philosophisch
wurde bereits alles gesagt: wir können es nicht wissen, denn keiner war wirklich ganz "dort"; nur fast.
über das "fast dort" gibt es unmengen literatur, von nahtodberichten, so wie sie
kübler-ross sammelte, über den umstrittenen
dethlefsen zu
berhhard jakoby, den einzigen, den ich unter vorbehalt weiter empfehle.
dann noch die vollen regale über engelszungen und dialoge mit wesenheiten anderer welten, da konnte ich nie mehr als seitenweise blättern. da komm ich nicht mehr mit.
es gibt filme, die in etwa das thematisieren, was gegenwärtig den etablierten konsens bildet: "hinter dem horizont", "in meinem himmel" etwa, die eine anderswelt bebildern, die sich an den üblichen himmel-hölle-dichotomien orientiert. karmische bedingtheiten sind darin zentrale motive, komprimierte weisheiten begleiten das hingeworfene personal durch sonnige landschaften und finstere angstbesetzte höhlen. ein weiterleben wird angenommen, in der selben art wie
hier, nur eben näher am kern der dinge und konturloser in der unendlichkeit gezeichnet.
oder "the sixth sense" und "the others", deren plot in der pointe gipfelt, dass das gestorbensein gar nicht erkannt wird. also das fortleben als geist einerseits, die macht der wirklichkeitskontruktion andererseits demonstrieren.
von ungefähr kommt das nicht. im tibetanischen totenbuch werden riten festgehalten, die an einer seelenwanderung nach dem ableben entlangreisen. es gibt massenweise information, die, ob nun unter wissen verbuchbar oder nicht, im zweifelsfall weiterhilft.
das ist alles bekannt.
unsere eigene erfahrung mit dem tod anderer lehrt uns das ihrige; je nachdem, was wir darüber lasen, hörten, sahen. so imaginiere ich stets das seelencafé, in dem wir, also meine seelenfamilie sitzen, bei einer tasse feinem gewürztee, und zusammen unsere nächste inkarnation planen. das ist ein hübsches bild, mit dem ich prima leben kann. ich guck mir das an, wie man ein daumenkino verfolgt oder ein diashow. wir sitzen da, bereden, was ansteht, wer was als nächstes braucht... erstellen eine to-do-liste. der eine, der eben mein vater war, wird mich im nächsten leben vielleicht nicht kennenlernen, aber einen einfluss wird er schon haben, wenn nicht auf mich, dann auf etwas, was mich berühren wird. das ist ein guter krimi, den man dann schreiben kann. ich hab so oft durchgeknallten leuten aus der szene dabei zugehört, wie sie von rückführungen berichteten und von komplexen versponnenheiten innerhalb diverser seelenzirkel, dass mir nie einfiel, so was selbst zu probieren. ich misstraue all dem, was ich selbst dazu konstruiere. dass ich ihm misstraue hindert mich aber nicht daran, es auf meine art zu nutzen.
synkretismus pur, ich nehme mir das heraus , was ich will. freestyle.
mehr nicht.
weniger auch nicht.
diese idee aber, dass unser leben hier möglicherweise nur ein traum ist und wir erst nach dem sterben in das leben erwachen, die ist hochgradig tröstlich. sie suggeriert grenzaufhebung.
aber sie beruhigt keineswegs.