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Tapetenwechsel.

*******rse Mann
2.314 Beiträge
Wir erkennen einen Baum nicht mehr, weil wir ihm einen Namen gegeben haben, und was ich damit sagen will, ist vielleicht verständlich, wenn wir das Wort vom Nichterkennen des Waldes aufgrund der vielen Bäume hernehmen. Wir sind im Wald und sehen ihn nicht, weil der Name >Wald< vom Menschen stammt und nicht vom Wald selbst, das heißt, der Mensch schafft ein Etwas, das außerhalb seiner selbst besteht und als Einheit in die Welt gesetzt ist. Diese kann nur als Einheit im Ganzen erkannt werden, also von außen.

Sind wir aber im Wald, sehen wir ihn nicht mehr. Wir fühlen ihn aber, und das ist etwas anderes. Einen Wald zu beschreiben, ist eine schwierige Sache, wenn man in ihm ist, weil man nicht mehr einfach den Wald von außen vor Augen hat, sondern eine schwer zu fassende Empfindung, die aus dem Sichbefinden entsteht; man verschmilzt mit dem Wald und kann sich nicht mehr so leicht von ihm unterscheiden.

Wenn man also sagt "Ich war im Wald.", dann reicht das nicht aus, um diese Erfahrung zu beschreiben. Im Grunde reichte keine noch so umfassende und detailverliebte Beschreibung aus, weil sie eben alphabetisch kodiert und somit – im Flusserschen Sinne – bereits drei Schritte vom Konkreten entfernt ist. Diese Schritte sind vom Vierdimensionalen zum Eindimensionalen gegangen worden, also über die ersten Werkzeuge zu den Höhlenbildern und dann zur Schrift.
**e Mann
2.564 Beiträge
Diese Schritte sind vom Vierdimensionalen zum Eindimensionalen gegangen worden

Ich habe es immer noch nicht verstanden. Warum ist das wichtig? Ist das ein negativer Umstand oder ein positiver?

Ich für meinen Teil habe durch die neuen Medien nur dazu gewonnen. Alle älteren Kommunikationsmittel stehen noch zur Verfügung, selbst ein Waldspaziergang.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Am Ende des Tages ist es eine Frage des Geschmacks, ob man das wichtig findet oder nicht.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
auch ein tapetenwechsel............


......vom ende des tages *wink*
Wenn man also sagt "Ich war im Wald.", dann reicht das nicht aus, um diese Erfahrung zu beschreiben. Im Grunde reichte keine noch so umfassende und detailverliebte Beschreibung aus, weil sie eben alphabetisch kodiert


rein theoretisch - und darum geht es ja - reicht das nicht. weil es bereits zuviel ist, es ist das zuviel, das durch die versprachlichung zu stande kam.

praktisch reicht es aus (, pue).
ich sage meiner f r e u n d i n "ich war im wald", und sie versteht sofort ein gerüttelt maß. sie hört das knistern, rauschen, klimpern, zwitschern, schmeckt die luft und riecht den boden und weiß noch darüber hinaus, was es für mich selbst bedeutet, und was es bedeutet, dass ich es ihr sage, und was es bedeutet, dass ich weiß, was es für sie bedeutet, wenn sie das sagt, oder wenn sie hört, dass ich das sage. es ist, mit anderen worten, so sehr wald, überwald und metawald, dass ungewollt tausende meter kabelware im hirn abgeschritten werden.
ob die immanenz des imwaldseins zu einem prähistorischen zeitpunkt sehr viel kürzer, oder nur sehr viel einfacher war, darüber habe ich keine info, in metern kann ich's nicht angeben. nur "weniger", nicht "weniger was?".

aber ich betone das wort freundin deshalb, weil ich an der idee des konsens' hänge, und meine, dass wir darüber zu wenig reden. konsens ist konsens, das kann man ja nicht sagen. der prozess des in-der-welt-seins, unsere abmachungen, sind an komplexität nicht mehr vom reinen in-der-welt-sein zu überbieten. wir sind rausgeflogen aus ihr, aber nun lernen wir eben fliegen.

schon allein das kursive markieren ist ein metaschriftlicher diskurs.

aber zum hiphop. wie würde man dieses stück bildlich darstellen? so, auf einer skala zwischen hüllkurve und wandgemälde? mich macht dieses metronomische präsizpunzen der interwalle müde, sie singen vom wandel, arbeiten aber mit archaischen rhythmen und taktgetrommel, die verse selbst haben hypnotische, monotone phrasierung und außer tanzend kann ich, selbst bei meinem weltmusikalisch nicht tauben gehör, dieser musik nicht begegnen.

sie will, so verstehe ich das auf theoriebene, sie will andeuten, sie sei einmal um die welt gegangen, und sei wieder am ursprung. über dada hinaus zur hymnischen auslobung zurück, an die betrommelten steinzeitaltäre. wenn ich höre, es gibt bücher in emoji, denke ich, champollion, willkommen
zurück.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
mmchen,
klar der hiphop, die gleiche suppe in anderen tellern...............

.......tranceklänge, bisweilen können sie auch ermüden.

abschalten und umschalten gehört zu den eigenschaften die wir besitzen, do what you like...........

........



kullerschnurrrrrrrrrrrrrrrrrrr
*******alm Paar
7.574 Beiträge
zurück zum thema..........
.......

*wink*
veganische klänge
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Wenn ich meiner Freundin sage, ich sei im Wald gewesen, ist das etwas grundlegend anderes, als wenn ich – wie in meinem Beispiel – lediglich sage, ich sei im Wald gewesen. Sätze können vielschichtig analysiert werden, und das ist schon eine Heidenarbeit, aber Sätze, die in einem Kontext gebraucht werden, sprengen jeden Rahmen. Die Analyse von Sprache im Gebrauch gehört zum komplexesten Zeitvertreib, den man sich überhaupt denken kann!

Hier, in diesem alten Thread, geht es zwar nicht um Sprache, aber um Fotos bzw. Bilder, also ebenfalls um eine Form von Zeichen, und in gewisser Weise ist der Gebrauch dieser Art von Zeichen ähnlich komplex. Bei der Sprache haben wir es mit Wörtern zu tun, die zu Worten geformt werden, und die Art und Weise, in der wir unsere Wörter zu Worten formen, ist beredtes Zeugnis vieler Aspekte. So sehen wir – oder könnten sehen – wie es sich mit der Selbstsicht desjenigen verhält, der ein Bild herzeigt. Wir sehen es umso genauer, je mehr wir von diesem Jenigen gelesen und gesehen haben.

>Genau< ist allerdings ein irreführendes Wort, denn wir sind ja selbst in einer eigenen Selbstsicht gefangen, und wir sind gefangen in unserer eigenen Art und Weise, bestimmte Äußerungen von anderen in einem bestimmten Kontext zu einem bestimmten Zeitpunkt zu deuten. Hier spielen unsere – oftmals unzureichend reflektierten – Überzeugungen eine Hauptrolle.

>Genauigkeit< ist eine mathematische Kategorie, und der Mensch ist schrecklich ungenau.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Wie sind die Unterschiede zu beschreiben zwischen:


Ich war im Wald.

Ich war wieder im Wald.

Ich war in unserem Wald.


jeweils als Äußerung an meinen mir nächsten?
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Plumen
4 Blumen
man müsste das in formeln packen können.
"wieder" hat dann x anschlüsse.
"unserem" hat dann y.
"wieder in unserem" x hoch y oder y hoch x?

"ich war im wald", ist es der erste satz in einem gänzlich unbekannten buch, eines gänzlich unbekannten autors, das man so zufällig, auf dem flohmarkt aus der kiste fischt und öffnet, das naht an das reine "ich war im wald".
naht aber nur. tagessetting und cover undundund schwingen ja noch mit. es gibt kein reines imwaldsein.

das sind aber wunderschöne plumen!
fluffig tanzbereite sternschweife, körper- und gesichtsvoll, für mich geschlechtslos, kindhaft, in der natürlichsten aller posen, im "guck her!".
vom geschwungenen, sternbeschmückten, theatervorhänglichen moll-himmel heben sie sich dur-erfrischend rhythmisiert ab und lenken den hörblick auf das quartett.

(als kind wirkte ich mal in einer ballettvorführung mit. als blume unter anderen, als klatschmohnblüte, in einer einfachen dramaturgie. in der die großen mädchen des dritten ballettjahres die hauptrollen hatten, wir, kleine, die intermezzi befüllten. ich durfte einmal aus meinem vierer ausbrechen, und mit einigen pirouetten über das bild, rampennah, hinweghuschen. mann, hatte ich lampenfieber. wir standen vorher alle sehr dynamisiert in den kulissen, die großen vordehnend und in "guck-her-was-ich-besser-kann-pose", wir am tüllsaum knetend.
als unser vierer durch war, und ich zu meinem solo losbrechen konnte, bin ich mit hohem impetus zur anderen bühnenseite gewirbelt, in meiner brust bebte laut das befreite kinderherz, ich hatte den eindruck ich fliege. aber nicht wegen der zuschauer, die machten mir angst. wegen der chance, einmal allein in den nachthimmel rufen zu dürfen.)
***na Frau
2.685 Beiträge
Gruppen-Mod 
ich war im Wald
Wie sind die Unterschiede zu beschreiben zwischen:


Ich war im Wald.

Ich war wieder im Wald.

Ich war in unserem Wald.


jeweils als Äußerung an meinen mir nächsten?


das "an meinen mir nächsten" ist wichtig für meine rein gefühlsmäßige Beschreibung:

Ich war im Wald
als Festellung bzw. als klarer , einfacher Hinweis , wo ich die letzten Stunden war, bevor danach gefragt wird.

Ich war wieder im Wald
als Hinweis oder Mitteilung, schon etwas entschuldigend gemeint, weshalb ich wieder Zeit im Wald verbracht habe.

Ich war in unserem Wald
löst bei mir die schönsten Gefühle aus, dieses uns verbindet und kann als süße Aufforderung verstanden werden, das nächste mal mitzugehen.

Wie schon erwähnt, alles nur subjektiv, was die Worte in mir ausgelöst haben.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
interessant, daß bei >wieder< eine deutung der scham, bei >unserem< eine romantische deutung gewählt wird.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Schon im Wald zu sein, wäre suspekt.
Wieder ist ein umschreibender Komparativ des Suspekt_Seins.
Unser Wald mildert das Suspekte, weil es eine Komplizenschaft andeutet.
was für eine
deutung gewählt wird
fällt unter die sprachmontage.
solche varianten durchzudenken macht spaß.

beim
wieder
assoziere ich am ehesten "ich habe es mir wieder gegönnt, den ort der ruhe aufzusuchen", beim
unserem
, "ich habe den ort unserer gemeinsamkeit" aufgesucht, beim
"wieder in unserem wald", da glimmt aber schon, für mich, ein wertvorzeichen auf, aber nur ganz klein ... je mehr angaben, desto deutungsreicher.

eins meiner lieblingsspiele am pc ist, fotos zu modifizieren. von der unteren ansicht gibt es eine unzahl von abbildern. je nach tageszeit, jahreszeit, wetterlage, standort im raum, standort mental. und je nachdem, wie lange ich spielen kann, wieviele buttons bewegt werden ... etc.
in dieses bild bin ich geradezu verliebt, kann mir gar keine grenze der experimente vorstellen. wieder und wieder.
nachthaft; ausschluss.
taghaft, einschluss.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
ich habe ein phaible für füsik, weshalb ich vergnügen daran finde, mir über photonen gedanken zu machen. das ist ein wenig speziell, weil ich bock habe, den eigentlichen, physikalischen werdegang eines technobildes nachzuvollziehen.

die kamera macht für den bruchteil einer sekunde auf und lässt die photonen hinein, die unablässig auf ihre oberfläche rasseln. es sind aber nur diejenigen, die die kameraoperatorin durch ihren fingerdruck auf den auslöser auswählt. das ding ist nun, daß zwischen der entscheidung, jetzt zu drücken, und dem eigentlichen auslösen jahre vergehen, wenn man es aus der perspektive der photonen betrachtet.

ich will keine zahlen nennen, die mit der produktion von photonen im innern der sonne zu tun haben, aber eines ist aus meiner sicht interessant zu wissen; das licht, also die photonen aus der sonne, sind, wenn sie uns auf der erde erreichen, bereits 10 bis 100 tausend jahre alt. wenn sie im kern der sonne aus der fusion von wasserstoff zu helium hervorgegangen sind, benötigen sie diese ungefähre zeitspanne, um aus dem dichten milieu der sonne (im kern die 90-fache dichte von blei) an ihre oberfläche zu gelangen. haben sie das geschafft, sind sie mit 300 000 kilometern pro sekunde im leeren raum unterwegs und erreichen die erde in etwa acht minuten.

das heißt, daß wir, wenn wir ein bild machen, das licht nutzen, das vor unserer menschwerdung produziert wurde.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Sorry, aber da stellt sich mir gleich die Frage: Welches sollten wir sonst benutzen? *zwinker*
Das Wunder wird aber komplett, wenn Wesen auf den Auslöser drücken, die aus Materie bestehen, die noch viel länger vor ihrer Menschwerdung produziert worden ist.


Aber Du hast schon recht, was wir auch tun, wir werden nie genau diesen Augenblick einfangen. Das ist ja das große Leiden der passionierten Fotografen: Der rechte Augenblick schwindet oftmals innerhalb von Sekunden, und der Zweitbeste ist nie so perfekt wie es der erste gewesen wäre.
Das wirft einen signifikanten Blick auf das Phänomen Zeit: Die Sekunde Verzögerung kann plötzlich ausschlaggebend sein und über ein gutes und ein mittelprächtiges Foto entscheiden. Sollte uns doch zu denken geben, was das für unsere Lebensführung heisst, die angefüllt ist mit Sekunden, die wir nicht wahr nehmen... Ach ja, da wollte ich eigentlich gar nicht hin, aber die Filosoffie hat mich fortgerissen....
*******rse Mann
2.314 Beiträge
einerseits ja; jede sekunde ist unwiderruflich verloren, und das ist das schicksal jener, die dem historischen bewusstsein ankleben. und andererseits nein; ein bild ist ein bild, und ob es eine zehntel sekunde früher besser gewesen wäre, kann niemand sagen.
****ta Frau
2.135 Beiträge
nee, das ist der subjektiven sicht des photografen überlassen. aber es ist ein nagendes gefühl, für sich selbst entschieden zu haben: der erste augenblick war besser, und es zu wissen aber es wird nie jemand sehen weil es einmalig war.

erhoben zur kunstform hat der zweite und dritte und 300. moment dann wiederum einen anderen reiz, selbst wenn sich anscheinend nichts verändert hat - es ist eine zeitsequenz und macht die abfolge von augenblicken bewusst.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
der fotograf kann ja behaupten, was er will; am ende gibt es dieses eine bild, und er kann totunglücklich damit sein, während die anderen sagen: wow! is das toll!

es gibt im bereich des menschlichen nichts, das absolut wäre. vielmehr sind die dinge dort komplex, unwägbar, unscharf, zufällig und von unzureichend reflektierten überzeugungen bestimmt.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
die sache mit dem tollen bild ist überhaupt ein zusammenspiel nicht der ästhetik, der form, der farben oder der graustufen, sondern ein zusammenspiel von menschen, die eine ästhetik, eine form, farben oder graustufen zu ihrer eigenen ästhetik erklärt haben. teils, um zu einem kreis dazuzugehören, teils, um als kenner zu posen, teils aber auch, weil sie diese ästhetik tatsächlich für sich erarbeitet haben.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Da gibt es noch viele andere aspekte: wiedererkennung im innen und aussen, verständnis der botschaft, berührt sein... und das alles nur auf grund der genau so geschehenen verteilung der photonen-treffer! natürlich transportiert der betrachter beim anschauen etwas von sich selbst in die betrachtung hinein - so wie der photograf, als er auf den auslöser drückte.
optimal ist die beschäftigung mit beiden seiten der medaille. was wollte der photograf erreichen und was löst das in mir aus? es ist das zwischenfeld, das undefinierbare, das ein bild interessant macht. sonst bliebe es eine ansammlung divers verteilter flächen oder punkte.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
bleischwer..............
einerseits ja; jede sekunde ist unwiderruflich verloren, und das ist das schicksal jener, die dem historischen bewusstsein ankleben. und andererseits nein; ein bild ist ein bild, und ob es eine zehntel sekunde früher besser gewesen wäre, kann niemand sagen.

......freibleibende aussagen.

wer ist niemand?
wieso sind sekunden verloren?
was ist historisches bewustsein?

wer klebt? überhaupt, wohin?

und wenn niemand etwas sagen kann ist alles unausgesprochen.

calm*namd*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
.. und das ist das schicksal jener, die dem historischen bewusstsein ankleben......

Gibt es denn überhaupt 'diese' deren Bewusstsein sich nicht aus der Historie rekrutierte ?
Das ist, für mich zumindest, ebensowenig vorstellbar als mir zur Zeit auch das Wesen der (zB) Photonenverschränkung nicht vorstellbar ist.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
es gibt die quantenverschränkung, bei der ein subatomares teil einen bestimmten spin – also minus oder plus – und ein verschränktes subatomares teil den entgegengesetzten spin hat. verändert man den spin des einen teils, verändert sich jener des anderen, und das ist unabhängig von der strecke, die diese teile voneinander trennt. es können lichtjahre sein, und jeder esoteriker, der meint, alles hinge mit allem zusammen, würde vor freude aufjauchzen, weil die wissenschaft endlich erkennte, daß er immer im recht war.

das historische bewusstsein ist in auflösung begriffen. wenn man junge leute beobachtet, erkennt man, daß die nicht mehr so sehr historisch denken, sondern eher aktuell und punktuell. sie erschaffen unentwegt selfies, sind unentwegt im hier und jetzt, und ihre karriere hat eine ganz andere bedeutung als sie es für uns, die alten, hatte. wir wollten eine sichere existenz auf der grundlage eines sicheren arbeitgebers oder als selbstständiger arbeitgeber. das ist definitiv vorbei.

das posthistorische bewusstsein geht nicht mehr von einem weg aus, der erfolg verspricht; es geht von einer persönlichkeit aus, die chancen hat. natürlich geht es um erfolg, aber die grundlage für erfolg wird nicht mehr so sehr in den äußeren bedingungen erkannt, sondern vielmehr in den inneren.

die inneren bedingungen stehen heute einem ganz anderen möglichkeitsraum gegenüber; wir sind eher in der lage, uns selbst zu entwerfen und die äußeren bedingungen unserem selbstentwurf anzugleichen, als daß wir genötigt wären, die vorstellung unserer vorlieben den äußeren bedingungen anzupassen.

diese selbstkasteiung gehört prinzipiell der vergangenheit an. das gilt selbstredend nur für jene glücklichen, die in ein nachindustriell strukturiertes land geworfen wurden. wir, die wir hier schreiben, sind also glücklich – abgesehen von persönlichen schwierigkeiten.

wir gehören einer elite an.
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