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Naturgesetze

*******nger Mann
582 Beiträge
...dann messe mal exakt nach ..

wenn ich genug Astgabeln messe, ist sicher eine dabei mit 90° 0" 0'

Deine absolute Aussage

Auch lassen sich in der belebten Natur keine rechten Winkel finden.

hat mich gestört, weil sie nicht haltbar ist.

Gandalf
*********anda Frau
577 Beiträge
Themenersteller 
Ja, aber wir wissen doch, wie er's gemeint hat:

Es gibt keinen Algorithmus in der Natur, der auf eine 90-Grad-Effizienz abgestimmt ist. Dass eine Astgabel zufällig 90 Grad haben kann, ist klar. Ebenso, wie zufällige 89 Grad.

Man muss auch nur einen umgefallen Stamm haben und die neuen Ästchen strecken sich der Sonne entgegen: Voila: 90 Grad. *sonne*
*******alm Paar
7.574 Beiträge
die natur..........
.......ist anarchist,

gesetzlos.

und doch gibt es eine spezies in ihr, die ihr immer alle möglichen gesetze oktroyieren wollen, die diese spezies geschaffen hat!

calm*namd*

*sonne*
Wenn etwas den Namen „Gesetz“ verdient, dann sind es die Bedingungen, unter denen sich Natur entwickelt hat und entwickelt.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
..ist anarchist,

....sind es die Bedingungen,

Das Gesetz der Natur ist Geschichte und lautet:

'Steh' auf, damit ich mich setzen kann' [Talleyrand]
*******nger Mann
582 Beiträge
*******alm:
und doch gibt es eine spezies in ihr, die ihr immer alle möglichen gesetze oktroyieren wollen

hm, von Wissenschaftstheorie hast Du leider offensichtlich keine Ahnung, sonst wüsstest Du, daß die Naturwissenschaften empirisich beschreibend und nicht dogmatisch sind.
Man beobachtet und stellt Gesetzmäßigkeiten fest, die beschrieben werden. Man kategorisiert und zieht Schlüsse, aber all das muss am Experiment, ber Beobachtung stand halten. Tut es das nicht, was der Schluss falsch, oder zu simpel.

Oktroyieren findet da schlicht nicht statt.

lg Photofinger
Es lohnt sich, den Charles-Maurice zu lesen oder über ihn. Nur dann kann man auch über de Talleyrand hinausblicken.
Naturgesetze hin oder her, hier die Meinung des TE:
... auszugsweise:
Der Mensch gehört doch mitten mit in die Natur!

Der Mensch meint die Mitte der Natur zu sein - weit gefehlt!

Denn der Mensch ist im Begriff durch seine widernatürliche Eingriffe in vielen Belangen und durch Egoismus dadurch vieles negativ nachhaltig zu verändern!

Der Mensch, der meint, die Krone der Schöpfung zu sein, agiert blind drauf los.
Der Mensch, der meint, die Krone der Schöpfung zu sein, agiert blind drauf los.

Klingt fast ein wenig wie ein Naturgesetz.
Klingt fast ein wenig wie ein Naturgesetz.

Nun ja, Tatsachen beruhen i. d.R auf Naturgesetzen. Mit deren Widerlegungsversuchen sind viele Wissenschafler beschäftigt.
Seit Anbeginn des Universums ist das so, wir drehen uns seitdem im Kreis. Hoffentlich die Erde weiterhin ebenso beständig?!?!
Es kann nicht als ausgemacht gelten, was denn eine Tatsache ist. Daß der Mensch blind drauflosagiert, halte ich für eine Meinung, nicht für eine Tatsache.
Was es gibt...?
Es gibt Naturgesetze.

*

München, 2013
*********uptas Mann
452 Beiträge
Was mich jetzt …
… aber wirklich interessiert? Hast du liebe Vajra_Nalanda nunmehr dein Möbel rund geschliffen, oder in der praktisch quadratischen Form gelassen.


… ich selber sehe das Problem nicht so, selbstverständlich kennt die Natur Kanten und Linien nur ist alles miteinander enger verbunden und damit amorpher. Die Fähigkeit des Menschen diese verwobenheit nachzustellen ist einfach begrenzt. Und wiel wir halt simpler sind als die Natur an sich (sind ja nur ein kleiner teil davon) , tun wir uns mit quadratisch praktisch einfach leichter. *zwinker* Aber wir sind lernfähig und daher ein kleiner Input speziell zum Thema Architektur:

http://futurezone.at/future/ … en-aus-pflanzen-gebaeude.php

falls der link gelöscht wird/werden muss googlet halt nach

uni-forscher-bauen-aus-pflanzen-gebaeude

*wink*
Naturgesetze gehören zu meinen absoluten Lieblingsthemen. Genauer gesagt sind es die Dinge, mit denen diese Gesetze unmittelbarer erfahren werden können. Bei den Stühlen wären das eher gedankliche Beschäftigungen, die ich kurzweilig finde. So habe ich gestern Gartenstühle zur Seite geräumt, um auf unserem Gemeinplatz wieder für Ordnung zu sorgen. Bei dieser Ordnung handelt es sich um die Betonplatten, mit denen ich einst diesen Gemeinplatz herstellte und deren schmale Fugen regelmäßig von üppig wachsenden Gräsern befreit werden. Er misst etwa fünf Meter im Quadrat und stellt im Verhältnis zur einzelnen Platte von 50 mal 50 Zentimetern das Prinzip der Selbstähnlichkeit dar und kann als das denkbar einfachste Modell eines Fraktals gelten.

Allerdings liegen die Platten nicht im Schachbrettmuster, sondern reihenweise um 25 Zentimeter versetzt, sodaß jede Reihe abwechelnd am rechten und linken Ende mit einer halbierten Platte – einem Rechteck also – abschließt. Diese Verlegevariante ist die Ursache für eine etwas aufwendigere Vorgehensweise bei der Wiederherstellung der Funktions- und Verwendungsfähigkeit der Ebene. Da die Platten auf Stoß liegen, ist ein komplettes Entfernen der Gräser samt Wurzeln so gut wie unmöglich, weshalb die Biomasse direkt an der Linie, an der sie aus den winzigen Spalten hervorwächst, abgeschnitten wird. Zu diesem Behelf wird das geschärfte Blatt eines Spatens in einem spitzen Winkel an den Spalten entlanggeführt, um das Gras gleichermaßen zu scheren. Bei der versetzten Verlegeweise muss der Spaten also immer wieder erneut angesetzt werden, weil sie zu vielen 50 Zentimeter langen Fugen-Abschnitten in der einen und zu durchgehenden Fugen nur in der anderen Richtung führt.

Zurück zu den Stühlen. Sie stammen vermutlich aus den sechziger Jahren und bestehen aus großzügig und haltbar mit Kunstsoff überzogenem Eisen. Sie können als Gegenentwurf zum Design der Betonplatten gelten, weil sie ausschließlich fließende Formen aufweisen und damit gewissermaßen organisch wirken. Ihre Besonderheit besteht darin, daß sie stapelbar sind. Ihre Stapelfähigkeit ist ihnen nicht ohne Weiteres anzusehen, doch stellt man einen auf den anderen Stuhl, erschließt sich dieser Aspekt der Form unmittelbar; man erkennt sogleich diese soeben noch versteckte Eigenschaft.

Die Platten hingegen offenbaren ihre Stabelbarkeit beim ersten Hinsehen, weil wir diese Eigenschaft als Babys bereits kennengelernt und in unser Hirn eingebrannt haben, als wir mit Bauklötzen spielten. Wir kennen das Prinzip der rechten Winkel und des Lots, bevor wir dafür überhaupt Wörter kennen, und wir haben bereits eine Vorstellung vom Unterschied zwischen einander ähnlichen und solchen Objekten, die einzigartig sind.

Diese Einzigartigkeit ist es, um die es im Eröffnungspost zu gehen scheint, und der dort zu Wort kommende „Schock“ ist für mich ein wichtiger Hinweis auf einen Zusammenhang, der diesem Thread gewissermaßen subkutan eingeflochten ist: Die Sehnsucht nach Belegen für Einzigartigkeit, für Besonderheit und für Lebendigkeit. Ich habe das Gefühl, daß hier etwas mitschwingt, das für unsere Lebenswelt zentral ist und mit dieser Sehnsucht benannt werden kann.
Stuhl mit fließenden Formen und Stuhl mit Biomasse
****e_H Mann
8.282 Beiträge
*********anda Frau
577 Beiträge
Themenersteller 
Ja, nun muss ich auch mal ran, wie mir scheint.
Leider sind die Möbel kantig. Trotz aller rund geschliffener Ecken:
schachtelig schuhschrank

Mir diente als Vorlage die zweckdienliche Schuhablage in einer Moschee. Hier kam es auf die Zahl der stellbaren Schuhe an -- eben auf die Stapelbarkeit. Das Bild, das ich vor Augen habe, wird durch zwei zweistöckige Kasten und der puzzle-mäßigen Schachtelung aufgelockert. Es ist schön zweckmäßig, wobei "Schönheit" doch eher ein Naturattribut sein sollte. Was hier nicht schön ist, könnte all das sein, was die Natur so nie sich ausgedacht hätte.

Das, was von A nach B geht und jenes, was zielgerichtet seiner Zweckmäßigkeit entgegen dient, macht mir Angst. Ich muss lange nachdenken, bis ich verstehe, worin die Angst liegt. Sie liegt am linearen Zeitverständnis, unserem "Lauf der Zeit", welcher für mich falsch festgelegt wurde. Ich bin in diesem Zeit-Sandwich gefangen und fühle mich eingeklemmt. Wobei ich doch ständig fühle, die Zeit fließt durch mich. Mehr, als das ich mich in ihr bewege.

Wenn die Dinge nun zweckdienlich und stapelbar werden und einer menschgemachten Ordnung gehorchen, fühle ich dieselbe Angst und ich gönne dem Holzwurm seine Locharbeit am sauber gedrechselten Schrank. Ich gönne auch dem Unkraut seine Pionierarbeit zwischen den mit Lot und Zirkel verlegten 90 Grad-Platten.

Wenn man einmal bedenkt, dass in einem Samenkorn der Bauplan eines ganzen Baumes enthalten ist, warum sollte es vor einer 50-Mal-50-Platte Halt machen.

die Naturidee

Aber wenn ich sehe auch, wie viele Menschen sich in den Großstädten stapeln, dann muss ich ihren Mut loben, gegen die (organische) Natur mit zweckdienlichen Bauformen anzugehen und sich selbst in engen Schuhkartons einzunisten. Wir hätten ja lange keinen Platz mehr auf Erden, wenn alle Menschen sich ihr eigenes Knusperhaus errichteten. Dass sie aber die selbstgeschaffenen rechten Winkel und glatten Kanten als architektonisches Soll inzwischen verinnerlichen und anbeten, finde ich ungewöhnlich.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Dass sie aber die selbstgeschaffenen rechten Winkel und glatten Kanten als architektonisches Soll inzwischen verinnerlichen und anbeten, finde ich ungewöhnlich.

Das hat ja Friedensreich Hunderwasser bereits lange proclamiert und auch in Reales umgesetzt.
Leider besteht das Glück für die Investoren aus geraden Linien und Zeitknappheit.

http://de.wikipedia.org/wiki/Stadtcaf%C3%A9_Ottensen
Dem Kraut etwas zu gönnen oder dem Unkraut nicht; das bringt mich auf einen alten Gedanken, den ich als junger Familienvater entwickelte, als ich mich dem politischen Diskurs innerhalb der gesellschaftlichen Enklave der 80er-Jahre-Start-Up-Familien ausgesetzt sah, zu deren eifrig diskutierten Inhalten die Gartengestaltung zählte. Das Ziel war dasselbe wie auch sonst auf fast allen Schauplätzen postmodern-pseudolinksintellektueller Bildungsbürgereliten mit spürbarem Anteil an Repräsentanten der Erbengeneration: korrektes Positionieren im Sinne aufgeklärter, interessierter und kritischer „Denke“.

Der Gedanke: Es handelt sich bei den zwei sich gegenüberstehenden Überzeugungen – der ordnungsorientierte Gestaltungswille hier, das chaosorientierte Wuchernlassen da – um ein und dieselbe Geste. Es ist die auf eine Entscheidung zu einer Haltung zurückgehende Position, die entweder die Gestaltung oder das Chaos zur Folge hat. In beiden Fällen ist das Aussehen eines Gartens die Folge eines Willens und nicht etwa des Eingreifens hier und des Lassens da.
*********anda Frau
577 Beiträge
Themenersteller 
Es ist aber auch immer dasselbe. Alles hochholografisch: Wie der Garten so das Gescherr. Wie das Herrchen so der Hund, oder die Wohnung, oder der linke lange Bart und die gekiffte Zigarette, die Diskussion um eine bessere Kindererziehung und die Abneigung gegen Kauf-Plastiktüten.

Ich finde Ihre Stühle gar nicht übel, Herr Oberarm.
Nur Ihr Gras scheint mir zu grün.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
mit verlaub......
......werte vajra, die kantensteine haben auch was abgrenzendes. *ggg*

calm*namd*
*********anda Frau
577 Beiträge
Themenersteller 
Aber das Auge fängst sich gerne an ihnen. *g*
*******alm Paar
7.574 Beiträge
@mr. photo
Wissenschaftstheorie

ich stimme dir zu, "theorie" halt............

calm*n8*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Es ist die auf eine Entscheidung zu einer Haltung zurückgehende Position, die entweder die Gestaltung oder das Chaos zur Folge hat

Ich denke man kann in diesem Gedankenmodell den Begriff Chaos rausnehmen und ggf. durch das Gegenteil vom Begriff Gestaltung (so es ein solches überhaupt gibt) ersetzen.
Chaos (ethymolog.: gähnende Kluft) ist gestaltlos und lässt sich demnach nicht fragmentieren, zeitlich beschreiben oder in geometrischer Form darstellen.
Genaugenommen dürfte man das Wort ...... gar nicht aussprechen, schreiben oder symbolisch darstellen, den selbst eine vage Vorstellung von...... ist unzutreffend.


Gäbe es die Naturgesetze nicht, hätten wir Chaos.
Bis die Spezies Mensch und die Natur im Einklang waren, funktionierte es. Seit der Industrialisierung ist der Mensch im Begriff die Erde gnadenlos zu unterjochen und auszubeuten. Noch funktioniert es und das Gleichgewicht neigt sich nur langsam, bis es kippt.
Der Mensch wird nicht damit aufhören und tritt die Naturgesetze auch zukünfrtig mit Füßen.
Viele Tierarten sind schon ausgestorben und nicht wenige davon bedroht.
Durch das Aussterben der Spezies Mensch, und das wird sie, wird die Natur ihr Gleichgewicht bis zum nächsten "Exkurs" zurückerobern.
Die Natur lässt sich nur bedingt den Gesetzen von Ausbeutern doktrieren - dann schlägt sie zurück. Das ist das Gesetz der Natur.
*******nger Mann
582 Beiträge
**********ender:
Das ist das Gesetz der Natur

hm, das ist aber stark romantisiert/verklärt!

Was bitte ist 'Die Natur'

lg Photofinger
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