Was ist Philosophie?....
..... Fragte mich der Junge mit den großen, grünen, noch so jungen, aber doch schon so klugen Augen.
Stell Dir vor, Dein Wissen wäre ein Spiegel,
den Du immer in der Tasche mit Dir trägst.
Er glänzt und ist schön glatt poliert. Du kannst alles in Ihm erkennen,
wenn Du dich darin ansiehst.
Bitte achte, wenn Du es dir nun vorstellst,
besonders auf den Glanz deiner Augen.
Jetzt möchte ich,
das Du den Spiegel nimmst und zu Boden schmetterst. Er soll in viele Scherben springen.
Knie Dich bitte nieder und schau Dir jetzt den Spiegel an.
Jede Scherbe ist ein Splitter des Wissens aller Menschen vor Dir (erinnerst Du dich noch an den Glanz Deiner Augen?).
Diese Menschen haben den Spiegel geformt und Deine Augen schon etwas zum Leuchten gebracht.
Nun kann er aber,
zerschlagen wie er ist, nicht mehr das Licht reflektieren.
Nimm eine Scherbe und bewege Sie.
Mit Vorsicht und Bedacht, sanft und überlegend.
Bedenke das sowohl Scherben als auch Wissen immer Gefahren bergen können, wenn man falsch damit umgeht.
Das hat schon viel Blut vergießen lassen. Das solltest Du vermeiden.
Ich rate Dir, um die Scherben richtig sehen zu können,
zu mehr Lichtquellen.
Besorg Dir so viele wie es nur geht und vor allem verschiedene.
Eine Kerze leuchtet anders als eine Glühlampe oder ein Lagerfeuer.
Ein Lehrer anders, als ein Vater oder ein Freund.
Jedes Licht wird Deine Scherben in einen anderen Schein tauchen.
Nachdem Du nun genügend Licht hast, bewege die Scherben.
Ändere Deinen Blickwinkel
(denk an das Leuchten in Deinen Augen!).
So wirst Du nun die Scherben zum Leuchten bringen. Sie werden das Licht aus verschiedenen Quellen reflektieren und ganz anders erstrahlen lassen.
Vielleicht wirst Du einen Regenbogen erkennen können oder aber.....
wenn Du es richtig anstellst,
wird Dich das neue Licht aus den alten Scherben des Wissens in den Augen treffen.
Ein neuer Glanz, noch stärker als der Alte, wird dann in Ihnen sein
und nicht nur dort.
Philosophie ist die Kraft sich nicht nur mit dem Spiegel des Wissens in der Tasche zufrieden zu geben,
sondern altes Wissen zu beleuchten.
Ein neues Feuer daraus zu entzünden und es im Herzen brennen zu lassen um dann den nach Dir folgenden ein neues Licht zu geben.