@****e_H
Kennst du den Wahl-o-mat?
Meiner Meinung ist diese Software die beste Möglichkeit in den Wahldschungel eine erste Schneise zu schlagen und z.B. schnell herauszufinden welche 5 Parteien wohl eine nähere Beschäftigung wert sind. (Zumindest was die Inhalte angeht.)
@ Wahlversprechen
Die Formel "Wahlversprechen müssen gehalten werden" halte ich für Nonsens, gerade wenn es von der Opposition gefordert wird.
Warum Nonsens?
Weil ein Wahlprogramm ein 100%-Programm ist. Das heißt, eine Partei zeigt, was sie tun würde, hätte sie überall eine Mehrheit. Je kleiner die Partei jedoch ist, desto mehr wird die tatsächliche Politik vom Wahlprogramm abweichen. Von einer 5-20% Partei zu verlangen Wahlversprechen einzuhalten als kleiner Partner neben einer 30-40% Volkspartei ist zum Beispiel illusorisch.
Ich persönlich fände es ja klasse, wenn Parteien Wahlprogramme anders aufbauen würden und klarer machen würden welche Forderungen viel und welche wenig Gewicht haben. Dann wüssten die Leute von Anfang an mehr darüber, was sie in der Praxis dann erwarten können.
Ein Problem ist auch der Einblick in die aktuellen Daten und Verhandlungen. Als Opposition bist du naturgemäß nicht so drin wie die Regierung. Das heißt, die Opposition kann erleben, dass sie an die Regierung kommt und die Voraussetzungen ganz anders sind, als gedacht. Wir haben ja an der FDP gesehen, was passiert, wenn eine Partei versucht das Credo "Wahlversprechen müssen gehalten werden" durchzieht, auch wenn die Lage es nicht mehr hergibt.
@****en Wahlen etwas ändern, wären sie verboten.
Wer solche Sprüche klopft sollte noch eine Alternative aufzeigen. Denn das ist ein Spruch, den man auch von Monarchisten, Faschisten und Demokratiefeinde jeder coleur hört. Das ist hier wahrscheinlich nicht der Fall, aber wissen tut man nicht. Es gibt ja nicht wenige mit der Sehnsucht nach jemanden, der mal durchregiert und das Richtige macht. Sehnsucht nach Einfachkeit sozusagen.
Ich persönlich sehe das genau anders herum: Wir brauchen nicht weniger Wahlen, sondern mehr.
@****er wollen belogen werden
Ganz ehrlich. Meine Erfahrung ist, dass Wähler beschissen werden wollen. Sie wollen nicht hören wie es kommen wird, sondern wählen, wie oben ja gesagt, das geringste Übel.
Was ist das geringste Übel? Eine Partei, die Steuern zu senken verspricht und sie nach der Wahl erhöht, oder die Partei die vor der Wahl Steuererhöhungen ankündigt? Wenn man sich das Wahlergebnis der FDP ansieht bei der letzten Bundestagswahl, bin ich mir ziemlich sicher, dass diese Wähler kaum echte Liberale waren.
Anders herum geht es wahrscheinlich jetzt den Grünen. Die sagen vorher, dass sie mehr Geld von den Reichen wollen. Wird ihnen wohl nicht gut bekommen.
@****er lassen sich manipulieren
Ich persönlich habe das Gefühl, dass in Deutschland Geld und Geldpolitik viel zu wichtig genommen wird. Beim Grünen-Parteitag hört man nur Nachrichten über ihre Steuerpolitik. Dabei gehen die eigentlichen Unterschiede zwischen den Parteien regelmäßig unter.
Denn der Unterschied liegt weniger in der Europapolitik oder Finanzpolitik, sondern in der Lebenswirklichkeit. Also Fragen: Wie geht man gegen Rassismus vor? Welche Drogenpolitik fährt man? Soll sich Deutschland bei globalen Fragen der Umwelt engagieren? Welche Familienbilder wollen wir staatlich fördern? Welche Religionen sollen wie gefördert werden?
Da gibt es erhebliche Unterschiede, weshalb Menschen die das Gefühl einer "Einheitspartei" haben meiner Meinung nach nicht wirklich Ahnung von den entsprechenden Wahlprogrammen haben. Andererseits kann ich es ihnen auch nicht wirkllich übel nehmen, weil die Medien natürlich zu dem Gefühl beitragen.