Sprechen wir hier über die Kunst, einen Faden durch ein Nadelöhr zu fädeln (einen Ständer in der Öffentlichkeit zu bekommen) oder über die Idee, Kunst zu schaffen. Es bleibt dabei: für das Zweitere braucht es einen Künstler.
Voraussetzung für Kunst ist nicht, dass ich jemanden unterhalten will, Voraussetzung ist, dass der Pornoproduzent oder der Pornodarsteller sich als Künstler begreifen. Erst wenn das der Fall ist, kann ich anfangen, darüber zu diskutieren, ob hinten auch Kunst heraus kommt.
Kunst wird es dann, wenn ich eine übergeordnete Idee verfolge, zum Beispiel Gesellschaftskritik damit verbinde oder eine neue Sichtweise des Geschlechtsaktes aufzeige, wenn ich interpretiere, wenn ich besondere kreative Ideen verwirkliche, die Sache überhöhe und eine Aussage damit verknüpfe, die über das Aufgeilen hinaus reicht..
Solange ich einen Porno drehe, um das Publikum aufzugeilen, bleibt es Selbstzweck. Ein Auto zu bauen, ist auch eine Kunst, solange es aber dabei bleibt, eine gute funktionierende Maschine zu bauen, ist es keine Kunst im artifiziellen Sinne. Das Design eines Autos zum Beispiel ist für die Funktion der Maschine (außer der Sicherheit und Berücksichtigung des Strömungswiderstandes) unerheblich und ein besonders kreatives Design kann durchaus als künstlerische Arbeit verstanden werden.
In Analogie müsste ein Porno, der künstlerische Qualitäten hat, etwas haben, was über seine eigene Funktion, nämlich aufzugeilen, hinaus reicht. Wenn mir jemand solche Arbeit zeigt, bin ich gerne dazu bereit, darüber zu diskutieren, ob das Kunst.