Aufstand der Piraten – eine (neue) Gesellschaftsphilosop
Es gibt in Deutschland eine neue Partei mit einem neuen und ungewöhnlichen Namen. Bisher nannten sich Parteien, wenn auch nur (noch) symbolisch, Christlich (CDU, CS…) oder Sozial und gaben sich damit heilig (später wurden neutrale Farbbezeichnungen gewählt). Damit ist ein Ende, jetzt nennen sich Parteien direkt Banditen und bezeichnen sich als Kriminelle (Piraten) – das das vielleicht scherzhaft gemeint ist, hat noch niemand verlautbart. Sie haben damit Erfolg.Woran mag das liegen? Daran, dass man das Kriminelle in der Politik selbst, zumindest in einer Vorstufe (v. Gutenberg, Wulff) originär vermutet und nun dagegen halten will? Meint man, dass Kriminalität jetzt gar legitim und en vogue ist? Pleite gegangene Bankenwerden lassen sich ja vom Volk wieder aufpäppeln, die Banker bedienen sich dabei am Geld der Steuerzahler; ganze Staaten lügen sich ungestraft in eine Finanzgemeinschaft und kassieren hier später Milliarden (Griechenland).
Nun die Piraten sind in ihrer Spitze zunächst unbescholdene Menschen – politische Laien. Junge Akademiker, welche sich in der Politik versuchen. Einige davon sind Informatiker, Psychologen oder Künstler (welche haben auch in Philosophie studiert). Sie wurden 2006 in Berlin gegründet und haben insgesamt bereits 31.000 Mitglieder.
Der Internetauftritt des Parteivorstandes ist
http://vorstand.piratenpartei.de/vorstand/
Wie sind sie zu bewerten? Sie haben kein abgeschlossenes politisches Programm. Dafür haben sie aber eine ausgereifte Satzung. Sie haben einen modernen Auftritt in der Welt und damit auch im Internet. Sie ziehen nicht mehr mit Pappplakaten durch die Straßen sondern bedienen sich der Möglichkeiten der modernen Kommunikationstechnik. Sie wirken insgesamt offen.
Ihr politisches Programm mag zum Teil an einem PC in einer Studentenbude aus Texten von grünen oder ähnlich farbigen Programm zusammeneditiert sein. Die Leitlinien ihrer Politik könnte jeder Studentenclub einer Sektion Gesellschaftswissenschaften aufgestellt haben.
Sie haben aber eine neue politische Idee, eine revolutionäre Einsicht – eine die verschüttet gegangen war. Nämlich das der Staat - besser die Regierung - für das Volk, für seine Bürger da ist und nicht umgekehrt. Dieser Staat ist in seinem Wesen Dienstleister seiner Bürger. Er hat in ihrem Auftrag zu handeln und ihnen ständig Rechenschaft zu geben.
Dazu gibt es von ihnen nun die Forderung nach Transparenz (gläserne Politik). Die Menschen im Land sollen wissen was hinter den Türen in den Besprechungszimmern stattfindet. Jeder soll über Internet Einblick in die Protokolle der Sitzungen erhalten (sicher ausgenommen die des Geheimdienstes und des Militärs). Das ist dabei ihre wichtigste Forderung.
Das praktizieren die Piraten nun sogar selbst. Jeder kann auf ihrer Website den Verlauf der internen Gespräche innerhalb der Parteiführung einsehen.
Das ist neu (wenn auch manchmal einwenig amüsant), aber in Verbindung mit der Forderung der Mitbeteiligung des Volkes, an den grundsätzlichen politischen Entscheidungen im Lande, eine politische Wende - mehr Demokratie. Das wäre (so) eine neue Philosophie (Gesellschaftsphilosophie).
Wie denkt ihr darüber?
Quellen: s.a. http://de.wikipedia.org/wiki/Piratenpartei_Deutschland