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Aufstand der Piraten – eine (neue) Gesellschaftsphilosop

*******z_st Mann
785 Beiträge
@****ta

vorab: wenn ich vom staat spreche, meine ich die politikwissenschaftliche definition.

meines erachtens macht demokratie nur sinn, wenn sie an moralische prinzipien gekoppelt ist, regelgerechigkeit gewährleistet und auf freiwilligkeit beruht ...also initierte gewalt abgelehnt wird.

unsere aktuelle repräsentative demokratie ist weder gerecht, noch frei von initiierter gewalt und basiert auf absurder doppelmoral. es ist eine herrschaftsform, und dazu noch eine der cleversten in der menschheitsgeschichte ...weil die mehrheit der beherrschten nämlich glaubt frei zu sein und das system sogar bis aufs blut verteidigen würde. geschickt eingefädelt *zwinker*

zur lösung des von dir genannten problems genügt es nicht lobbyismus und manipulation zu unterbinden. lobbyismus ist nicht die ursache, sondern nur eine der auswirkungen. und zwar die auswirkung vom gewaltmonopol des staates. hätte der staat nicht die möglichkeit regeln aufzustellen, zu ändern und deren einhalt zu erzwingen, wäre lobbyismus nutzlos.

lösungsansätze den staat zu ändern, führen mittelfristig zwar manchmal zu milderung der probleme, langfristig wird ein staat aber immer um die ausdehnung und kontrolle seiner macht bemüht sein. das liegt in der natur der sache selbst. insofern wäre die korrekte lösung die abschaffung des staates ...denn wenn man es konsequent durchdenkt, wird er nicht gebraucht.

zum ausgangsthema piraten:
als partei für den bundestag zu kandidieren, ohne fundierte ethische, gesellschaftliche und ökonomische konzepte vorweisen zu können, halte ich für grob fahrlässig.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
genau das sind die piraten,
ein spiegelbild der heutigen wahlgesellschaft,

ohne fundierte ethische, gesellschaftliche und ökonomische konzepte .....

wat mut, dat mut.
alles kann, nichts muß.
wat küdd, dat küdd.
et is schon immer noch jut jegange.

doch, was ist mit den anderen............?

andere worte für den selben inhalt. (?)

calm*frage*
****ta Frau
2.135 Beiträge
Freiheit die ich meine
@ emergenz

unsere aktuelle repräsentative demokratie ist weder gerecht, noch frei von initiierter gewalt und basiert auf absurder doppelmoral. es ist eine herrschaftsform, und dazu noch eine der cleversten in der menschheitsgeschichte ...weil die mehrheit der beherrschten nämlich glaubt frei zu sein und das system sogar bis aufs blut verteidigen würde. geschickt eingefädelt

Um ein Problem mit der Wurzel auszureissen, bedarf es radikaler Ansätze, und diesen Weg einzuschlagen, ist in der Tat verlockend.
Ein anarchischer Ansatz (und nichts anderes ist die Auflösung des Staates) verlangt den hier lebenden Menschen aber noch viel mehr ab, als sie jetzt schon nicht in der Lage sind, zu sein: Eigenverantwortlich in der Einsicht, dass nur ein Geben und ein Nehmen für jeden ein Umfeld schafft, in dem er leben kann. Sich nicht ausgrenzen und einschränken zu lassen, sondern sich zu outen und den Mund aufzumachen. Sich auch mal jenseits der Spur zu stellen, wenn der Mainstream keine Orientierung hat und bietet. Sich auch auf einem unsicheren Posten wohlfühlen zu können, einfach, weil das Zutrauen zur eigenen Meinung da ist.

Wir sind ein Volk, dass erst seit ein oder zwei Generationen eine Ahnung davon bekommen hat, was Freiheit heissen KÖNNTE. Wie früher die Gewalt, erwarten noch immer die meisten die Erfüllung der Freiheit von oben - statt in ihrem Umfeld dafür zu sorgen, dass sie sich freier bewegen können. Der Grund für diese Stillhalte-Mentalität ist Bequemlichkeit in "Tateinheit" mit ausgeprägter Angst. Und die wird wissentlich geschürt, zur Zeit an allen Ecken und Enden.

Ich glaube nicht, dass dieses deutsche Volk wirklich reif ist, unter anarchischen Bedingungen zu leben. Zu fest sitzten die Knebel, und zu sehr denkt jeder an seinen eigenen warmen Arsch.

Jeder Staat ist so gut wie seine Bürger. Und so lange noch jemand wählen geht, weil er denkt, er wäre dann nicht ganz hilflos, hat das Prinzip nicht verstanden, dass jeder die Tyrannen bekommt, die er ruft.
*smile* Und wenn es Yuppies sind!
*******z_st Mann
785 Beiträge
@ mazita

jepp, da gehe ich mit, insbesondere was den hang zur obrigkeithörigkeit und das so beliebte abgeben der verantwortung betrifft. insofern gebe ich mich nicht der illussion hin, dass entsprechende veränderung kurzfristig möglich sind.

selbiges betrifft ja auch das theme gewalt(monopol). eine wirklich freiheitliche gesellschaft kann es nur geben, wenn die mehrheit der menschen initiierende gewalt ablehnt. sowas braucht generationen. denn gewalt als lösung abzulehne beginnt damit, kindern gar nicht erst gewalt als lösung beizubringen.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
gewalt als lösung abzulehne beginnt damit, kindern gar nicht erst gewalt als lösung beizubringen.

Dummerweise bringen sich das die (männlichen) kids in der Adoleszenz eher gegenseitig bei, obwohl alle Erwachsenen drumherum dem entgegenwirken.

Vielleicht überschätzen wir hier einfach den Einfluß der Erwachsenen wie auch der Hollywoodfilme und das Ding ist einfach archaisch-hormonell gesteuert. Es wäre dann sinnvoll, den kids Wege aufzuzeigen, die Kraft+Gewalt dorthin zu schicken, wo sie hingehört: Erst zum Muskelaufbau + Hübschmachen in die Muckibude und dann zum Ficken in die Kiste.

Ist für die Testosteronheroen bestimmt ein attraktiveres Modell und leichter verständlich als Kant oder Jesus.
*******z_st Mann
785 Beiträge
Vielleicht überschätzen wir hier einfach den Einfluß der Erwachsenen wie auch der Hollywoodfilme und das Ding ist einfach archaisch-hormonell gesteuert.

durchaus möglich. und mir geht es auch gar nicht um das negieren natürlicher verhaltensweisen, wie z.b. aggression.

allerdings ist unser alltag und auch (in den meisten fällen) der umgang mit kindern, geprägt durch gewalt und zwang als lösung für probleme. kids lernen nun mal durch beobachten ihrer umwelt und sie übernehmen die verhaltensweisen ihrer primären bezugspersonen ohne sie zu hinterfragen.

eine weiterer wesentlicher aspekt ist auch dieser hier:


aber ich glaube ich ich verleite gerade dazu vom ursprünglichen thema abzuweichen *zwinker*
*******alm Paar
7.574 Beiträge
jaaaaaaaaaaaaaaaa,
wow, die ace´s sind es!

hätte ich eher darauf kommen könen?

auch nur geldbeutelfüller?
*********anda Frau
577 Beiträge
Was hat es mit der Promiskuität auf sich, ist die ansteckend?
*******z_st Mann
785 Beiträge
Was hat es mit der Promiskuität auf sich, ist die ansteckend?

keine ahnung. liegt wahrscheinlich daran, dass es ne studie aus dem prüden amerika ist *zwinker*
*********anda Frau
577 Beiträge
Och, dann lass uns auf das prüde Rest-Amerika verzichten und etwas Eigenes auf die Beine stellen. *top*
*******z_st Mann
785 Beiträge
...oder wieder über piraten reden. wenn ich schon zum themenwechsel verleite, fühle ich mich auch irgendwie verantwortlich wieder zum ausgangsthema zurückzukommen *zwinker*
****ta Frau
2.135 Beiträge
Die Kiddies der Piraten werden nicht mehr verprügelt, aber dafür wahrscheinlich gedongelt und gechipt, damit sie überall online gehen können...


*g* Verzeiht die blöde Bemerkung, aber ich konnte sie mir nicht verkneifen...
*floet*
*******z_st Mann
785 Beiträge
nunja mazita, bis zum jetztigen zeitpunkt war ich mir gar nicht so sicher, ob piraten so oft kinder zeugen. immerhin gehören dazu treffen in der physischen welt und nich nur im chat *zwinker*
****ta Frau
2.135 Beiträge
*top*
**e Mann
2.564 Beiträge
Die Ohnmacht des Einzelnen
Ja, da sitzen wir kleinen Einzeller und machen uns Gedanken darüber, wie das Rizom Gesellschaft sich ordnen sollte.
Etwas überheblich, sagt mir mein Bauch, denn die Zellen in meinem Organismus können auch nicht von heute auf morgen beschließen, die Form meines Körpers zu ändern.
Der einzelne Mensch steht ohnmächtig vor dem großen Gesellschaftsapparat, in den er hinein geboren wurde und muss auch noch lesen, dass er noch gar nicht so weit und so gut ist, eine neue Gesellschaftsform zu entwickeln.
Die Anarchie sei gut, aber der Mensch sei einfach noch nicht soweit, lese ich oft. Eben noch bei Mazita. Also nichts mit den tollen Ideen; wir müssen da wohl einfach noch etwas abwarten.

Nun, die Zeit, abzuwarten, dass der Mensch gut werde, habe ich nicht. Also hau ich ihn auf den Hut. Ne, der Mensch bleibt immer gleich gut und debattiert zum Glück ständig über das Gemeinwohl, wie auch wir das hier tun.
Während dessen geht das System von Macht, Kapital und Politik seinen evolutionären Weg. Sich dem als kleine Zelle entgegenzustellen, scheint absurd. Dennoch ist der einzige Weg zur immer nötigen Anpassung von System und Individuum der, sich Gedanken zu machen und sich einzubringen.

Ich bin davon ab, dass wir mit einem Male das System ändern und dann wird alles gut. Wir leben in der Zeit, in einem ständigen Prozess und sind ständig gefordert, auch das gesamte System zu denken. Letzteres hat sich in den letzten 20 Jahren enorm ausgedehnt und neue Denkmodelle sind notwendig.
Diese Modelle richten sich nach den immer neuen Anforderungen und werden aus dem Pool idealer Vorgedanken gespeist. In dem Pool finden sich Werte wie Gleichheit, Freiheit, Anarchie, Sozialismus usw..

Uns bleibt also gar nichts anderes übrig, als diese Werte mit der Evolution des Systems abzugleichen. Je mehr Menschen das machen, desto gesünder ist der Gesellschftskörper.

Ob die Piraten nun kompetent oder ein Trüppchen blasser, kinderloser Computerfreaks ist, ist nicht entscheidend. Die Forderungen und Themen, die sie formulieren, sind es sehr wohl. Wären die Piraten nicht in die offensichtliche Lücke gesprungen, dann gäbe es heute eine andere Partei, die auf der Welle der neuen Anforderungen an Politik und Gesellschaft oben schwimmen würde.
Wichtig bleibt, die konkret anstehenden Reformen schnell zu erkennen.
Für mich sind die aktuellen Themen:

Mehr Demokratie. Die Verantwortung für das Ganze kann die Zelle nur lernen, wenn sie auch die Möglichkeit hat, Verantwortung zu tragen. Es zu tun, ist ein Lernprozess, der durch die jetzige Form der parlamentarischen Demokratie unterbunden wird.

Transparenz. Die Möglichkeit, Verantwortung zu tragen, also mehr Demokratie zu leben, benötigt unbedingt eine transparentere Politik.

Die Rollen Politik und Kapital. Für mich der schwierigste Punkt in der Liste, weil ich wirklich kaum befriedigende Denkansätze in dieser Sache sehe. Ich hatte mal die Idee, die Rollen offen und sichtlich zusammen zu legen. Die Verstaatlichung der Produktionsmittel scheint kein gangbarer Weg. Also verkapitalisieren wir den Staatsapparat. Müssten wir vielleicht nochmal drüber reden (-;

Anpassung der politischen Realität an die technologische Realität. Dazu gehören Gedanken zu neuen Wahlsystemen wie Flüssigdemokratie und auch Gedanken zur Urheberschaft.


So, das wären die Hauptthemen. Blöd, wenn ich da nicht die Piraten wählte.

Der Körper ist gesund, wenn die Zellen gesund sind und optimale Kommunikation zwischen ihnen gewährleistet ist.
Volksentscheid und Internet
Wir sind (hier) ein Beispiel für die Entwicklung von Kommunikation über das Internet (Facebook und Twitter sind weitere Beispiele).

Diese Entwicklung wird weitergehen und zu Kommunikationsformen führen, wie wir sie schon Videokonferenzen kennen. Das stellt ein Machtpotenzial der Teilnehmer dar.

Je mehr sich beteiligen, umso großer wird ihr Einfluss. Damit entwickelt sich eine Voraussetzung für Demokratie (im Sinne von Willen des Volkes und nicht im Sinne von Wille von Politikern und Staatsbeamten).

Über diese Wege bilden sich Meinungen in einer völligen neuen Dimension, nämlich durch Dialog (eine Form die es schon seit Platon gibt). Die einseitige Beeinflussung weicht einer gegenseitigen Beeinflussung.

Letztere halte ich für besser, weil sie Freiheit möglich macht. Die erste Möglichkeit lässt nur die Wahl zwischen zuhören oder ignorieren. Ignoranz ist aufgeben der Macht und abgeben an eine Gruppe (Klasse, Elite, Bürokraten, Politiker) und damit Machtverlust.

Das Volk ist der einzige Souverän. Nur Menschen die in schlechter Nachbarschaft aufgewachsen sind oder aus den Medien nur besoffene dumme 'Kalles' aus einer Vorstadtszene kennen misstrauen dem Volk. Das Volk ist mehr. Das deutsche Volk ist, wie andere Völker auch, eine auch im Hinblick auf Moral ausgezeichnete Art (Klasse, Gruppe, Rasse).

Dafür schaffen die Piraten eine, wenn auch im Augenblick nicht ganz so weit denkend, Grundlage (den Grünen ging das ähnlich, heute gehören sie allerdings selbst zu den Fahrern von Luxuslimousinen...) . Die Piraten schaffen sich als politische Kraft dagegen im Grunde für die Zukunft selbst wieder ab, weil sie helfen, dass das Volk einmal entscheidet.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
die Zellen in meinem Organismus können auch nicht von heute auf morgen beschließen, die Form meines Körpers zu ändern.

Der Entschluss geht recht schnell. Erst die Änderungen erfordern dann monatelanges Training.

Ob und wie sich diese Allegorie auf die Politik übertrag läßt, weiß ich aber jetzt auch nicht.

Anpassung der politischen Realität an die technologische Realität.

*panik*

Die Piraten schaffen sich als politische Kraft dagegen im Grunde für die Zukunft selbst wieder ab, weil sie helfen, dass das Volk einmal entscheidet.

Im Moment sieht es so aus, als ob sie das sogar viel schneller schaffen.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
dass das Volk einmal entscheidet.

Das Volk ist ein Haufen Individualisten. Sollte das ideale Gemeinwohl je zu einer Form kommen in der Jedes Stimme, Meinung und Verantwortung gleichberechtigt zum Tragen käme, gäbe es keinen Konsens mehr.(höchstens allerfaulste Kompromisse).
Da heißt die ideale Demokratie ist die Anarchie.
@uncle_H
Nein, der Kompromiss ist gerade das Gegenteil von Anarchie. Unter der Voraussetzung, dass vorher ein Dialog statt gefunden hat. Unter der Bedingung, dass es in einem Dialog zu einer gegenseitigen Beeinflussung kommt, entsteht ein Konsens in einem bestimmten Grad.

Jeder (vom 'Haufen) ist Individualist (die aus dem 'Haufen' der Politiker etwa nicht...?). Das ist kein Argument, was zur Unterscheidung beiträgt.

Die Mehrheit der Menschen sind weniger individualistisch als bestimmte Minderheiten (z.B. Philosophen... oder sog. 'Eliten'). So kommt auch Angleichung und Harmonisierung der Meinung der Mehrheit zustande. Das Ergebnis ist ein gewisser Ausgleich von extremen Positionen.

Wenn das Volk] weiß, dass es (wieder...?) entscheiden kann, wird sich sein Interesse an den Grundsatzthemen steigern, seine Entscheidungskompetenz verbessern und seine Kompromissbereitschaft letztlich auch positiv beeinflussen.

Ich denke hier an ein, nicht zuletzt durch Transparenz, aufgeklärtes und nicht an ein von Politikern (auch durch 'mauscheln' hinter verschlossenen Türen verdummtes ) manipuliertes Volk.

Wesentlich ist dabei, dass genau das Volk und nicht die Politiker die Verantwortung dann übernehmen (müssen...). Wenn das Volk einem (z.B.) ESM (komplett) zustimmt trägt es die Steuerlast aus dieser Entscheidung. Die Politiker berührt das - bei ihrem Einkommen - kaum.
*******z_st Mann
785 Beiträge
Da heißt die ideale Demokratie ist die Anarchie.

sehe ich genau so. allerdings immer mit der anmerkung, dass anarchie im eigentlichen sinne gemeint ist, also: ohne hierarchie, ohne herrschaft. ...denn die meisten verstehen unter anarchie mittlerweile etwas anderes (chaos, regellosigkeit, etc.), da die umdeutung der begriffe (nach dem orwellschen prinzip) schon weitreichende wirkung zeigt. ...so wie viele glauben, wir würden im kapitalismus leben, hätten freie marktwirtschaft, einen freiheitliche demokratie, usw.

was die ohnmacht des einzelnen angeht, kann ich nur sagen, wer sich nicht für das einsetzt, was im wichtig ist, muss damit klarkommen, was man ihm vorsetzt. exakt so viel verantwortung wie ich anderen übertrage (z.b. dem staat), so viel eingriffe in mein leben muss ich zwangsläufig auch in kauf nehmen.


Wären die Piraten nicht in die offensichtliche Lücke gesprungen, dann gäbe es heute eine andere Partei, die auf der Welle der neuen Anforderungen an Politik und Gesellschaft oben schwimmen würde.

hmm.... erstens sehe ich bei den piraten, bis auf ein paar einzelforderungen, keine wirklichen ansätze politik und gesellschaft zu ändern. zweitens sind sie in keine lücke gesprungen. sie bilden lediglich für die eine wählbare alternative, die grundsätzlich (und verständlicherweise) keinen bock haben die einheitspartei cdu/fdp/spd/linke zu wählen. also nach dem motto "zwischen zwei schlechten wahlmöglichkeite, entscheide ich mich für das scheinbar geringere übel".
die piraten sind ein segen für die im bundestag sitzenden grossparteien. denn sie verhindern genau das, was dringen notwendig ist - eine echte opposition. sie sind politisch ungefährlich, leicht kontrollierbar und nehmen die wählerstimmen der unzufriedenen wähler auf. der ideale puffer und gemütsberuhiger. vorerst.

parteien, welche eine echte opposition zum einheitsbrei darstellen, hätten momentan noch keiche chance. zu viel menschen haben angst vor veränderung, wägen sich noch in sicherheit oder glauben man könne das system mit kleinen anpassungen wieder auf kurs bringen. nunja, der kollaps wird sie leider auf die harte tour wachrütteln... und vermutlich keine chance für einen freiheitlich orientierten "reset" mit sich bringen.
**e Mann
2.564 Beiträge
Hast Recht, jeder Erneuerungsschub innerhalb der parlamentarischen Ebene stabilisiert das System. So war es mit den Grünen auch. Auch sie hatten eine Lücke besetzt und auch sie waren in den ersten Jahren nicht kompetent. Ihre Themen sind nun Allgemeingut geworden. So wird es auch mit den Ideen der Piraten geschehen und das tut es bereits, wenn man die hektischen Versuche der etablierten Parteien sieht, mehr Bürgernähe zu probieren.

Wie und wodurch entsteht denn die echte Opposition, die dir vorschwebt und was könnten ihre Inhalte sein?
*******z_st Mann
785 Beiträge
Wie und wodurch entsteht denn die echte Opposition, die dir vorschwebt und was könnten ihre Inhalte sein?

da ich eine durch und durch libertäre einstellung hab, empfände ich natürlich eine libertäre opposition als ideal. an deren chancen glaube ich allerdings nicht.

ob, wann und welche art von opposition entsteht, lässt sich nur schwer vorhersagen. zu viele szenarien sind aufgrund der momentanen situation möglich. schon allein aus ökonomischer sicht (wobei ich persönlich zum kollaps mit hyperinflation tendiere, jetzt hier aber nicht auch noch eine ökonomie-diskussion lostreten will *g*).

für ein herrschaftliches system ist nur eine sache gefährlicher als die masse, nämlich eine informierte masse. die von vorschreibern hier bereits angesprochenen neuen möglichkeiten der vernetzung und des schnellen informationsflusses würden das klar begünstigen. somit wären die chancen theoretisch recht hoch und es würde vermutlich zu wirklich freiheitlicheren veränderungen führen. ...allerdings setzt dies den willen der "masse" voraus, sich informieren zu wollen, aktiv zu werden, verantwortung zu übernehmen ...da glaube ich noch nicht wirklich dran.

rein politisch steuern wir mit grossen schritten auf ein totalitäres system zu. welche art von opposition entsteht, hängt dann von der höhe des leidensdruck der bevölkerung ab.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Widersprechen muss ich yokowakare bzgl. Dialog im Netz:
Über diese Wege bilden sich Meinungen in einer völligen neuen Dimension, nämlich durch Dialog (....). Die einseitige Beeinflussung weicht einer gegenseitigen Beeinflussung.

Ich sehe es leider so, das die einseitige Beeinflussung bleibt. Der Informationsfluss funktioniert ähnlich wie im Hauptprogramm des TV auf den gängigen Sendern. Wer informiert sich denn wo? Informiert sich überhaupt jemand, oder wird nur konsumiert, so wie es im TV auch üblich ist? Und welche Informationen bleiben hängen? Das Netz dient als Multiplikator ungeahnten Ausmaßes, wenn die Information auch abgerufen wird - an der richtigen Stelle. Wer z.B. verirrt sich denn auf die Seiten der "Zeit"? Es sind immer die üblichen Verdächtigen, die sich auch den strengen Exerzitien unterziehen, teilweise auf ihre Nachtruhe zu verzichten, indem sie sich die Sendungen nach 23.00 Uhr antun, die auch mal die schwerer zu verdauende Kost liefern.
Der Rest tummelt sich auf Facebook, in Chats wie hier (sorry, ja wir auch!), oder sucht nach der Wettervorhersage und den billigsten Fliegern.

Ich will hier nicht die Schlecht-Wetter-Frau machen, aber ich bin, was die freiheitliche Netz-Nutzung etrifft, mehr als skeptisch.

Zustimmen muss ich emergenz.
rein politisch steuern wir mit grossen schritten auf ein totalitäres system zu. welche art von opposition entsteht, hängt dann von der höhe des leidensdruck der bevölkerung ab.

**e Mann
2.564 Beiträge
rein politisch steuern wir mit grossen schritten auf ein totalitäres system zu.

Das glaube ich kaum. Zumindest zeigen die Bemühungen der Politik eine gegenteilige Entwicklung. Online-Petitionen, Bürgerbeteilung etc. sind solche Versuche, mehr Demokratie zu wagen.
Mir ist schon klar, dass auch diese Dinge halbherzig sind und systemstabilisierend wirken, aber wir wollten bisher halt eine parlamentarische Demokratie.

Wir könnten das aber ändern.

Ich mag so gar nicht darauf warten, ob nun ein Kollaps kommt oder nicht.

für ein herrschaftliches system ist nur eine sache gefährlicher als die masse, nämlich eine informierte masse.

Ich warne davor, ein System zu vermenschlichen. Ein System kennt keine Gefahr. Es gibt nur ein System und in dem stecken wir drin. Politiker wie Nichtpolitiker, wir gehören also dazu. Genau diese Sichtweisen fördern das Gefühl der Ohnmacht des kleinen Mannes, der sich gegenüber dem so mächtigen System stehen sieht.

"Wir stehen nicht im Stau, wir sind der Stau"
**e Mann
2.564 Beiträge
Mazita, mit Verlaub, wenn die Masse der Menschen wirklich so tumb ist, dann ist sie es einfach. Warten darauf, dass sie sich plötzlich interessierter zeigt, macht wohl keinen Sinn.

Wie erzieht man denn Kinder zur Eigenverantwortung? In dem man sagt, "das könnt ihr eh nicht" oder in dem man ihnen Schritt für Schritt Verantwortung überträgt?
Nur wer Verantwortung trägt, lernt, mit ihr umzugehen.

Informationen auf Zeitniveau sind für Leser mit Zeitniveau und selbst die sind hier im Joyclub. Ich finde es eine Anmaßung, dass der Bildleser weder Interesse noch eine Meinung zur Politik hat. Im Supermarkt nebenan höre ich politische Meinungen aus den Mündern verschiedenster Bildungsschichten aber auch immer wieder das Fatale: "Die da oben machen eh, was sie wollen".

Das Gefühl der Ohnmacht halt.
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