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ich habe nur erlebtes beschrieben und würde dir solches nicht wünschen.
Calm, is klar. Und so ein Gebahren ist insgesamt auch nicht richtig.
Bei Handwerk denk ich insbesondere ans Bauhandwerk.
In der Haut des Dachdeckers, der durch den Forderungsausfall bei einem windigen Bauträger in eine ernste Schieflage geraten ist, und dem die Bank jetzt mit der Umsetzung der Basel III Eigenkapitalrichtlinien endgültig das Genick bricht, willst Du auch nicht stecken. Meist versuchten solche Leute aber immerhin bis zum Schluß noch wenigstens halbwegs pünktlich die Löhne zu zahlen.
Wie gesagt, die Trennlinie zwischen Kapital und Arbeit verläuft heute woanders.
Die Gewerkschaften haben die Arbeitslosen ebeno vergessen wie diese kleinen Unternehmer und die vielen Scheinselbständigen und Ich-AGs, z.B. Paketdienstfahrer. Verglichen mit den Parasiten am internationalen Kapitalmarkt sitzen wir aber eigentlich alle in einem Boot, genau wie der Personalchef, der in seiner Hilflosigkeit den Druck an Skybala weitergeben musste.
Was war das für ein Triumph für die Gutmenschen, als der Super-Ausbeuter Schlecker endlich medial dahingemeuchelt war. Seht ihr Leute? Öffentlicher Druck kann tatsächlich was bewirken. Na super! Und kaum vier Wochen später geht das Geheule los, weil 10.000 Menschen jetzt statt eines beschissenen Arbeitsplatzes gar keinen mehr haben, hunderte Dörfer ihr letztes Ladengeschäft verlieren und tausende kleine Verpächter ihre Altersvorsorge.
Der Rettungsschrim mit der Aufschrift Solidarität müsste viel weiter aufgespannt werden, in beide Richtungen. Aber wir verzetteln uns stattdessen in unsinnigen Neiddebatten und erklären Gesellschafts-Gruppen zu "Feinden", die im Grunde ebenso beschissen dran sind.
Divide et impera.