ich kenne
eine frau, die war zeitlebens professorin für mechanik. nach der berentung setzte sie einen kunst-master drauf und nun legen sich ein ums andere mal großzügig bemessene leinwände unter ihre pinsel, auf dass sie sie fett mit ölfarbe und struktur und tiefen tauft.
sie hatte schon immer gemalt, nur eben nebenbei.
sie hat mir mal sinngemäß gesagt:
du glaubst gar nicht, wie mich das verjüngt hat! raus aus dem millimeterpapiernahen in die unschärfen der gestaltung.
und so bekommt man an ihren bildern mit, besieht man sie im laufe der jahrzehnte, wie der technische verstand sich allmählich in die gräser der erkenntnis legte, und wie er sich wohlig kitzeln lässt von lebendigem, wie das wissen um das machen sich mit dem wissen um das machenlassen verbindet und echte, geile, bunte, explosive weltenschau entsteht.
das nenne ich reife: zunehmende freiheit.