heute
war ich im realen zoo. also mal nicht hier.
eine interessante einrichtung, gänzlich grell in grüntönen angestrahlt, die weit empfindlichere summen als eintritt abverlangt als der joy und sich auch noch am gefühlten weltende befindet. nix mit klick, muss man straßenbahn nehmen.
also irgendwie ungewohnt.
die clubmitglieder sind allesamt höfliche kreaturen, die von mittag bis zur teatime siesta machen oder aber blasiert im sand herumsuchen, vermutlich mehr um die gäste bei laune zu halten. sehr wenige indes pflegen den habitus ihre hinterteile ins gesicht des besuchers zu recken, was man so gar nicht mehr gewohnt ist. die meisten verhalten sich zurückgenommen und bisweilen desinteressiert, so als bemerkten sie nicht, dass sie eben auf fb oder sonstwo gagenfrei verpinnt werden. das nenne ich noblesse.
ganz anders die gattung der zahlenden gäste. selten so viele wild stürmende herden gesichtet. muss an der neuerlichen grünen ausleuchtung liegen. ganze rudel entgrenzt sich selbst und blagenwagen schiebende, in der regel völlig unproportionierte und dies mittels hautnahkampfanzug betonende exemplare, die nichts außer sich selbst wahrzunehmen in der lage sind und diesen umstand nach herzenslust feiern. eine gnade, dass kein humanoid heute achtlos niedergetrampelt oder unter die räder der böllerwagen gemartert wurde.
diese gattung auf den wegen sah sich via eintrittsticket dazu ermutigt, sich über die gattungen hinter den zäunen zu amüsieren, ein phänomen, dem ich keinerlei verständnis entgegenbringe, zumal dies bei maximaler lautstärke unternommen ward. natürlich in allen fremden erdenzungen und über die köpfe eines benachbarten rudels hinweg. so laut brüllen nichtmal pavian-alphas. offenbar wurde die wege-gesellschaft auf geheimnisvolle art von der gehege-gesellschaft belustigt, was das beherzte geschrei der etwas miniaturaler gearteten nachwuchs-protagonisten der ersteren nach sich zog.
nun, diesem babylonisch-barbarischen manierenkauderwelsch konnte man nur entkommen, wenn man in der zugehörigen tränke platz nahm, um gemeinsam mit den anderen zweisitzebenötigern ein radler (alsterwasser) hinunterzugurgeln. hernach wurde man ebenso teilnahmslos wie die übrigen wegelagerer und belächlte abgestumpft was es auch immer zu sehen gab.
gottlob bin ich wieder im joy und erkenne die alten muster; weiß wo der lichtschalter ist und brauche keine straßenbahn.
aber echt soziologisch interessierten empfehle ich durchaus eine exkursion in diese fremdartigen gefilde.
anbei ein paar abdrücke:
das niedliche zwergseidenäffchen. immerzu am überdenken pythagoräischer sätze und herabmurmeln unspezifischer passwörter.
zwei sich nicht! offerierende graupapageien in typischer lecktmichama***-haltung; angeblich rennen die 120 km pro stunde. hier mal nicht so. authentizität ist auch von gestern.
ein souveränes paar teichkormorane, beim verdauen einer grobgehackten, ungesalzenen python. das dauert halt.
der blutrünstige altchinesische flatterpanda, beim zermalmen einer ungenügend gerissenen antilope.
sachen gibt´s!