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Aufstand der Piraten – eine (neue) Gesellschaftsphilosop

**e Mann
2.564 Beiträge
Der Erfolg der Piraten liegt darin, dass im gesellschaftlichen Rhizom das neue Kommunikationsmittel schon längst akzeptiert ist, erfolgreich ausprobiert wurde und seine Bedeutung unübersehbar geworden ist.

Das politische Parteiensystem und auch das Demokratieverständnis der Politiker hat sich dem ungeheuren Wandel aber nicht mit gleicher Geschwindigkeit anpassen können. Deshalb fallen die neuen Ideen auf schon längst beackerten Boden. Dieses Ungleichgewicht macht den großen Erfolg aus und wir sehen, wie die alten Parteien nun geschwind nachbereiten müssen.

Es sind also keine neuen Ideen, die nun lautstark verkündet werden und deshalb Anhänger finden, sondern der Belang ist schon lange evident und in der Bevölkerung 1:1, 1:10 und wie auch immer schon lange diskutiert.

Je mehr Zuhörer, desto weniger interaktiv ist die Kommunikation. Der Interaktivitätsfaktor geht zum Beispiel beim Fernsehen gegen Null. Davon gehen meine Berechnungen ja gerade aus. In einem Hörsaal ist der Faktor meinetwegen bei 1/100 und im Einzelgespräch bei 1:1.

Interaktivitätsfaktor und Gedankenaustauschfaktor, womöglich auch eine Art Verantwortungsfaktor sind quasi identisch.

Ein Gedanke gewinnt an Macht, wenn ihn viele teilen.

Ja, aber dabei ist darauf zu achten, aus welchen Beweggründen sie einen Solchen teilen. Nur wenn der Gedanke gewachsen ist, in vielen kleinen Gesprächen auf Herz und Nieren geprüft und sorgfältig abgewogen wurde, ist er von großem Belang.

Die endliche Tatsache wird es nie geben, denn wo immer eine solche diskutiert wird, wird sie sich ändern.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
...
Spreche ich eine Stunde mit 10 Leuten, so ist der Gedankenaustauschswert entsprechend niedriger und liegt bei 1/10. Nehme ich ein Megafon und beschalle gleich 100 Menschen, erniedrigt sich der Faktor auf 1/100 und so geht es weiter, selbst wenn wir die Massenmedien hinzuziehen.

Das widerspricht wissenschaftlichen Forschungen über die sog. 'Schwarmintelligenz', die erstaunlicher Weise auch beim Menschen vorhanden ist.

So verlief das Schätzen einer bestimmten Menge innerhalb einer Gruppe, jedoch ohne gegenseitige Absprachen, im Gesamtergebnis mit einer äußerst geringen Fehlerquote.
Manchmal hat Philosophie auch mit Schätzungen zu tun, obwohl die traditionellen Philosophen dies unbedingt negieren wollten.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
wissenschaftliche dingens......
Das widerspricht wissenschaftlichen Forschungen......

.......haben mit der realität genau so viel zu tun wie statistiken!

ich denke, rousseau würde mir da recht geben...*ggg*

calm*wink*
*****one Frau
13.323 Beiträge
Wissenschaft...
ist nichtig, wenn es die schüsse ins blaue, die wahnwitzigen um- die-ecke- denker, sie schätzer und vermuter nicht geben würde!

gruß

diA
*******ranz Mann
1.556 Beiträge
... selbstorientiert oder kollektiviert... ?
Schätzen wir mal. Den Wähler interessiert wenig die Wissenschaft. Er wählt eher „egoistisch“!
wissenschaftliche dingens......
(...)
.......haben mit der realität genau so viel zu tun wie statistiken!

Da sitze ich nun an so einem aus wissenschaftlichen Dingens hervorgegangenen Ding und kommuniziere über ein Medium, welches ebenfalls auf wissenschaftlichen Dingens beruht.
Da dies aber alles nichts mit Realität zu tun hat, ich mir dies folglich alles nur einbilde, muss ich ernsthaft daran zweifeln, dass ich selbst Bestandteil von Realität bin.
Statistisch gesehen - so vermute ich - wird es allerdings bezüglich des Nutzerverhaltens, von auf nicht realen Dingens beruhenden Gerätschaften, keinen signifikanten Unterschied geben zwischen denen, die die Aussage bejahen und jenen, die sie verneinen.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
brosamen sind es.................
............die übrig bleiben,

die einen sind hungrig, die anderen satt.

doch kommunizieren die anderen eher über die einen als umgekehrt!

calm*wink*
Das Los der Regellosigkeit?
Das Prinzip der (Aus)Wirkung(/-breitung) philosophischer Ideen ist dem der (singulären) Resonanz (Suggestion) und / oder Ausbreitung (Massensuggestion) gleich.

Die im Nicht-(/Unter)Bewusstsein eines Menschen stattgefundene Beeindruckung wirkt dort ('Einzelbrand) - es hat in einem (einzelnen) in einem bestimmten Grad 'gezündet. Spricht er (einem oder mehreren) anderen gegenüber davon kann das dort gleich so geschehen usw. ('Massenbrand).

So kommt es das sich Philosophien, Ideologien, Kunstwerke (Musik, Bilder usw.) , aber auch Produkte (Dienste), plötzlich ausbreiten, also populär werden.

Was aber wird in einem Menschen in Schwingung versetzt? Ein individueller Geschmack, wiederum (vor)beeinflusst von diesen anderen, d.h. wiederum von der Gesellschaft. Das wird vollzogen wesentlich durch die Medien. Aber auch an den (Morgen-/Mittags-/Abend)Tafeln kann sich ein Witz wie ein Lauffeuer verbreiten (auch in der Sauna, am Strand oder beim Plausch auf der Straße).

Dass gemeinsame (kollektive) im Unbewussten ist die Bedingung der Möglichkeit dafür. Aber gibt es hier Regeln?

Werbefachleute und Politikerberater 'schwören darauf'... Es gibt Regeln der bewussten Massensuggestion. Werbung kennt Regeln, sonst wäre alles zufällig. Manches lässt sich aber in Individuen (z.B. Verbrauchern, Wählern) , zumindest mit einer bestimmten Erfolgswahrscheinlichkeit, machen (beeinflussen / manipulieren).

Es gibt Regeln für die Gestaltung von Zeitungen und Fernsehsendungen. Kinofilme müssen Regeln folgen, sonst schaut sie niemand an. Schon die antike Rhetorik beschreibt solche Regeln. Manche Rede aber wurde, trotzt Regelanwendung, ein Flopp. Warum?
Es gibt Phänomene die wirken scheinbar zufällig: ‚Der Poststrukturalismus hat an Boden gewonnen‘ sagt ein Philosoph zu einem anderen (dieser ‚Landgewinn‘ war nicht vorgesehen). Über andere Strömungen kann man dagegen z.B. so etwas nicht sagen.

Philosophie ist den meisten zu allgemein (abstrakt). Man klebt am Brot und an der Votze. Der warme Geruch davon wirkt stärker und nachhaltiger; manche mögen sogar den Duft von Benzin oder Pferdescheiße. Denken dagegen ist kalt und beschwerlich.

Wie sind nun die Regeln? Eine fällt mir ein: '10 mal wiederholt, wird es (endlich) gefallen'.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Gedankenaustauschsfaktor...

Ein interessanter Gedankengang der allerdings ein bisschen hinkt.

Sehe ich auch so, wenngleich aus anderen Gründen.

Es geht ja um die WIRKUNG von Gedanken.
Insofern wären das Vektoren und nicht bloße Faktoren.

Für die Wirkung eines Gedankens ist nicht nur sein objektiver Sachverhalt von Bedeutung, sondern ebenso die Art und Weise WIE er vermittelt wird.

Diese Art und Weise hat sehr viele Facetten, allein die vielen Möglichkeiten und Aspekte des Transportmediums sind unüberschaubar. (Buch, Film, Musik, Furze, Internet können allesamt Gedanken transportieren. Welche Sprache wird verwendet?).

Für entscheidend halte ich die Frage, inwieweit die Kommunikation auf den Empfänger der Nachricht (des Gedankens) ausgerichtet ist.

In diesem Forum treffen sich mehr oder weniger "Gleichgesinnte"

Ja. Sowas zum Beispiel erhöht mit hoher Wahrscheinlichkeit die Wirkung des Geäußerten bei den gleichgesinnten Empfängern. Ebenso ist eine gut gemachte Rhethorik (J. Goebbels, Einwandbehandlungsschemata bei Versicherungsverkäufern und coldcallern, Körpersprache) durchaus geeignet, die Wirkung der Nachricht zu erhöhen.

Es ist klar, dass der Gedankenaustausch mit einem einzigen geliebten Partner sehr intensiv und oft von hoher Zustimmung geprägt ist.

Je größer die Zahl der Empänger, desto schwieriger wird es natürlich, jene Elemente zu bestimmen, mit denen ich diese Empfänger zustimmend triggern könnte. Aber es ist nicht auszuschließen, dass bestimmte Gedanken so geschickt verpackt werden, dass sie eine sehr große Wirkung entfalten.

Grüne Sakkos?
**e Mann
2.564 Beiträge
Dass das Existieren einer Schwarmintelligenz meinem Prinzip widerspricht, kann ich nicht sehen und hätte ich gerne begründet.

Nun sind meine Theorien natürlich auf gröbste statistisch durchschnittliche Annahmen gestützt. Ein guter Redner überzeugt natürlich besser, ob im privaten Gespräch oder vor 100 Leuten. Dennoch bleibt der Faktor ja unberührt und auch der wird merken, dass er im Einzelgespräch ein Thema intensiver besprechen kann als im Vortrag.

Wenn ein Redner eine Sache gut verpackt oder es gar versteht, zu manipulieren, dann kann er vielleicht kurzfristig viel Erfolg für seine Idee verbuchen. Trotzdem werden seine Aussagen durch die Intelligenz der Masse bald nivelliert werden. Ein guter Verkäufer kann so sein Produkt besser verkaufen und wird immer Idioten finden, die später feststellen, dass sie das Ding gar nicht brauchen. Aber genau, wie es gute Verkäufer gibt, so gibt es ebenso viele schlechte. Im Schnitt tut sich da nicht viel.

Ein Massenbrandeffekt kann entstehen, wenn, wie anhand der Piraten beschrieben, ein Gefälle zwischen den technischen Möglichkeiten und und deren praktischer Umsetzung besteht. Zum Beispiel, wenn die Musikindustrie verpennt, ihr Online-Geschäft auf die Höhe der Zeit zu bringen und die Tauschbörsen ihr vormachen, mittels welcher Technik heutzutage Musikdateien verbreitet werden. Oder wenn die GEMA völlig verpennt, ihr Abrechnungsverfahren den neuen Medien anzupassen.

Ein Massenbrand kann auch entstehen, wenn eine Sache lange tabuisiert war. Wenn zum Beispiel die Gesellschaft es verpasst hat, Ausländerfeindlichkeit und die Einwanderung entsprechend zu diskutieren, kann es sein, dass ein Buch wie das von Herrn Sarrazin zum Bestseller wird. Viele dachten ähnlich und nun bekommt ihre Ansicht plötzlich einen prominenten Vorreiter. Das meine ich mit dem Gefälle von Gedankenaustausch und gesellschaftlicher Realität.

Mir geht es gar nicht um Suggestion, die ja schon einen manipulativen Charakter hat. In der Regel sprechen die Leute einfach miteinander und tauschen sich aus. Der eine hat hier etwas anzumerken, der andere da. Daraus entsteht eine statistisch durchschnittliche Meinung.

Natürlich spielen bei der Meinungsfindung die Medien eine besondere Rolle. Sie waren bisher die einzige Möglichkeit, das gesellschaftliche Meinungsbild zu spiegeln. Heißt, sie hatten das Monopol darauf, was besonders gefährlich ist, wenn alle ihre Nachrichten von den gleichen Presseagenturen beziehen. Hier entsteht seit langer Zeit zum Beispiel ein gefährliches Gefälle zwischen der Wirklichkeit im nahen Osten und dem, was es nach Meinung der DPA berichtenswert sei. Das ist meist nicht bewusst suggestiv ausgewählt, ne, die Schere ist bei denen schon im Kopf.
Hier tritt ein manipulierender Effekt allein durch die Struktur der Nachrichtenbeschaffung auf. Der deutsche Reporter berichtet mit seinen deutschen Gefühlen der deutschen Nachrichtenzentrale und alle schreiben es ab.
Müsste man nicht fordern, dass Berichte aus diesen Ländern mindestens zur Hälfte von Reportern erstellt werden, die den Religionen der dortigen Länder angehören?

Müsste man nicht fordern, dass statt der 20 Sexkanäle im digitalen Fernsehen zumindest die Hauptnachrichten der Hauptsender aller Länder ins Deutsche übersetzt 24 Stunden am Tag mitverfolgt werden können?

Pardon, ich schweife ab. Schönen Tag euch.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
...
Hallo Pue,
die Schwarmintelligenz beruht ja auf einem (noch nicht) bekannten Phänomen.Und das Interessanteste daran ist ja, dass gleiche Handlungen (Ideen ?) fast völlig zeitgleich, ohne jegliche uns bekannte Kommunikationsart stattfinden.
Der einzige 'habitus alter' der Piratenpartei ist zum jetzigen Zeitpunkt doch lediglich eine flächendeckende Vernetzung mit den aktuellsten Kommunikationsmöglichkeiten zum schnelleren Datenaustausch.
Die akuten Probleme ( ich sach nur Euro *grins* )werden dadurch in keinster Weise gelöst.
Wenn sich jetzt Fr.Dr. Merkel öffentlich verwundert zeigt und beklagt,
wie sorglos viele Bürger trotz der Finanzkrise in Europa und angespannten Lage auch für deutsche Unternehmen in die Zukunft blicken.
dann wundert mich Angesichts dieser Lage in die sie das Land gebracht hat und dieser folgenden verbalen Ironie nicht, dass viele Bürger alleine aus Verzweiflung und Alternativlosigkeit, die Piratenpartei aus reinem Protest und Gehorsamsverweigerung wählen, um ihr virtuell den Hintern versohlen zu können.
**e Mann
2.564 Beiträge
Die Schwarmintelligenz beruht zum großen Teil darauf, dass die extremen Meinungen oder Schätzungen immer auch die selteneren sind. So findet sich die Antwort immer irgendwo in der Mitte.

Die Schwarmintelligenz zeigt zudem, dass das Gros der Masse sehr wohl einigermaßen informiert scheint. Das liegt daran, dass sie miteinander korrespondiert.

Dass gleiche Handlungen und Ideen zeitgleich hier und da auftauchen, liegt in der Regel daran, dass sie auf ihre Weise reif sind. Das hat weniger mit Meinung zu tun als mit technologischer Evolution. Den Weltchatroom Facebook hat sich keiner ausgedacht. Die Technologie ist vielleicht erdacht, ihre Auswirkungen hat so aber kein Mensch absehen können. Das ist ein Entdecken und kein Erfinden.

Die Piratenpartei reagiert als erste recht konsequent auf die neuen Technologien. Das ist ihre Stärke. Ob nun gerade die eine oder andere Krise tagespolitisch aktuell ist, ist dabei von wenig Bedeutung. Das Umdenken auf struktureller Ebene ist unumgänglich. Sie tut es und alle anderen Parteien werden sich flugs eben diese neuen Strukturen auf die Fahne schreiben.

Ich sehe die Bevölkerung nicht verzweifelt. Wie Frau Merkel schon sagt, eher sorglos.
*****one Frau
13.323 Beiträge
@pue
Ich sehe die Bevölkerung nicht verzweifelt. Wie Frau Merkel schon sagt, eher sorglos.

ich sehe das pfeifen im walde...
das ausmaß der situation ist wenigen bewusst und selbst wenn- es scheint mir eine gewisse resignation zu fußen.
tenor: " hier blickt ja keiner mehr durch", das stimmt sogar.


bis dahin gedacht

diA
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Das Umdenken auf struktureller Ebene ist unumgänglich. Sie tut es und alle anderen Parteien werden sich flugs eben diese neuen Strukturen auf die Fahne schreiben.

Wenn dies der Sinn und Hauptzweck einer Partei ist, dann ist das etwas Positives, darin gebe ich Dir Recht.
'Es lebe die Anarchie !'

Allein mir fehlt der Glaube, da ich so pessimistisch bin zu glauben: erst müsse das Schiff untergehen, ehe ein neues gebaut wird.

Ich weiss auch nicht warum aus aktuellem Anlass Rettungschirmchen verteilt werden, anstatt Rettungsringen ?
*******ranz Mann
1.556 Beiträge
... mit einem Rettungsschirm kann man den Aufwind nutzen und mit verdienen! ...
**e Mann
2.564 Beiträge
Sinn und Hauptzweck einer Partei war bisher, Programme vorzustellen, hinter die sich die Bürger stellen können und die sie für diese vertritt.

Diesen Sinn und Zweck kann eine Partei letztendlich nicht mehr haben, deren Mitglieder das Programm in direkter Demokratie selber erst entwickeln. Es wäre daneben, wenn eine solche Partei das Programm vorgäbe. Deshalb muss erst die Struktur her, die es erlaubt, die Inhalte selber zu bestimmen.

Mit Anarchie hat das die "Verneinung der Macht in der gesellschaftlichen Organisation" als "das maßgebliche Wesensmerkmal der Anarchie" (Mühsam) zu tun.

Es lebe die Anarchie.
Trotzdem werden seine Aussagen durch die Intelligenz der Masse bald nivelliert werden. Ein guter Verkäufer kann so sein Produkt besser verkaufen und wird immer Idioten finden, die später feststellen, dass sie das Ding gar nicht brauchen.

Die selben Idioten werden daraus aber keine Lehre ziehen und dem nächstbesten "guten" (man sollte doch das Wort GUT nicht so beschmutzen) Verkäufer wieder auf den Leim gehen.

Es lebe die Anarchie

??????????????????????????????????????????????????????
****ta Frau
2.135 Beiträge
Meine persönliche Skepsis
Ich glaube nicht, dass es eine Massenintelligenz gibt.
So was traue ich uns als Spezies einfach nicht zu. (Huhu Uncle, hier ist noch ein Pessimist!) Ich glaube, dass es eine Anzahl von Individuen gibt, die etwas verändern oder erreichen wollen, und der Rest ist einfach träge.

Wohl aber glaube ich, dass es eine Schwarmintelligenz gibt, denn alle wollen irgendwie immer in die Mitte!
**e Mann
2.564 Beiträge
54 Fragezeichen hinter Anarchie und so viel Gegenwind.

Gibt es denn Alternativen oder stimmen wir alle ein in den Kanon der Pessimisten?

Wo sind die Visionen?

Wenn schon die 117 Philosophen auf fruchtbarem Boden selbstmitleidig auf das Angerichtete schauen, was erwartet ihr von den Trägen?

Was ist euer Programm?
****e_H Mann
8.282 Beiträge
117 Philosophen ?
Ich weiss was gemeint ist, aber hinter diese Zahl , sind gemessen an aktiver Beteiligung, gleich mehr als 100 Fragezeichen zu setzen.
Stellt man von der Joy Philo Crew eine Synkrisis zur Piraten (oder jeder anderen Partei) her, so ergibt dies ein reales Zahlenbild, wieviele Parteibuchbesitzer nur trübe Mitläufer ohne jegliche Visionen und Engagement sind.
Solange die handvoll visionären Piraten nicht mit Konkretem herausrücken, solange ist auch der zweckpessimistische Tritt auf die Euphoriebremse eine positive aktive Beteiligung, um nicht sehenden Auges und mit Hurra Gebrüll in den Abgrund zu schießen.
*********anda Frau
577 Beiträge
Nur so am Rande gefragt.

Was würdet ihr als Erstes verändern wollen in der Gesellschaft?
Du!
Wenn du das könntest. Wenn du die Macht hättest zu sagen.
Zum Beispiel: "Alle werden politisch?"
Oder: Ein jeder Mensch solle aufhören so zu denken, als könne er allein nichts bewegen?

Ja, was würden wir zuerst anfassen?
Die Trägheit der Massen?
Und wie sähe das aus?

Das muss ich mal fragen. *g*
**e Mann
2.564 Beiträge
Das Konkrete braucht Zeit zum Wachsen. Wie ich schon schrieb, widerspräche ein vorgefertigtes Parteiprogramm mit festen Positionen z.B. zur Außen- oder Wirtschaftspolitik der neuen Parteistruktur.

Im Gegenteil kann man nur hoffen, dass die Partei sich nicht dem Druck des politischen Alltags stellt und nun auf Teufel komm raus möglichst schnell über alle Themen zu eigener Position findet. Je langsamer das passiert, desto fundierter werden die Positionen sein.

Im Moment haben die Piraten alle Hände voll damit zu tun, ihr transparentes System heile in die konkrete politische Arbeit einzubauen. Wesentlicher Punkt ist zum Beispiel die Abschaffung des Fraktionszwangs. Es ist also durchaus möglich, das zwei im Landtag sitzende Piraten verschiedene Positionen beziehen und eben nicht nach Parteibuch vorgehen, wie man bei der Wahl zur Ministerpräsidentin sehen konnte.

Ich bin nicht euphorisch beim Anblick dieses Prozesses. Mich stören schon die Begriffe Generalsekretär, Vorsitzende oder Vorstand. Sie reflektieren nicht meines Erachtens zu sehr die alten hierarchischen Strukturen.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Meine Erfahrung ist...
... dass nur da etwas bewegt wird, wo viele an einem Strang ziehen. Das geht aber nicht, wenn jeder seine eigene Suppe kocht und löffelt.

Letztendlich brauchen wir ein paar Leader, die den Kurs kontrollieren. Sonst haben wir es IMMER irgendwann mit mehr oder weniger großen Auswüchsen in die ein- oder andere Richtung, verbunden mit viel Gerangel, zu tun.

Stringente Schritte zu tun oder umzusetzen erfordert Entscheidungsfreudigkeit, die aber, je weiter die Diskussionen ufern, irgendwann auf der Strecke bleibt und die eigentlichen Ziele verwässern.
Da braucht es Leute, die dann irgendwann sagen: So machen wir das jetzt!

Ich bin auch keine Freundin von Hierarchien aber ich habe oft erlebt, dass eine konstruktive Zusammenarbeit oft am besten funktioniert, wenn eine gewisse Frontriege geschaffen wird, die lenkt und leitet, was in irgendeiner Form im Ideenfundus abgelegt wurde, auch wenn schlussendlich nicht alles in idealer Form umgesetzt werden kann, weil die zu bewegende Masse zu groß ist oder die äußeren Widerstände zu gewichtig.

Was in meinen Augen viel relevanter ist: dass diese Frontriege dann auch den erforderlichen Rückhalt der Gruppe hat und behält. Hier liegt m. E. die Ursache, dass manche Dinge nicht mehr funktionieren: Irgendetwas wird nicht nach Programm umgesetzt, Mitengagierte verschwinden plötzlich auf Grund von persönlichen Nickeligkeiten, Basisinformationen werden nicht weitergegeben...
Warum das so ist? Meistens blanker Egoismus von Leuten, die sich untervorteilt wähnen.
**e Mann
2.564 Beiträge
Ich gebe zu bedenken, dass die meisten unser Erfahrungen, die Entscheidungsbefugnis und -freudigkeit betreffen, eben in solch hierarchischen Systemen gemacht wurden.

Ich bin in einem recht großen Verein, der 1995 gegründet, bis heute seine Entscheidungen auf einer Vollversammlung trifft. Das ist nicht immer unanstrengend, ich weiß, dennoch funktioniert es.

Wie bei einer Vollversammlung, so ist ein Antrag oder eine Abstimmung auch im Liquid Feedback zeitlich limitiert. So kann nicht bis zum St.-Nimmerleinstag diskutiert werden.

Welches System sich da am Ende durchsetzen wird, ist noch nicht abzusehen. Aber es wird selbstverständlich auch Gremien, Räte und beauftragte geben, die zur Entscheidung kommende Fragen so vorzubereiten, dass sie abstimmbar sind. Solange die Gremien dazu demokratisch gewählt sind, ist da aus meiner Sicht nichts gegen einzuwenden.
Gerade die Kontrolle darf eben nicht bei den Leadern sein, um eben dem blanken Egoismus vorzubeugen.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
mal ehrlich,
individualität frisst globalität!

ego beißt gemeinsinn.

so sollten wir uns erst einmal gedanken darüber machen ob es überhaupt eine gesellschaftsform gibt, ist es nicht so, dass jeder sein schäflein ins trockene führen möchte, ebenenübergreifend, und so entstehen bewegungen.

schlussendlich werden auch die piraten auf der strecke bleiben, dann kommen neue egos.

ein spielfeld der egomanie.

jeder sucht sich sein feld in seiner zeit, versucht sich einzubetten, kuschelig.

und morgen kommt jemand und sagt,
es ist alles dumm.
und morgen kommt jemand und sagt,
macht euch nicht krumm.
dann sagt er, voller entzücken, nehmt mich,
ihr müsst euch nur bücken.

(calmganzfrisch)
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