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Analphabeten der immateriellen Kultur

****ta:
Das aber alles, ohne jemals auch nur mit einem Atom unseres Körpers mit jemandem oder etwas in Kontakt zu treten, abgesehen von unseren Fingern auf der Tastatur.
Das höhlt mE auf längere Sicht unser Verständnis von verbunden sein aus.

Das kann man so sehen.
Andererseits muss die Frage gestellt werden, ob nicht gerade der Wunsch nach Verbundenheit zu eben jenem führt, welches hier kritisch hinterfragt wird.

Wir wollen nichts verpassen, nicht ausgegrenzt, sondern verbunden sein.
Als Kind im Sandkasten,
als Jugendlicher in der Disko,
als Erwachsener...

Wir lernten.
Wir lernten v.a. auch zu selektieren.
Das >Dazuzugehörenwollen< reduzierte sich auf die eigene Selektion.
Kneipe A und Club A für die, die sich der Weltanschauung A nahe fühlten, die Weltanschauung A cool fanden, ...
Für Kneipe B-n und Club B-n gilt entsprechendes.

Wir lernten auch, dass unterschiedliche Zeitungen und Zeitschriften eine unterschiedliche Qualität haben.
UND wir lernten, dass wir nicht jedes Gespräch verfolgen müssen.

Mit dem I-net wurden wir alle wieder zu Kindern.
Die ganze Welt verbunden - da muss ich doch auch dabei sein!
Eine Milliarde Facebookkonten und ich habe keins?
Das geht doch gar nicht!

Wir müssen aufs neue lernen.
Lernen das Geschwätz Geschwätz sein zu lassen und uns nicht weiter darum zu kümmern, so lange es keine gefährlichen Züge annimmt.
Lernen zu selektieren.
Lernen nicht überall dazuzugehören zu müssen.
Lernen auch im Gebrauch des Netzes erwachsen zu werden.
erwachsen.
da muss man schon mal wissen, woraus man erwächst. entwächst.
der themeneröffner ist bereits seines themas und noch dazu des milieus entwachsen, ein konsistenter schritt.
angesichts dessen, was mazita an meiner rede exakt heraushörte, der fragmentierung und beliebigkeit der optionen, sind wir aufgefordert selbst initiatoren und instanzen zu werden. die traditionen, der bildungskanon, die sedimentierte wissensmasse sind zerbrökelt. die beschilderung ist trügerisch, die kartierung betrogen. das koordinatensystem ist im prinzip nicht mehr von außen abrufbar, es muss tagtäglich persönlich und inhärent neu installiert werden. die anflutende informationsmasse ist nicht mehr prozessierbar. und wenn einer sagt, wir müssten nur selegieren, dann meint er, wir müssen ignorieren, denn andernfalls mutierte ein jeder, der wissen will, zum outgeburnten infobroker.
es läuft auf verschlankung hinaus. und nicht nur der nahrungsaufnahme via netz und anderen kanälen, sondern, wie ebenfalls mazita an andere stelle erwähnte, auf ganzer linie. auf verzicht. nicht nur weil das gesamtökologisch nicht anders vertretbar ist, sondern binnenökologisch nicht anders verarbeitbar.

das war es, was ich mit dem gegensatzpaar sedimentierend / aushöhlend meinte. wenn ich all den dingen nachginge, die mich interessieren, und auch nur halbherzig, ich käme gar nicht mehr vom fleck / lap weg. käme ich dazu, einen bruchteil von dem zu lesen, was ich noch beabsichtige, ich müsste meinen job aufgeben. früher hatte ich eine bücherliste, die ich immer wieder aktualisierte, die sich aus fußnoten, querverweisen, literaturangaben und rezensionen summierte. heute habe ich eine endlosliste aus aufgepicktem, links und links und links, untermalt von den rückkoppelungen zum vorherwissen und zerborsten durch die rigidität der alltagspflichten. ich kann- sollte es euch anders gehen, gratuliere ich nur- n i c h t mehr hinterherkommen, so sehr ich mich bemühe. irgend etwas bleibt auf der strecke. und es sind nicht die realbeziehungen, nicht mehr als früher, als man sie auch nicht ordentlich pflegen konnte.

und dabei war mir beim stichwort kultur gar nicht das vermittelte wort allein vor augen gestanden. sondern alles, was gemeinhin unter kultur fällt, von der überflussverpackung zum onlinespiel, zum pfannkuchenteig aus der flasche und zur gratisapp. alles dinge, die aufmerksamkeit fordern, indem sie vorgaukeln, sie zu entlasten. all die dinge, die unser leben erleichtern, indem sie es mit gebrauchsanleitungen anreichern. all die sites, die andere sites vergleichen, die heruntergeladenen erleichterungslasten.

wir irren umher und lesen auf, was uns vor die retina springt, und das halten wir für selektion. wir halten uns für kritisch, weil wir delphinfreien thunfisch kaufen und fetzen tragen, an denen "textiles vertrauen" steht - übrigens mein lieblingsunwort -, wir entblättern ein krumen chip aus einer faustgroßen erdölgeschöpften plastikverschweißung und erhoffen uns dadurch zuwachs an freiheit, an optionen, an prozessierbarkeit. eh ich raffe, wie mein neues handy geht und was es kann, ist es schon veraltet, vor lauter vereinfachung komme ich gar nicht zum erfassen ...


sich zu entziehen, auf non-on zu setzen, erscheint als kluge wahl, erst recht sofern on bedeutet, bei der wahl seiner themen und der manifestation seiner denke im zeitalter freier meinungsäußerung von retrograden kräften beengt zu werden. darin machen wir nämlich keine fortschritte, wir alphabetisierte.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
wir.........
theaterabbonieren, in erster reihe.

wir bitten die glatzköpfigen in erster reihe zu sitzen, damit die einarmigen in zweiter reihe klatschen können!

nennen das rostige stahlornament am hauptbahnhof kunst, andere nennen es das teuerstes pennerklo.

wir, die analphabeten..........

......zum schluss bleibt kultur! tönern und töpfern, angstfrei in der toskana.

sehnsucht ist ein breites feld!

*wink*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
./.
So gesehen befinden wir uns wieder in einer neuen Aera, und zwar der des Homo scriptus digitalis.

Schon mit dem Eintritt in diese neue Aera erfährt Mensch einen bisher letzten Evolutionschritt. Erwähnenswert deshalb, weil diese Stufe der Entwicklung sich möglicherweise in der physiognomischen Nachentwicklung niederschlägt. ( Man spricht zwar jetzt schon von der 'head down generation', eine beobachtende Metapher für die ständig auf's S-Phone/ Tablett PC Starrenden. Aber das kann erst von zukünftigen Paläonthologen an Hand von 'dann fossilen' Knochenfunden als Beweis für einen Evolutionschritt ausgelegt werden, sowie eine Epochenzugehörigkeit dazu benannt werden wird).
`Primary step' dieser Entwicklung ist aber eine kognitive Wesensänderung. Beim Eintritt in das virtuelle Forum erzwingt eine neu herausgebildete Startroutine im Menschen den Aufbau eines temporären 'interfaces'. Eine für die Dauer des Aufenthalts in der virtuellen Gemeinschaft etablierte Schnittstelle, welche nach beiden Seiten hin
( Realität<=>Virtualität) als semipermeabler Filter funktioniert. Die Reduktion des Informationsabtausches auf 'nur_Schriftsprache' erfordert eine Neucodierung für das Einbetten von Emotionen in den Kommunikationszyklus. Anders als im realen Gespräch, in der für die emotionale Wirkung hauptsächlich Mimik, Gestik, Stimmlage körperliche Nähe zuständig sind, muss die Emotion, soll sie in die Virtualität diffundieren, nur in der Schriftsprache transportiert werden. Diese Codes werden mitunter fälschlich als 'nicht-authentisch' empfunden und in einer reemotinalen Symbolik als Posing bewertet.Dennoch ist Posing eine der Grundvoraussetzungen für virtuelle Kommunikation und der ' Homo scriptus digitalis' wird schon bei der Wahl des Pseudonyms zum Poser per se.

Schönes erstes Frühlingswochenende!
*ggg*
Dennoch ist Posing eine der Grundvoraussetzungen für virtuelle Kommunikation

"posing" ist eine grundvoraussetzung für identitätsbildung.
eine pose einnehmen, eine haltung, ist eine übung zum ausloten der persönlichen freiheitsgrade und lange zeit, alsdenn bis zur ausbildung eines halbwegs stabilen gleichgewichts von stand- und spielbein (sofern dies überhaupt gelingt), bleibt die pose die passagere verortung der probe-ichs.
das ist nicht virtuell erst so und nicht pseudonymsimmanent; was neu ist, ist die vergegenwärtigung, die selbstreflektion. das selfie ist geronnene gleichzeitigkeit von ziel und weg. ich zeige, dass ich mich zeige, also bin ich.

neu sind die varianten; je länger man sich etwa im joy aufhält, desto detaillierter werden die kartographischen skills, die entschlüsselungsprogamme, desto mehr gleichen sich sie hinzugewonnenen erfahrungswerte jenen, die man im offline-leben so nebenbei, unterbewusst anlegt. man lernt hinzu, zu lesen, ein neues alphabet. aber die story bleibt die selbe. ich, ich könnte der-und-der-sein ..., das ist das grundnarrativ aller ichbildung.
was neu(er) ist, ist die verwaschene neunmal-spiegelung der repetitiven ich-demarkation. das netz bietet die möglichkeit, sich unendlich oft und unendlich artenreich zu manifestieren, zu multiplizieren. wenn man sich jedoch mit kleinstwerten und nullkomma malnimmt, wird auch aus der kaleidoskopischen multivarianz nicht mehr als der übliche kernlose fingerbeerenbrei, den man offline bei extensiver ichbetonung auch produziert.

zoll und grenzen fielen weg; sagte man früher, etwas sei "nicht druckreif", meinte es, es ist nicht durchdacht, nicht belegt, nicht rund. heute meint es nur, es ist kein papier im drucker oder der toner ist leer. das ego hat sich der information bemächtigt. was gut ist, denn so ist sie nicht mehr in der hand der oktroyierten autorität. ob nun das ego, ein heillos machtspielsüchtig tier, mit der info artgerecht umgehen kann, wird ein jeder fortan und allezeiten tagtäglich und minütlich neu prüfen müssen.
das aschenputtel-zeitalter ist angebrochen. wohl dem, der seine tauben gut dressiert hat ..., und das, das ist eine frage der bildung, und somit ein ganz anderes offenes fass.

pro sit!
*******alm Paar
7.574 Beiträge
ja und nein..........
zoll und grenzen fielen weg

......der zoll, ja, die grenzen, nein.

grenzen im kopf sind geblieben und verhärten sich.

€pa krankt und hängt am tropf der einbildung, da hat bildung kaum noch die möglichkeit etwas dagegen zu setzen.

ohnmacht nährt den boden der frucht.........

namd
feld, fuss, zopf, natur... alles bildung...
bildung ... ein zoll ... im fett; kopf hart fuss feld: bildung als feldhase. am ende natur und erwachen als bildung.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Jeder darf sich beteiligen; ob nüchtern oder nicht; ob wach oder nicht; ob hier oder nicht. Jeder, also auch schokomakabre.

Ich lege die posing-Theorie auf's Tapet und lade ein, an MaerzMonds letzten post anzuprosten.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Mir gefällt bei dem schwachen Verb besonders die 2. Person sowohl Singular als auch Plural im Konjunktiv I:

Du posierest/ ihr posieret
*******rse Mann
2.314 Beiträge
mir fiel der gedanke der multiplen persönlichkeitsentwürfe auf, die prinzipiell möglich sind. inwieweit diese entwürfe in der tat versuche darstellen, der eigenen lebenswelt einen wirklich ernstgemeinten – oder wenigstens einen wirklich neuen – aspekt hinzuzufügen, wäre ein spannendes thema.

wir sind jedenfalls in der lage, neue dinge auszuprobieren, ohne der sozialen kontrolle des dorfes, der polis, ausgesetzt zu sein. insofern ist es zunächst gleichgültig, ob man in der kindlichen, unmittelbaren weise (seht mal, was ich kann!) oder in der berechnenden, mittelbaren weise (seht mal, wie ich das besser kann!) posiert. es geht prinzipiell um das ausprobieren, wobei das besserseinwollen im grunde bereits eine vergiftung dieses ansinnens darsellt. wie auch immer: es gibt ja stets jemanden, der genau das besser kann, was man besser zu können meint.
solange das besser sich auf einen selbst bezieht, im sinne eines vervollkommnungs- und entfaltungswunsches ist es nicht unbedingt giftig. "sich selbst übertreffen" mag eine floskel sein, die man nur aus dem munde anderer akzeptiert und kaum von sich selbst behauptete. hier sind kontext und medium von belang.

in einem der glücklichen fälle, da nehmen wir mal der kaiserin neue kleider ..., da hat frau bis zu einem gewissen alter eine stattlche anzahl differenter, ja gar einander ausschließender entwürfe in ihrem garderobenschrank. das sind die (frauen oder männer ist da egal), die stil haben, aber nicht e i n e n stil, sondern mal die legere ader, mal die taillierte, mal die wasweisich (zur schau?) tragen.
mir ist das immer ein indiz (nicht todsicher) für ähnlich gelagerte wechselhaftigkeit im geiste, die ich hier ausdrücklich positiv konnotiere. prinzipien wie freunde zu behandeln, die man nicht zu jeder entscheidung herbeiruft.

ein buntes, variables reagieren auf die vielfalt der angebote, das ist mir das spielerische posen. neues drehbuch, neue robe. oder rolle?
*******rse Mann
2.314 Beiträge
der vielfältig bestellte kleiderschrank ist kein beleg per se für kindliches posieren. er kann ebensogut für das berechnende, mittelbare posieren dienen.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Hattet ihr früher in der Grundschule eigentlich auch alle so'n Posi-Album, wo so Lackbildchen drinne waren?
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Eichhörnchen
Eigenartig ist es schon, daß bei der Reflexion über die Tierwelt sehr viel und gerne über die Posierlichkeit gesprochen wird. Warum sollte das gerade beim Übertrag auf das Menschsein mit negativer Konnotierung behaftet werden?
So groß sind die Unterschiede nun wirklich nicht.
hätte mir gewünscht,
eine etymologische brücke zwischen >pose< und >putz< zu finden, war aber nicht.
zb:
http://www.dwds.de/?qu=Putz

ob es eine gibt zu posse< oder >posssierlich<, weiß ich auch noch nicht. und wenn es keine gibt, wersagtmir, dass nicht einst eine silbe mit diesem klang über die alpentäler heranwehte, und das beidseitige sprackerland befruchtete?

dazu müsste man alphabetisiert sein, und zwar noch in der agrarkultur heutiger tage. ist man aber nicht, bildung ist seit einem halben jahrtausend luxusware.

wer also in fünfzig jahren flusser liest, wird ihn noch visionärer, noch enigmatischer finden, als wir. sie werden anders lesen, unsere nachfahren.

der gebrauchstext wird sich durchsetzen. liest man anleitungen zum erstellen guter verkaufspräsentationen oder rezensionen, wie sie etwa textplattformen anfordern, erwacht man in einem paralleluniversum aus programmfetzen, infoschleifen und manipulierter, verschlankter rede, just in time. wenn ich es eines tages schaffe, meinen sprachlichen ausdruck auf das level solcher textversetzerei zu drucksen, hab ich zu viel getrunken. es wird ausschließlich nach gebrauchsrede gefragt, füllsel und leerzeichen, netz und loch sind definiert, man muss nur seinen verstand auf das lumen einer nadel schmieden, die durch das gewebe gleitet. der leser will sofort genau wissen was, wo, für wieviel, der rest ist maßnehmen und aufschreiben, nurjanicht interpretieren. wort- pret-à-porter, auch für die fans der couture.

alles aber halb so schlimm. so durchgeknallte fantasten, die im schwarzen untergrund einer zwielichtigen plattform dem wort huldigen, wird es immer geben. so meine hoffnung. dass wir uns nicht ganz verkaufen, nur in teilen.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
es ging um posing als mittel zum entwurf. flussers idee war, daß der mensch in der zeit nach der industriellen revolution die explodierenden möglichkeiten nutzen kann, sich selbst neu zu erfinden. so, wie der erfindungsgeist während dieser umwälzung immer neue und effektivere methoden fand, produkte herzustellen, so sollte auch der mensch mit der damit vorangetriebenen entwicklung von wissenschaft und technik (kybernetik, telekommunikation, aber auch psychologie, marketing und transport) chancen ergreifen, um sich selbst zu erfinden, zu vermarkten und zu transportieren – sprich: zu vernetzen.

darin steckt eine originär konstruktivistische geste; ich bin der erschaffer meiner welt, und deshalb kann ich sie immer neu, immer anders erschaffen. der gegensatz zwischen unmittelbarem und mittelbarem posing korrespondiert dabei mit dem gegensatz zwischen dem willen, das tatsächlich in sich selbst vorhandene potenzial zu entfalten und dem willen, ein potenzial zu entwickeln, das auf dem markt erfolg verspricht.

das unmittelbare posing verspricht nichts als lediglich das zeigen des selbst, und ein erfolg bestünde darin, daß sich eine resonanz zeigte zwischen dem poser und jemandem, der es wahrnimmt und reagiert, sodaß ein authentischer austausch stattfände.

das mittelbare posing verspricht den mehr oder weniger wahrscheinlichen erfolg einer marketingaussage, auf die jemand reagiert, der diese aussage bevorzugt.

die beiden genannten formen des posings treten nie in reiner form auf. so ist es mit allen dichotomien; den jeweiligen pol erreicht man nicht, weil etwas beispielsweise nie nur gut oder nur böse sein kann. insofern sollte man meine theorie des posings nicht falsch verstehen; wir sind immer an einem ganz individuellen ort zwischen diesen polen verankert, wobei wir auch immer in der lage sind, diese position zu überdenken und gegebenenfalls zu verändern. der radikale konstruktivismus zeigt uns diese chance.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
ethymologische Brücke zwischen Putz und Pose = Kosmetik
Hilft das ?
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
ich bin der erschaffer meiner welt, und deshalb kann ich sie immer neu, immer anders erschaffen.

Ja, der Konstruktivismus hat derzeit keine Mitbewerber.

Das eigentlich interessantere sind allerdings die Veränderungsprozesse, in denen wir weitgehend schutzlos sind, d.h.

1) Die Frage, ob wir den Umzug in das neue Haus selber geplant haben oder durch äußere Umstände aus der alten Behausung vertrieben wurden.
2) Wie gut wir die neuen Prinzipen/Axiome bereits in Testläufen simuliert haben.

Wir müssen aber ein wenig aufpassen, dass wir uns nicht auf den bereits entdeckten Methoden der Ent-Larvung fremder Konstruktionen ausruhen. Sorry, ebendiese Entlarvung Deines n-ten Avatars hat da bei mir gerade was Explodieren lassen. Weiß jemand Näheres über John von Neumanns Studien zu selbstreproduzierenden Automaten?

http://de.wikipedia.org/wiki/John_von_Neumann

welcome back.
genau,
wir sind auf seite 5, bis zur letzten bleibt raumzeit übrig, für einige weitere up-and-downloads. ich finde es auch gut, dass du wieder da bist und dich um deinen thread kümmerst.
und ich würde dich in jedem weiteren avatar wieder erkennen, nicht nur wegen der posingtheorie, die, echtwahr, ich weitgehend kapiert habe.
die unverstellbare, "geschützte" basisdatenbank, von der aus die plasmafortsätze der avatare ausgebildet werden, bleibt lesbar.
obwohl ..., neulich erzählte mir eine sonderpädagogin, dass (mindestens) eine studie darüber läuft, wie der gebrauch von emoticons sich auf die offline-interpretation von mimiken auswirkt.
ich selbst bin so sehr old school, dass ich viele der erhaltenen smilies nicht deuten kann. das schiefe gesichtchen mit dem herzsymbol ist vermutlich sowas wie habdichlieb, aber warum so schief?
*******ata Frau
28.076 Beiträge
das profil ist doch nur eine visitenkarte/ "ein kleid"
kein avatar und keine maske (in meinem empfinden)
plantnurse ist erkennbar,
weil er immer er selbst ist, egal welchen nicknamen er trägt-
da muss nichts entlarvt werden

wobei ich bei ent-larven assoziativ an raupe und schmetterling denke
und darüber, welche entwicklungen jeder im laufe der jahre durchläuft...



.....


schiefes kann bestaunenswert sein - ich denke da an diesen turm in pisa
*love4* ist in meinen augen "perfekt" um zu zeigen, dass etwas oder jemand meinem herzen nah ist

botschaften müssen ja oftmals enträtselt oder gar ins eigene verstehen übersetzt werden,
das ist bei worten, handlungen, körpersprache - und eben auch bei smilies so *zwinker*
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
daß der mensch in der zeit nach der industriellen revolution die explodierenden möglichkeiten nutzen kann, sich selbst neu zu erfinden.

Problematisch scheint mir vor allem, dass diese "explodierenden Möglichkeiten" das parallel für sich selber tun werden. Dein "sich selbst neu" sehe ich konstuktivistisch in erster Linie im Begriff der Selbstähnlichkeit, der m.W. von Mandelbrot zuerst verwendet wurde.

die unverstellbare, "geschützte" basisdatenbank, von der aus die plasmafortsätze der avatare ausgebildet werden, bleibt lesbar.

Ja. Das "Apfelmännchen" (http://de.wikipedia.org/wiki/Mandelbrot-Menge) enthält unendlich viele Kopien seiner selbst quasi nur mit einer Nabelschnur an seiner Rinde heftend. Nein, keine Kopien, sondern Variationen?

Die Basisdatenbank ist hier nicht mehr als ein zweizeiler im Programmcode, denn die Unendlichkeit der explodierenden Möglichkeiten ist in der darin verwendeten zahl pi bereits hinreichend gegeben, von nachgerade kosmischer Ästhetik und nur unwesentlich durch Speicherkapazität und Rechnergeschwindigkeit begrenzt.

Was, wenn dieser Code komplexer wird?

Der Unterschied zwischen Programmcode (software) und Daten (Dateien) ist nur Teil der Microsoft-Anwendungs-Verblödungsstrategie gewesen und entbehrt informationstechnisch jeder Grundlage. Von Neumanns selbstreproduzierende dateienprogramme umschwirren uns heute schon myriardenfach in Form von Computerviren. Die Tatsache, dass deren Exkremente und Nachkommen noch nicht zu unseren eigenen menschlichen Samenergüssen im Netz in direkte Konkurrenz getreten sind, liegt vermutlich eher an unseren eigenen Wahrnehmungsfiltern.

Für die DNA reichen 2hoch32 bits. Googles Ejakulationsstörungen bei der Umstellung auf die heute übliche 64-bit-Architektur in 2004/5 hatte ich hier ja vor Jahren schonmal erwähnt. Es besteht kein grundsätzliches technisches Problem, einen Algorithmus mit der vollen Komplexität dieser 2hoch32 oder auch 2hoch64 bit zu entwerfen, der sich selbst - genau wie die DNA - auf voller Länge variabel repliziert und das Ergebnis dem evolutionären Experiment unterwirft.

Über die Gründe, warum ein solches Projekt noch nicht in Angriff genommen wurde, kann ich nur spekulieren. Vielleicht ist es ja sogar schon unterwegs. Vielleicht hat aber auch nur bisher noch niemand mit hinreichend Sachverstand in Erwägung gezogen, sein Baby wirklich in die Freiheit zu entlassen. Das Erscheinen dieses "deus ludens" deucht mich aber sehr realisitsch.

Mit Freiheit meine ich dabei dieses dialektische:

Entweder ist die Struktur aller nachfolgenden evolutionären Generationen bereits im Mutteralgorithmus egoman angelegt (solche sich selbst modifizierenden Computerviren gibt es definitiv heute schon). Oder aber das "Entscheidungsproblem" bei der Auswahl der Nachfolgeentwürfe unterliegt einem (zufälligen) externen, weltoffenen Impetus (in der Matrix von Neo repräsentiert, ob das schon in Umlauf ist, weiß ich nicht).

Sorry, wenn ich soweit von Flusser abweiche. Aber es geht um Visionen, ja? Statt einer Transformation des Kulturbetriebs auf eine neue qualitative digitale "nulldimensionale"??? Ebene möchte ich nur mal kurz die potentielle totale Selbstabschaffung dieser Kultur durch Verschwinden ihrer Trägersubstanz Mensch ins Feld führen. Tut mir leid wenn ich damit nerve, aber ich glaube, dass das Nachdenken darüber der Qualität der Konstruktion unserer Entwürfe und Avatare durchaus förderlich ist.

Die ersten Experimente solcher Art können wir ja "Computer-Würmer" nennen, dann wären wir bei der Eröffnungsrede aus dem Eingangsposting.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Warum
gibt es eigentlich noch keine solarbetriebenen Tablets oder Smartphones? So lange die Technik uns hörig bleiben muss, weil wir sie via Energieversorgung in der Hand haben, bleiben ihre heimlichen Monster noch versteckt.... Aber wehe, sie erhalten ihre volle Unabhängigkeit! Dann sind sie im Gegensatz zu uns unsterblich und können die Welt formen, wie sie wollen. Wir folgen ihnen doch jetzt schon und sind gläubig, denn ihre Altäre stehen schon lange in jedem Haus.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Pardon werte Mazita, aber mir deucht du bist auch schon ein wenig 'bionical moddet'
(unter welchem label eigentlich ?).
Du stellst zuerst die Frage nach der Energieversorgung der Periphergeräte, anstatt dir Gedanken darüber zu machen wie der Mensch an sich und direkt die Sonnenenergie zur Lebenserhaltung einspeisen könnte. (also auch nicht über den Umweg des Zuckers und der Kohlehydrate..etc)
*g*
sehr vernünftig...
ohne kohlehydrate, denn der mensch lebt nicht von brot allein. cioccolata und ich ließen uns dennoch nicht vom gemeinsamen kuchenfuttern abhalten. ich krieg schon von den mandelbroten und apfelmännchen hier hunger.

es gibt allerdings freaks, die auf nahrung gänzlich verzichten, und nur von licht leben, mag mal einer gucken, wie die heißen.
was mich angeht, ich finde, die geräte haben mich schon in der hand. allein von gates auf jobs umzuswitchen hat mich tage gekostet. und die meiste zeit schleppe ich diverse akkuladegeräte mit, da hat mazita recht, da wird sich was tun.
wenn schon die reformhäuser mit "das wunder gegen bauchfett" werben, ist die uv-creme mit integriertem solarspeicherchip fürs handy nicht mehr weit weg. oder die selftaninglotion, die zugleich strom aus der hautschicht zieht, die gebräunt wird.

hauptsache online.

tortensmiley*
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Es gibt Schuhe mit so piezzodingens, die genug Strom erzeugen, um ein handy damit zu versorgen. Hat sich aber noch nicht durchgesetzt, sonst hieße es ja footy und nur ein exclusiver club von äußerst beweglichen Menschen wäre in der Lage, damit zu telefonieren.

Die nächste Generation dieser Geräte wird in die Brille integriert sein. Da muss frau dann nur oft genug den Kopf schütteln und hat immer genug Strom.

apple ist übrigens noch mehr Anwenderentmündigung als microsoft.
Das war schon im Paradies so.
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