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Aufstand der Piraten – eine (neue) Gesellschaftsphilosop

*******z_st Mann
785 Beiträge
Ja. Und bezahlt wird das Ganze mit extrem mangelhafter staatlicher Unterstützung von denjenigen, die diese Bedürftigen lieben.

korrekt. extrem mangelhafte staatliche unterstützung. du sagst es. dem füge ich hinzu, dass diese extrem mangelhafte unterstützung aber mit hohen zwangsabgaben der bürger finanziert wird. was macht mehr sinn, zu abgaben unter androhung von gewalt gezwungen zu werden und eine miese gegenleistung zu bekommen, oder mich frei für einen anbieter entscheiden zu können und mir die leistungen auszusuchen, welche meinem bedarf entsprechen?


Diese Liebe ist in Deinen Berechnungen nur als Ausbeutungs-Szenario vorgesehen.

keineswegs. weder hab ich irgendwo behauptet, dass ich ausbeuterszenarien präferiere (das gegenteil ist der fall, ich bin konsequent gegen die herrschaft von menschen über menschen), noch stelle ich die notwendigkeit sozialer systeme in frage.


So kriegst Du nie ne Frau.

wieder so eine seltsame aussage von dir, welche weder in einem zusammenhang zu meinen postings hier steht und desweiteren mehrere annahmen impliziert die sich deiner kenntnis entziehen, da du weder mich als person kennst noch meine beziehung zu frauen. ...ganz abgesehen von der thematischen irrelevanz.
*******z_st Mann
785 Beiträge
Warum ist ein Staat dafür verantwortlich, ob Todgeweihte vernünftig versorgt werden, wenn nicht einmal die Bürger daran interessiert sind, die gerade nicht selbst betroffen sind?

eine sehr kluge frage. beispielsweise könnte die ursache sein, dass der staat den menschen in den meisten bereichen die verantwortung entzieht, indem er behauptet dies allein am besten regeln zu können. er gewöhnt die menschen daran, dass er sich um alles kümmert. es findet quasi eine "erziehung" zur passivität und dem abgeben von verantwortung statt.
gleichzeit zahlen die menschen ja exorbitante (zwangs)abgaben für die staatlichen "leistungen" - ergo haben sie das gefühl, ihren beitrag bereits geleistet zu haben.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
mich frei für einen anbieter entscheiden zu können und mir die leistungen auszusuchen, welche meinem bedarf entsprechen?

Es gibt genügend Menschen, die selber nicht die finanziellen Resourcen haben, um sich überhaupt für irgendeindeinen Anbieter entscheiden zu können; und die oft in einem so kaputten oder gar nicht mehr vorhandenen familiären Umfeld leben, dass niemand außer dem Staat mehr da ist, um ihr Überleben zu sichern.

Wer so radikal auf Eigenverantwortung setzt, müßte konsequenterweise in Kauf nehmen, dass diese Menschen ihrem Schicksal überlassen werden.

Man kann diese These natürlich vertreten, aber das kommt wesentlich glaubwürdiger rüber, wenn die eigene Vita durchschimmern läßt, dass man sich den ethischen Konsequenzen auch in all ihrer Brutalität stellt, und direkt mit Menschen zu tun hat, denen man das dann auch ins Gesicht sagt.

Eine radikale Liberalisierung der ökonomischen Kreisläufe unserer Gesellschaft nach US-amerikanischem Vorbild bleibt halbherzig, wenn sie nicht von einer Liberalisierung des staatlichen Gewaltmonopols und der Waffengesetze flankiert wird.

"sie müssen kein russisch sprechen, ihre säumigen Kunden werden uns auch so verstehen."

(Werbeslogan der Firma Moskau Inkasso)

*******z_st Mann
785 Beiträge
@ jincandenza
klar gibt es menschen, die sich nicht selbst helfen können und in not geraten. das ist so und wird vermutlich immer so sein. auch auf die gefahr hin, dass ich mich wiederhole: weder bin ich gegen die abschaffung von sozialsystemen, noch befürworte ich unsoziales verhalten. ich bin lediglich für andere lösungen als die jetzigen.

Wer so radikal auf Eigenverantwortung setzt, müßte konsequenterweise in Kauf nehmen, dass diese Menschen ihrem Schicksal überlassen werden.

eine schlussfolgerung, welche für mich keinen kausalen zusammenhang ergibt. warum sollen menschen, die sich eigenverantwortlich verhalten plötzlich unsozial werden? meines erachtens ist sogar tendenziell das gegenteil der fall, wie wir gerade erleben. das abgeben von verantwortung führt zu unsozialem verhalten.


Man kann diese These natürlich vertreten...

ich vertrete diese these nicht. du scheinst sie mir in den mund legen zu wollen.


Eine radikale Liberalisierung der ökonomischen Kreisläufe unserer Gesellschaft nach US-amerikanischem Vorbild bleibt halbherzig, wenn sie nicht von einer Liberalisierung des staatlichen Gewaltmonopols und der Waffengesetze flankiert wird.

hmm... mir ist zwar nicht klar, wie du jetzt darauf kommst, dass das amerikanische "vorbild" übernommen werden soll, da dies hier bis jetzt niemand angesprochen oder gar gefordert hat (ich wäre z.b. der letzte der das will), aber die schlussfolgerung im letzten teil der aussage ist korrekt.
****ta Frau
2.135 Beiträge
@jincandenza
Es gibt genügend Menschen, die selber nicht die finanziellen Resourcen haben, um sich überhaupt für irgendeindeinen Anbieter entscheiden zu können; und die oft in einem so kaputten oder gar nicht mehr vorhandenen familiären Umfeld leben, dass niemand außer dem Staat mehr da ist, um ihr Überleben zu sichern.

Warum sollte Verantwortung übernehmen beim familiären Umfeld aufhören?
Das ist ja der Punkt: So wie ich es sehe brauchen wir eine Umpolung in den Köpfen, weg von der Polarisierung auf egozentrische Betrachtungsweisen des egenen isolierten Lebens in dieser Gesellschaft. Wenn alle erkennen könnten, dass das Wohl und Wehe aller auch mit ihren eigenen (Nicht-)Aktionen zu tun hat, würde sich die Frage gar nicht stellen, ob jemand überhaupt in die Lage kommen muss, irgendwann einmal gesagt zu bekommen, dass niemand mehr etwas für ihn tun kann.
**e Mann
2.564 Beiträge
Kurze Zwischenfrage, emergenz: wer verhindert in solch einer libertären Struktur die Monopole?

Auch wenn es so aussieht, als würde es nicht so recht arbeiten, möchte ich das Kartellamt nicht missen.

Könnte ja dann doch wieder nicht da einkaufen, wo ich will.

Außerdem gebe ich allgemein zu denken, ob unser Wirtschaftswettlauf und das Wirtschaftswachstum überhaupt sein muss. Sollte man nicht mal ne ruhigere Kugel schieben, wenn dann die Welt eine Welt geworden ist?

Ach, wo ich gerade herum spinne: ich bin absolut für das bedingungslose Grundeinkommen. Das bereichert vielleicht eure Diskussion um Armtum und Reichmut.
*******z_st Mann
785 Beiträge
Kurze Zwischenfrage, emergenz: wer verhindert in solch einer libertären Struktur die Monopole?

pue, berechtigte frage. darauf gibt es mehrere teilantworten. wichtig wäre erst mal zu betrachten, warum es heute monopole gibt. einer der hauptgründe ist, dass der staat bestimmte unternehmen bevorzugt, regeln schafft die diesen unternehmen vorteile bringen und konkurenz gar nicht erst zulässt.
in libertären strukturen, wie du es so schön sagst, gibt es keinen staat mit einfluss auf den markt. ergo auch keinen lobbyismus, keine gesetze zu gunsten bestimmer unternehmen oder branchen, keine subventionen, keine bevor- oder benachteiligung. allein das würde schon einmal monopolisierung erschweren.
der nächste punkt ist, dass die meisten libertären ökonomen, die verankerung der verantwortlichkeit als wesentlichen punkt sehen. soll heissen, es gäbe keine "juristischen personen", also unternehmerische konstrukte wie heute, mit beschränkter haftung. die volle haftung von unternehmern, mindert nicht nur die risikobereitschaft, sondern auch die monopolbildung.
ein weiterer punkt ist, dass bei wirklich freiem wettbewerb, es immer neue, frische unternehmen leichter haben, bedürfnisse schneller zu erkennen und darauf besser, schneller, effektiver oder billiger zu reagieren.
libertäre gesellschaftsstrukturen haben ja den sinn, menschen ihre individualität leben und entwickeln zu lassen. demzufolge werden auch bedürfnisse nach dienstleistungen und produkten immer individueller, worauf kleine flexible unternehmen besser reagieren können als schwerfällig grossunternehem. auch die dezentralisierten strukturen spielen da eine rolle.


Außerdem gebe ich allgemein zu denken, ob unser Wirtschaftswettlauf und das Wirtschaftswachstum überhaupt sein muss. Sollte man nicht mal ne ruhigere Kugel schieben, wenn dann die Welt eine Welt geworden ist?

gerne. das ist ja der sinn der sache, die mensche sollen selbst entscheiden wie sie leben möchte und die möglichkeit haben dies umsetzen zu können.


Ach, wo ich gerade herum spinne: ich bin absolut für das bedingungslose Grundeinkommen.

libertäre haben mit dem BGE keine probleme. wenn das jemand einführen will, soll er es tun. wer es toll findet soll mitmachen.
es gibt nur einen moralischen aspekt zu beachten: es darf niemand zum mitmachen gezwungen werden.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
bedingte zustimmung..............
der nächste punkt ist, dass die meisten libertären ökonomen, die verankerung der verantwortlichkeit als wesentlichen punkt sehen. soll heissen, es gäbe keine "juristischen personen", also unternehmerische konstrukte wie heute, mit beschränkter haftung. die volle haftung von unternehmern, mindert nicht nur die risikobereitschaft, sondern auch die monopolbildung.
ein weiterer punkt ist, dass bei wirklich freiem wettbewerb, es immer neue, frische unternehmen leichter haben, bedürfnisse schneller zu erkennen und darauf besser, schneller, effektiver oder billiger zu reagieren.

............doch wie soll man das mit den aktionären handhaben? mit dem globalen markt?

mit, besser, schneller, effektiver, billiger?

ich stelle mir gerade einen besseren, schnelleren, effektiveren und dann noch billigeren vibrator vor, kaum eingeführt, schwuppdiwupp.......

worthülsen die aus einer werbesendung kommen könnten und keinen realitätsbezug haben.

hier auch mal was längeres,

In einem Hafen an einer westlichen Küste Europas, liegt ein ärmlich gekleideter Mann in seinem Fischerboot und döst. Ein schick angezogener Tourist legt eben einen neuen Farbfilm in seinen Fotoapparat, um das idyllische Bild zu fotografieren: blauer Himmel, grüne See mit friedlichen, schneeweißen Wellenkämmen, schwarzes Boot, rote Fischermütze. Klick. Noch einmal: klick, und da aller guten Dinge drei sind und sicher sicher ist, ein drittes Mal: klick.

Das spröde, fast feindselige Geräusch weckt den dösenden Fischer, der sich schläfrig aufrichtet, schläfrig nach seiner Zigarettenschachtel angelt. Aber bevor er das Gesuchte gefunden, hat ihm der eifrige Tourist schon eine Schachtel vor die Nase gehalten, ihm die Zigarette nicht gerade in den Mund gesteckt, aber in die Hand gelegt, und ein viertes Klick, das des Feuerzeuges, schließt die eilfertige Höflichkeit ab. Durch jenes kaum messbare, nie nachweisbare Zuviel an flinker Höflichkeit, ist eine gereizte Verlegenheit entstanden, die der Tourist - der Landessprache mächtig - durch ein Gespräch zu überbrücken versucht.
"Sie werden heute einen guten Fang machen."
Kopfschütteln des Fischers. "Aber man hat mir gesagt, dass das Wetter günstig ist." Kopfnicken des Fischers.
"Sie werden also nicht ausfahren?" Kopfschütteln des Fischers, steigende Nervosität des Touristen. Gewiss liegt ihm das Wohl des ärmlich gekleideten Menschen am Herzen, nagt an ihm die Trauer über die verpasste Gelegenheit. "Oh? Sie fühlen sich nicht wohl?" Endlich geht der Fischer von der Zeichensprache zum wahrhaft gesprochenen Wort über.
"Ich fühle mich großartig", sagt er. "Ich habe mich nie besser gefühlt." Er steht auf, reckt sich, als wollte er demonstrieren, wie athletisch er gebaut ist. "Ich fühle mich phantastisch."
Der Gesichtsausdruck des Touristen wird immer unglücklicher, er kann die Frage nicht mehr unterdrücken, die ihm sozusagen das Herz zu sprengen droht: "Aber warum fahren Sie dann nicht aus?" Die Antwort kommt prompt und knapp.
"Weil ich heute morgen schon ausgefahren bin." "War der Fang gut?"
"Er war so gut, dass ich nicht noch einmal auszufahren brauche. Ich habe vier Hummer in meinen Körben gehabt, fast zwei Dutzend Makrelen gefangen."


Der Fischer, endlich erwacht, taut jetzt auf und klopft dem Touristen auf die Schulter. Dessen besorgter Gesichtsausdruck erscheint ihm als ein Ausdruck zwar unangebrachter, doch rührender Kümmernis. "Ich habe sogar für morgen und übermorgen genug!" sagte er, um des Fremden Seele zu erleichtern. "Rauchen Sie eine von meinen?"
"Ja, danke."
Zigaretten werden in Münder gesteckt, ein fünftes Klick. Der Fremde setzt sich kopfschüttelnd auf den Bootsrand, legt die Kamera aus der Hand, denn er braucht jetzt beide Hände, um seiner Rede Nachdruck zu verleihen. "Ich will mich ja nicht in Ihre persönlichen Angelegenheiten mischen", sagt er, "aber stellen Sie sich mal vor, Sie führen heute ein zweites, ein drittes, vielleicht sogar ein viertes Mal aus, und Sie würden drei, vier, fünf, vielleicht sogar zehn Dutzend Makrelen fangen. Stellen Sie sich das mal vor!"
Der Fischer nickt.
"Sie würden", fährt der Tourist fort, "nicht nur heute, sondern morgen, übermorgen, ja, an jedem günstigen Tag zwei-, dreimal, vielleicht viermal ausfahren - wissen Sie, was geschehen würde?"
Der Fischer schüttelt den Kopf.
"Sie würden sich in spätestens einem Jahr einen Motor kaufen können, in zwei Jahren ein zweites Boot, in drei oder vier Jahren könnten Sie vielleicht einen kleinen Kutter haben, mit zwei Booten oder dem Kutter würden Sie natürlich viel mehr fangen - eines Tages würden Sie zwei Kutter haben, Sie würden...", die Begeisterung verschlägt ihm für ein paar Augenblicke die Stimme, "Sie würden ein kleines Kühlhaus bauen, vielleicht eine Räucherei, später eine Marinadenfabrik, mit einem eigenen Hubschrauber herumfliegen, die Fischschwärme ausmachen und Ihren Kuttern per Funk Anweisung geben, sie könnten die Lachsrechte erwerben, ein Fischrestaurant eröffnen, den Hummer ohne Zwischenhändler direkt nach Paris exportieren - und dann..." - wieder verschlägt die Begeisterung dem Fremden die Sprache.

Kopfschüttelnd, im tiefsten Herzen betrübt, seiner Urlaubsfreude schon fast verlustig, blickt er auf die friedlich hereinrollende Flut, in der die ungefangenen Fische munter springen. "Und dann", sagt er, aber wieder verschlägt ihm die Erregung die Sprache. Der Fischer klopft ihm auf den Rücken wie einem Kind, das sich verschluckt hat. "Was dann?" fragt er leise.
"Dann", sagt der Fremde mit stiller Begeisterung, "dann könnten Sie beruhigt hier im Hafen sitzen, in der Sonne dösen - und auf das herrliche Meer blicken."
"Aber das tu ich ja schon jetzt", sagt der Fischer, "ich sitze beruhigt am Hafen und döse, nur Ihr Klicken hat mich dabei gestört." Tatsächlich zog der solcherlei belehrte Tourist nachdenklich von Dannen, denn früher hatte er auch einmal geglaubt, er arbeite, um eines Tages einmal nicht mehr arbeiten zu müssen, aber es blieb keine Spur von Mitleid mit dem ärmlich gekleideten Fischer in ihm zurück, nur ein wenig Neid.

Geschichte von Heinrich Böll

calm*wink*
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
@**lm

Böll ist nett, aber eher so Abiturniveau. Viel mehr nicht. Mit dieser Form der "Aufklärung" tust du Emergenz sicher unrecht.

Wir sind schließlich Deutsche. Wir leben um zu arbeiten und unsere Pflicht zu erfüllen. Freiheit heißt Einsicht in die Notwendigkeit.

@*****enz

ich kann mich nur wiederholen: Was mich an den gängigen ökonomischen Theorien anwidert, ist die völlige Vernächslässigung, ja Ignoranz einer ungeheuren Anzahl von gesellschaftlich unabdingbar notwendigen reproduktiven Tätigkeiten.

Allem voran die Kindererziehung. Meist sind es ja nach wie vor die Mütter, die dafür ihren Beruf an den Nagel hängen, und für die Erziehungszeiten nicht nur keinen Lohn erhalten, sondern auch noch Ausfallzeiten bei der Rente hinnehmen müssen.

Anders als die procedures in produktiven Betrieben oder in der Logistik lassen sich diese reproduktiven Tätigkeiten nicht effizienter auf der Zeitachse verdichten. Genau wie beim Sex und bei der Liebe gilt hier der Satz des kleinen Prinzen:

Die Zeit, die Du Deiner Rose widmest: Sie erst macht Deine Rose so wichtig.

Die Privatisierung von Altenheimen und Krankenhäusern oder die Planstellenkürzungen in den Schulen haben keineswegs dazu geführt, dass dort effizienter gearbeitet wird, sondern die Situation einfach nur kontinuierlich beschissener gemacht.

Natürlich gibt es in diesen Sektoren jede Menge Bedürfnisse und somit auch einen "Markt." Der Liberalismus kann hierfür aber qua Definitinem kein Konzept haben. In diesen Sektoren geht es nämlich nicht darum "frei" zu sein oder zu werden, sondern schlicht darum, Pflichten zu erfüllen.

Pflichten der Menschlichkeit.

Warum sollte Verantwortung übernehmen beim familiären Umfeld aufhören?
Das ist ja der Punkt: So wie ich es sehe brauchen wir eine Umpolung in den Köpfen, weg von der Polarisierung auf egozentrische Betrachtungsweisen des egenen isolierten Lebens in dieser Gesellschaft.

Ein eigenes isoliertes Leben führen in erster Linie diejenigen, deren Familienbande aus irgendwelchen Gründen zerrissen sind. (Wofür nicht selten der Arbeits"markt" verantwortlich ist). Innerhalb halbwegs intakter Familienstrukturen ist diese Umpolung gar nicht erforderlich, da hilft man sich einfach gegenseitig, ohne groß drüber nachzudenken.
*******z_st Mann
785 Beiträge
nachtrag für pue:

...einfach nur, weil es lustigerweise exakt zum zeitpunkt unserer diskussion hochgeladen wurde (wie ich grad bemerkt hab):



ist zwar recht flach gehalten, die ökonomische fachliteratur ist da wesentlich fundierter, aber eventuell beantwortet es ja ein paar deiner fragen.
*******z_st Mann
785 Beiträge
Mit dieser Form der "Aufklärung" tust du Emergenz sicher unrecht.

das ist kein problem. dazu sei noch angemerkt: auch wenn ich hier notwendiger weise ökonomische aspekte einbringe, ist dies nicht automatisch an eine "schneller, höher, weiter..."-mentalität gekoppelt.


Was mich an den gängigen ökonomischen Theorien anwidert,...

was bei mir automatisch die frage aufwirft, mit welchen "gängigen" ökonomischen theorien du dich auseinandergesetzt hast. das muss man schon ein wenig aueinanderklamüsern. beispielsweise ist das, was heute unter liberal oder gar neoliberal verstanden wird, zum teil völlig konträr zu dem, was ursprünglich liberalismus bedeutete (beste beispiel ist die FDP und ihr ökonomisches umfeld *würg*).
hinzu kommt, dass an den hochschulen und universitäten ausschliesslich nur keynesianische ökonomie und ihre ableger unterrichtet werden. von libertären ökonomen hört man verständlicherweise dort nichts.


Die Privatisierung von Altenheimen und Krankenhäusern oder die Planstellenkürzungen in den Schulen haben keineswegs dazu geführt, dass dort effizienter gearbeitet wird, sondern die Situation einfach nur kontinuierlich beschissener gemacht.

nun, das zulassen einiger privater anbieter in solchen bereichen nützt wenige, wenn der staat weiterhin zu 100% die regeln aufstellt. das bildungs,- gesundheits- und sozialwesen ist bei uns komplett staatlich interveniert.
der vergleich ist ein wenig wie in der DDR. da wurden auch kleine private handwerksbetriebe etc. geduldet, die in einer volkswirtschaft, welche komplett auf sozialistischer planwirtschaft beruhte, keine chance hatten und nur dahinvegitierten. ...und dann zeigte man im staatsbürgerkundeunterricht mit dem finger drauf und prangerte sie als beispiele für den dahinsiechenden kapitalismus an. da kann man auch nen vogel in einen käfig sperren und behaupten er wäre der beweis dafür, dass vögel nicht fliegen können.

zum sozalen aspekt:
...Der Liberalismus kann hierfür aber qua Definitinem kein Konzept haben....

um die oben angesprochenen begriffsverwechslungen zu vermeiden, rede ich lieber vom libertarismus. solidargemeinschaften und sozialsysteme werden da in keiner weise ausgeschlossen. der soziale aspekt ist eigentlich bei allen libertären denkern ein wichtiger baustein ihrer grundlagenwerke. ein mini-beispiel hatte ich bereits mit der pdf zum sozialstaat von blankertz verlinkt.

übrigens, wenn man sich mit der geschichte der sozialsysteme und sozialversicherungen, etc. beschäftigt, wird man feststellen, das in fast allen industrieländern nahezu alle diese solidargemeinschaften ursprünglich auf eigeninitiative der menschen zurückgeht (von arbeitern gegründet, über stiftungen eingerichtet, usw.). sie wurden immer erst später vom jeweiligen staat einverleibt, weil er glaubte das regeln zu müssen (oder lobbyisten ihre finger im spiel hatten, wie beim gesundheitssystem der USA). und jedes mal wurden sie ab diesem zeitpunkt teuer.

menschen finden ganz alleine lösungen für ihre bedürfnisse und probleme. wenn man sie nur lässt.

Ein eigenes isoliertes Leben führen in erster Linie diejenigen, deren Familienbande aus irgendwelchen Gründen zerrissen sind.

wie schon mal in ein paar postings weiter vorn gesagt, klar gibt es diesen teil der bevölkerung und jedem kann es passieren in so eine situation zu kommen (auch mir). nur ist die schlussfolgerung, wenn sich kein staat um diese menschen kümmert, tut es auch kein anderer absolut an den haaren herbei gezogen. es gibt zig möglichkeiten und lösungen. erst recht, wenn menschen es gewohnt sind verantwortlich zu handeln und nicht zur passivität erzogen werden, wie momentan.

da ich ja hier quasi zum vielschreiber mutiere, was bei fragen auch ok ist, würde ich gerne zur abwechslung mal einen vorschlag hören, wie du dir beispielsweise ein gerechtes sozialsystem bzw. die lösung sozialer probleme vorstellst, da dir das thema ja offensichtlich sehr wichtig ist.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
was bei mir automatisch die frage aufwirft, mit welchen "gängigen" ökonomischen theorien du dich auseinandergesetzt hast.

Mit keiner sonderlich vertieft. Höhere wissenschaftliche Kompetenzen konzidiere ich Dir auf diesem Feld gerne.

würde ich gerne zur abwechslung mal einen vorschlag hören, wie du dir beispielsweise ein gerechtes sozialsystem bzw. die lösung sozialer probleme vorstellst, da dir das thema ja offensichtlich sehr wichtig ist.

Zwischen 1989 und 1991 habe ich aufgehört, mir darüber Gedanken zu machen.

Nach all dem persönlich/beruflichen Auf und Ab seit dieser Zeit stelle ich zunächst einmal fest, wie sehr meine politischen Ansichten von der jeweiligen beruflichen, finanziellen, gesundheitlichen und familiären Situation abhängen, in der ich selber gerade stecke.

Es gibt Tage, da möchte ich mit einer Kalaschnikow losziehen und meine Außenstände eintreiben, damit ich endlich meine rückständigen Krankenversicherungsbeiträge oder die Studiengebühren meines Ältesten bezahlen kann. An anderen Tagen sehe ich, welches Ausmaß an Verzweiflung über 30 Jahre hoher Massenarbeitslosigkeit bei den Menschen erzeugt haben und bin von tiefstem Mitleid mit den letzten Arschkrampen erfüllt. Unter solchen Voraussetzungen eigne ich mich wohl nicht zum Weltenretter.

Ich beneide Dich ein wenig um die Stringenz, Fundiertheit und Ortsfestigkeit Deines Standpunkts, aber mir ist das leider so nicht möglich.

Das größte soziale Problem hierzulande ist heute schon die Überalterung der Gesellschaft und das wird sich in den nächsten drei Jahrzehnten massiv verschärfen, wenn meine geburtenstarken Jahrgänge sich in das Heer derjenigen Menschen einreihen werden, die kraft ihres Alters für den Produktionsprozess nicht mehr geeignet sind, zu weit weg von ihren Enkeln und Urenkeln wohnen, um sich an der Reproduktion zu beteiligen, und aufgrund des medizinischen Fortschritts astronomische Kosten im Gesundheitswesen verursachen und viel länger Rente kassieren wollen als je eine Generation zuvor.

Der Hintergrund dieses sozialen Problems ist unsere Angst vor dem Tod, unser biologisch eingebauter Selbsterhaltungstrieb. Als vernunftbegabte, in die Zukunft schauende Menschen antizipieren wir diesen Tod gedanklich, um diesen Gedanken anschließend sofort wieder zu verdrängen.

Hierfür gibt es keine ökonomische (Er-)Lösung und Gerechtigkeit erst recht nicht.
*******z_st Mann
785 Beiträge
@ jincandenza

danke für deine gedanken! ...hmm...das klingt nach resignation, was ich gut nachvollziehen kann.

weisst du, im prinzip waren es drei dinge, welche mich an einem ähnlichen punkt davon abgehalten haben:

1. ich konnte einfach nicht glauben, dass die aktuellen entwicklungen alternativlos sind (wie es momentan immer propagiert wird). ich konnte einfach nicht glauben, dass bei den milliarden von klugen köpfen da draussen, keine besseren konzepte existieren.

2. ich empfinde herrschaft von menschen über menschen als derart unerträglich, dass ich damit einfach nicht leben kann/will.

3. resignation enthebt einen nicht von verantwortung.


daher war das verlassen der "passivität" für mich die einzige möglichkeit. sowohl logisch/rational als auch emotional.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
An der Demokratie feilen
Wie weit bin ich bloß in meiner geistigen und charakterlichen Entwicklung vom platonischen Verständnis entfernt, dass die demokratische Grundordnung das Ideale für ein menschliches Miteinander sei?
Meine subversiven Gedanken und Taten dem gegenüber fördern meine Hoffnung in ca. 4000 Jahren nochmal geboren zu werden und lassen mich wenigstens basisdemokritisch (!)den Änderungsvorschlägen (z. B. der Piratenpartei und auch den Mitschreibern) gegenüber ausrufen : "Viel Glück!"

*Kopfkissenzurechtschüttel ....

Ach so, vor dem Einschlafen noch Folgendes:

Die konsequente Ausübung persönlicher Freiheit birgt leider (oder logischerweise) den kausalen Tatbestand ,
=> die Unterdrückung des Nächsten, in sich.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
resignation enthebt einen nicht von verantwortung.

Ja.

Seit benchmarker-Ursel in der Politik aufgeschlagen ist, muss man allerdings sieben Kinder zeugen, bevor man in der Sozialpolitik ernst genommen wird.

Ich arbeite dran.
*******z_st Mann
785 Beiträge
Die konsequente Ausübung persönlicher Freiheit birgt leider (oder logischerweise) den kausalen Tatbestand ,
=> die Unterdrückung des Nächsten, in sich.


nicht wenn, wie schon mehrfach von mir angesprochen, simple moralische prinzipien beachtet werden.

in der moraltheorie ist der ausgangspunkt der überlegungen das selbsteigentum - also mein körper gehört mir. oder anders gesagt:

jeder mensch hat das recht auf die volle und ausschließliche ausübung der kontrolle über seinen eigenen körper und den raum, den dieser einnimmt.


dieses moralprinzip hat absolutheitscharakter. wer dieser regel mit ja zustimmt, sie annimmt, akzeptiert automatisch ihre universelle gültigkeit.

daraus folgt, dass die freiheit und das selbstbestimmte handeln des einzelnen da aufhört, wo die freiheit und das eigentum eines anderen (gegen dessen einverständnis) eingeschränkt oder verletzt wird.
die entsprechenden moraltheoretischen herleitungen hab ich weiter oben bereits verlinkt, falls das jemand vertiefen will.

genaugenommen ist es sehr simpel. es bedarf nur weniger universeller moralprinzipien, welche von der mehrheit der menschen ohnehin schon in ihrem privatleben beachtet werden, weil sie diese als ganz natürlich empfinden. fast jeder bringt seinem kind bei "nicht schubsen, nicht hauen, nicht klauen,...".

wenn die freiheit und das eigentum des anderen geachtet, sowie initiierende gewalt abgelehnt wird, bildet dies, bei konsequenter anwendung, die basis für eine wirklich freiheitliche gesellschaft.

beispielsweise beruhen herrschaftssysteme darauf, dass diese moralischen grundregeln nur für die unterdrückten gelten. die herrschende klasse installiert gesetze und propagiert rechtfertigungen, welche diese moralischen regeln ins gegenteil verkehren. diese doppelmoral wird entweder offen mit gewalt durchgesetzt, oder wie im falle unserer "demokratie" wird dafür gesorgt, dass die menschen freiwillig akzeptieren, dass für den staat gegenteilige moralregeln gelten. daher auch meine äusserung, dass es eines der geschicktesten herrschaftssysteme der menschheitsgeschichte ist.
wir akzeptieren, dass freiheitsenzug, diebstahl, verletzung und mord schlecht für eine menschliche gesellschaft sind. und weil wir angst davor haben, wählen wir alle paar jahre "vertreter", die uns davor schützen sollen ... und diese tun das ganz legitim mit freiheitsentzug, diebstahl, verletzung und mord bzw. dessen androhung (gewaltmonopol)... und zwar nicht nur gegenüber einzelner straftäter, sondern als ausbeutungssystem gegenüber der gesamtbevölkerung. den meisten ist das nur nicht bewusst. wird es aber spätestens dann, wenn man beispielsweise mal seine steuern nicht zahlen kann oder will. in letzter konsequenz wird man mit waffengewalt gezwungen den grössten teil seines erarbeiteten eigentums abzugeben. und dieses erpresste eigentum/geld, wird dann z.b. für dinge verwendet, welche viele menschen nicht für richtig halten (bankenrettung, kriege, usw.).
*******ranz Mann
1.556 Beiträge
aber ihr wisst schon seit wann es die °Zehn Gebote° gibt?
*******z_st Mann
785 Beiträge
aber ihr wisst schon seit wann es die °Zehn Gebote° gibt?

etwa genau so lange, wie die institution welche sie aufgestellt hat ohne sich selbst daran zu halten *zwinker*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Das Reich Gottes
ist eine verdammte Diktatur.
Zugegeben, es herrscht dort Gerechtigkeit für alle, weil als Migrations Befähigungsnachweis der Verstand an den Grenzen zurückgelassen werden muss.

Dagegen wirken die Möglichkeiten in einer parlamentarischen Demokratie, trotz ihrer immensen Mängel, für den Philosophen nahezu paradiesisch.
*******ranz Mann
1.556 Beiträge
  • wie die Institution welche sie aufgestellt hat ohne sich selbst daran zu halten



... und das ist genau der springende Punkt worum es geht, um die Selbstbeherrschung des eigenen Egoismus gegenüber anderer Interessen. Und leider sind hierbei oftmals die sogenannten demokratischen parlamentarischen Machtabstimmungen schlecht hilfreich, weil sie oftmals Minderheiten aber auch Mehrheiten benachteiligen. Aber leider sind andere Staatsformen noch abträglicher.
°Also was suchen wir, was wir nicht finden, wenn der Mensch immer wieder seinen eigenen Machtinstinkten folgt?!°

  • Das Reich Gottes
    ist eine verdammte Diktatur.
    Zugegeben, es herrscht dort Gerechtigkeit für alle, weil als Migrations Befähigungsnachweis der Verstand an den Grenzen zurückgelassen werden muss.


... und genau deshalb versuche ich ein °Freidenker° zu sein, was mir nicht immer gelingt, weil ich mich selbst bei meiner eigenen Machtdemonstration erwische?! So muss ich mich fragen, wer regiert meinen Geist? Das °Ich° oder das andere °Ich°? Oder ist es nur ein Kompromiss aus beiden? Und so begreife ich auch die heutige °Demokratie°, als einen Kompromiss der Vernunft. Nur ist es eben, weil er von Menschen gemacht wird, auch ein °Fauler Kompromiss°, gegenüber uns, weil unsere Interessen nicht beachtet werden ...
Absolut, universell...
dieses moralprinzip hat absolutheitscharakter. wer dieser regel mit ja zustimmt, sie annimmt, akzeptiert automatisch ihre universelle gültigkeit.

Es verwundert mich ein wenig, dass Dir diese Begrifflichkeiten nicht schon von einigen Gruppenmitgliedern um die Ohren gehauen wurden.
Wir beschäftigten uns ja bereits mehr als threadfüllend damit.
Die Moral als mögliches Grundprinzip wurde nicht gänzlich verworfen, von einigen sogar begrüßt, doch scheiterten wir auch diesbezüglich daran, dass sich kaum etwas mit Absolutheit sagen ließe.

beispielsweise beruhen herrschaftssysteme darauf, dass diese moralischen grundregeln nur für die unterdrückten gelten. die herrschende klasse installiert gesetze und propagiert rechtfertigungen, welche diese moralischen regeln ins gegenteil verkehren.

Das mit der herrschenden Klasse kann ich auch nicht mehr hören, lenkt es doch mal wieder von der von Dir selbst geforderten Eigenverantwortlichkeit ab.
Ich kenne Deinen Hintergrund nicht, lernte aber auf meinem Lebensweg, dass es nicht nur die herrschende Klasse ist, die sich um die offiziellen gesellschaftlichen Regeln wenig schert.
Bei genauerer Betrachtung ist DIE GESELLSCHAFT überhaupt nicht existenz, sie ist nicht viel mehr als eine äußere Hüllkurve um eine Vielzahl von kleineren Gesellschaften um nicht gar von Welten zu sprechen.
Die überwiegende Anzahl von uns bewegt sich zeitlebens im Mikrokosmos der Teilgesellschaft, in die er per Geburt hineingeworfen wurde, incl. des dazugehörigen religiösen Glaubens und incl. der darin vorherrschenden Moralvorstellungen.
Man geht mit seinesgleichen in den Kindergarten, mit seinesgleichen zur Grundschule (dem Ort an dem man noch am meisten mit Nichtgleichen zusammen sitzt, doch ist man ja viel zu klein um daraus Erkenntnisse zu ziehen).
Danach trennen sich die Wege und die Gleichen bleiben unter Gleichen.
Mein Weg ging zum Gymnasium und von dort zur Universität.
Auf der Universität ist man dann gewöhnlich noch gleicher, da man sich aus gleichem Interesse für ein Studienfach entschied.
Ich mag die Sache nicht endlos ausdehen.
In meinem Leben gab es Brüche, an denen ich in Kontakt zu Andersgleichen kam. Es gab Berührungspunkte, doch auch gänzlich andere Vorstellungen über angebliche Wahrheiten und gängige Moralvorstellungen.
Gewaltmonopol des Staates? Wenn einem plötzlich mit Balkonstürzen aus dem 5. Stock oder per Telefon mit der vorhandenen 9mm gedroht werden, fragt man sich nach seiner Gültigkeit. Es gibt Andersgleichige für die dies ein Normalzustand ist und es ist sicherlich nicht die herrschende Klasse.

In all diesen Teilgesellschaften gibt es Menschen, die man als gut oder böse bezeichnen könnte, für die meisten gilt, dass sie es weder noch sind.
Sie arrangieren sich mit den jeweiligen Zuständen und versuchen das Beste daraus zu machen.

Der Überbau, DIE GESELLSCHAFT versucht nur den Laden zusammenzuhalten.

Dieses Zwangsabgaben gedöns kann ich nun auch wirklich nicht mehr hören. Klar, wer mal eine Einführung in die Wirtschaftstheorie gelesen hat weiß zu berichten, dass Steuern nicht die beste Konsumentenrente abwerfen. All dies allerdings unter ceteris paribus und ohne Betrachtung weiterer Parameter.
Fest steht, dass jede Steuer an einer anderen Stelle zu einem Einkommen wird. Das geht nämlich gar nicht anders.
Wenn die Steuern zu hoch sind müsste, also strenggenommen argumentiert werden, dass einge zuviel verdienen. Wer sind DIESE?
Die bösen Beamten werden da z.B. gerne genannt - nix leisten, den ganzen Tag schlafen aber gut abkassieren.
Bei einer Privatisierung wäre das selbstverständlich anders.
Die Chefs und Unterchefs der Firma bekämen ihr Gehalt vervielfacht (Leistung muss sich ja lohnen), die mittlere Ebene dürfte bhalten, was sie auch jetzt hat und der Rest müsste sich halt mit deutlich weniger begnügen (Mann und Frau dort sind schließlich ersetz- und austauschbar). Ob in der Summe dann etwas übrig bleiben würde, welches den Steuerzahler entlastet, halte ich für fraglich.
Grandios in dieser Hinsicht auch die Privatisierungen in der jüngeren Vergangenheit.
Es waren einmal die Deutsche Post mitsamt ihrem Telekommunikationssektor und die Deutsche Bahn.
Mitarbeiter ohne Ende. Die Bahn machte Verlust, die gelbe Post sicherlich auch, in der Summe gab es allerdings ein Plus.
Eine funktionierende Querfinanzierung.
Dann kam der Segen der Privatisierung. Vorruhestandsregelungen auf Kosten des Steuerzahlers, Ausdünnung der Belegschaft, der ehemals geschätzte Postbote wurde zu einem Niedriglohnempfänger. Bei der Bahn wurden ganze Strecken stillgelegt, die Schalter an vielen Bahnhöfen für immer geschlossen um stattdessen einem Automaten, den viele nicht bedienen können, die Fahrkartenausgabe zu überantworten. Welch Fortschritt!!! und gespaart? Haben wir dabei etwas gespart?
Haben wir gespaart durch die Zerstörung der Infrastruktur in den Dörfern, die wir uns in unserem Sparwahn allerdings selbst eingebrockt haben.
Wir rannten dem Pfennig hinterher, nun ist es der Cent - heutzutage vorrangig der Cent an der Tankstelle.
Das Spaaren führte zur Arbeitslosigkeit.
Wir spaarten also die eine oder andere DM und bezahlten sie mit freier Zeit, die wir auf dem Weg zum Supermarkt und dem Schlangestehen an der Kasse verbrachten.
Dafür stiegen die Kosten für die Arbeitslosenversicherung.
Oh Wunder!
Ich könnte jetzt endlos weiter monologisieren, doch wer will das schon lesen?
In einer NICHT lieberalen Wirtschaftsform ließe sich rationalisieren und die gespaarte Zeit in Freizeit umwandeln.
In der heutigen Wirtschaftsweise führt die gespaarte Zeit zu einer Freisetzung von Arbeitskräften.
Auch dies würde gut gehen, gäbe es einen FINANZIERBAREN Bedarf dafür.
Gibt es aber nicht, einen Bedarf an Personal hingegen schon.
Z.b. könnten wir wieder die geschlossenen Schalter an den Bahnhöfen öffnen.

Polemikself
*******z_st Mann
785 Beiträge
@ thinkself
viel text mit vielen aussagen, welche eine diskussion wert wären. vorerst gehe ich nicht darauf ein, weil ich mir nicht sicher bin, ob es dir in deinem langem posting um die diskussion der von dir angesprochenen punkte geht, oder ob du es dir einfach nur von der seele reden wolltest.
Ganz gut erkannt,
ich mag nicht darüber diskutieren.
Luft machen trifft es nicht gänzlich, doch mag ich nichts mehr von einfachen Lösungen für komplizierte Zusammenhänge hören.

Auch wenn alle Welt nach Einfachheit schreit, wird der einfachste und einzig mögliche Weg, der sein, zunächst den komplexen Zusammenhang zu akzeptieren und diesen verstehen zu wollen.
Doch ist dies ein müssiges Unterfangen, solange das Volk nach einem Heilsbringer mit scheinbar einfachen Lösungen ausschau hält.
Wir schaffen es ja schon oft genug nicht, ein vergleichweise übersichtliches System, wie etwa eine Familie am funktionieren zu halten.
"Und die
Moral von der Geschicht?"

Ich propagiere die vollkommene Abkehr von der Moral, denn diejenigen, die sie hochhalten sind meist so moralisch, dass sie gleich zwei - die sogenannte Doppelmoral - davon besitzen.

An Stelle der Moral sollte das Recht stehen, welche sich auf der Vernunft gründen, "Die Freiheit des einen endet an der Freiheit des anderen" und so...

Eine Weiterentwicklung dieses - schon vorhandenen - Systems wäre endlich die Moral komplett außen vor zulassen und logisch zu begründen, warum das Recht einen sozialen, mitmenschlichen Aspekt bekommen sollte oder hat - mrt persönlich wird immer noch zu oft darauf verwiesen, dass unsere Humanität christlich begründet sei... was ich lediglich als Propaganda empfinde.
*******z_st Mann
785 Beiträge
Das Reich Gottes ist eine verdammte Diktatur.
Zugegeben, es herrscht dort Gerechtigkeit für alle, weil als Migrations Befähigungsnachweis der Verstand an den Grenzen zurückgelassen werden muss.

schöne formulierung *g* ...darf ich das künftig als zitat verwenden?
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