**e:
Es gibt grob vier Möglichkeiten in Hinblick auf die zukünftigen Staaten:
a) Die Entwicklung der letzten 4000 Jahre setzt sich fort. Die Staaten wachsen weiter zusammen und es kommt in absehbarer Zeit zu einem einzigen globalen Staat.
b) Die Entwicklung stockt und bleibt beim jetzigen Status quo stehen.
c) Die Entwicklung dreht sich um. Europa löst sich auf und auch andere Staatenbündnisse zerfallen mehr und mehr.
Was, meint ihr, ist die wahrscheinlichste Entwicklung?
a) Die Entwicklung der letzten 4000 Jahre setzt sich fort. Die Staaten wachsen weiter zusammen und es kommt in absehbarer Zeit zu einem einzigen globalen Staat.
b) Die Entwicklung stockt und bleibt beim jetzigen Status quo stehen.
c) Die Entwicklung dreht sich um. Europa löst sich auf und auch andere Staatenbündnisse zerfallen mehr und mehr.
Was, meint ihr, ist die wahrscheinlichste Entwicklung?
@**e: Die wahrscheinlichste Entwicklung ist die, dass es mehrere Möglichkeiten gibt.
Ich sehe a) nicht, dass es in den letzten 4000 Jahren ein Zusammenwachsen der Staaten gegeben hat, weil ja erst ab etwa dem Westfälischen Frieden die Souveränität der Einzelstaaten festgelegt worden war. Vorher -- um es lapidar auszudrücken, gab es Hauen und Stechen. Die Grenzen waren fließend, tagesformabhänging. Und sogar nachher gab es noch die Kolonialzeit. Ich denke, du definierst "einen einzigen globalen Staat" nicht im Sinne einer Dritte-Reich-Expansionspolitik und hältst wie ich die Staatenbildung und das Akzeptieren der Einzelstaaten für eine Grundfeste unserer Demokratie. Wir sollten schützend die Hände darüber halten.
b) = wäre atypisch. Ich habe noch nie eine Entwicklung stehen bleiben sehen.
Selbst Armenien ist nicht mehr sozialistisch.
Dass Staatenbündnisse c) zerfallen, kann passieren. Man müsste analysieren, warum Staatenbündnisse überhaupt eingegangen worden waren. Das wird wirtschaftliche Gründe oder militärisch-politische gehabt haben, wobei diese sicher verzahnt sind.
Eine interessante Frage wäre, ob Staatenbündnisse dem Großkapital zuträglich sind. Es zeigt sich, dass es der Gewinnmaximierung mehr zuträglich ist, wenn man Produktionsstätten nicht in demselben Land pflegt, in dem man auch den Hauptabsatzmarkt führt. Die Rede ist von Billiglohnländern, von Kaffeeplantagen dort und von einem Kaffeeabsatzmarkt hier. Von der Automobilfertigung hier und dem Absatz dort, oder der Textilfertigung "dank" Kinderarbeit und dem Verkauf der Textilien in Länder, in denen Einwohner weitaus mehr als eine Hose im Kleiderschrank haben.
Mein persönlicher Traum ist eine globale All-Verantwortung. Ich möchte erkennen, wie die Probleme Griechenlands sich aktuell vorteilhaft für den deutschen Haushalt ausnehmen, oder welche positiven wie negativen Konsequenzen es hätte, wenn ein solch wirtschaftlich schwaches Land ausgegrenzt werden würde. Sicher wird man Griechenland als Puffer zum Orient sehen, der direkt hinter Istanbul beginnt. Denn -- auch das ist wichtig: Wohin bewegt sich Griechenland nach einem Ausschluss aus der EU?
Diese mehr globalen Sichtweisen finde ich spannend zu diskutieren.