.B., die direkte Demokratie in die Verfassung zu integrieren und die Parteien flüssigdemokratisch und sehr viel transparenter zu gestalten.
*****_bw Frau
1.443 Beiträge
Ideal= nicht realistisch?
Ideal....

ist doch nicht realistisch.... *g*

Eine neuen System wurde als Anspruch haben, das Erlernte und das Bekannte sich nicht zu errinern...

Geschichte ist eine forführende Wiederbelebung des Vergangenen...
sagt man....

Und?

Neuen Idee.... Neu System....

Wir sollten einfach anfangen Lehre zu ziehen der Vergangenheit.

Es wurde dann schon reichen für die Basen eine Neuartig System, zu lernen über Vergangenes.

Die Frage wäre nur: Sind wir fähig wohlwollend Anderen zu erkennen und zu verstehen....
**e Mann
2.564 Beiträge
Warum sollte ich Andere wohlwollend verstehen? Der Mensch ist so gut, wie er gerade ist, im großen Ganzen verändert er sich nicht in seinen Eigenschaften.
Die Vergangenheit lehrt mich, dass sich das politische System immer neu an die gesellschaftliche Realität anzupassen hat. Um mehr geht es nicht.
Erste Schritte wären z.B., die direkte Demokratie in die Verfassung zu integrieren und die Parteien flüssigdemokratisch und sehr viel transparenter zu gestalten.

I:
Über die direkte Demokratie hat sich u.a. Rousseau so seine Gedanken gemacht und schlüssig aufgezeigt, dass sie machbar ist.
Der Haken bei der Sache ist, dass die notwendigen Rahmenbedingungen eng begrenzt sind und ich diese für größere Staaten oder gar Staatengemeinschaften nicht gegeben sehe.

II:
Einen ganz anderen Weg gingen die Gründerväter der amerikanischen Verfassung. Stichwort: Federalist Papers.
Sie argumentierten gleichfalls schlüssig, weshalb eine repräsentative Demokratie vorzuziehen sei.

zu I:
Zur technischen Machbarkeit einer direkten Demokratie möchte ich bemerken, dass ein sicherheitstechnisch unangreifbares Onlinesystem nur schwer vorstellbar ist und somit fast jede Wahl anfechtbar sein würde.

zu II:
Was die Parteien betrifft lohnt ebenfalls ein Blick in besagte Federalist Papers. Eine Partei ist ihrer Bestimmung nach parteiisch.
Eine Volkspartei ist in diesem Sinne ein Absurdum.
Gleichfalls hat eine Partei per se weder flüssigdemokratisch noch transparent zu sein. Das Flüssigdemokratische und das Transparente sind vielmehr eine parteiische Haltung.
So mögen also Parteien parteiisch sein und ihr Fähnchen nicht nach dem Wind richten, einiges wäre besser.

PS:
Solange die FDP beispielsweise noch selbst als "Die Partei der Besserverdienenden" firmierte, war sie zwar für mich nicht wählbar, doch aber eine PARTEI.
**e Mann
2.564 Beiträge
zu I:

Ich sehe da wenig Probleme. Ich weiß nicht, welches Szenario du dir vorstellst. Wie sollte da manipuliert werden? Jeder hat schon heute seine Identifikationsnummer, macht seine Geldgeschäfte mit großer Sicherheit online. Wie sollte man zig tausende von Stimmen manipulieren, ohne dass es auffliegt?
Manipulation ist viel einfacher, wenn man die wenigen wichtigen Entscheidungsträger manipuliert, so, wie es heute Gang und Gäbe ist.


zu II:

Parteien werden sich erübrigen, wenn wir ein wenig geübt haben. Der Fraktionszwang ist für mich in vielen Fällen Wahlbetrug. Parteien sind für eine repräsentative Demokratie gut, werden aber bald ausgedient haben. Dem Vertreter, dem ich in der flüssigen Demokratie für eine bestimmte politische Entscheidung meine Stimme gebe, kann in anderen Fragen ganz anderer Meinung sein. Wofür eine Partei?

Wir haben ja noch gar nicht angefangen, mit den neuen Förmchen zu spielen, deshalb war mein Vorschlag, es erst einmal in kleinen Rahmen zu probieren.

Die amerikanischen Gründerväter lass ich beiseite, sie hatten nicht die Möglichkeit des Internets, ohne dass eine liquide Demokratie schwerlich machbar wäre.

Erwähnenswert bleibt, dass sie direkte Demokratie ablehnten, weil in ihr Minderheiten von der breiten Masse überstimmt werden können. Das ist mein größtes Problem mit der direkten Demokratie. Ich denke aber, da sollten sich Lösungen finden lassen.
In einer direkten Demokratie müssen selbstverständlich Mechanismen eingebaut sein, die ethnische Minderheiten und regionale Interessen besonders berücksichtigen. Eine Volksweltregierung unter Berücksichtigung aller lokalen Interessen ist nicht machbar. Wie aber jeder Einzelne von uns in der direkten Demokratie an oberster Stelle stehen sollte, so sollte auch die Hierarchie von Mensch, Lebensumfeld (Dorf, Stadtviertel), Stadt, Kreis, Land, Staat, Staatenverbund von oben nach unten verlaufen.
*****_bw Frau
1.443 Beiträge
Pue
Schöne dich wieder zu lesen.

Warum wohlwollend?

Jeder System in welche wir leben, ist eine Konstrukten, die bei der Demokratie für Ziele hat, Gerecht zu sein für die Bürger innerhalb diese System.

Die Schwierigkeiten besteht immer wieder darin, dass jeden versucht den Anderen, zu überzeugen, Seine Anliegen wäre wichtiger als die der Anderen. - In Deutschland Lobbyismus, in Frankreich zentralisierung der Interresse.

Ich bin der Meinung, da ich lebte in verschiedenen Demokratie, dass Jeden Minderheiten und jeden Mehrheiten, ihre Berechtigungen haben. Das Ein ohne das Anderen wäre diffizil...

Nehmen wir eine Beispiel, die keine gleichte in unserer Demokratie:
Stuttgart 21.
Wobei in Frankfurt gibt es auch der Flughafen Gegner, Fluglärm 21---- könnte man es nennen.

Ein Unternehmen: Die Deutschen Bahn hat für seine Interresse und aufgrund des Geldes, dass der Statt Würtemberg hatte bezahlen sollen, ein Projekt welche niemand gewählt hatte. durchgesetzt.

Wenn wir ganz genau Demokratisch sind, sollte doch bitte die Deutsche Bahn, das Geld, die die Bürger investiert haben während den Zeit, welche diese Unternehmen die Staat Deutschland angehört hat, zurückzahlen. Diese Unternehmen wäre nicht existierend, wenn die Schuld getilt werden sollte.

Aber in der Fall von Stuttgart 21 hat die Statt Wurtenberg eine Schuld zahlen sollte, für eine Projekt, welche nicht gewählt worden ist, ohne den Einverständnis seine Bürger gebaut werden, weil gut bezahlten Lobbyisten und der Bund hinwegt entschieden haben.

Hinzu kommt, den Projekt aufzuhalten, sollte eine Schuld entstehen, dass die Bürgern bezahlen sollen, für Entscheidungen die sie nicht getroffen haben.... merkwürdig....findest du nicht? Wer bezahlt etwas, welche nicht er zu antworten hat? Merkwürdig Gerechtigkeit!

Ich persönnlich halte es nicht für eine wohlwollend miteinander und ich finde es schrecklich, dass eine Unternehmen, welche verkauft worden ist, soweit entfernt von der Belangen von Bürgern sein kann.
Den Deutsche Boden gehört die Bürgern und nicht der Staat. Der Staat ist nur der regierden Apparat, nicht das Volk. Den Boden welche sie benutzen ist Eigentum der Volk der Land Wüttenberg und nicht der Bund oder der deutschen Bahn.

Demnach... Nicht wohlwollend sondern materialistisch und voreingenommen die eigenen Interresse als allgemein Anliegen zu vertretten und die Bürgern um Unternehmen zu bereichen zu hintergehen. Das ist keine Demokratie.... *g*

Wohlwollend in der Sinn: demokratisch und angepasst der Meinung der Bürgern.
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