Mal wieder alles relativ ...
Dass Schuld sinnhaft als Begriff in der Wahrnehmung einer immer wieder unterschätzten Willkürlichkeit und Relativität unterliegt, mag abseits derjenigen Gedankenführungen, die von ewigen und prinzipiellen Werten ausgehen, außer Frage stehen. Schuld verstehen wir in zwei Kategorien, der rechtlichen und der moralischen. Beiden Auffassungen liegt zugrunde, dass wir dem Menschen Verantwortlichkeit zusprechen und damit eine personale Souveränität. Auch dieses Menschenbild unterliegt durchaus einer zeitgeistlichen Beliebigkeit in der Definition. Schuld ist ein Bruch mit der Norm. Im Rechtssystem sind die Normen mehr oder weniger eindeutig festgelegt. Moralische Normen, abseits des Rechts, unterliegen dem Empfinden und der Auffassung von Sittlichkeit.