Vom Vegetarier zum Kannibalen
.. so würde ich meine Laufbahn beschreiben.Hallo liebe Philosophen,
nach zwanzig Jahren Fleischabstinenz nun das erste Tier.
Gegessen (nein, nicht gerissen) in Dresden, beim Wienerwald, anno 2009.
Ich dachte, ich schäme mich.
War bisher fleischlos glücklich gewesen, zwei Jahrzehnte, unterlag aber in einer Vegetarier-Debatte. Fraß erst einmal eine Weile aus Wut, später des Geschmackes wegen, noch noch später wieder aus alter Gewohnheit. Fleisch ist willig.
Wird ja auch nicht sanktioniert.
Ich stehe dazu.
Nun was anderes.
Mein Hund hat im Wald ein Reh gerissen.
Ja.
Ein wildes Tier.
Zwei wilde Tiere.
Anno 2012.
Vor fünf Wochen.
Seitdem hänge ich und hadere ich.
Was will ich eigentlich.
Wenn den ein Hund im Wald ein Reh reißt?
Was dann?
Leinenpflicht?
Sollte er erschossen werden?
Bei Zuwiderhandlung.
Vom Förster?
Die Förster sagen, sie jagen "auf Pacht."
Im Grunde schießen sie meinen Hund, weil er Konkurrenz ist.
Neulich wurde ein Hundebesitzer angesprochen, ob er wüsste, wo Rehe sind.
"Rehe? Ja, schau doch selbst, du Blödmann", sagte der Hundehalter.
Der Jäger entschuldigte sich. Er käme aus Sachsen, sagte er, wäre Pachtjäger in Duisburg und die Frage wäre schon echte gewesen.
Ich bin verwirrt.
Nun lese ich diese Webseite:
http://lutz-moeller-jagd.de/MJG.html
Habe das Gefühl, ich will das nicht.
Dann aber doch.
Was ist richtig?
Ich will keine Vegetarier-Nicht-Vegetarier-Debatte.
Ich will keinen Hund, der Reh jagt.
Auch nicht
Ich will die Zusammenhänge wertfrei ausleuchten und mit euch diskutieren.
Herzliche Grüße,
Vajra