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Die Zweifel überwinden
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Glaube-Meinung-Wissen (Ich glaube/meine/weiß...)

Glaube-Meinung-Wissen (Ich glaube/meine/weiß...)
Ich halte diese Begriffe für wichtig und ihre Differenz zueinander für etwas spannendes; es gibt sie, das zeigt der Sprachgebrauch. Keiner sagt "Ich glaube, dass 2 größer als 1 ist". Das weiß man einfach. Oft sagt man mit Bedacht "Meine Meinung ist", statt "Ich weiß das..." - hier ist man vorsichtiger. Manchmal mogle ich mich aus einer Entscheidung bewusst heraus, indem ich sage "Ich denke...", weil ich denke (annehme...), dass ich mich damit allgemeiner und damit 'unangreifbarer' ausdrücke.

Der Witz ist, dass uns diese Unterscheidung selbst angeht; im JC tragen wir Texte vor. Wie stehen wir zu ihnen? Was wissen wir? Sind unsere Quellen alles Wissensquellen? Gib es keinen Zweifel? Unterscheidet hier jeder immer bewusst? Wie denken wir über den Irrtum und wie gehen wir damit um (z.B. wenn wir seiner in einer Diskussion gewahr werden)?

Es gilt zu beachten, dass wenn wir aus einer Quelle ein begründetes Wissen haben und es eine weitere Quelle mit einem gegensätzlicher Aussage, aber gleich so begründeten, wir einem verlässlichem Wissen um diesen Sachverhalt nicht mehr trauen können.

Ich hab mal von einem Gedankenexperiment gehört: Auf wie viel Euro würde jemand auf sein "Ich weiß ..." setzen (unter der Bedingung es gäbe eine kompetente Jury und der Betrag wäre auch konkret einforderbar). Ich setze für " Ich weiß, dass 2 größer als 1 ist" 1000 Euro, aber nicht darauf, dass es morgen wieder regnen wird (ich hab tatsächlich bei 1 Mio. gezögert, aber wohl nur deshalb, weil man sie von mir nicht einfordern könnte...).

Wir operieren ja irgendwie auch dabei mit einem Gefühl, vielleicht unbewusst gleichzeitig auch mit einer Vorstellung von Wahrscheinlichkeit.

Ich hatte zu Anfang von der Differenz zwischen diesen Begriffen gefragt. Aber was bedeutet jeder für sich? Wäre "Ich weiß..." mit "Ich habe ein Wissen von ..." auch gleich in der Bedeutung?
*******are:
"Ich weiß..." mit "Ich habe ein Wissen von ..."

liegt immer im Auge des Betrachters
bzw in meinem Erfahrenshintergrund

von daher WEISS ich Dinge, Gegebenheiten usw usw
ohne sie belegen zu können oder gar zu wollen
Ja und nein...
Nein und ja... Es gibt Dinge, die liegen einfach nicht nur im Auge des Betrachters. Du bis geboren, das weißt du (sonst würdest du nicht existieren). Ja, einiges ist tatsächlich 'einfach so'.

Aber wie ist das mit deiner Erfahrung? Habt ihr euch damals da und da hinter der Birke tatsächlich das erste mal geküsst? Er sagt nein, es war bei dir in der Wohnung. Eine Freundin sagt, 'ich stand (mit meinem Freund) daneben und hab es gesehen' (er hat es aber nicht gesehen..., er beglaubigt es nicht). Aber es waren keinen Birken, es waren Eichen, sagt er.
aaaalsooooo

DAS Thema ist so nicht von mir gesehen und gemeint

*wink*
Wie ist es gemeint...?
**e Mann
2.564 Beiträge
Witziger Weise arbeiten die exakten Wissenschaften, also z.B. die Mathematik mit ihrer Aussage 2>1, mit Definitionen, die wir Menschen uns ausgedacht haben. Denken und Wissen fällt also gerade hier in besonderer Weise zusammen.

Genau so verhält es sich mit der Sprache, die recht genau definiert ist. In den meisten Fällen können wir von Wissen ausgehen, wenn ein Gegenstand unserer ausgedachten Definition entspricht. Ein Tisch ist ein Tisch und ein Teller ein Teller. Nur der Rand ist unscharf: so kann es sein, dass ich nicht genau weiß, ob der ganz große Teller nicht eher eine Platte ist.

Wenn viele Menschen einer Meinung sind, dann etabliert sich eine Definition, die wir als Wissen erachten. Das ist mehr oder weniger komfortabel, denn mit einer anerkannten Definition lässt sich gut leben. So zum Beispiel mit der wissenschaftlichen Einordnung der Pflanzen und Tiere. Diese macht es uns einfach, die Dinge zu sortieren. Andererseits sollten wir auf der Hut sein, denn es ist nur ein Muster, dem wir folgen. Ich meine, dass man diese Muster hin und wieder hinterfragen sollte, denn ich weiß aus Erfahrung, dass sie nie der Wahrheit letzter Schluss sind.
geschaffene Wissenschaft und Logik (der Konvention...?)
Wenn wir uns das ausgedacht haben, aufgrund wessen? Welche Theorie gab es dafür und was lag dem überhaupt zugrunde? Denn Mathematik (Logik) ist ein komplexes Gebiet. Wir haben ja auch Ohren nicht selbst angebracht usw. Das (Ohren, Logik) war alles schon da.

Denn 2 > 1 ist zwar ein logische Form, aber als Vorstellung von vornherein gegeben, indem du dir z.B. zwei Hände immer mehr als eine Hand denkst (jeder Mensch dieser Welt wird dem zustimmen, ohne das er je von Logik gehört haben mag). Ohne Zweifel (...) haben wir uns die Wissenschaften ansonsten ausgedacht, auch die mathematische Logik. Aber wie steht es um das Vermögen eine Definition sprachlich, mit der gesamten notwendigen Grammatik, zustande zu bringen?

Das Beispiel mit dem Teller und der Platte finde ich sehr gut (Untertasse - Teller - Platte).

Wissen speist sich aus gesellschaftlicher Konvention. Aber gibt es denn auch nicht noch den Beweis.... Ist das auch Konvention? Wenn sich eine Platte in einem Zimmer befindet und dieses in einem Haus ist, dann ist die Platte (zugleich) auch in dem Haus. Ist das Konvention, auf die man sich geeinigt hat oder ist das 'einfach (logisch) so'...?
**e Mann
2.564 Beiträge
Es macht sich nur an der Sprache fest. Der Hund weiß auch, dass zwei Knochen mehr als einer sind. Dennoch ist das noch keine Logik. Es wird zur Logik, wenn wir eine von den Gegenständen abstrakte Definition daraus machen.

Die Beute teilen kann man ohne Sprache. Abstrakt wird es, wenn der Urmensch das gleiche Wort 'teilen' für Schlafstätte und Beute benutzt. Oder wenn er 'mehr' Sonne und 'mehr' Beute haben will. Durch die Abstraktion allerdings geht den Begriffen eben genau die Randschärfe verloren. Sie sind Zusammenfassungen. Das heißt, ein Tisch kann rund oder eckig sein.

Was exakte Beweise betrifft, bin ich mir unsicher. Ich denke, ein strenger Beweis geht nur in völlig abstrakten Raum, also in Mathematik und Logik. Ein physikalischer Beweis gilt nur in einem klar definierten Rahmen und unter Zuhilfename der Wahrscheinlichkeit, zum Beispiel der, dass morgen vermutlich die Schwerkraft noch vorhanden sein wird.
*******to73 Mann
526 Beiträge
Für mich sind diese Begriffe philosophisch betrachtet ein und der selbe. Jede generation der Menschheit hat behauptet etwas zu wissen, bis einer daher kam, der dieses Weltbild über den Haufen geschmissen hat. Alles wirklich alles was wir zu wissen glauben ist lediglich eine intepretation unseres Bewusstseins. Wie also koennen wir ernsthaft behaupten irgendetwas sicher zu wissen? Klar ich verwende diese Worte im Sprachgebrauch auch um ab zu Grenzen wie sicher ich mir einer Sache bin, aber ich lasse mir die Option immer offen, dass nichts von dem was ich weiß unumstoesslich ist inkl. 1<2 und wenn ich mich recht entsinne gib's in der Quantentheorie da so einige Sachen *zwinker*

So viel mal von mir vom Handy aus.
@pue
Ja, es macht sich nur an der Sprache fest, ob wir es Logik nennen. Im Sprachgebrauch sagt aber sicher jeder mal 'logisch'.

(Nochmal "Ja", dabei ist jedes Wort 'Tisch' eine Abstraktion von diesem Tisch hier und genau diesem (einen).

Die Beute teilen kann man ohne Sprache. Abstrakt wird es, wenn der Urmensch das gleiche Wort 'teilen' für Schlafstätte und Beute benutzt. Oder wenn er 'mehr' Sonne und 'mehr' Beute haben will.

Sehr schöne Beispiele!

Durch die Abstraktion allerdings geht den Begriffen eben genau die Randschärfe verloren. Sie sind Zusammenfassungen. Das heißt, ein Tisch kann rund oder eckig sein.


GENAU SO! Allerdings ist das im Wesen (wesentlichen) der Abstraktion (verallgemeinerung) begründet. Somit entscheiden wir uns für die Abstraktion, weil wir der vielen einzelnen Dinge nicht mächtig sind.

Das hängt auch vom Sprachzweck (Kontext) ab. Wenn mann für die Ausstattung eines Hotels 1000 Tische bestellt, wird man diese sicher genau als rund/eckig spezifizieren; wenn man für ein Saufgelage für ein Paar neu hinzugestoßene Kumpels noch Platz bracht, ruft man einfach: "Noch einen Tisch!", weil hier rund/eckig für diesen Typen egal ist.

Ich bin mir in der Wissenschaft überhaupt nicht sicher, was dort als Beweis gilt, weil ich kein Wissenschaftler bin. In der Philosophie gelten zwar mit einer Konklusion verknüpfte Prämissen als Beweis, hab dafür aber jetzt kein Beispiel.
@Inkognito
Du erscheinst mir ja sehr 'pessimistisch'..., zumindest weiß du doch DAS du jetzt (gerade) was gesagt hast.... ; vielleicht weiß doch auch jetzt noch WAS du gesagt hast...Vielleicht aber bist in in einer Stunde zumindest nicht mehr sicher zu wissen was, aber wenigstens würdest du wohl sagen ,Ich meine vorhin gesagt zu haben, dass...".

Ich weiß, dass auch in de Quantentheorie 2 > 1 ist, denn sie hat nicht die Grundlage der Mathematik (Logik), sondern die der Physik, relativiert; und für sie nur für bestimmte Bedingungen andere Gesetzte gedacht (die klassische Physik gilt für die meisten physikalischen Fälle ja immer noch). Aber auch die Regeln der Quantenphysik gelten, wenn man dann auf deren Grundlage Kernreaktoren bauen würde.
*****ohr Mann
1.397 Beiträge
Ich ahne....
... das ich nicht weiß - aber woher soll ich das wissen ? Es könnte sein, dass ich das nur glauben könnte.
*******to73 Mann
526 Beiträge
Warum pessimistisch?

Und woher soll ich denn genau wissen, ob das was ich denke und sage, tatsächlich seinen Ursprung in meinen Gedanken hat? Wer sagt eigentlich, dass es mich, als Individuum tatsächlich gibt? Ich könnte genauso gut, ein Aspekt eines größeren Verstandes sein, der sich lediglich nicht bewusst ist einem einzelnen Verstand zu entspringen, ähnlich einem Menschen mit mehreren Persönlichkeiten. Vielleicht existiere ich aber auch gar nicht...oder Du und einer von uns beiden erträumt dieses Universum nur....

Weiß der Träumer, dass er träumt bevor er auf wacht* ? Woher also willst Du wissen, dass Du nicht träumst und die Realität ganz anders ist? Meinst Du nicht, die klügsten Leute Anfang des 19. Jahrhunderts hätten nicht ganz genau wie Du an mir und meinem Verstand gezweifelt und würden heute, wenn sie es denn mit eigenen Augen sehen würden, nun an ihrem eigenen zweifeln? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf?

Ich lebe ja durchaus auch in der gleichen Welt, mit den gleichen Regeln und dem gleichen angenommenen Wissen und doch glaube ich fest daran, oder um es deutlicher zu machen, ich weiß dass wir nichts wissen, gemessen an dem was es zu wissen gibt und ich glaube lernen kann nur der, der seinen Geist offen hält, auch für all das, was unmöglich scheint, nach dem was wir zu wissen glauben. Dabei rede ich keineswegs von Leichtgläubigkeit oder Aberglaube, ganz im Gegenteil ich bin Skeptiker, aber konsequenterweise muss ich auch an zweifeln, dass wir schon alles wissen ;).

Aber ich will Dich gar nicht bekehren ^^. Es gibt Dinge, die kann man nur für sich selbst erfahren.....und damit will ich keineswegs andeuten, dass ich recht hätte, denn woher soll ich das wissen ^^, das würde ja vor raus setzen, ich hätte das Wissen bereits für mich gepachtet, aber dem widerspreche ich ja grundsätzlich :).

• Mir ist luszides Träumen durchaus bekannt, ich gehe in meiner These, vom normalen ungeschulten Träumer aus ;).
**********vence Frau
430 Beiträge
"Wissen" hängt von der Definition ab ... ich "weiß", dass der Radius eines Kreises Umfang geteilt durch 2 pi ist ... und mein "Wissen" wird schwer erschüttert wenn mich aus der euklid'schen Geometrie herausbewege und z. B. den Radius auf einer Kugeloberfläche betrachte ...

Meine "Meinung" (nicht umsonst findet sich "mein" in "Meinung" wieder) habe ich mir aus Erfahrungswerten gebildet ... ich bewerte sogenannte Fakten - eine Studie von Philip Morris über die Auswirkungen des Rauchens - mit meinem Hintergrundwissen.

Ich glaube ... ich hab vergessen nachzudenken *zwinker* oder ich sollte besser sagen "ich vermute" um meinem Gegenüber klar zu machen, dass ich nicht bewerten (meinen) kann und dass ich das Wissen nicht habe ...
@Inkognito73
Magst Du träumen, mögen wir alle nur träumen, so mag doch Einigkeit darüber bestehen, dass auch in dieser angenommenen Traumwelt unterschieden wird zwischen Wissen, Meinung und Glauben.

Es scheint mir daher möglich zu sein über die Unterschiedlichkeit der Begriffe zu diskutieren ganz gleich ob wir nun träumen oder nicht, denn wir, die wir hier schreiben, befinden uns im gleichen System.

Ist es ein Traumsystem, so ist vermutlich das "wir" fehl am Platze, handelte es sich doch um Selbstgespräche. Zwar könnte es sich auch um ein kollektives Bewusstsein handeln welches träumt, doch trägt dies nur soweit zur Sache bei, dass sich diesbezüglich sagen ließe: "Ich/wir könnte(n) es nicht wissen."
Darüber eine Meinung zu haben ist hingegen möglich.
Wenn mir meine diesbezügliche Meinung, unter Abwägung aller für und wieder, als begründet erscheint mag sie zu einem Glauben werden.

..................................

Ich glaube, es läßt sich eine Reihenfolge der Begriffe bezüglich ihrer Wertigkeit aufstellen.
Genaugenommen lassen sich zwei verschiedene Reihenfolgen bilden, die mir vernünftig erscheinen.

I:
sortiert nach Wahrscheinlichkeit
Wissen, Glauben, Meinung
Der Glaube hierbei gänzlich ohne religiösen Hintergrund betrachtet.
Wissen muss nicht (kann aber) als absolut betrachtet werden.
Die Übergänge sind fließend.

II:
sortiert unter religiösen Gesichtspunkten
DER GLAUBE, Wissen, Meinung und Alltagsglaube
Unter religiösen Gesichtspunkten muss der Glaube ganz zwangsläufig an erster Stelle stehen.
Dies ja auch das Dilemma mit den Religionen.
Einem religiös Gläubigem ist mit Wissen nicht beizukommen.
**e Mann
2.564 Beiträge
Ja, so hängen wir, genau wie ich es schon oben beschrieb, in einem Muster fest, dass wir selbst erfanden. Das Muster ist wahr und unwahr. Recht abstrakt und daher mit deutlicher Unschärfe versehen, drängt uns das System immer dazu, etwas als wahr oder unwahr aufzufassen. Das System erlaubt uns, schnelle Entscheidungen zu treffen.
Wir nutzen das Prinzip zum Beispiel bei einer Ampel oder bei einem Wegweiser. Wir gehen davon aus, dass es rechts nach Berlin und links nach Hannover geht, wenn es denn so ausgeschildert ist. Das ist praktisch, denn nicht jeder muss es selber erst heraus finden.

So neigen wir in der Praxis zum Vereinfachen. Aber es schlägt uns ein gewaltiges Schnippchen, wenn wir komplexere Themen behandeln wollen.

Ich schrieb, dass Wahrheit (wir meinen damit das Wissen um ein um einen existierenden Zustand), von der Sprache abhängig ist. Ohne die gibt es keine logische Aussage, die wahr sein könnte. In der Natur ist nichts wahr oder unwahr.
Wir jagen nach der Wahrheit und die gibt es im Grunde natürlich nicht. Es ist ein Jagen nach Praktibilität, nach Mustern, die uns das Leben vermeintlich erleichtern.
Die Frage nach Wahrheit reduziert sich somit auf Aussagen, die praktisch oder weniger praktisch für uns sind.

Die Wahrheit ist für uns Menschen von praktischen Nutzen und keine nartürliche Vorgabe. Der Nutzen macht den Wert einer Aussage aus und damit sind wir bei der Bewertung, die wir mit wahr und unwahr verbinden. Aus wahr und unwahr wird richtig und falsch, gut und schlecht. Auch all das gibt es in der Natur nicht.

Dieses Werten halte ich für eine menschliche Falle.

Gerade der Philosophie sollte daran liegen, das dualistische Prinzip von wahr und unwahr zu durchbrechen.

So gefällt mir die Redundanztheorie, die besagt, "dass Sätze, in denen das Wort „wahr“ vorkommt, in der Regel redundant sind. Dieser Begriff kann danach ohne Informationsverlust aus der Sprache eliminiert werden; es ist in einem gewissen Sinne überflüssig." (Wikipedia)

Ich 'glaube', dass der informativere Teil unseres Denkens in den Widersprüchen liegt und nicht in Behauptungen, deren Regeln wir uns selber vorher ausdachten.
@*******to37
ich glaube nicht (!), das du (ernsthaft) daran zweifelst, dass es dich als Individuum gibt...

Ich lebe ja durchaus auch in der gleichen Welt, mit den gleichen Regeln und dem gleichen angenommenen Wissen und doch glaube ich fest daran, oder um es deutlicher zu machen, ich weiß dass wir nichts wissen, gemessen an dem was es zu wissen gibt...

Das unterstreicht das oben gesagte und dem letzten stimme ich komplett zu. Wir lesen und schreiben hier. Das ist eine Tatsache. Was das alles (logisch) und kausal bedingt, wäre ein eigenes Thema.

Ich denke wir haben in uns etwas von Gewißheit. Ich will mich nicht festlegen, ob es dem Denken oder Fühlen zuzurechnen ist. Wir operieren bewußt und / oder unbewußt auch mit der Wahrscheinlichkeit von etwas. Es gibt zudem einiges was evident ist. Vielleicht sind die mentalen Zustände für völlig gewisse Tatsachen bis hin zu völlig ungewissen Dingen, das Muster an dem wir uns hier orientieren.

Da ist (auch) keine Belehrung, sondern nur mein Beitrag...

@**********vence
Du zeigst recht deutlich, wie wir zwischen glauben, meinen und wissen schwanken. Aber auch ich sehe die Erfahrung, zumindest im Hinblick darauf ob etwas tatsächlich war, als mein 'gewisses' Erfahrungswissen (bis ich bemerke, es war doch ein Traum...).

@******ito
Es wäre für mich nur ein semantischer Unterschied das hier als 'Traum' und einen Traum als 'Wirklichkeit' zu bezeichnen. Ich kann aber jederzeit meinen Durst stillen und aus diesem jetzigen Zustand in den Schlaf übergehen; umgekehrt nicht (wenn ich mir jetzt in den Finger schneide, habe ich dann auch im Traum noch Schmerzen....; umgekehrt sicher nicht). Ich weiß nicht, wie lange ein Haus steht, was ich im Traum gebaut habe...; ich finde jedoch keine logische Widerlegung für einen Traumzustand. Und wenn ich nun einfach sage: Ich weis, dass ich in der Wircklichkeit bin. Wie wollte man das logisch widerlegen...? Das wäre sicher ein eigens Thema.

Wenn mir meine diesbezügliche Meinung, unter Abwägung aller für und wieder, als begründet erscheint mag sie zu einem Glauben werden
.

Ich denke, dass es dann zu deinem Wissen, vielleicht sogar zu einer Erkenntnis, wird.

Deine beschriebene Reihenfolge (I, II) nehme ich gern in mein Wissen auf, bis.. (nun z.B. die Reihenfolge der Grade mag anders sein).

@**e

Ich schrieb, dass Wahrheit (wir meinen damit das Wissen um ein um einen existierenden Zustand), von der Sprache abhängig ist. Ohne die gibt es keine logische Aussage, die wahr sein könnte (@**e) .

Das halte ich für besonders gewiss... Aber auch das andere, einiges sehe ich ähnlich...

'Jagen' ist kein passender Ausdruck, wir suchen und manchmal ist die Wahrheit notwendig, nämlich wenn es um unsere Existenz geht (manche Menschen kämpfen um ihr tägliches Brot und dazu brauchen sie Kenntnis von wahren Sachverhalten). Das was praktisch ist, ist oft notwendig (auch einem Arbeitgeber ein richtiges und fehlerfreies Computerprogramm zu erstellen ist notwendig oder ein stabiles Haus zu bauen; beides gründet sich auf wahren Aussagen über die jeweilige Welt).

Gerade der Philosophie sollte daran liegen, das dualistische Prinzip von wahr und unwahr zu durchbrechen.


Das sehe ich ebenso und schlage (den Philosophen) vor, sich hier mehr mit Vermutung und der (unterschiedlichen) Wahrscheinlichkeit von Aussagen (der Philosophie) zu begnügen (ich kann allerdings vermelden, dass sich z.B. Quine als Philosoph in "Word und Objekt" genau darum bemüht, indem er den Begriff "Vagheit" thematisiert).

Ich 'glaube', dass der informativere Teil unseres Denkens in den Widersprüchen liegt und nicht in Behauptungen, deren Regeln wir uns selber vorher ausdachten. (@**e)

Dieser Inhalt ist für mich zu vage, als das ich auch nur ein wenig davon verstehen könnte...

Ich halte übrigens Begriffe wie beispielsweise 'jagen' und 'Fallen' für zu metaphorisch, als das sie für das Verstehen dienlich wären.
Wenn mir meine diesbezügliche Meinung, unter Abwägung aller für und wieder, als begründet erscheint mag sie zu einem Glauben werden
.

Ich denke, dass es dann zu deinem Wissen, vielleicht sogar zu einer Erkenntnis, wird.

Nicht so ohne weiteres, jedenfalls nicht unter meinen Prämissen für Wissen.
Davon ausgehend, dass nicht nur ich alleine der Erkenntnis fähig bin, bedarf es der Bestätigung, damit aus meinem Glauben ein Wissen wird.
Gelingt es mir nicht auch andere (intelligente, kritische Zeitgenossen), von dem was ich glaube (für wahr halte) zu überzeugen, so scheint mir die Wahrscheinlichkeit eines Irrtums zu groß, als dass die Stufe des Wissens betreten werden könnte.

Dieses bedeutet nicht, dass im Umkehrschluss alles wovon eine breite Mehrheit überzeugt ist, als Wissen gelten kann.

Kein wirkliches Wissen ohne eigene Erkenntis.

Da haben wir dann das nächste Problem.
Nicht alles, was allgemein als Wissen gelten mag kann selbst erkannt werden. Sei es aus Mangel an Zeit oder aus Mangel an spezifischer Fachkenntnis.
Die große Mehrheit dessen, was wir als unser Wissen bezeichnen kommt daher nicht ohne Glauben aus.
Den Glauben an die Person, die dies "Wissen" verbreitet(e), den Glauben an die Fähigkeit der mit dem jeweiligem Fachgebiet vertrauten Kritiker...

Defacto ist (ein Teil des) Wissen(s) damit manipulierbar.

Je weniger Bildung ich selbst genießen durfte, je geringer die Möglichkeit, "Wissen" durch eigene Erkenntnis zu überprüfen.
Doch auch die Bildung - im Sinne von Lernen - feit nicht vor Unwissenheit.
Erst die kritische Auseinandersetzung mit dem Erlernten ermöglicht Erkenntnis und somit Wissen.
@Thinkself
Jeeeetz, manchmal liegt es an einem Selbst... Das von dir dargestellte Wechselverhältnis sehe ich ein. Schon als Kind habe ich mich einfachster Dinge (unbewußt) bei anderen vergewissert

In der Mathematik und Physik allerdings war ich dagegen erstaunt, wie groß die Übereinstimmungen zwischen den verschiedenen Fachbüchern waren und damit wurden die Aussagen hier für mich zu Wissen....; ich vertraute und vertraue diesen Inhalten, obwohl ich die Beweise nie gelesen habe ....

Auch in der Philosophie bin ich mir manchmal nicht ganz sicher und ich lese dann die Meinung anderer Philosophen über eine Aussage von einem Philosophen. Auch hier kommt es vor, dass ich einem 'großen' ('anerkannten') Philosophen dann mehr Glauben schenke...

Gerade hier findet der Beweis wenig Anwendung und ich richtige mich zunächst nach der dargestellten Klarheit. Allerdings vergewissere ich mich hier nicht bei einer, wie auch immer konstituierten, Mehrheit. Lediglich in Gesprächskreisen geht es oft so schnell hin und her, dass ich mich manchmal dabei ertappe, wie ich der Allgemeinheit folge...

In den Wirtschaftswissenschaften 'mische' ich nicht selten bewußt andere Meinungen zusammen und mache mir dann meinen eigenen Reim daraus. Einiges liegt davon nun im Kern und das weiß ich dann ganz gewiss.

Die große Mehrheit dessen, was wir als unser Wissen bezeichnen kommt daher nicht ohne Glauben aus.

Stimme ich völlig zu. Ich neige aber nicht sehr zum glauben. Es gibt schließlich auch noch den Begriff der 'Vermutung'.

Doch auch die Bildung - im Sinne von Lernen - feit nicht vor Unwissenheit.
Erst die kritische Auseinandersetzung mit dem Erlernten ermöglicht Erkenntnis und somit Wissen.

Gerade das bezeugt, dass durch lernen neue Einsichten entstehen können und der Grad von Gewissheit etwas bewegliches ist. Gerade durch lernen verschiebt sich allmählich einiges vom Meinen zum Wissen.

Nicht unwesentlich in Bezug auf den angestrebten Grad an Gewissheit ist das betroffene Gebiet, du hattest solche mit I und II markiert. Wenn ich in einer rechtlichen Auseinandersetzung bin, strebe ich die höchste, in diesem 'Sprachraum' mögliche, Gewissheit an.

Ich möchte bei der Gelegenheit noch ein anderes Moment hinzufügen, das Unbestimmte. Ich sage mir oft: "Das kann ich nicht beurteilen" und lass es (zunächst) so stehen. Man könnte das vielleicht latenden (schwebenden) Zweifel nennen.
*******to73 Mann
526 Beiträge
ich glaube nicht (!), das du (ernsthaft) daran zweifelst, dass es dich als Individuum gibt...
Ok, erwischt ;), genau genommen, kann ich ja nur daran zweifeln, dass es Dich und den Rest der Welt tatsächlich gibt, denn auch ich lebe nach dem Grundsatz. Ich denke also bin ich. Aber da ich nicht Du bin, habe ich versucht mich in Deine Lage zu versetzen und mich demnach hypothetisch in Zweifel gezogen....aber das würde ich natürlich auch sagen, wenn ich nur eine Erfindung Deines Geistes wäre ^^. Tatsächlich daran zweifeln tu ich also nicht, aber ich halte es für eine Möglichkeit, die, da sie meinem Verstand entsprungen ist, genau so möglich ist, wie jedes andere denkbare Szenario und solang sie niemand widerlegen kann, bleibt sie eine Möglichkeit, nicht mehr und nicht weniger ;).

Ich weis, dass ich in der Wircklichkeit bin. Wie wollte man das logisch widerlegen...? Das wäre sicher ein eigens Thema.
Warum sollte ich ;). Ich zweifel ja lediglich daran und spiele mit dem Gedanken, dass es nicht die Wirklichkeit ist ^^. Wobei man dann ja darüber diskutieren könnte was Wirklichkeit ist und ob die überhaupt für alle gleich sein muss. Ich glaube nämlich, dass es gaaaanz viele Wirklichkeiten sind und die sind selten gleich und verändern sich auch laufend...zumindest tut meine das ständig, genau wie meine Erkenntnis wächst.
Ich glaube nämlich, dass es gaaaanz viele Wirklichkeiten sind und die sind selten gleich und verändern sich auch laufend...zumindest tut meine das ständig, genau wie meine Erkenntnis wächst.

Die Wirklichkeit mag auch Änderungen unterworfen sein, doch sprichst Du meiner Meinung nach nicht von Wirklichkeit, sondern von Deinem Abbild der Wirklichkeit, was naturgemäß unvollständig ist.

Auch bei diesem Abbild von Wirklichkeit müsste ja gewissenhaft zwischen Meinung, Glauben und Wissen unterschieden werden.
Aus den Fugen gerät das eigene Weltbild dann, wenn sich der Teil des Abbildes als trügerisch erweist, den man unter Wissen abgelegt hatte.
**e Mann
2.564 Beiträge
Volle Zustimmung, Inkognito.

Es gibt viele Wirklichkeiten und nehmen wir sie beim Wort: Zustände, die wirken.

So ist die Philosophie zu jeder Zeit auch die Reaktion auf die gesellschaftlichen Umstände. Ihre Wirklichkeit, ihr Wirken, war bei Platon auf eine andere Gesellschaft und Zeit gerichtet als sie es heute ist. Eine andere Wirklichkeit.

Das Wirkliche ändert sich jeden Moment. Als feste Wahrheiten bleiben uns nur die willkürlich festgelegten Gesetze, die wir selbst erschufen.

Das ist mit Redundanz gemeint. Wenn man festlegt, dass 1+1=2 sei, dann ist man sich dessen gewiss, aber nur, weil man sich vorher drauf geeinigt hat, dass dieses so sei. Es ist also eine schale Wahrheit, da sie nicht über sich selbst hinaus zeigt.
*******to73 Mann
526 Beiträge
Die Wirklichkeit mag auch Änderungen unterworfen sein, doch sprichst Du meiner Meinung nach nicht von Wirklichkeit, sondern von Deinem Abbild der Wirklichkeit, was naturgemäß unvollständig ist.

Kann denn irgendeiner von uns, von etwas anderem sprechen, als von seinem persönlichen Abbild der Wirklichkeit und macht das den Hinweis an sich nicht hinfällig?
@Inkognito73
Ich denke nicht, den jeder hat seine (eigene) Vorstellung (Abbild) von der Wirklichkeit in der Welt - es ist seine Wirklichkeit. Das diese mit anderen Wirklichkeiten in Beziehung steht, ja sich sogar zur Wirklichkeit (selbst) in einer Relation befindet, steht auf einem anderen (sehr großen) Blatt...

Meine Wirklichkeit ist ein Teil der Menge aller Wirklichkeiten, die für uns Menschen existieren. Ein vollständiges Abbild der Wirklichkeit würde die Kenntnis der ganzen Welt erfordern. Das ist aber nicht möglich, weil die Welt so komplex ist und ich so begrenzt bin.

Das gilt nun (subjektiv) nur für mich. Ich denke nun, dass es auch für dich und alle anderen gilt. Ein sehr kühner induktiver Schluss (von mir auf andere). Ob man mir das nicht doch widerlegen wird...
Was meiner Meinung nach in der Diskussion noch fehlt, ist der Begriff der "Ableitung" oder "Folge".

2 > 1 ist, wie schon gesagt wurde, deswegen für uns ein Wissen, weil wir 2 als 1+1 definiert haben. Es ist ein Ableitung aus den Axiomen der Mathematik.
Allerdings sollte man nicht unterschätzen was Mathematiker daraus alles gemacht haben. *zwinker*

Andererseits steht vor dem Wissen bereits eine soziale Anpassung. Du erklärst dich bereit dich den Axiomen der klassischen Mathematik zu unterwerfen. Du hast dich also entschieden bestimmten Spielregeln zu folgen, etwa, dass die "2" als Zeichen eine bestimmte Menge bezeichnet, die ein spezifisches (zweifaches) Vielfaches einer anderen Menge darstellt, die symbolisch von der "1" dargestellt wird.

Die Aussage hat viele sprachliche und soziale Voraussetzungen. Wäre das nicht so, gäbe es kein Grundschulfach Mathematik.

Es ist also nur dann unproblematisch Geld zu setzen, wenn du dich vorher versichert hast, dass du mit Leuten zusammen bist für die die Symbole "2" ">" und "1" das Gleiche bedeuten wie für dich und man sich an den gleichen Spielregeln orientiert.

Da wir keine zwei konkurrienden Mathematiksysteme haben ist das in der Praxis so irrelevant, dass man bisweilen die gewaltigen Voraussetzungen vergisst, die damit verbunden sind, dass "2>1" verständlich ist und nicht bezweifelt wird. *g*
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