Mal zu einem immateriellen Bild
Gleich so beliebiger Text um auch intellektuell so ein bisschen zu kokettieren - brillieren mit modischen Satzkonstrukten, die man so in der Kunst und Kulturphilosophie ließt.
Was heißt >beliebig<? Ist es das Zufällige, das grund- und bezuglos quasi kometenhaft Vorbeiziehende? Nein, sicher nicht. Beliebig soll hier wohl der Gegenstand sein, der hergenommen wird, um zu fabulieren, brillieren und kokettieren. „Man zeigt etwas her, man macht was her.“ Das ist richtig und falsch.
Herzeigen ist richtig, weil: Man tut, was man kann, und das zeigt man her; beispielsweise schreiben. Und wenn man das gut kann, gibt es Leser, die sich unterhalten fühlen, weil sie das Gute kennen und wiedererkennen. Was das sei, dieses Gute; das ist eine Frage des Charakters und des Weltwissens, das in Geschmack mündet. Und dieser Geschmack mundet; nämlich jenen, die auch sehen können, weil sie offenherzig sind. Wer offenherzig ist, der ist offen und herzig, und somit ist er neugierig. Diese Menschen posen spielerisch; wie ein Kind, das gelaufen kommt und ruft: „Seht mal her, was ich tolles gemacht habe!“
Hermachen ist falsch, weil: Man tut, was man kann, und macht etwas her; beispielsweise eine Pose, eine Projektion, eine Persona. Und wenn man das gut kann, gibt es Applaus der Claqueure, die das kennen und ihres darin wiedererkennen. Was das sei, diese Projektion, das ist eine Frage des Charakters, der auch ohne nennenswertes Weltwissen in Geschmack mündet. Und dieser Geschmack mundet; nämlich jenen, die auch schlecht sehen können. Wer kurzsichtig ist, der kann nur seine eigene Persona scharf sehen und das, was andere ihnen darauf projizieren. Diese Menschen posen vordergründig; wie ein Kind, das gelaufen kommt und ruft: „Seht mal her, wie ich das besser kann!“
Schreiben ist eine uralte Geste, und man erkennt das Wunder nicht mehr, das darin zu Worte kommt. Dieses Wunder wird nämlich – auch schon immer, aber im Netz immer öfter – ertränkt in den trüben Tümpeln der selbstgerechten und selbstgefälligen Überheblichkeit der vordergründigen Poser. Jedem, wie ihm beliebt.