vielleicht klang es so,
aber meine rede ging nicht in richtung natur(lichkeit) vs. kunst(lichkeit). ich kaufe zwei ü. nee, ich tausche sie ein gegen ein un-. denn unkünstlich sagt man nicht, nur unverkünstelt, das ver- gibt es also gratis dazu.
dass wir chemikalien essen ist ein läppischer aspekt, der mir einfach so einfiel. bei einer un!zahl von leuten überrascht es mich gelegentlich, dass sie ihre essgewohnheiten überleben. sie werden alt, obwohl ihre körperchemie aus den residuen von todgeschrecktem mastvieh, hochprozentigen alkoholischen gärprodukten und geschwefelter dosensahne besteht, alles in hefebädern aufgelöst, unvollständig aufgepalten die blutkanäle veralgend.
das rindvieh mensch ist als vier- oder wahlweise zweibeiner konzipiert, als affe mit hirnkasten. es kann sich also in einem umkreis von mehreren kilometern bewegen, klettern und kraxeln, rennen und pennen, sozialsysteme gründen und durchschauen, sich den hintern mit zeitungspapier auswischen, wählen gehen, sich begatten, sich artikulieren, reflektieren, gott erschaffen und ihn abschaffen, an nur einem tag.
seine gelenke haben aktionsradien, seine wirbelsäule ist elatisch, seine hinterläufer sind stark, die schultern im kugelgelenk kreisförmig einsetzbar, die hüfte erlaubt das auffinden der schnürsenkel und im prinzip auch das erblicken des begattungsorgans.
tut mir leid, aber ich muss feststellen, dass diese mög-lichkeiten nicht ausgeschöpft werden. der affe mensch lebt halt gern im käfig, und wenn es dort eng ist, fühlt er sich wohl. das muss man mir noch genau unter dem gesichtspunkt der natürlichkeit erläutern. der körper, die soma des adepten nach der schöpfungs krone ist heute und immer mehr und immer öfter und bei immer jüngeren nichts weiter als der austragungsort von schmerzen und unwohlsein. hat man irgendwo aua, setzt man sich ins auto und fährt zum orthopäden, wird gespritzt, hievt seinen bauch wieder in die fahrgastkabine und nutzt an seinen schultern genau den radius, der zum lenken erforderlich ist. anschließend flezt man auf dem canapee, kippt einzweidreivier feine durstlöscher hinter die verklemmte binde und alsbald legt sich auch die natürliche angst. die jemand haben muss, so er denkt, dass er in der natur mit seinem kaputten body nie überleben würde. auf reha fällt´s schon schwer.
immer mehr sammelt sich alle kraft in den mittleren leib, denn dort wird sie zur verdauung der un!mengen nahrung gebraucht, die homo sapiens braucht, um das lenkrad artgerecht zu bewegen. im hirn ist zwar blut und auch die eine oder andere idee, aber wer will sich schon ernsthaft von ideen ablenken lassen? der bauch schwillt an und der kopf steht wacklig auf dem steifen nacken, der davon rührt, dass man mal wieder nur in den schirm glotzte, weil es regnete, kein schwein on war, das man real kontaktieren könnte und der job es so verlangt. die arme werden kurz, die schultern steif, die lunge unterm zwerchfell plattgedrückt, allein die finger noch, die tippen. und tippen und tippen.
und auch das ist wieder nur ein fragment aus einer sich endlos fortsetzen könnenden polemik darüber, wie sehr entfernt wir vom bewusstsein sind, ziemlich gelungene säugetiere zu sein.
falls pue`s frage auch an mich ging ... die widersacher sind wir selbst. das reflektierte ich-bewusstsein, die sog. individualität, die uns zu den alpha´s machen sollte, macht uns den garaus.
und tatsächlich ist in diesem sinne alles natürlich; denn die natur strebt nach gleichgewicht der kräfte. und spätestens seit lao tse wissen wir, was mal wurde, geht wieder ein, und was eingeht, wird wieder wachsen.
see you.