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Wer gibt hier wem die Ehre?62
Ich habe mich vor ein paar Tagen mit einem jungen Mann unterhalten…
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Für die Ehre?

**********henke:
Um ehrenhaft zu handeln, muss ich ernstgenommen werden.

Den Zusammenhang kann ich nicht erkennen.
Abgesehen davon, halte ich den ganzen Beitrag nicht dazu geeignet, Ehre zu erwerben - gerade weil ich ihn ernst nehme.

Was die Fragen von @********nter betrifft:

@***er postete bereits 2 mal diesen Link:
http://www.dta-uni-hannover.de/publik/Ehre.htm

Daraus läßt sich, ohne allzuviel an Abstraktionsfähigkeit vorauszusetzen, einiges ableiten.
Der verlinkte Text ist nicht gerade kurz, doch lang ist er auch nicht.
Es scheint mir jedenfalls nicht zur Ehre zu gereichen, den Text ob seiner Länge zu ignorieren. Wer an Inhalten interessiert ist, kommt nicht umhin sich die Zeit zu nehmen.
*********r_87 Mann
406 Beiträge
Ehre
Wer Fehler findet darf sie behalten jemand darauf aufmerksam zu machen ist arogant das ist meine sichtweise und wenn einer meint jemand schulmeistern zu müssen soll er es bei seinen Kinder tun und keine Leute anschieben die er nicht kennt das ist ehrenhaft
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Daraus läßt sich, ohne allzuviel an Abstraktionsfähigkeit vorauszusetzen, einiges ableiten.

Exakt: Daraus läßt sich ableiten, dass ehrenhaftes Handeln von einem Platz, einer Stelle, einem Stand im gesellschaftlichen Gefüge bestimmt ist. Dieser Platz wird mir von anderen zugeschrieben, weil sie mich an dieser Stelle für richtig plaziert empfinden und weil sie mich ernst nehmen. Die Ritter wurden als Grundherren solange ernstgenommen, wie ihr Platz im gesellschaftlichen Gefüge sicher war. Als die Fortentwicklung des Militärwesens Ritter entbehrlich machte, verkamen sie zu Witzfiguren und ihr Verhaltenskodex verlor an Bedeutung.

Aber nicht nur die Ritterehre ist verloren gegangen, auch die Handwerkerehre und die Bauernehre.

@**********er_88: Ich verstehe nicht, was Du schreibst. Worte sind das Fleisch, Grammatik ist das Skelett der Sprache.
*********r_87 Mann
406 Beiträge
Ehre
Tu mir einen gefallen und schieb mich nicht an ich habe meine Meinnug und du willst mich provuzieren
@kamelienschenke
Der Grund für die Abschaffung des Rittertum war die Ineffizienz ihrer Panzerung und Nahlampfstärke gegenüber den Schusswaffen.
Der Verlust des Handwerkes war bedingt durch die Industrialisierung und Verlagerung der Produktion in die Manufaktur.
Die Bauern haben sich dagegen sogar recht lange gehalten, trotz der Mechanisierung der Landwirtschaft.

Meine Schlussfolgerung wäre demnach, dass die Industrialisierung und der technische Fortschritt den Untergang der verschiedenen Berufsstände und damit die Auflösung der verschiedenen Ehren bzw. sozialen Gruppen (Tu Labora, tu protege, tu ora) zur Folge hatten.
Handwerker waren einst in Zünften organisiert und aufgrund der "Nichtaustauschbarkeit des Individuums" (Wenn auf einmal die Tischler fehlten, hatte eine Stadt ein Problem.) war es wahrscheinlich vonnöten, dass man einen Verhaltens/Ehrenkodex entwickelte, um miteinander klarzukommen.
Konfliktminimierung wie mm darlegte.

Erst die "Austauschbarkeit der Produkktionskräfte" - also Arbeiter am Fließband - machte die Auflösung der sozialen Strukturen, und damit die Abschaffung der Ehre, möglich.

Ich denke, dass der Mangel an Ehre (ob das nun beklagenswert ist oder nicht ist egal) etwas mit der "Überangebot an Produktionskräften", also Austauschbarkeit des Individuums zu tun hat...

...Und damit mit Würde, weil der Wert eines Menschen sich damals (und heute...) in der utilitaristisch/darwinistischen Weltsicht verloren hat.

Inwieweit Ehre also in unserer heutigen Zeit (ich denke da auch ans I-Net) überhaupt noch eine Relevanz hat und wie diese dann aussieht...
nunja... einfach den "Verfall der Guten Sitten" zu beklagen ist mir zu einfach!
*******alm Paar
7.574 Beiträge
frage und antwort..........
Als ob wir Westeuropäer auf dem Höhepunkt der der menschlichen Entwicklung stehen würden......

.........ein wissenschaftler suchte verzweifelt nach dem missing link zwischen affe und mensch, da kam ein philosoph daher und sagte,

das sind wir.

calm*namd*
Habe nachgedacht....
.... über das von Mujer verlinkte essay nachgedacht. Im Umkehrschluss würde das ja bedeuten das ich denjenigen ehrenhaft finden muss, den die Gesellschaft der Ehre würdig befindet. Damit tue ich mich allerdings etwas schwer. Ich möchte souverän entscheiden können, wen ich der Ehre würdig erachte. Und da sind meine "Auswahlkriterien" andere als die des Kollektives........
Nur mal so als Idee. Oder muss ich den ehren, den die Gesellschaft ehrt, weil das die Gesellschaft von mir verlangt? Beim Lesen des Absatzes über den Vater und die Tochter, die so gerne die Konventionen sprengen möchte aber nicht kann, habe ich mich das schon gefragt.....
Es scheint also sowohl die kollektive als auch die individuelle Ehre zu geben. Beides muss nicht zwangsläufig übereinstimmen.


Zu onepercenter: Ich kann mich bei dir des Eindruckes eines rechts gerichteten Konservativen nicht erwehren. Loyalität, usw. und am besten noch bis zum Tod.... Was machst du wenn Deutschland zum Angriff bläst, weil irgendein Depp mit ner Cesna voll Sprengstoff ins Kanzleramt gerast ist? Treu und Loyal an die Front rennen?
Oder mal praktischer: Irgendeiner legt die Motoräder komplett lahm. Du weißt wer es war. Was machst du. Lässt die Staatsanwaltschaft ermitteln oder machst du dich selbst strafbar?
Ich tippe auf zweites. Ich fühle in deinen Worten eine Härte, Unreflektiertheit und versteckte Agressionen. Und alles wird in den Deckmantel von Loyalität und Ehre geschoben.

Ich gehe einen anderen Weg. Ich möchte mir meine Ehre durch Dienst am Menschen verdienen. Und du hast deine Ehre, die notfalls unter dem Deckmantel der Loyalität mit Demonstration von Macht verteidigt werden muss, da die Ehre für dich unantastbar ist. Schon allein die Tatsache, das du über jeden Post: Für die Ehre bzw. Ehre schreibst, zeigt wie tief verwurzelt das alles bei dir ist. Wenn das Selbstwertgefühl oder das Selbstverständnis an die Ehre gekoppelt wird, kann das ja schnell mal ins Auge gehen, da man sich zu Taten (Vergeltung/ Wiederherstellung der Ehre) hinreißen lässt, die man besser sein lassen sollte.

Das ist jedenfalls der Eindruck, den deine Worte auf mich in Hinblick auf dein Verständnis von Ehre auf mich machen. Ist nicht böse gemeint, aber ich kann mich irgendwie des Eindrucks nicht verwehren.....
...
Das erinnert mich irgendwie daran, dass auch in der Unterlassung Ehre (?) liegen kann.

Das widerspricht allerdings dem christlichen Prinzip: "Tue Gutes und rede darüber."
*wuerg*
Wen ich eine Tat unterlasse tue ich doch auch etwas, ich tätige eine Unterlassung. *ggg*
Nahezu alles kann für den eigenen, auch moralisch zweifelhaften, Zweck zurecht gebogen werden, und für das Ausleben von Machtgelüsten eignen sich - je nach Zeitgeist – besonders gut die Politik und die Religion. Auch Beides.

Und wenn das Ausleben von Macht und Gier dahintersteht, gibt es vor nichts Halt. Und dann werden im Namen von Moral, Ehre und Glaube Verbrechen begangen – was nicht nur widerlich ist, aber leider bei Menschen, um wieder zur Ehrer zurückzukehren, immer und immer wieder passiert.

Das Zulassen (auch durch Wissen) solcher Taten, oder den Eintritt des Erfolges durch Unterlassung sind genau so verabscheuungswürdig. Man könnte es noch fortführen.
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