immer mehr menschen erkennen, dass staaten sich im höchsten masse unmoralisch verhalten und lehnen diese verhalten ab.
Es sind Menschen die Staaten führen und somit auch Menschen und nicht Staaten, die sich verhalten.
Im Übrigen sind die gleichen Menschen, die dieses immer mehr erkennen, diejenigen, die brav weiter ihre Arbeit machen auch wenn sie nicht hinter den Werten ihrer Arbeit stehen oder gar mit ihrer Arbeit dazu beitragen, dass jenes was sie kritisieren immer mehr um sich greift.
Sie fühlen sich als unschuldige Opfer und müssen aus Sachzwängen heraus Dinge tun, die sie bei "freier" Entscheidung nicht tun würden.
Der böse Staat, die böse Gesellschaft, das böse System ist schuld, nicht wahrhaben wollend, dass sie Bestandteil davon sind.
Lasse ich diese sogeannten Sachzwänge gelten, so muss ich sie im Übrigen auch für diejenigen gelten lassen, die in der Hierarchie weiter oben stehen.
Ich kann es nicht mehr hören, habe es auch satt, wie sich jeder seine kleinen Vorteile verschafft und dieses doch etwas gänzlich anderes sein soll, als wenn jemand im großen Stil betrügt.
Ein guter Freund von mir ist da immerhin ehrlich:
Er hat nun wirklich nichts, sagt aber, wenn er Milliarden hätte, so würde er auch versuchen sie an der Steuer vorbei zu schmuggeln.
Ich wiederhole mich (ich schrieb bereits vor einem Jahr darüber), wenn ich auf das allwöchentliche Lottospiel zu sprechen komme, insbesondere darauf, dass die Mitspieler um so mehr sind, je höher der Jackpot.
Mal abgesehen davon... was würdest Du denn mit Deiner individuellen Freiheit so anfangen, wenn Du sie denn endlich hättest.
Was würden wir alle so anfangen wenn die Welt endlich befriedet wäre, Krieg, Mord und Totschlag, Vergewaltigung und Ungerechrigkeiten jeder Art der Vergangenheit angehören würden?
Wenn wir alle unser Auskommen hätten, nichts gewinnen wollten, kein Bedürfnis nach Lotto, schwachsinnigen Talkshows und das Aufregen über ein Schweinesystem mehr bestünde?
Auf der Wiese liegen und Wölkchen zählen?
Ich für meinen Teil fühle mich frei.
Freiheit hat Konsequenzen - zunächst einmal materielle Konsquenzen, die sich dann natürlich auch auf weitere Bereiche auswirken. Nicht zuletzt verschlechtern sich damit auch die Chancen auf dem Partnermarkt.
Doch gibt es Freiheit nicht zum Nulltarif - wer darauf wartet, dass die Gesellschaft ihm eine Freiheit ermöglicht, die ohne Nachteile für ihn ist, kann ewig warten oder aber er ist nur im Hier und Jetzt zu feige die Freiheit zu leben, die ihm offen steht.
Alle machen mit, doch keiner wills gewesen sein.
Wir drehen uns im Kreis - jede Generation sehnt sich nach den guten alten Zeiten zurück um dann weiter am Rad zu drehen und noch einen extra Schubser hinzuzufügen, damit sich auch die nachfolgende Generation wohlig der guten alten Zeiten erinnern kann.
Ob es die jemals gab, steht dann wieder auf einem ganz anderen Blatt.
Der maßgebende Anteil an dem Gefühl scheint mir doch v.a. die Sehnsucht nach der verloren Jugend zu sein, nach der Unbefangenheit die wir hatten, nach der Freiheit die wir uns nahmen.